Stefan Sudmann - Dülmener Heimatblätter
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Es lebe unser Waldfriedhof – und sein Haus der Toten. . . . 51<br />
Innenansicht der Aussegnungshalle<br />
Und dann ist auch der genius loci bei dem Architekten ein hilfreicher Partner: Die<br />
ehemalige Heide-Vegetation, die man noch spürt, die Nadelbäume, die raumbildenden<br />
Rhododendrengehölze, die Birkenbäume, die Eichen, mal dicht gruppiert, mal raumgebend,<br />
die strenge Wegeführung. All diese Elemente bilden eine Landschaftscharakteristik, die<br />
die große Form braucht.<br />
Besonderes Augenmerk galt auch der Fassung des Eingangs. Er wird räumlich erst<br />
durch das vorgestellte Pfeilerpaar. Über diesem ein „Tympanon“ mit eingefügtem, filigran<br />
gestalteten Kreuzbalken.<br />
Im Quadrat des Grundriss’ ist die Wegführung der Kreuzform nachgebildet, dem<br />
Sinnbild christlichen Glaubens. An dessen Balkenenden öffnet sich der Raum zur umgebenden<br />
Natur. Spätes Eingeständnis des Architekten: heute würde er diese Ausblicke durch<br />
Ganzglaselemente weitgehend entmaterialisieren, zum grenzenlosen Dialog von innen<br />
und außen. Dem Licht und seinem Hineinführen in den Raum kommt, trotz bergender<br />
Rücksichtnahme für die Trauernden, besondere Bedeutung zu. Es gibt kein Entrücktsein;<br />
wir leben ja im Diesseits wie in der jenseitigen Welt.