Stefan Sudmann - Dülmener Heimatblätter
Stefan Sudmann - Dülmener Heimatblätter
Stefan Sudmann - Dülmener Heimatblätter
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Günter Scholz<br />
Clemens Brentano in Dülmen<br />
Nur gut fünf Jahre (von September 1818 –<br />
Februar 1824) hat Clemens Brentano in Dülmen<br />
gewohnt. Doch für diesen so unruhigen,<br />
„heimatlosen“ Mann war dies schon eine lange<br />
Zeit an einem Ort, vor allem war es eine<br />
für ihn bedeutsame Periode, war doch sein<br />
weiteres Leben ganz stark bestimmt von dem<br />
Aufenthalt in Dülmen. Einige Dinge, die mit<br />
seinem Leben hier eng verknüpft und bedeutsam<br />
für ihn waren, erinnern heute noch in<br />
Dülmen an seinen Aufenthalt:<br />
1. Das in der Gedenkstätte Anna Katharina<br />
Emmerick eingebaute originale<br />
Zimmer der Anna Katharina. Diesen<br />
Raum hat Brentano zu Beginn seines<br />
Aufenthaltes in Dülmen eigenmächtig<br />
für Anna Katharina eingerichtet. Anna<br />
Katharinas Bett und das Bett ihrer<br />
Schwester Gertrud waren bis dahin<br />
im Wohnraum der Wohnung des Abbé<br />
Lambert. Ohne den Inhaber der Unterkunft<br />
zu fragen, machte Brentano<br />
Clemens Brentano 1819 (gezeichnet von Wil-<br />
die Vorratskammer zu einem Wohnhelm<br />
Hensel)<br />
raum für Anna Katharina. Während<br />
seines Aufenthaltes in Dülmen hat er<br />
in diesem Zimmer täglich am Bett der<br />
Kranken gesessen und ihre „Visionen“ notiert.<br />
2. Der Grabstein in der Grabkapelle. Diese Grabplatte aus Sandstein hat Brentano<br />
1825, ein Jahr nach Anna Katharinas Tod auf ihr Grab legen lassen, die darauf<br />
eingemeißelte Schrift hat er entworfen. Die Grabplatte ist nur deshalb so gut erhalten,<br />
weil die Platte 1858 bei der Errichtung eines Kreuzes auf dem Grab direkt über dem<br />
Sarg unter dem Erdboden vergraben worden ist.