Stefan Sudmann - Dülmener Heimatblätter
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Die Männer mit den geschulterten Spaten – das Lager des Reichsarbeitsdienstes auf . . . 35<br />
Veränderungen gegeben hatte. Links der in Nord-Süd-Richtung stehenden Baracken ist<br />
ein kompaktes turmähnliches Gebilde entstanden. Der Schattenwurf dieses mutmaßlichen<br />
Wachturms lässt auf 20 bis 25 Meter Höhe schließen. Südwestlich des Sportplatzes wurde<br />
eine spitzwinkelige, bis dahin mit Buschwerk bestandene Fläche gerodet und zu nicht näher<br />
erkennbaren Aktivitäten, evtl. als Trainingsanlage, genutzt. Außerhalb des Bildausschnitts<br />
ca. 300 Meter westlich vom Lager sind im Wald Schützengräben und asymmetrische Laufgräben<br />
angelegt worden, offensichtlich zu Übungszwecken für Grabenkämpfe. Insgesamt<br />
deuten diese und andere Veränderungen aus den letzten Kriegsmonaten darauf hin, dass<br />
das Lager bis Kriegsende intensiv zur Rekrutenausbildung genutzt wurde.<br />
Erkennbar bis zum März 1945<br />
hatte es Bombenabwürfe auf das<br />
RAD-Lager nicht gegeben, im Bereich<br />
des am 11. Februar bombardierten<br />
Tanklagers Osthof sind<br />
auf den Luftbildern hingegen<br />
Bombentrichter deutlich auszumachen.<br />
Offensichtlich stellte das<br />
Lager für die Alliierten kein militärisches<br />
Angriffsziel dar und<br />
wurde zumindest nicht gezielt<br />
bombardiert. Auch Zeitzeugen<br />
konnten keine verlässliche Auskunft<br />
geben. Es deutet aber einiges<br />
darauf hin, dass das Lager in<br />
den letzten Märztagen 1945 bombardiert<br />
wurde und wie viele Höfe<br />
noch Zufallstreffer abbekommen<br />
RAD-Baracken als Notunterkünfte. Skizze Amtsverwaltung<br />
Dülmen 1952<br />
hat, denn von den baulichen Anlagen waren in der Nachkriegszeit nur noch zwei Baracken,<br />
kleiner als ursprünglich, erhalten.<br />
Nachkriegszeit<br />
Nach Kriegsende waren kurzzeitig Russen und Ungarn in den zwei noch bestehenden Baracken<br />
untergebracht, offensichtlich aus deutschen Gefangenenlagern befreite Kriegsgefangene.<br />
27 Anschließend ging die Anlage in das Eigentum der Bundesvermögensverwaltung<br />
über.