Stefan Sudmann - Dülmener Heimatblätter

Die Männer mit den geschulterten Spaten – das Lager des Reichsarbeitsdienstes auf . . . 27
de der Reichsarbeitsdienst auf die weibliche Jugend, die so genannten Arbeitsmaiden,
ausgedehnt. 10
Der Reichsarbeitsdienst befasste sich anfangs mit Kultivierungsmassnahmen in Landund
Forstwirtschaft sowie Urbarmachung von Moorflächen und Deichbau. Der RAD hatte
in der Zeit des Nationalsozialismus von Beginn an aber paramilitärischen Charakter, war
in ein totalitäres Regime eingegliedert und wurde für die Ziele des Systems zunehmend
instrumentalisiert. Nach Kriegsbeginn wurde die Dienstzeit der Arbeitsdienst-Männer
sukzessive bis auf zuletzt 6 Wochen verkürzt und schließlich nur noch zur Rekrutenausbildung
genutzt. Dabei wurden die RAD-Einheiten zunehmend zu militärischen Bauaufgaben
an den Frontlinien und an der Heimatfront herangezogen oder als Flakhelfer-Einheiten 11
eingesetzt.
Deutschland stand mit dieser Idee eines gemeinnützigen
Arbeitsdienstes, wie er gegen Ende der
Weimarer Republik eingeführt worden war, nicht
alleine. Auch in anderen Staaten, namentlich den
USA, gab es einen staatlichen Arbeitsdienst, das
Civilian Conservation Corps CCC, das aber auf freiwilliger
Basis basierte und als Arbeitsbeschaffungsprogramm
diente. Mit Kriegseintritt der USA wurde
das CCC eingestellt. 12
Bauliche Anlagen
und Struktur der RAD-Abteilung Carthaus
Das RAD-Lager Carthaus bestand im Endausbau
aus zwei langgestreckten, über Eck stehenden Baracken
I und II, einer kleineren Baracke und mehreren
Nebengebäuden an der Kreisstraße 13 in Richtung
Karthaus, ungefähr 300 Meter vom Abzweig der
damaligen Reichsstraße R 51. Nach Süden schloss RAD Carthaus. Baracken-Inneres
sich ein Sportgelände an, das auch als Exerzierplatz
genutzt wurde. Die Anlage machte, soweit das auf
den Fotos erkennbar ist, einen freundlichen und gepflegten
Eindruck mit weiß getünchten Baracken, gepflegten Grünflächen und Wegen und
der Ruhezone im Vordergrund des Bildes auf der nächsten Seite.