Stefan Sudmann - Dülmener Heimatblätter
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26 Antonius Bödiger<br />
Nach einer Umstrukturierung erhielt<br />
die Abteilung Carthaus ab 1938<br />
die Bezeichnung 6/164 und unterstand<br />
fortan einer in Münster im<br />
Jahr 1938 neu gegründeten RAD-<br />
Gruppe 164, die jetzt dem Arbeitsgau<br />
XVI Westfalen-Nord 8 zugeordnet<br />
war. Dessen Gauleiter provozierte<br />
später die katholische Kirche und<br />
namentlich Bischof Clemens August<br />
Graf von Galen, als die Gauleitung im<br />
Juli 1941 mit Unterstützung der Gestapo<br />
das Hiltruper Missionshaus (Orden<br />
vom Heiligsten Herzen Jesu) besetzte<br />
und sich dort bis Anfang 1945<br />
mit dem Stab und der Verwaltung des<br />
Arbeitsgaues Westfalen-Nord einrichtete.<br />
9<br />
Was<br />
war der Reichsarbeitsdienst?<br />
Die Idee eines nationalen Arbeitsdienstes<br />
war in Bulgarien entstanden,<br />
das bereits 1920 einen Pflichtdienst<br />
eingeführt hatte, um gemeinnützige<br />
Arbeiten zu verrichten. Das bulgarische<br />
Beispiel hatte zur Zeit der Weimarer<br />
Republik breite Beachtung ge-<br />
Skizze erstellt anhand der Alliierten-Luftaufnahme<br />
Nr. 2 179 von März 1945.<br />
funden und wurde 1931 durch die Regierung Brüning als „Freiwilliger Arbeitsdienst“<br />
eingeführt, der zum Abbau der hohen, durch die Weltwirtschaftskrise bedingten Arbeitslosigkeit<br />
führen sollte. Unter der NS-Regierung wurde mit Gesetz vom 26. Juni 1935<br />
dieser freiwillige Dienst in einen Pflichtdienst umgewandelt. Ab Juni 1935 musste jeder<br />
18-jährige junge Mann eine dem Wehrdienst vorgelagerte sechsmonatige Arbeitspflicht<br />
im Rahmen eines Arbeitsdienstes ableisten. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wur-