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Mitteilungen der Internationalen Bodenkundlichen Gesellschaft

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AXLGEMEINE NACHRICHTEN 197<br />

schaffen, das erstmals 1893 als " Forstliche Bodenkunde und Standortslekre "<br />

erschien. Schon mit <strong>der</strong> 2. Auflage (1905) stellte er sich mehr auf das Gesamtgebiet<br />

<strong>der</strong> Bodenkunde urn und setzte sich dabei als Ziel, '' das bisher bekannte<br />

Wissen vom Boden " unter leitenden Gesichtspunkten zusammenzufassen.<br />

Wo er Lücken erkannte, setzte er selbst seine Forscherarbeit an o<strong>der</strong><br />

gab an<strong>der</strong>en dazu Anregung. D. J. HISSINK sagt von üun : " RAMANN sah Probleme<br />

und wusste sie erfolgreiche anzupacken ".<br />

Wo Ivücken seinem sicheren naturwissenschaftlichen Gefühl als noch nicht<br />

<strong>der</strong> Bearbeitung zuganglich erschienen, überdrückte er sie vorlaufig {*) dank<br />

seiner guten Kombinationsgabe. Dabei hatte er eine gute Stütze in seiner<br />

langjahrigen Einfühlung und Erfahnmg bei Arbeiten am Boden in natürlichem<br />

Zustand und in <strong>der</strong> lebendigen Anschauung, die üun scharfe Beobachtung und<br />

sein scharf beurteilen<strong>der</strong> Verstand auf alljahrlichen grosseren Reisen in alle<br />

Geblete des europaischen Pestlandes vermittelt hatte.<br />

So konnten aus den vorliegenden, vielfach noch lückenhaften Einzelheiten<br />

ursachliche Zusammenhange <strong>der</strong> Bodenbildungs- und Umbildungsprozesse<br />

herausgearbeitet und im Anschluss an die Errungenschaften an<strong>der</strong>er bahnbrechen<strong>der</strong><br />

Forscher einheitliche VorsteUungen über die natürlichen Vorgange<br />

im Boden entwickelt und grundlegende Begrifïe gepragt werden. Damit wurde<br />

ein systematischer Aufbau <strong>der</strong> ganzen Disziplin möglich, <strong>der</strong> die junge Bodenkunde<br />

als selbstandige Naturwissenschaft auf eigene Füsse stellte und aus<br />

<strong>der</strong> bisherigen Abhangigkeit von Geologie und Agrikulturchemie befreite.<br />

(B. A. MiTSCHEiu,iCH a. a. O.).<br />

Wahrend <strong>der</strong> zwei Jahrzehnte an <strong>der</strong> Forstakademie legte RAMANN den<br />

Schwerpuhkt seiner experimentellen Arbeit auf das Studium des Bodens im<br />

gewachsenen Zustande. Dieser hat sich bekanntlich in unseren Kulturlan<strong>der</strong>n<br />

in <strong>der</strong> Hauptsache nur im Walde erhalten.<br />

An <strong>der</strong> Universitat München widmete er sich entsprechend den dort sich<br />

bietenden Möglichkeiten vorwiegend <strong>der</strong> Aufgabe, die Fortschritte <strong>der</strong> aUgemeinen<br />

wissenschaftlichen Entwicklung, beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> physikalischen und <strong>der</strong><br />

KoUoidchemie, für bodenkundliche Probleme auszuwerten. Diese Arbeitsrichtung<br />

spiegelt ,sich deutlich in <strong>der</strong> 1911 erschienenen 3. Auflage seiner Bodenkunde<br />

wie<strong>der</strong>, wenn auch manches dort noch in den Anf angen stecken bleiben<br />

und infolge des raschen allgemein-wissenschaftlichen Fortschrittes bald<br />

überholt werden musste.<br />

.Obwohl diese 3. Auflage langst vergrifïen war und in <strong>der</strong> Nachkriegszeit<br />

immer wie<strong>der</strong> unveran<strong>der</strong>t nachgedruckt wurde, konnte sich RAMANN doch<br />

nicht entschliessen die von ihm allgemein noch erwartete Neubearbeitung fertigzustellen,<br />

bevor ihm nicht die zusammenfassende Bearbeitung des <strong>der</strong>zeitigen<br />

Standes <strong>der</strong> bodenkundlichen Gesamtwissenschaft mögUch wurde.<br />

Lei<strong>der</strong> war ihm nicht mehr vergönnt, dies noch selbst durchzuführen.<br />

Zunachst hatte die Absperrung <strong>der</strong> Kriegs- imd Nachkriegszeit das Studium<br />

<strong>der</strong> auswartigen Arbeiten lange Jahre verhin<strong>der</strong>t. Als endlich die gesamte<br />

Fachliteratur ihm wie<strong>der</strong> zuganglich wurde, war RAMANN'S Interesse und<br />

Energie stark von den Arbeiten in Anspruch genommen, die er inzwischen<br />

(*) Dass hicrbei manches " walirscheinlich " und " vermutlich " spater wie<strong>der</strong> aufgegeben<br />

werden musste, ist ohne weiteres selbstverstandlich.

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