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Mitteilungen der Internationalen Bodenkundlichen Gesellschaft

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AUFSATZB 169<br />

Bei <strong>der</strong> Betrachtung des Vorhergegangenen wird man leicht die<br />

Grenzen <strong>der</strong> biologischen Forschung in <strong>der</strong> Bodenkunde erkennen<br />

können.<br />

Die organische Welt kann nicht als aus bestimmten und vielleicht<br />

nicht einmal als aus festen Einheiten bestehend aufgefasst werden.<br />

Jede I^ebenserscheinung ist die Folge einer an<strong>der</strong>en, die ihr voranging<br />

und ebenso hat jede " Form " ihren Daseinsgrund in einer an<strong>der</strong>en,<br />

wobei wir die Frage des Ursprunges, die uns hier nicht interessiert,<br />

bei Seite lassen woUen.<br />

Der Ackerboden wurde von uns als eine einzige lebende Einheit<br />

mit ihrem mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> zerbröckelten Skelett und ihrem morphologisch<br />

mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> differenzierten Elementen betrachtet,<br />

als Gauzes, so harmonisch wie man es sich nur vorstellen<br />

kann.<br />

Wir mussen uns davor hüten, in imseren Erwagungen die Dinge<br />

aus ihrem Zusammenhang herausgerissen betrachten zu wollen, wenn<br />

sie uns in <strong>der</strong> Natur in fruchtbarstem Zusammenwirken entgegentreten.<br />

Die biologischen Bodenuntersuchungen mussen daher von den<br />

Grenzen <strong>der</strong> Edaphosphare bis zum Inneren <strong>der</strong> Hystosphare ausgedehnt<br />

werden, vom Mikroorganismus also, <strong>der</strong> von den Rückwirkungsprodukten<br />

des lyebens einer bestimmten Art kaum beeinflusst wird,<br />

bis zum Mikroorganismus, <strong>der</strong> es gewagt hat, zutiefst in die Struktur<br />

<strong>der</strong> grünen Pflanze einzudringen, bis er jene " Gleichgewichtszustande<br />

" erreichthat, die ihn in mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> unlöslicher Weise<br />

mit <strong>der</strong> Pflanze verbindet.<br />

So gelangen wir zum Chloroplast, dem letzten Ausdruck <strong>der</strong><br />

Aufbautatigkeit, die zusammen mit <strong>der</strong> entgegengesetzten Tatigkeit,<br />

<strong>der</strong> Analyse, uns ein fassbares Bild jenes ewigen Spiels vor Augen<br />

führt, das sich im Begriff I^eben — als <strong>der</strong> Aufeinau<strong>der</strong>folge<br />

alles I/cbens — ausdrückt.<br />

Es war daher eine gute Eingebung, in die I^ehre <strong>der</strong> Bodenkunde<br />

die " Pflanzenphysiologie " einzubeziehen.<br />

Das menschliche Denken bewegt sich durch Induktion und Deduktion,<br />

die Wissenschaft schreitet durch Analyse und Synthese<br />

vorwarts. Immer, wenn in <strong>der</strong> Philosophic o<strong>der</strong> in den Naturwissen-

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