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Mitteilungen der Internationalen Bodenkundlichen Gesellschaft

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INTBENATIONAXE BODENEÜNDWCHE GESEWSCHAPT<br />

ceen, Kompositen, Kruciferen, Euforbiaceen, Graminaeeu, I/abiaten,<br />

Malven, Papaveraceen, Polygonaceen und Solanaceen. Sie fanden<br />

sich zerstreut in <strong>der</strong> Rinde <strong>der</strong> Wurzel, im aussersten Teile des Bastes,<br />

in den Intercellularraumen und sogar im Innern <strong>der</strong> Zeilen, im Ganzen<br />

in 75 % <strong>der</strong> untersuchten Falie und in so grosser Anzahl, vor<br />

dass ein Zufall ausgeschlossen erscheint.<br />

Das Vorhandensein dieser Bakterien braucht nicht unbedingt<br />

notwendig zu sein; angesichts <strong>der</strong> physiologischen Bedingungen<br />

<strong>der</strong> untersuchten Exemplare ist es j edoch zweifellos vorteilhaft und<br />

in diesem Sinne haben wir die Erscheinung als normal bewertet.<br />

Wir haben dieser Form <strong>der</strong> Vereinigung von grünen Pfianzen und<br />

Bakterien den Namen "Bakteriorhiza" gegeben.<br />

Der Befall — wenn man üm so nennen will — beschrankt sich auf<br />

eine genau umschriebene Zone <strong>der</strong> Wurzel u. zw. die Rinde und den<br />

aussersten Teil des Bastes, die als symbiotische Region<br />

bezeichnet werden kann. In dieser Zone spielen sich die Beziehungen<br />

des gemeinsamen I^ebens <strong>der</strong> verschiedenen Organismen ab. Ueber<br />

diese Zone hinaus in <strong>der</strong> sogenannten, metasymbiotischen<br />

Region begegnet man keinen Bakterien mehr, es beginnt die<br />

biophysikalische und biochemische Entwicklung <strong>der</strong> nützlichen und<br />

schadlichen Produkte des gemeinsamen Metabolismus <strong>der</strong> betreffenden<br />

Organismen.<br />

Es erscheint ausgeschlossen, dass die die Bakteriorhiza hervorrufenden<br />

Formen eine bestimmte und einheitliche Art und ebensowenig<br />

eine bestimmte Familie o<strong>der</strong> Pflanzengruppe bilden. Es<br />

dürfte sich hier vielmehr um " physiologische Rassen " handeln.<br />

Einige Stamme, die sich funktionell ganz ahnlich o<strong>der</strong> sogar<br />

gleich verhalten, unterscheiden sich durch die Heftigkeit ihres Angriffes.<br />

Es handelt sich also um Mikroorganismen desselben funktionellen<br />

Typs, mag er nun ursprünglich o<strong>der</strong> erworben sein, was nicht<br />

genau unterscheidbar ist.<br />

Bei an<strong>der</strong>en Stammen hingegen, die deutlichere Unterschiede<br />

in ihrer Tatigkeit zeigen, bleibt es zweifelhaft, ob sie nicht verschiedenen<br />

Arten angehören, die unter gleichen I^ebensbedingungen vorkommend<br />

mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> die gleichen Funktionen angenommen<br />

haben.<br />

Im ersteren Falie hatten wir soniit eine Anpassungserscheinung<br />

" in Divergenz ", im zweiten eine " in Konvergenz " u. zw. mit Abweichungen<br />

in Bezug auf den Grad <strong>der</strong> Entfernung von einem gemeinsamen<br />

Ursprungspunkt o<strong>der</strong> auf den Grad <strong>der</strong> Annaherung von

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