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Mitteilungen der Internationalen Bodenkundlichen Gesellschaft

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158 INTERNATIONAI,E BODENKUNDI,ICHE GESEI^tSCHAPT<br />

Erscheinungen und Faktoreti ein, die von <strong>der</strong> neuen Welt <strong>der</strong> Mikroorganismen<br />

abhangig sind, sodass die I^iEBiG'sche Formel als eine<br />

Ironie erscheint.<br />

Die organische Substanz, die geradezu als Lebensantrieb im<br />

Ackerboden betrachtet werden kann und die die Ursache seiner fortwahrenden<br />

Umwandlung bildet, ist natürüch nicht die Materie von<br />

EREVIRANUS o<strong>der</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Humisten, und noch weniger das nebensachliche,<br />

überflüssige Element, wie es LIËBIG auffasst.<br />

Wir schreiben <strong>der</strong> organischen Substanz<br />

eine v o r h e r r s c h e n d e Aufgabe zu. Sie ist es,<br />

die die mikroorganische Tatigkeit ermöglioht,<br />

die für einen ordnungsgemassen und nutzbringenden<br />

Dynamismus des Bodens notwendig<br />

ist, des Bodens, in dem sich <strong>der</strong><br />

Stoff- und En e r gi e a u s t a us ch abspielt, <strong>der</strong><br />

das Bestehen <strong>der</strong> Pflanze begründet.<br />

Wir wollen nun die vielfaltigen I^ebensformen in einen einheitlichen,<br />

allgemein gültigen Korrelationsbegriff zusammenfassen, wie<br />

er <strong>der</strong> tatsachlich bestehenden funktionellen Korrelation<br />

(Symbiose) entspricht, <strong>der</strong>en Vorkommen in <strong>der</strong> Natur<br />

sich immer deutlicher offenbart.<br />

*<br />

* *<br />

Die Neigung zweier o<strong>der</strong> mehrerer nie<strong>der</strong>er Organismen, sich zu<br />

vereinigen um höhere IndividuaUtatsgrade zu büden, zeigt sich<br />

deutlich in <strong>der</strong> Ontogenese und auch in <strong>der</strong> Phylogenese. Zwischen<br />

diesen Organismen bestehen Abstammungsbeziehungen. Fehlen diese<br />

Beziehungenjedoch, soentsteht jeneneueErscheinungdie Symbiose<br />

genannt wird und die DE BAR zum ersten Male einer morphologischen<br />

Prüfung unterworfen hat.<br />

Es ist damit ein neues Kapitel in den biologischen Wissenschaften<br />

eingeleitet worden, dem eine nie geahnte Entwicklung vorbehalten<br />

sein soUte. Es handelt sich hier um jene Beziehungen von Organismus<br />

zu Organismus, die vom Nahrungsbedarf beherrscht werden und<br />

die zum wechselseitigen Stoffaustausch und daher zu einem sehr engen,<br />

sei es freundschafthchen, sei es feindlichem Verhaltnis zwischen<br />

ihnen führen.<br />

Wir woUen uns hier auch mit <strong>der</strong> sogenannten saprophytis<br />

c h e n Ernahrung befassen, die keineswegs ausserhalb des Rah-

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