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Mitteilungen der Internationalen Bodenkundlichen Gesellschaft

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AÜFSATZË 155<br />

ganisclien Substanz im Boden und in den Düngem nur insofem einen<br />

Wert zuerkannte, als sie als Endprodukte <strong>der</strong> Zersetzung mineraHsclie<br />

Stoffe liefert.<br />

I^ei<strong>der</strong> mussen wir hier darauf verzichten, einige LiEBio'sche Satze<br />

ausführlich wie<strong>der</strong>zugeben, die gewiss Verwun<strong>der</strong>ung erwecken würden,<br />

sie gehören aber hier nicht zur Sache.<br />

In den Satzen, in denen lyiEBiG seiner Auffassung Ausdruck gibt,<br />

dass eine Reihe aufeinan<strong>der</strong>folgen<strong>der</strong> Kuituren den Boden armer mache<br />

und dass man, um zum " festen Punkt" zurückzukehren, <strong>der</strong> Erde<br />

nur alle entnommenen Aschebestandteile zurückerstatten müsse,<br />

finden wir auch folgenden wissenschaftUchen Balast, dass das Ammoniak<br />

und die Verbrennungssubstanzen <strong>der</strong> Dünger eine Reizwirkung<br />

ausübten. Die Brache und die Bodenbearbeitung hatten den Vorteü,<br />

dass das Unkraut entfernt und <strong>der</strong> Boden physikalisch verbessert<br />

werde. Die organischen Stoffe lieferten nicht die Möglichkeit, reichlichere<br />

Ernten hervorzubringen und die Wirkung des StaUmistes sei<br />

ausschhesslich seinem Gehalt an mineralischen Nahrstoffen, zuzuschreiben.<br />

Daher ware es auch gleichgültig, ja sogar schadlich, dass<br />

die Futtermittel durch den tierischen Verdauungsapparat durchgingen;<br />

auch sei <strong>der</strong> Stallmist für den Pflanzenbau nicht unentbehrlich,<br />

es sei — mit einem Wort — auch für die Pflanzen alles in<br />

<strong>der</strong> Weise reduzierbar, wie es für die Ernahrung des zukünitigen, unkörperlichen<br />

Menschen behauptet wurde, namlich, dass sie durch Bereitung<br />

und Verabreichung von PiUen erfolgen könne !<br />

Um sich einen Begriff von <strong>der</strong> ungeheueren Bedeutung <strong>der</strong> Umwandlungen<br />

machen zu können, die sich im Boden abspielen und die<br />

von diesen Theorien ganz übersehen werden, braucht man nur an den<br />

biochemischen Kreislauf <strong>der</strong> Phosphorsaure zu erinnern, <strong>der</strong> sich grossenteils<br />

aus unseren Untersuchungen ergibt und in dem <strong>der</strong> Dynamismus<br />

fast aller für die Pflanzen nützlichen Mineralsalze einbezogen<br />

ist (Abb. 15).<br />

Der Phosphorkreislauf im Boden wickelt sich in zwei entgegengesetzten<br />

Richtungen ab u. zw. entsteht aus dem monometallischen<br />

Phosphat über dem dimetallischen das trimetallische und aus diesem<br />

wie<strong>der</strong> das monometallische. In <strong>der</strong> ersten Phase wirken physikaHsche<br />

und chemische, in <strong>der</strong> zweiten biochemische Faktoren, die<br />

einen wie die an<strong>der</strong>en in einer bestimmten Wechselbeziehung.<br />

Wahrend dieses Spieles <strong>der</strong> Sauren und sauren Phosphate mit<br />

verschiedenen Bodenbasen, bewirken die Mikroorganismen in <strong>der</strong><br />

organischen Bodensubtanz eine Umwandlung, durch die mehr o<strong>der</strong>

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