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Mitteilungen der Internationalen Bodenkundlichen Gesellschaft

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AUFSATZË 151<br />

chen auf die Benetzbarkeit des Bodens zu erklaren ist. Die naheliegende<br />

Deutung, dass das die Sandlcörner überziehende Humushydrogel<br />

durch starke Austrocknung irreversibel geworden ist und<br />

daher sich <strong>der</strong> Benetzung wi<strong>der</strong>setzt, scheiiit uns nicht sehr wahrscheinlich<br />

; denn es müssten sich unseres Krachtens dann diese schwer<br />

benetzbaren, schwach humosen Sande wohl haufiger finden. Die<br />

Gelegenheit zur Bildung von Humusüberzügen und zur Austrocknung<br />

dieser Ueberztige dürfte wohl sehr oft gegeben sein, wahrend <strong>der</strong> hier<br />

beschriebene hohe Benetzungswi<strong>der</strong>stand nicht so oft zu beobachten<br />

ist. Vielleicht ist <strong>der</strong> Vorgang <strong>der</strong>, dass sich die Humusmoleküle,<br />

wie das [nach Untersuchungen von DANGMUIR (19)] grosse Moleküle<br />

an Grenzflachen oft tun, in regelmassiger Orientierung an <strong>der</strong> Oberfiache<br />

des Sandkornes anordnen, im vorliegenden Falie so, dass<br />

" lyophobe" Gruppen <strong>der</strong> Moleküle nach aussen gerichtet sind.<br />

Die relative Seltenheit <strong>der</strong> schweren Benetzbarkeit könnte dann daher<br />

rühren, dass entwe<strong>der</strong> nicht alle Humusarten lyophobe Gruppen enthalten,<br />

bezw. dass es bei <strong>der</strong> Humifizierung nicht immer zur Ausbildung<br />

lyophober Gruppen kommt o<strong>der</strong> dass die Orientierung de-<br />

Humusmoleküle nur zufallig o<strong>der</strong> uur unter noch unbekannten Ber<br />

dingungen so erfolgt, dass die lyophoben Gruppen nach aussen gekehrt<br />

sind. Ebensowenig ist bis jetzt klar, worauf die Aufhebung des<br />

Benetzungswi<strong>der</strong>standes durch Ammoniak beruht. Es könnte sein,<br />

dass, wie oben für Sandkörner als unwahrscheinlich erwahnt, das Ammoniak<br />

an den Humushauten physikalisch adsorbiert wird. Im Wasser<br />

würden diese Ammoniakhüllen sich sofort lösen und die Benetzung<br />

<strong>der</strong> Bodenteüchen herbeiführen. Dabei könnten dann durch<br />

die lokal entstehenden konzentrierten Ammoniaklösungen die Humushaute<br />

ab- und aufgelöst werden. In <strong>der</strong> Tat farbt sich beim Uebergiessen<br />

des mit NHj behandelten Bodens mit Wasser dieses nach einiger<br />

Zeit braunlich. Dass nicht physikalische Adsorption allein in<br />

Frage kommt, ergibt sich aus <strong>der</strong> Tatsache, dass beim Kochen des<br />

mit NHj behandelten Bodens mit Wasser nur etwa die Halfte des<br />

durch Distillation mit Magnesiumoxyd austreibbaren Ammoniaks<br />

erhalten wird. Es kann also auch eine chemische Reaktion zwischen<br />

Ammoniak und Humus wenigstens neben physikalischer Adsorption<br />

einhergehen. Wenn stark humose Boden und reiner Sphagnumtorf,<br />

alle bei 105° bis zur Gewichtskonstanz getrocknet, mit<br />

Ammoniakgas unter lebhafter Erwarmung reagieren, wie wir feststellen<br />

konnten, so kann dies theoretisch für beide Vorgange, chemische<br />

Reaktion und physikalische Adsorption, sprechen, wenn

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