Zahlen - KVG
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Jahresabschluss 2012 – Städtische Werke Aktiengesellschaft fähigen und für Kunden attraktiven Produkten hat die STW erfolgversprechende Alternativen, um den potenziellen Mengenrisiken entgegen. Während im Strom- und Gasbereich die gesetzlich vorgegebenen Energiemaßnahmen ein Erlösrisiko darstellen, ergeben sich hieraus für die STW in der EDL-Sparte zukünftig Chancen. So wird es beispielsweise für wohnungswirtschaftliche Unternehmen, Gewerbekunden sowie Kommunen zunehmend interessant, Energiesparmaßnahmen umzusetzen, ohne die damit verbundenen Investitionskosten tragen zu müssen. Jedoch steigt gleichzeitig auch die Wettbewerbsintensität auf dem EDL-Markt. Neben Versorgungsunternehmen bzw. verbundenen Unternehmen, die zunehmend EDL überregional anbieten, treten vermehrt spezialisierte Contractinganbieter in den Markt ein. Die Vermarktung des Produkts Biogas wird vor allem durch die Entwicklung der EEG-Umlage und die Entwicklung des Gaspreises beeinflusst. Eine neue Herausforderung der EEG Novelle 2012 stellt die bedarfsorientierte Stromerzeugung und die Bereitstellung von Regelenergieleistung aus Biogas, um einen Ausgleich zu den fluktuierenden Stromeinspeisungen aus Wind- und Photovoltaikanlagen zu leisten, dar. Das Vermarktungsrisiko für die Biogasmengen aus den bestehenden Anlagen ist durch Verwertung in eigenen Projekten oder Verkauf am Markt mit zumeist langen Laufzeiten minimiert. Im Jahr 2011 hat der BGH in zwei Einzelfällen Preisanpassungsklauseln in Fernwärmelieferverträgen für unwirksam erklärt, weil sie den Anforderungen des § 24 Abs. 3 AVB- FernwärmeV (mittlerweile § 24 Abs. 4 AVBFernwärmeV) nicht entsprachen. Bei neuen Vertragsangeboten (Fernwärme und Contracting) setzt die STW die Anforderungen aus den BGH-Urteilen bei neuen Verträgen konsequent um. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat am 21.03.2013 ein Urteil zu Preisanpassungsklauseln in Normsonderkundenverträgen verkündet. Die konkrete Frage der Wirksamkeit des AVB- bzw. des GVV-Verweises als Preisanpassungsklausel in Normsonderkundenverträgen hat der EuGH aber an den BGH zurückverwiesen. Der BGH wird hierüber voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2013 entscheiden. Den aus dieser Rechtslage resultierenden Risiken ist die STW mit einer entsprechenden Rückstellungbildung entgegnet. Im Hinblick auf die kartellrechtliche Überprüfung der Wasserpreise durch die LKB Hessen gab es im Geschäftsjahr 2012 keine bedeutenden neuen Entwicklungen. Die von der STW eingelegte Beschwerde gegen die Preissenkungsverfügung vor dem OLG Frankfurt ruht weiterhin. Mit der Anpassung bestehender Rückstellungen hat die STW die aktuelle Risikoeinschätzung im Jahresabschluss entsprechend berücksichtigt. Durch die Rekommunalisierung werden die Risiken für den Zeitraum ab April 2012 deutlich verringert. Unsicherheiten bestehen künftig bei der Bemessung der Pensionszahlungen bzw. des Zuführungsbedarfs für die Pensionsrückstellung durch verschiedene externe Einflussfaktoren wie das Ausbleiben von Rentenerhöhungen bei der gesetzlichen Rente oder die Entwicklung der Bewertungskriterien der Rückstellungen. Über die bestehenden Bankenkredite hinaus ist die Finanzierung der STW durch den KVV-Konzern gesichert, da im Rahmen des Cash-Managements im Konzern entsprechende Kassenkredite eingeräumt werden können. Die Investitionen sind langfristig finanziert. Das Liquiditätsrisiko ist daher begrenzt. Die STW begrenzt Forderungsausfallrisiken, indem Transaktionen nur mit Handelspartnern und Banken mit hoher Bonität durchgeführt werden. Zusätzlich wird bei Bedarf die Hinterlegung von Sicherheiten vertraglich vereinbart. Die Risiken aus variabel verzinsten Darlehen sind im angemessenen Maße durch Zinsderivate abgesichert. 4. Prognosebericht Die STW erwartet für die Jahre 2013 und 2014, dass die Jahresergebnisse nach Ergebnisabführung der Tochterunternehmen auf dem Niveau des Berichtsjahres gehalten werden können. Nach Prognosen führender Wirtschaftsforschungsinstitute wird das Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr gegenüber dem Jahr 2012 geringer ausfallen. Darüber hinaus wird momentan davon ausgegangen, dass die Brennstoffmärkte auch im Jahr 2013 vom volatilen Preisniveau geprägt sein werden. Zusätzlich wird für das Kasseler Netzgebiet ein zunehmender Wettbewerb in Verbindung mit einer wachsenden Wechselbereitschaft der Kunden erwartet. Diese Rahmenbedingungen stellen die STW vor große Herausforderungen. Daher wird die STW vielfältige Anstrengungen unternehmen, um ihre Wettbewerbsposition zu behaupten. Die konsequente Weiterentwicklung und Optimierung der Energiebeschaffungsstrategie gewinnt bei den erwarteten Bedingungen auf den Brennstoffmärkten zunehmend an Bedeutung. Die STW wird die zu erwartenden Ertragseinbußen aus dem verstärkten Wettbewerb zum einen mit Kostensenkungen 80 KVV Geschäftsbericht 2012 | Zahlen | Städtische Werke AG
und zum anderen mit Ertragssteigerungen in anderen Geschäftsbereichen weitgehend kompensieren können. Im Zentrum steht dabei das Projekt „Wachstumsstrategie“. Hieraus werden weiterhin steigende Wachstumspotenziale, die vor allem im externen Vertrieb erschlossen werden sollen, für die Folgejahre abgeleitet. Als Folge des steigenden Wettbewerbs geht die STW derzeit von moderaten Verlusten bei Privat- und Gewerbekunden im Kasseler Netzgebiet aus, welche jedoch durch Kundengewinne im externen Geschäft kompensiert werden. Attraktive Preise, umweltfreundliche Produkte, innovative Vertriebsstrategien sowie ein leistungsstarker Kundenservice werden daher von zentraler Bedeutung sein, damit die STW ihre Produkte bundesweit erfolgreich vermarkten kann. Auch in den kommenden Jahren wird die STW weiterhin ihre Strategie des Ausbaus der Erneuerbaren Energien verfolgen und intensivieren. Weitere Investitionen in Windparks werden kontinuierlich geprüft und bei erfolgreicher Prüfung durchgeführt werden. Zudem bieten die Beteiligungen an der SUN und der THEE der STW für die Zukunft neue Perspektiven. Die Bündelung und gemeinsame Nutzung von Know-how und Kapital sowie die Realisierung von Synergieeffekten werden sich positiv auf die Entwicklung der STW auswirken und die nachhaltige Unternehmensausrichtung unterstützen. Kassel, 15. April 2013 Städtische Werke Aktiengesellschaft Der Vorstand Andreas Helbig Dr. Thorsten Ebert Stefan Welsch Städtische Werke AG | Zahlen | KVV Geschäftsbericht 2012 81
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Jahresabschluss 2012 – Städtische Werke Aktiengesellschaft<br />
fähigen und für Kunden attraktiven Produkten hat die STW<br />
erfolgversprechende Alternativen, um den potenziellen<br />
Mengenrisiken entgegen.<br />
Während im Strom- und Gasbereich die gesetzlich vorgegebenen<br />
Energiemaßnahmen ein Erlösrisiko darstellen,<br />
ergeben sich hieraus für die STW in der EDL-Sparte zukünftig<br />
Chancen. So wird es beispielsweise für wohnungswirtschaftliche<br />
Unternehmen, Gewerbekunden sowie Kommunen<br />
zunehmend interessant, Energiesparmaßnahmen<br />
umzusetzen, ohne die damit verbundenen Investitionskosten<br />
tragen zu müssen. Jedoch steigt gleichzeitig auch<br />
die Wettbewerbsintensität auf dem EDL-Markt. Neben<br />
Versorgungsunternehmen bzw. verbundenen Unternehmen,<br />
die zunehmend EDL überregional anbieten, treten<br />
vermehrt spezialisierte Contractinganbieter in den Markt<br />
ein. Die Vermarktung des Produkts Biogas wird vor allem<br />
durch die Entwicklung der EEG-Umlage und die Entwicklung<br />
des Gaspreises beeinflusst. Eine neue Herausforderung<br />
der EEG Novelle 2012 stellt die bedarfsorientierte Stromerzeugung<br />
und die Bereitstellung von Regelenergieleistung<br />
aus Biogas, um einen Ausgleich zu den fluktuierenden<br />
Stromeinspeisungen aus Wind- und Photovoltaikanlagen<br />
zu leisten, dar. Das Vermarktungsrisiko für die Biogasmengen<br />
aus den bestehenden Anlagen ist durch Verwertung<br />
in eigenen Projekten oder Verkauf am Markt mit zumeist<br />
langen Laufzeiten minimiert.<br />
Im Jahr 2011 hat der BGH in zwei Einzelfällen Preisanpassungsklauseln<br />
in Fernwärmelieferverträgen für unwirksam<br />
erklärt, weil sie den Anforderungen des § 24 Abs. 3 AVB-<br />
FernwärmeV (mittlerweile § 24 Abs. 4 AVBFernwärmeV)<br />
nicht entsprachen. Bei neuen Vertragsangeboten (Fernwärme<br />
und Contracting) setzt die STW die Anforderungen aus<br />
den BGH-Urteilen bei neuen Verträgen konsequent um.<br />
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat am<br />
21.03.2013 ein Urteil zu Preisanpassungsklauseln in Normsonderkundenverträgen<br />
verkündet. Die konkrete Frage der<br />
Wirksamkeit des AVB- bzw. des GVV-Verweises als Preisanpassungsklausel<br />
in Normsonderkundenverträgen hat der<br />
EuGH aber an den BGH zurückverwiesen. Der BGH wird<br />
hierüber voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2013<br />
entscheiden. Den aus dieser Rechtslage resultierenden<br />
Risiken ist die STW mit einer entsprechenden Rückstellungbildung<br />
entgegnet.<br />
Im Hinblick auf die kartellrechtliche Überprüfung der<br />
Wasserpreise durch die LKB Hessen gab es im Geschäftsjahr<br />
2012 keine bedeutenden neuen Entwicklungen. Die von<br />
der STW eingelegte Beschwerde gegen die Preissenkungsverfügung<br />
vor dem OLG Frankfurt ruht weiterhin. Mit der<br />
Anpassung bestehender Rückstellungen hat die STW die<br />
aktuelle Risikoeinschätzung im Jahresabschluss entsprechend<br />
berücksichtigt. Durch die Rekommunalisierung<br />
werden die Risiken für den Zeitraum ab April 2012<br />
deutlich verringert.<br />
Unsicherheiten bestehen künftig bei der Bemessung der<br />
Pensionszahlungen bzw. des Zuführungsbedarfs für die<br />
Pensionsrückstellung durch verschiedene externe Einflussfaktoren<br />
wie das Ausbleiben von Rentenerhöhungen<br />
bei der gesetzlichen Rente oder die Entwicklung der<br />
Bewertungskriterien der Rückstellungen.<br />
Über die bestehenden Bankenkredite hinaus ist die Finanzierung<br />
der STW durch den KVV-Konzern gesichert, da<br />
im Rahmen des Cash-Managements im Konzern entsprechende<br />
Kassenkredite eingeräumt werden können. Die<br />
Investitionen sind langfristig finanziert. Das Liquiditätsrisiko<br />
ist daher begrenzt. Die STW begrenzt Forderungsausfallrisiken,<br />
indem Transaktionen nur mit Handelspartnern und<br />
Banken mit hoher Bonität durchgeführt werden. Zusätzlich<br />
wird bei Bedarf die Hinterlegung von Sicherheiten vertraglich<br />
vereinbart.<br />
Die Risiken aus variabel verzinsten Darlehen sind im<br />
angemessenen Maße durch Zinsderivate abgesichert.<br />
4. Prognosebericht<br />
Die STW erwartet für die Jahre 2013 und 2014, dass die<br />
Jahresergebnisse nach Ergebnisabführung der Tochterunternehmen<br />
auf dem Niveau des Berichtsjahres gehalten<br />
werden können. Nach Prognosen führender Wirtschaftsforschungsinstitute<br />
wird das Wirtschaftswachstum im kommenden<br />
Jahr gegenüber dem Jahr 2012 geringer ausfallen.<br />
Darüber hinaus wird momentan davon ausgegangen, dass<br />
die Brennstoffmärkte auch im Jahr 2013 vom volatilen<br />
Preisniveau geprägt sein werden. Zusätzlich wird für das<br />
Kasseler Netzgebiet ein zunehmender Wettbewerb in<br />
Verbindung mit einer wachsenden Wechselbereitschaft der<br />
Kunden erwartet. Diese Rahmenbedingungen stellen die<br />
STW vor große Herausforderungen. Daher wird die STW<br />
vielfältige Anstrengungen unternehmen, um ihre Wettbewerbsposition<br />
zu behaupten. Die konsequente Weiterentwicklung<br />
und Optimierung der Energiebeschaffungsstrategie<br />
gewinnt bei den erwarteten Bedingungen auf<br />
den Brennstoffmärkten zunehmend an Bedeutung. Die<br />
STW wird die zu erwartenden Ertragseinbußen aus dem<br />
verstärkten Wettbewerb zum einen mit Kostensenkungen<br />
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