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Zahlen - KVG

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Jahresabschluss 2012 – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

Der Fernwärmepreis ist an die Entwicklung der Brennstoffpreise<br />

gekoppelt. Daher wird das Risiko steigender Beschaffungskosten<br />

aufgrund einer beschaffungspreisorientierten<br />

Anpassung der Absatzpreise als nachrangig eingeschätzt.<br />

Allerdings sind die Großhandelspreise für Strom marktseitig<br />

von den Brennstoffkosten, den Kosten für CO 2<br />

-Zertifikate<br />

sowie von der Verfügbarkeit der Erneuerbaren Energien<br />

und den damit verbundenen Laufzeiten der Kraftwerke<br />

abhängig. Steigende Strombeschaffungspreise werden<br />

tendenziell auch über Strompreissteigerungen weitergegeben.<br />

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien<br />

(insbesondere Photovoltaik) führte im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr zu starkem Druck auf die Großhandelspreise<br />

für Strom. Für das Jahr 2013 werden weiterhin geringe<br />

Stromerzeugungsmargen erwartet. Weiter sinkende Strompreise<br />

werden das Risiko erhöhen, dass die EWG einzelne<br />

Erzeugungsanlagen nicht mehr rentabel betreiben kann.<br />

Da jedoch die Mehrzahl der Anlagen in Kraft-Wärme-<br />

Kopplung betrieben wird, wird dieses Risiko reduziert. Um<br />

in der Zukunft die Risiken aus der Strompreisentwicklung<br />

weiter zu senken, werden derzeit umfangreiche Maßnahmen<br />

entwickelt. Diese umfassen neben einer Erhöhung der<br />

Flexibilität des Kraftwerkseinsatzes vor allem die Optimierung<br />

der Kostenstrukturen. In der momentan schwierigen<br />

Marktsituation ist die EWG mit ihrem ausgewogenen<br />

Energieeinsatzmix vergleichsweise gut aufgestellt.<br />

Die EWG ist verpflichtet, für alle emissionshandelspflichtigen<br />

Anlagen Emissionsrechte in Höhe der tatsächlichen<br />

CO 2<br />

-Emissionen abzugeben. Certified Emission<br />

Reduction Units (CER)-Projektzertifikate, die begrenzt<br />

ebenfalls zur Abgabe herangezogen werden können,<br />

haben gegenüber European Unit Amounts (EUA)-Zertifikaten<br />

einen preislichen Abschlag. Die besagte Grenze<br />

wurde für die EWG in Vorjahren fast vollständig ausgeschöpft.<br />

Die EWG hat Ende 2012 die letzten nutzbaren<br />

CER-Rechte am Markt beschafft. Nach vorliegender<br />

Rechtslage können diese ab 2013 auf Antrag in höherwertige<br />

EUAs getauscht werden. Die technischen Möglichkeiten<br />

dazu werden in den nächsten Monaten durch die<br />

Europäische Union und die zuständige deutsche Behörde<br />

geschaffen.<br />

Wirtschaftliche Risiken entstehen für die Betreiber von MVA<br />

vor allem aus einem Mangel an verfügbaren Abfällen. Die<br />

Entsorgungsverträge der MHKW mit kommunalen Kunden<br />

haben eine Laufzeit bis 2019 bzw. 2020 und gewährleisten<br />

damit eine gewisse Planungssicherheit. Ab 2015 können<br />

sich allerdings durch die Verpflichtungen des neuen KrWG<br />

zur Getrennterfassung von Abfallströmen Reduzierungen<br />

bei den Mengen von den kommunalen Kunden ergeben.<br />

Die MHKW konnte bislang mit der Akquisition von<br />

Abfallmengen aus dem Ausland ihr Auslastungsrisiko<br />

weiter diversifizieren, aber auch in diesem Bereich nimmt<br />

der Wettbewerb zu. Die MHKW wird sich weiterhin flexibel<br />

am Markt positionieren und versuchen die Auslandsakquise<br />

auszuweiten.<br />

Auf Basis der derzeitigen Unsicherheiten besteht kein<br />

bestandsgefährdendes Risiko für die KVV. Zudem<br />

ermöglichen frühzeitige Analysen des Geschäftsverlaufes<br />

und laufendes Controlling die rechtzeitige Entwicklung<br />

von gegensteuernden Maßnahmen.<br />

4. Prognosebericht<br />

Umfassende gesetzliche Änderungen sowohl im Verkehrsals<br />

auch im Versorgungsbereich werden im Geschäftsjahr<br />

2013 und in den Folgejahren weitere Auswirkungen auf<br />

den KVV-Konzern haben.<br />

Die Einhaltung der eingegangenen Verpflichtungen aus<br />

dem Konsolidierungsvertrag und weitere Maßnahmen zur<br />

Ergebnisverbesserung werden weiterhin im Mittelpunkt<br />

der Tätigkeiten stehen.<br />

Der Kauf der 22 neuen Niederflur-Straßenbahnen erhöht<br />

die Kapitalkosten, da für die neuen Fahrzeuge keine<br />

Förderung mehr durch das Land Hessen bereitgestellt<br />

wird. Nachdem die <strong>KVG</strong> ihr Ergebnis über 10 Jahre mit<br />

durchschnittlich –14,4 Mio. EUR trotz Lohn- und Preissteigerungen<br />

konstant halten konnte, wird in den nächsten<br />

beiden Jahren von einer Verschlechterung der Ergebnissituation<br />

ausgegangen. Im Mittelfristzeitraum soll der<br />

Zielergebniskorridor von ca. –15,0 Mio. EUR wieder<br />

erreicht werden. Die dafür notwendigen Maßnahmen<br />

werden im Rahmen des oben genannten Projekts<br />

„mobil4kassel – <strong>KVG</strong> 2020“ entwickelt.<br />

Die Fortschreibung des Nahverkehrsplans (NVP) der<br />

Stadt Kassel erfolgt zeitlich parallel zu den derzeit ebenfalls<br />

in Arbeit befindlichen Fortschreibungen der NVP des NVV<br />

und der Nachbarlandkreise. Zusätzlich beabsichtigt die<br />

Stadt Kassel, den Verkehrsentwicklungsplan VEP fortzuschreiben<br />

und in Zusammenarbeit mit der <strong>KVG</strong> und<br />

dem NVV ein Verkehrsmodell für die Stadt Kassel und<br />

die Gemeinden des Zweckverbandes Kassel zu erstellen.<br />

Im Rahmen dieser Fortschreibungen werden mehrere<br />

Erweiterungen des Tramnetzes diskutiert. Im Tram- und<br />

Busnetz sind weitere qualitative sowie wirtschaftliche<br />

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KVV Geschäftsbericht 2012 | <strong>Zahlen</strong> | Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH

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