Zahlen - KVG
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Jahresabschluss 2012 – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />
Die Landeskartellbehörde Hessen (LKartB) hat am<br />
11.04.2008 eine Preissenkungsverfügung in Höhe von<br />
37 % wegen angeblich missbräuchlich überhöhter Wasserpreise<br />
gegen die STW erlassen. Die Preissenkungsverfügung<br />
ist vom Zeitpunkt der Zustellung bis zum 31.12.2009<br />
befristet. Gegen die Verfügung hat die STW fristgerecht<br />
Beschwerde beim Oberlandesgericht Frankfurt am Main<br />
(OLG) eingelegt. Das Verfahren vor dem OLG ruht derzeit.<br />
Sollte die Verfügung gerichtlich bestätigt werden, beträfe<br />
die Rückzahlungsverpflichtung die STW, da gemäß Ausgliederungsvertrag<br />
Verpflichtungen aus dem laufenden Kartellverfahren<br />
bei der STW verbleiben. Werden von der LKartB<br />
neue Kartellverfahren eingeleitet, so würden diese je nach<br />
Rückwirkungsumfang STW und NSG betreffen. Im Februar<br />
2010 hat der Bundesgerichtshof (BGH) eine vergleichbare<br />
Preissenkungsverfügung gegen Wetzlar bestätigt. Damit<br />
sind auch die Erfolgschancen der STW in ihrem Verfahren<br />
deutlich gesunken. Wegen der vom BGH aufgestellten<br />
grundsätzlichen Erwägungen geht die gesamte Branche<br />
davon aus, dass ein Wasserversorgungsunternehmen letztlich<br />
kaum Möglichkeiten hat, sich erfolgreich gegen in die<br />
Zukunft gerichtete Preissenkungsverfügungen zu wehren.<br />
In Verhandlungen mit der LKartB wurde intensiv eine<br />
Vergleichslösung angestrebt. Nachdem die Verhandlungen<br />
jedoch erfolglos beendet wurden, stimmte die Stadtverordnetensammlung<br />
der Stadt Kassel am 27.02.2012 einer<br />
Rekommunalisierung zu. Die Wasserversorgung wird seit<br />
dem 01.04.2012 durch den Eigenbetrieb der Stadt Kassel<br />
„KASSELWASSER“ – ehemals Kasseler Entwässerungsbetrieb<br />
(KEB) – sichergestellt. Dabei beauftragt KASSELWASSER die<br />
NSG mit der Betriebsführung der Wasserversorgung.<br />
Die Energiemärkte waren auch im Jahr 2012 durch<br />
starke Preisvolatilitäten geprägt, wodurch die Erzeugungspreise<br />
der EWG unmittelbar beeinflusst wurden. Die<br />
Beschaffungsseite wurde insbesondere durch die Preisentwicklung<br />
von Rohöl und die daraus abgeleitete<br />
Gaspreisentwicklung geprägt. Es wird erwartet, dass die<br />
Erzeugungspreise wesentlich von der zukünftigen Weiterentwicklung<br />
des Kraftwerksparks beeinflusst werden. Nach<br />
dem von der Bundesregierung beschlossenen Atomausstieg<br />
in Folge des Reaktorunfalls von Fukushima wird<br />
zunehmend diskutiert, wie perspektivisch die wegfallenden<br />
Erzeugungskapazitäten der Atomkraftwerke kompensiert<br />
werden sollen.<br />
In der Sparte Abfallentsorgung besteht eine Abhängigkeit<br />
zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Die konjunkturelle<br />
Erholung des Vorjahres setzte sich im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr nicht vollständig fort, so dass nicht alle<br />
MHKW-Kundengruppen die Abfallmengen des Jahres 2011<br />
erreichen konnten. Zum Jahresende ergab sich am Spotmarkt<br />
für Abfälle zudem ein massiver Preisverfall. Dementsprechend<br />
erhöhte sich der Druck auf die Erlöse. Höhere<br />
Preise konnten am Markt nicht kommuniziert werden.<br />
Begründet wird diese Situation durch Verbrennungsüberkapazitäten<br />
in Deutschland.<br />
1.2 Optimierungsprojekte und interne Steuerung<br />
1.2.1 Maßnahmen im Bereich Verkehr<br />
Die <strong>KVG</strong> setzt das von der Hessischen Landesregierung<br />
verfolgte Besteller-Ersteller-Prinzip weiterhin konsequent<br />
um. Dabei besteht die Verkehrslandschaft im Konzern aus<br />
den Unternehmen <strong>KVG</strong>, KVN sowie der Beteiligung an der<br />
RBK. Der Verkehrsverbund und Fördergesellschaft Nordhessen<br />
mbH (NVV) als regionale Aufgabenträgergesellschaft<br />
ist Besteller des regionalen Bus- und Schienenverkehrs.<br />
Die <strong>KVG</strong> ist die lokale Aufgabenträgergesellschaft<br />
in Kassel und nimmt dort die Bestellerfunktion wahr.<br />
Daneben stellt die <strong>KVG</strong> den „Ersteller-Unternehmen“<br />
NB Nordhessenbus GmbH (NB) und KVN die bei ihr<br />
angestellten Fahrer, Fahrzeuge, Trassen sowie diverse<br />
Dienstleistungen zu marktfähigen Preisen zur Verfügung.<br />
Gleichzeitig haben die KVN (bis zum Fahrplanwechsel<br />
2012/2013, seitdem liegt die Tram-Konzession bei der<br />
<strong>KVG</strong>) und NB die Betriebsführung für ihre Konzessionen<br />
auf die <strong>KVG</strong> übertragen, sodass die <strong>KVG</strong> gegenüber ihren<br />
Kunden für den Betrieb umfassend verantwortlich ist.<br />
Die enge Verflechtung der Verkehre im Stadtgebiet<br />
Kassel und im KasselPlus-Tarifgebiet erfordert ein gemeinsames<br />
Auftreten aller Aufgabenträger, um einen dauerhaften<br />
Erfolg zu erzielen. Aus diesem Grund kooperieren<br />
<strong>KVG</strong> und NVV bei der Marktbearbeitung im KasselPlus-<br />
Gebiet. Daneben gewinnt die Zusammenarbeit bei der<br />
Verkehrslenkung und -steuerung immer mehr an Bedeutung.<br />
Zudem ist es für den Kooperationserfolg notwendig,<br />
gemeinsam neue Produkte in der Dienstleistungskette<br />
zu entwickeln.<br />
Für die Beförderung von 40 Mio. Fahrgästen auf<br />
technologisch hohem Niveau hat die <strong>KVG</strong> im Straßenbahnbereich<br />
im Januar 2010 beim Konsortium<br />
Bombardier/Vossloh Kiepe 18 neue Niederflurstraßenbahnen<br />
bestellt. Zusätzlich wurde die bestehende Option<br />
genutzt, vier weitere Niederflurfahrzeuge zu beschaffen.<br />
Die ersten Trams wurden bereits 2011 ausgeliefert.<br />
Seitdem erfolgen regelmäßig weitere Lieferungen,<br />
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KVV Geschäftsbericht 2012 | <strong>Zahlen</strong> | Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH