Zahlen - KVG
Zahlen - KVG
Zahlen - KVG
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Konzernjahresabschluss 2012 – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />
3. Risikobericht<br />
Die Risiken und Chancen der KVV ergeben sich vorrangig<br />
durch das wirtschaftliche Handeln der Töchter. Wie im<br />
Vorjahr besteht das Risiko – resultierend aus der Finanzmarktkrise<br />
– der mangelnden Refinanzierung der Banken<br />
im langfristigen Kreditgeschäft und steht im Fokus von der<br />
Geschäftsleitung.<br />
Die Verpflichtung aus Pensionsansprüchen beinhaltet die<br />
laufenden Pensionszahlungen sowie die Veränderung bei<br />
der bestehenden Pensionsrückstellung. Der entstandene<br />
Zuführungsbedarf wurde im Berichtsjahr vollständig erfüllt.<br />
Unsicherheiten bestehen künftig bei der Bemessung der<br />
Pensionszahlungen bzw. des Zuführungsbedarfs für die<br />
Pensionsrückstellung durch verschiedene externe Einflussfaktoren<br />
wie das Ausbleiben von Rentenerhöhungen bei der<br />
gesetzlichen Rente oder die Entwicklung der Bewertungskriterien<br />
der Rückstellung.<br />
Mit dem Zuschlag bei der Ausschreibung des RT-Verkehrsvertrags<br />
für die Bietergemeinschaft aus <strong>KVG</strong> und HLB wurde<br />
die Verkehrsleistung bis Ende 2023 sichergestellt.<br />
Zu diesem Zweck wurde im Jahr 2013 das neue Unternehmen<br />
mit den gleichberechtigten Teilhabern <strong>KVG</strong> und HLB<br />
unter dem Namen RegioTram-Gesellschaft mbH (RTG)<br />
gegründet. Die Leitstellentätigkeit und die Personaldisposition<br />
und –betreuung wird die <strong>KVG</strong> als Dienstleistung für<br />
die RTG durchführen. Da sich die Tätigkeiten künftig auch<br />
auf den Eisenbahnbereich ausweiten, welcher bis Dezember<br />
2013 von der DB Regio AG übernommen wird, werden Erweiterungsinvestitionen<br />
und Personalaufbau in der Leitstelle<br />
der <strong>KVG</strong> notwendig werden. Dem stehen entsprechend<br />
kalkulierte Dienstleistungsentgelte für die <strong>KVG</strong> gegenüber.<br />
Die seitens der <strong>KVG</strong> getätigten Investitionen in Werkstätten,<br />
Waschanlage und Abstellhalle bleiben davon unberührt,<br />
da die Fahrzeugbereitstellung davon nicht betroffen<br />
ist. Hier wird es ab 2014 voraussichtlich zu einem neuen<br />
Bereitstellungsvertrag mit einer Laufzeit von zehn Jahren<br />
kommen. Derzeit laufen diesbezüglich noch Gespräche mit<br />
dem NVV. Ein Abschluss wird noch in der ersten Jahreshälfte<br />
2013 erwartet. Für das Jahr zwischen den Verträgen verlängert<br />
sich der derzeitige Fahrzeugbereitstellungsvertrag<br />
automatisch um ein Jahr (gekoppelt an den Verkehrsvertrag<br />
zwischen RTB und NVV). Das RT-Geschäft bietet durch das<br />
kilometerabhängige bereitzustellende Leistungsvolumen<br />
beim Betrieb und der Fahrzeuginstandhaltung für die <strong>KVG</strong><br />
entsprechende weiterhin gute Ertrags- und Entwicklungschancen.<br />
Es besteht für die <strong>KVG</strong> ein finanzielles Risiko hinsichtlich<br />
der Rückforderungen von Zuschüssen vergangener Baumaßnahmen.<br />
In einem Schreiben von Hessen Mobil – vormals<br />
Hessisches Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen<br />
(HLSV) – wurde der Vorschlag der Kürzungspauschale konkretisiert,<br />
jedoch noch nicht fest vereinbart. Eine Einigung<br />
wird im Jahr 2013 erwartet. Hierfür wurden im Berichtsjahr<br />
und in der Vergangenheit Rückstellungen in ausreichender<br />
Höhe gebildet.<br />
Volatile Beschaffungspreise auf Brennstoff-, Strom- und<br />
CO 2<br />
-Märkten und die entsprechende Gestaltung der<br />
Verkaufspreise stellen eine dauerhafte Herausforderung für<br />
die STW dar. Die Preisgestaltung wird dabei maßgeblich<br />
von den Regelungen und beabsichtigten Änderungen des<br />
EEG, den Folgen des CO 2<br />
-Handels aber vor allem von den<br />
Auswirkungen der von der Bundesregierung beschlossenen<br />
Energiewende in Folge des Reaktorunfalls in Fukushima<br />
beeinflusst. Hinsichtlich des EEG wie auch des KWKG gilt<br />
es, die Chancen, die die zugrunde liegenden gesetzlichen<br />
Regelungen bieten, konsequent zu nutzen.<br />
Den Risiken aus der Volatilität der Beschaffungspreise im<br />
Gas- und Strombereich wird bei der STW durch eine abgestimmte<br />
Risikostrategie entgegnet. Dabei orientiert sich die<br />
Vorgehensweise der STW an zwei Zielsetzungen: Einkaufspreise<br />
für Strom und Gas werden auf einem möglichst geringen<br />
Niveau abgesichert. Zudem werden die im Konzern erzeugten<br />
Strommengen preismäßig abgesichert. Zu diesem<br />
Zweck setzt die STW Handelsoptionen ein, die ausschließlich<br />
als gegenläufige Sicherungsstrategien (Hedge-Strategie)<br />
gefahren werden. Hieraus können sowohl Risiken aufgrund<br />
einer falschen Einschätzung der Marktentwicklung als auch<br />
Chancen aus der Erzielung von Erlösen resultieren. Aufgrund<br />
der volatilen Marktlage wurde in der Stromsparte für den<br />
Zeitraum 2013 bis 2015 eine Anpassung der vorhandenen<br />
Rückstellung vorgenommen.<br />
Im Jahr 2011 hat der BGH in zwei Einzelfällen Preisanpassungsklauseln<br />
in Fernwärmelieferverträgen für unwirksam<br />
erklärt, weil sie den Anforderungen des § 24 Abs. 3 AVBFernwärmeV<br />
(mittlerweile § 24 Abs. 4 AVBFernwärmeV) nicht<br />
entsprachen. Bei neuen Vertragsangeboten (Fernwärme<br />
und Contracting) setzt die STW die Anforderungen aus<br />
den BGH-Urteilen bei neuen Verträgen konsequent um.<br />
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat am<br />
21.03.2013 ein Urteil zu Preisanpassungsklauseln in<br />
Normsonderkundenverträgen verkündet. Die konkrete<br />
Frage der Wirksamkeit des AVB- bzw. des GVV-Verweises<br />
als Preisanpassungsklausel in Normsonderkundenverträgen<br />
16<br />
KVV Geschäftsbericht 2012 | <strong>Zahlen</strong> | Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH