Zahlen - KVG
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Konzernjahresabschluss 2012 – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />
auf Basis des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2012 teil.<br />
Der Bau der Biogaseinspeiseanlage in Leizen ist weitgehend<br />
abgeschlossen. Im Dezember 2012 ist die Gärstrecke und<br />
das Anlagen-Blockheizkraftwerk (BHKW) in Betrieb genommen<br />
worden. Mit ausreichender Rohgasproduktion ging<br />
die Gasaufbereitung und Einspeisung im Frühjahr 2013 in<br />
Betrieb und speist Biomethan in das Gasnetz der ONTRAS<br />
– VNG Gastransport GmbH ein. Der Bau einer weiteren<br />
Biomethaneinspeiseanlage im hessischen Wetterau-Kreis,<br />
ein Gemeinschaftsprojekt mit regionalen Landwirten und<br />
der Stadt Karben, ist ebenfalls nahezu fertiggestellt. Die<br />
Anlage samt Gasaufbereitung und Einspeisung in das<br />
Erdgasnetz der NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH ist<br />
seit Herbst 2012 in Betrieb. Während es sich bei den vorgenannten<br />
Projekten um Einspeiseanlagen handelt, versorgt<br />
die Biogasanlage im nordhessischen Borken-Kerstenhausen<br />
zwei Kliniken in Bad Zwesten mit Biogas, aus dem vor Ort<br />
Wärme und Strom erzeugt werden. Dazu wurde von der<br />
Biogasanlage (0,5 MWel) eine 2,3 km lange Gasleitung zum<br />
Kunden verlegt. Die Anlage wurde Mitte 2012 vollständig<br />
in Betrieb genommen.<br />
Im Jahr 2011 gründete die STW gemeinsam mit den Stadtwerken<br />
Bad Sooden-Allendorf, Eschwege, Witzenhausen,<br />
Wolfhagen und der Kraftstrom-Bezugsgenossenschaft<br />
Homberg die Stadtwerke Union Nordhessen (SUN). Das<br />
Ziel der SUN ist, die Kooperation zwischen regionalen Stadtwerken<br />
zu stärken. Sie hilft dabei, kommunale Versorgungsstrukturen<br />
weiterzuentwickeln und Synergien auszubauen.<br />
Ein wesentlicher Tätigkeitsschwerpunkt in 2012 war die<br />
gemeinsame Akquisition von Windparkflächen, mit dem<br />
Ziel ,die Projekte selbst zu entwickeln und langfristig mit<br />
weiteren Partnern aus der Region zu betreiben.<br />
Die STW wird in den kommenden Jahren verstärkt in<br />
den Ausbau umweltschonender Energieerzeugung in Kassel<br />
und Nordhessen investieren. Ziel ist, bis 2020 den überwiegenden<br />
Teil des in Kassel verbrauchten Stroms selbst und<br />
mit erneuerbaren Energien zu produzieren. Mit der Beteiligung<br />
an der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG<br />
(THEE) erhält die STW zukünftig eine weitere Möglichkeit,<br />
diese Strategie konsequent umzusetzen.<br />
Im Jahr 2012 intensivierte die STW die Entwicklung von<br />
Windkraftprojekten in Nordhessen. Dabei legte sie den<br />
Fokus auf die Akquise geeigneter Standorte in der Region<br />
Nordhessen, an denen Windkraftanlagen entwickelt und<br />
wirtschaftlich betrieben werden können. Bei den Windparkprojekten<br />
kooperiert die STW intensiv mit den SUN-<br />
Partnern, dem Fraunhofer-Institut für Windenergie und<br />
Energiesystemtechnik IWES (IWES) sowie nordhessischen<br />
Projektentwicklern und Ingenieurbüros. Die Kooperationen<br />
umfassen Akquise, Projektentwicklung, Errichtung<br />
und Betrieb der Windkraftanlagen. Weit fortgeschritten<br />
ist die Projektierung des Windparks Söhrewald/Niestetal.<br />
Dieser umfasst insgesamt sieben Windenergieanlagen<br />
(WEA), wobei zwei WEA an dem Standort in Niestetal und<br />
fünf WEA an dem Standort Söhrewald geplant sind. Das<br />
Projekt befindet sich aktuell in der Genehmigungsprüfung<br />
beim Regierungspräsidium Kassel. Die Inbetriebnahme<br />
des Windparks Söhrewald/Niestetal ist für Ende 2013 oder<br />
Anfang 2014 vorgesehen. Zur Absicherung der Wirtschaftlichkeit<br />
wird seit April 2012 eine Windmessung am Standort<br />
Söhrewald durchgeführt. Die ersten Zwischenergebnisse<br />
bestätigen eine ausreichende Windhöffigkeit an dem<br />
Standort. Für die Prognose der Winderträge am Standort<br />
Sandershäuser Berg in Niestetal wurden die Ergebnisse einer<br />
früheren Windmessung in Niestetal zwischen Heiligenrode<br />
und Windhausen genutzt. Das Windprojekt im „Stiftswald“<br />
wurde über eine konkrete Absichtserklärung gesichert. Die<br />
Windverhältnisse sind nach einer groben Einschätzung<br />
mit denen an benachbarten Standorten vergleichbar. Der<br />
„Stiftswald“ gehört zu einem großen zusammenhängenden<br />
Waldgebiet südlich von Kaufungen und ist charakterisiert<br />
durch die exponierten Bergkuppen Belgerkopf und Bielstein,<br />
mit Höhen von ca. 500 m üNN. Der für 2013 geplante<br />
Arbeitsschritt ist die Auswahl geeigneter Anlagentypen. Um<br />
die Akzeptanz von Windparkprojekten in der Bevölkerung zu<br />
erhöhen, werden die Bürger von der STW frühzeitig über die<br />
Planungen und Projektfortschritte informiert. Zudem bietet<br />
die STW bei jedem Projekt an, dass sich Bürger finanziell<br />
beteiligen können. Angedacht sind hierbei die Beteiligung<br />
von Bürgerenergiegenossenschaften, Kommunen, weiteren<br />
Stadtwerken und regionalen Unternehmen. An zahlreichen<br />
weiteren Standorten führt die STW gemeinsam mit der<br />
SUN Voruntersuchungen durch.<br />
Im Netzgebiet der E.ON Mitte AG liefen in den vergangenen<br />
Jahren über 200 Konzessionen für den Betrieb<br />
von Gas- und Stromnetzen aus. Zahlreiche Gemeinden<br />
wollen in Zukunft die Netze rekommunalisieren und selbst<br />
betreiben. Dies kann entweder komplett in eigener Regie<br />
oder in Kooperation mit einem anderen, regional verwurzelten<br />
Netzbetreiberunternehmen realisiert werden. Für die<br />
STW und andere Unternehmen der Kasseler Verkehrs- und<br />
Versorgungs-GmbH (KVV) bietet eine Zusammenarbeit gute<br />
Entwicklungschancen: Bessere Auslastung der technischen<br />
Infrastruktur, Kompetenzgewinn, mehr Marktgewicht,<br />
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KVV Geschäftsbericht 2012 | <strong>Zahlen</strong> | Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH