Zahlen - KVG
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Der Rohölpreis für die Sorte Brent war sehr volatil. Der<br />
Maximalwert lag Anfang März bei 126,20 $/Barrel. Der<br />
Minimalwert lag Ende Juni bei 89,20 $/Barrel.<br />
Der Kohlepreis für das Frontjahr (API#2) war in den<br />
ersten drei Monaten mit bis zu 118,10 $/Tonne verhältnismäßig<br />
hoch. Danach verfiel der Preis in zwei Wellenbewegungen<br />
kontinuierlich. Der Tiefststand lag am 29. Oktober<br />
bei 93,00 $/Tonne.<br />
Der Preis für CO 2<br />
-Zertifikate bewegte sich im Verlauf des<br />
Berichtsjahres in einer Preisspanne zwischen 5,99 €/Tonne<br />
und 10,31 €/Tonne.<br />
Die Lieferung des in Kassel erzeugten Stroms erfolgte<br />
an die Städtische Werke AG (STW) zu marktüblichen<br />
Konditionen.<br />
Im Rahmen einer Umstrukturierung im Bereich Energieerzeugung<br />
und -vertrieb wurden zu Beginn des Jahres<br />
2011 die Bereiche Erzeugung von Strom und Fernwärme,<br />
Fernwärmenetz und Durchführung von Energiedienstleistungen<br />
(EDL) der EWG zugeordnet. Bei der STW verblieb<br />
der Bereich Vertrieb und Energiebeschaffung sowie der<br />
Bäderbereich. Außerdem ist die STW weiterhin zuständig<br />
für das sogenannte “Engineering EDL“, worunter insbesondere<br />
die Angebotsplanung im Bereich EDL zu verstehen<br />
ist. Mit der neuen Struktur wurden die Gesellschaften nach<br />
Marktrollen ausgerichtet und so für ein optimales Auftreten<br />
am Markt positioniert. Die getroffenen Zuordnungen der<br />
Marktrollen ermöglichen die optimale Ausnutzung<br />
bestehender Synergiepotenziale.<br />
Ein wesentlicher Punkt für die EWG aus der Kraft-Wärme-<br />
Kopplungs-Gesetz-Novelle (KWKG) 2009 ist die Förderung<br />
des Neu- und Ausbaus von Wärmenetzen. Die Förderung<br />
richtet sich nach Trassenlänge und Dimension des Fernwärmenetzes.<br />
Sie ist auf 20 Prozent der Investitionskosten<br />
und auf 5,0 Mio. EUR für das Neu- bzw. Ausbauprojekt<br />
begrenzt. Dies ist besonders im Hinblick auf die bereits<br />
begonnenen und weiter geplanten Investitionen in das<br />
Wärmenetz der EWG von Bedeutung. Bei der Beantragung<br />
der Zuschüsse muss die entsprechende Maßnahme<br />
abgeschlossen und durch einen Wirtschaftsprüfer testiert<br />
sein. Antragstellungen können jeweils nur zum 28.02. des<br />
Folgejahres erfolgen. Gemäß einer Gesetzesänderung vom<br />
12.06.2012 erhöht sich die Förderung für Inbetriebnahmen<br />
ab dem 01.01.2012 je nach Leitungsdurchmesser<br />
auf 30 bzw. 40 Prozent der Investitionskosten mit einer<br />
Obergrenze von 10 Mio. EUR je Projekt. Zudem muss die<br />
Antragsstellung ab 2013 bis zum 01.07. des Folgejahres<br />
erfolgen.<br />
Auch im Berichtsjahr beantragte die EWG wieder Maßnahmen<br />
aus dem Fernwärmenetzausbau zum 28.02.2012<br />
beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />
(BAFA). Aus der Beantragung für das Jahr 2011 (Antragstellung<br />
aus dem Jahr 2012) wurden Zuschüsse in Höhe<br />
von ca. 0,2 Mio. EUR durch das BAFA gewährt. Die EWG<br />
wird rechtzeitig zu den entsprechenden zukünftigen<br />
Terminen die erforderlichen Anträge für die weiteren in<br />
Frage kommenden Ausbaumaßnahmen stellen.<br />
1.2 Strom- und Fernwärmeerzeugung<br />
Am Standort Fernwärmekraftwerk Kassel (FKK) wurde der<br />
Brennstoffmix der vorhergehenden Jahre weitestgehend<br />
beibehalten. Je nach Beschaffungslage können die Anteile<br />
der verschiedenen Kohlearten schwanken. Im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr wurde ein Brennstoffmix aus Rohbraunkohle,<br />
Braunkohlebriketts und Petrolkoksfilterkuchen eingesetzt.<br />
Im Jahr 2012 führte die EWG nachfolgende Maßnahmen<br />
zur weiteren Optimierung des Kraftwerksparks durch.<br />
Mit der Übernahme des Anteils der E.ON Kraftwerke<br />
GmbH am FKK liegt seit 2010 die volle Erzeugungskapazität<br />
bei der EWG. Um die Erzeugungskapazität<br />
der gesamten Anlage für das Fernwärmenetz der EWG<br />
nutzen zu können, wurde die Anbindung des FKK an die<br />
„Ostspange“ notwendig. Bei den Arbeiten kam es durch<br />
bauliche Schwierigkeiten im Gebäudebestand zu Verzögerungen.<br />
Dennoch konnte Ende des Jahres 2012 die<br />
bestehende Fernwärme-Westspange mit der neu errichteten<br />
Ostspange verbunden und die volle thermische<br />
Leistung von 80 MWth in das Fernwärmenetz der EWG<br />
eingespeist werden. Durch die zeitliche Verzögerung wird<br />
mit einer Fertigstellung der neuen Fernwärmepumpstation<br />
bis zur Heizperiode 2013/2014 gerechnet.<br />
Das FKK ist mit einer Leistung von 80 MWth eine<br />
der größten Erzeugungsanlagen im Fernwärmenetz. Zur<br />
Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Anlage wird die<br />
bestehende Leittechnik auf den neuesten Stand gebracht.<br />
Zusätzlich wird eine neue Warte errichtet, die den<br />
Betrieb zwischen dem FKK, dem Kombi-Heizkraftwerk<br />
(Kombi-HKW) und dem Fernwärmenetz verbessert. Für<br />
die Klimatisierung der Technik und der Warte wird Kälte<br />
aus Fernwärme (Absorptionskälte) zum Einsatz kommen.<br />
In Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Berlin<br />
wird im Rahmen eines Pilotprojekts ein effizientes Kälteversorgungskonzept<br />
mit Absorptionskälte erarbeitet.<br />
Im Hinblick auf die Gasturbine 2 (GT 2) des Kombi-<br />
HKW konnte das Gerichtsverfahren zwischen dem ehe-<br />
Städtische Werke Energie + Wärme GmbH | <strong>Zahlen</strong> | KVV Geschäftsbericht 2012 125