Zahlen - KVG
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Konzernjahresabschluss 2012 – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />
30.06.2011 reagieren, die u. a. Anpassungen der Abrechnungsplattform<br />
hinsichtlich der Informationen und Gestaltung<br />
der Letztverbraucherabrechnungen und Lieferantenwechselprozesse<br />
erforderlich machte. Die Umsetzung der<br />
Änderungen konnte zum 01.04.2012 produktiv gehen.<br />
Die Landeskartellbehörde Hessen (LKartB) hat am<br />
11.04.2008 eine Preissenkungsverfügung in Höhe von<br />
37 % wegen angeblich missbräuchlich überhöhter Wasserpreise<br />
gegen die STW erlassen. Die Preissenkungsverfügung<br />
ist vom Zeitpunkt der Zustellung bis zum 31.12.2009<br />
befristet. Gegen die Verfügung hat die STW fristgerecht<br />
Beschwerde beim Oberlandesgericht Frankfurt am Main<br />
(OLG) eingelegt. Das Verfahren vor dem OLG ruht derzeit.<br />
Sollte die Verfügung gerichtlich bestätigt werden, beträfe<br />
die Rückzahlungsverpflichtung die STW, da gemäß Ausgliederungsvertrag<br />
Verpflichtungen aus dem laufenden<br />
Kartellverfahren bei der STW verbleiben. Werden von der<br />
LKartB neue Kartellverfahren eingeleitet, so würden diese<br />
je nach Rückwirkungsumfang STW und NSG betreffen.<br />
Im Februar 2010 hat der Bundesgerichtshof (BGH) eine<br />
vergleichbare Preissenkungsverfügung gegen Wetzlar<br />
bestätigt. Damit sind auch die Erfolgschancen der STW in<br />
ihrem Verfahren deutlich gesunken. Wegen der vom BGH<br />
aufgestellten grundsätzlichen Erwägungen geht die gesamte<br />
Branche davon aus, dass ein Wasserversorgungsunternehmen<br />
letztlich kaum Möglichkeiten hat, sich erfolgreich<br />
gegen in die Zukunft gerichtete Preissenkungsverfügungen<br />
zu wehren.<br />
In Verhandlungen mit der LKartB wurde intensiv eine<br />
Vergleichslösung angestrebt. Nachdem die Verhandlungen<br />
jedoch erfolglos beendet wurden, stimmte die Stadtverordnetensammlung<br />
der Stadt Kassel am 27.02.2012 einer<br />
Rekommunalisierung zu. Die Wasserversorgung wird seit<br />
dem 01.04.2012 durch den Eigenbetrieb der Stadt Kassel<br />
„KASSELWASSER“ – ehemals Kasseler Entwässerungsbetrieb<br />
(KEB) – sichergestellt. Dabei beauftragt KASSELWASSER die<br />
NSG mit der Betriebsführung der Wasserversorgung.<br />
Die Energiemärkte waren auch im Jahr 2012 durch<br />
starke Preisvolatilitäten geprägt, wodurch die Erzeugungspreise<br />
der EWG unmittelbar beeinflusst wurden. Die<br />
Beschaffungsseite wurde insbesondere durch die Preisentwicklung<br />
von Rohöl und die daraus abgeleitete Gaspreisentwicklung<br />
geprägt. Es wird erwartet, dass die Erzeugungspreise<br />
wesentlich von der zukünftigen Weiterentwicklung<br />
des Kraftwerksparks beeinflusst werden. Nach dem von der<br />
Bundesregierung beschlossenen Atomausstieg in Folge des<br />
Reaktorunfalls von Fukushima wird zunehmend diskutiert,<br />
wie perspektivisch die wegfallenden Erzeugungskapazitäten<br />
der Atomkraftwerke kompensiert werden sollen.<br />
In der Sparte Abfallentsorgung besteht eine Abhängigkeit<br />
zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Die konjunkturelle<br />
Erholung des Vorjahres setzte sich im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr nicht vollständig fort, so dass nicht alle<br />
MHKW-Kundengruppen die Abfallmengen des Jahres<br />
2011 erreichen konnten. Zum Jahresende ergab sich<br />
am Spotmarkt für Abfälle zudem ein massiver Preisverfall.<br />
Dementsprechend erhöhte sich der Druck auf die Erlöse.<br />
Höhere Preise konnten am Markt nicht kommuniziert<br />
werden. Begründet wird diese Situation durch Verbrennungsüberkapazitäten<br />
in Deutschland.<br />
1.2 Optimierungsprojekte und interne Steuerung<br />
1.2.1 Maßnahmen im Bereich Verkehr<br />
Die <strong>KVG</strong> setzt das von der Hessischen Landesregierung<br />
verfolgte Besteller-Ersteller-Prinzip weiterhin konsequent<br />
um. Dabei besteht die Verkehrslandschaft im Konzern aus<br />
den Unternehmen <strong>KVG</strong>, KVN sowie der Beteiligung an der<br />
RBK. Der Verkehrsverbund und Fördergesellschaft Nordhessen<br />
mbH (NVV) als regionale Aufgabenträgergesellschaft<br />
ist Besteller des regionalen Bus- und Schienenverkehrs. Die<br />
<strong>KVG</strong> ist die lokale Aufgabenträgergesellschaft in Kassel und<br />
nimmt dort die Bestellerfunktion wahr.<br />
Daneben stellt die <strong>KVG</strong> den „Ersteller-Unternehmen“<br />
NB Nordhessenbus GmbH (NB) und KVN die bei ihr angestellten<br />
Fahrer, Fahrzeuge, Trassen sowie diverse Dienstleistungen<br />
zu marktfähigen Preisen zur Verfügung. Gleichzeitig<br />
haben die KVN (bis zum Fahrplanwechsel 2012/2013,<br />
seitdem liegt die Tram-Konzession bei der <strong>KVG</strong>) und NB die<br />
Betriebsführung für ihre Konzessionen auf die <strong>KVG</strong> übertragen,<br />
sodass die <strong>KVG</strong> gegenüber ihren Kunden für den<br />
Betrieb umfassend verantwortlich ist.<br />
Die enge Verflechtung der Verkehre im Stadtgebiet Kassel<br />
und im KasselPlus-Tarifgebiet erfordert ein gemeinsames<br />
Auftreten aller Aufgabenträger, um einen dauerhaften Erfolg<br />
zu erzielen. Aus diesem Grund kooperieren <strong>KVG</strong> und NVV<br />
bei der Marktbearbeitung im KasselPlus-Gebiet. Daneben<br />
gewinnt die Zusammenarbeit bei der Verkehrslenkung und<br />
-steuerung immer mehr an Bedeutung. Zudem ist es für den<br />
Kooperationserfolg notwendig, gemeinsam neue Produkte<br />
in der Dienstleistungskette zu entwickeln.<br />
Für die Beförderung von 40 Mio. Fahrgästen auf technologisch<br />
hohem Niveau hat die <strong>KVG</strong> im Straßenbahnbereich<br />
im Januar 2010 beim Konsortium Bombardier/Vossloh Kiepe<br />
18 neue Niederflurstraßenbahnen bestellt. Zusätzlich wurde<br />
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KVV Geschäftsbericht 2012 | <strong>Zahlen</strong> | Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH