Zahlen - KVG
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Jahresabschluss 2012 – Städtische Werke Netz + Service GmbH liche Zuständigkeit übernommen (sogenannte „Rekommunalisierung“). Bis zu diesem Zeitpunkt war die NSG der privatrechtliche Wasserversorger. Hintergrund der Änderung ist ein laufendes Kartellverfahren gegen die STW, das die Wirtschaftlichkeit und damit langfristig das Qualitätsniveau der Wasserversorgung gefährdet. Am 11.04.2008 hat die Landeskartellbehörde (LKartB) gegen die STW eine bis Ende 2009 befristete Preissenkungsverfügung um rund 37 % wegen angeblich missbräuchlich überhöhter Wasserpreise erlassen. Diese Verfügung wurde mit Rechtsmitteln angegriffen; das Verfahren vor dem Oberlandesgericht Frankfurt (OLG) ruht derzeit. Im Februar 2010 hat der BGH eine vergleichbare Preissenkungsverfügung gegen die enwag energie- und wassergesellschaft mbh (enwag) aus Wetzlar bestätigt. Damit sind auch die Erfolgschancen der STW in ihrem Verfahren deutlich gesunken. Wegen der vom BGH aufgestellten grundsätzlichen Erwägungen geht die gesamte Branche inzwischen davon aus, dass ein Wasserversorgungsunternehmen letztlich kaum Möglichkeiten hat, sich erfolgreich gegen in die Zukunft gerichtete Preissenkungsverfügungen zu wehren. Zum 01.01.2011 hat die STW im Rahmen der rechtlichen Entflechtung des Netzbetriebs Strom und Gas auch die Wasserversorgung in die NSG ausgegliedert. Das noch immer laufende Wasserkartellverfahren mit der Verfügung aus April 2008 wurde von der Übertragung auf die NSG explizit ausgenommen. Sollte die streitige Verfügung also gerichtlich bestätigt werden, beträfe die Rückzahlungsverpflichtung weiterhin die STW. Nachdem Vergleichsverhandlungen mit der LKartB erfolglos geblieben waren, hat die NSG Gespräche mit den von ihr versorgten Kommunen Kassel und Vellmar aufgenommen, um die Wasserversorgung zurückzugeben. Ein vergleichbares Vorgehen fand in einer Reihe weiterer hessischer Kommunen statt. Die Stadt Vellmar hat daraufhin die ihr obliegende Wasserversorgungsaufgabe an die Stadt Kassel per öffentlichrechtlicher Vereinbarung übertragen. Die Stadtverordnetenversammlungen beider Kommunen hatten dies zuvor beschlossen. Der Kasseler Entwässerungsbetrieb (KEB), ein Eigenbetrieb der Stadt Kassel, der bereits über siedlungswassertechnische Kompetenz verfügte, wurde von der Stadt Kassel mit der Wasserversorgung betraut. Der vom Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH (KVV)-Konzern unabhängige Eigenbetrieb hat eine Trinkwassersparte gegründet und sich in KASSELWASSER umbenannt. KASSELWASSER ist seitdem für die Wasserversorgung in Kassel und Vellmar verantwortlich. Die NSG hat per 01.04.2012 einen Pacht- und Dienstleistungsvertrag mit der Stadt Kassel abgeschlossen. Der Vertrag ist erstmals zum Ende des Jahres 2016 kündbar und regelt die Verpachtung der für die Wasserversorgung notwendigen Anlagen an KASSELWASSER sowie das Erbringen von technischen und kaufmännischen Dienstleistungen. Die NSG erhält dafür ein Pacht- und Betriebsführungsentgelt, das nach den Vorgaben des öffentlichen Preisrechts und des Hessischen Kommunalabgabengesetzes kalkuliert wurde. 1.3 Markt und Umfeld Auch im Jahr 2012 setzte sich der Zubau resultierend aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ungebremst fort. Im Berichtsjahr wurden 150 Anlagen mit einer Leistung von 2500 kW an das Netz der NSG angeschlossen. Die Anschlussleistung der neuen Anmeldungen liegt im Trend zu kleineren Anlagen unter 30 kWp. Die Anmeldungen verteilen sich durch das neue EEG vom 01.01.2012 und der Novellierung zum 01.04.2012 nunmehr auf das ganze Jahr, Stichtagsanmeldungen wie in den Vorjahren gibt es nicht mehr. Durch die nun monatlichen degressiven Vergütungsätze hat sich die Abwicklung, Implementierung und Abrechnung sowie die Bilanzierung erheblich geändert. Dem ist durch stetige Anpassungen im Abrechnungssystem Rechnung getragen worden. Eine signifikante Zunahme der Direktvermarktung ist im Netzgebiet noch nicht zu verzeichnen. Eine Novellierung des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWK-G) im Juli 2012 hatte zur Folge, dass eine Zunahme im Berichtsjahr in Höhe von sechs Anlagen mit einer Leistung von 868 kW erfolgte. Dies spiegelt den Ausbautrend von KWK-G-Anlagen der Dezentralen Energieversorgung wider. Im Netzgebiet der E.ON Mitte AG liefen in den vergangenen Jahren über 200 Konzessionen für den Betrieb von Gasund Stromnetzen aus. Zahlreiche Gemeinden möchten in Zukunft die Netze rekommunalisieren und selbst betreiben. Dies kann entweder komplett in eigener Regie oder in Kooperation mit einem anderen, regional verwurzelten Netzbetreiberunternehmen realisiert werden. Für die NSG und den KVV-Konzern bietet eine Zusammenarbeit gute Entwicklungschancen: Bessere Auslastung der technischen Infrastruktur, mehr Marktgewicht, höhere Umsätze und Synergien in technischen und kaufmännischen Bereichen. 102 KVV Geschäftsbericht 2012 | Zahlen | Städtische Werke Netz + Service GmbH
Als erste Kommune hat die Stadt Großalmerode beschlossen, ein eigenes Stadtwerk zu gründen und die Stromund Gasnetze in kommunaler Regie mit der NSG als Partner selbst zu betreiben. 2010 wurde die Stadtwerke Großalmerode GmbH & Co. KG (SGG) gegründet, Gesellschafter sind zu 51 % die Stadt Großalmerode und zu 49 % die STW. Die NSG soll zukünftig das Strom- und Gasnetz pachten. Sie würde damit den Netzbetrieb durchführen und die Netzentgelte vereinnahmen. Die NSG hat sich unter anderem in Kaufungen und Niestetal um den Betrieb der Stromnetze beworben. Von diesen beiden Kommunen hat die NSG bereits den Zuschlag erhalten. Im Schwalm-Eder-Kreis haben die Städte und Gemeinden im Jahr 2009 das Auslaufen der bisherigen Konzessionsverträge bekanntgegeben. Die Kommunen Edermünde, Gudensberg, Guxhagen, Körle, Malsfeld, Melsungen, Morschen, Niedenstein und Spangenberg streben die Rekommunalisierung der Energieversorgung mittels Unterstützung durch einen strategischen Partner an. Sie haben sich in diesem Zusammenhang entschlossen, eine eigenständige, kommunal dominierte Netzeigentumsgesellschaft für die Bereiche Strom und Erdgas mit dem Namen „Fulda-Eder Energie GmbH & Co. KG“ (FEE) zu gründen. In einem vorgeschalteten separaten Verfahren hatten verschiedene Wettbewerber die Möglichkeit, sich als ein möglicher strategischer Partner zu präsentieren. Neben der Erfüllung gesellschaftsrechtlicher Eckpunkte bei der möglichen Gründung der Netzeigentumsgesellschaft wurden die Bewerber nach den Kriterien kommunale Einflussnahme, Risikominimierung, Rentabilität, Arbeitsplätze und regionale Wertschöpfung, sowie Ökologie bewertet. Der STW gelang es, sich gegenüber den anderen Wettbewerbern durchzusetzen und als präferiertes Partnerunternehmen zu qualifizieren. Die Gründung der FEE soll im zweiten Quartal 2013 erfolgen. Die ebenfalls zu gründende Netzgesellschaft Fulda-Eder mbH (NFE) wird die Netze pachten und betreiben. Sie wird als hundertprozentige Tochtergesellschaft der NSG gegründet. Daneben hat sich die Gemeinde Fuldatal für eine erneute Übertragung der Gaskonzession im Ortsteil Ihringshausen an die Städtische Werke Netz + Service GmbH entschieden. 1.4 Optimierungsprojekte und interne Steuerung Im Zuge der Entflechtungsvorgaben der BNetzA musste auch eine Trennung der IT-Systeme nach den Marktrollen „Lieferant“ und „Netzbetreiber“ vorgenommen werden. Die Entwicklung des neuen SAP-Abrechnungssystems erfolgte gemeinsam mit den Stadtwerken Münster, Osnabrück und Lübeck sowie mit dem gemeinsamen IT-Dienstleister items GmbH, Münster, Gesellschaft für Informationstechnologie, Kommunikation und Organisation (items). Ziel der Zusammenarbeit ist der effiziente und wirtschaftliche Betrieb und die Weiterentwicklung des Systems. Gemeinsam mit den Projektpartnern wurden die aus einer Änderung des EnWG vom 30.06.2011 notwendigen Formatanpassungen in einem gemeinsamen Projekt im Jahr 2012 umgesetzt. Im Zuge der Geschäftsprozessoptimierung wird die Abrechnung der Tief- und Rohrbauleistungen auf das Softwaretool „California“ umgestellt. Dies ist eine für das Bauwesen entwickelte Software für Microsoft Windows der G & W Software Entwicklung GmbH aus München. Die umfangreiche Funktionalität und Durchgängigkeit im Ausschreibe-, Vergabe und Abrechnungsprozess stehen hier im Fokus. Aktuell wird ein Graben- und Rohrbaumodell aufgebaut, mit dessen Hilfe zukünftig die Kalkulation und Erstellung eines baustellenbezogenen Leistungsverzeichnisses vereinfacht wird. Der Datenaustausch ist nach dem Gemeinsamen Ausschuss Elektronik im Bauwesen (GAEB) normiert und bietet weiterführende Möglichkeiten, um sich über alle Phasen hinweg mit den Auftragnehmern qualifiziert austauschen zu können. Insbesondere die Transparenz und Auswertbarkeit der erbrachten und bereits abgerechneten Leistungen im Vergleich zu den kalkulierten Massenansätzen sorgt für einen wesentlich besseren Überblick zu jedem Zeitpunkt eines Projektes. Am Ende des Abrechnungsprozesses soll ein Gutschriftverfahren stehen, dass den Durchlauf der Bauleistungsrechnungen vereinfacht. Bei der im Jahr 2011 durchgeführten rechtlichen Entflechtung ist die Organisation der netzbezogenen Tätigkeiten zunächst beibehalten worden. Die neue Rolle als eigenständige Gesellschaft im Konzern sowie das in der jüngeren Vergangenheit massiven Veränderungen unterliegende Umfeld für Verteilnetzbetreiber – u. a. Erlösrückgang in den regulierten Sparten durch Anreizregulierung, Zuwachs von dezentraler Einspeisung aus EEG-Anlagen, laufende Änderungen der verpflichtenden Kundenwechselprozesse – erfordern jedoch eine entsprechende Anpassung der Organisation. Ziel des Projektes mit der Kurzbezeichnung „P155“ ist es, die geeignete Aufbau- und Ablauforganisation zu entwickeln und einzuführen. Damit wird der notwendige Übergang von der bisherigen Rolle des Städtische Werke Netz + Service GmbH | Zahlen | KVV Geschäftsbericht 2012 103
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Als erste Kommune hat die Stadt Großalmerode beschlossen,<br />
ein eigenes Stadtwerk zu gründen und die Stromund<br />
Gasnetze in kommunaler Regie mit der NSG als Partner<br />
selbst zu betreiben. 2010 wurde die Stadtwerke Großalmerode<br />
GmbH & Co. KG (SGG) gegründet, Gesellschafter<br />
sind zu 51 % die Stadt Großalmerode und zu 49 %<br />
die STW. Die NSG soll zukünftig das Strom- und Gasnetz<br />
pachten. Sie würde damit den Netzbetrieb durchführen<br />
und die Netzentgelte vereinnahmen.<br />
Die NSG hat sich unter anderem in Kaufungen und Niestetal<br />
um den Betrieb der Stromnetze beworben. Von diesen<br />
beiden Kommunen hat die NSG bereits den Zuschlag<br />
erhalten.<br />
Im Schwalm-Eder-Kreis haben die Städte und Gemeinden<br />
im Jahr 2009 das Auslaufen der bisherigen Konzessionsverträge<br />
bekanntgegeben. Die Kommunen Edermünde,<br />
Gudensberg, Guxhagen, Körle, Malsfeld, Melsungen,<br />
Morschen, Niedenstein und Spangenberg streben die<br />
Rekommunalisierung der Energieversorgung mittels<br />
Unterstützung durch einen strategischen Partner an. Sie<br />
haben sich in diesem Zusammenhang entschlossen, eine<br />
eigenständige, kommunal dominierte Netzeigentumsgesellschaft<br />
für die Bereiche Strom und Erdgas mit dem<br />
Namen „Fulda-Eder Energie GmbH & Co. KG“ (FEE) zu<br />
gründen. In einem vorgeschalteten separaten Verfahren<br />
hatten verschiedene Wettbewerber die Möglichkeit, sich<br />
als ein möglicher strategischer Partner zu präsentieren.<br />
Neben der Erfüllung gesellschaftsrechtlicher Eckpunkte bei<br />
der möglichen Gründung der Netzeigentumsgesellschaft<br />
wurden die Bewerber nach den Kriterien kommunale Einflussnahme,<br />
Risikominimierung, Rentabilität, Arbeitsplätze<br />
und regionale Wertschöpfung, sowie Ökologie bewertet.<br />
Der STW gelang es, sich gegenüber den anderen Wettbewerbern<br />
durchzusetzen und als präferiertes Partnerunternehmen<br />
zu qualifizieren. Die Gründung der FEE soll im<br />
zweiten Quartal 2013 erfolgen. Die ebenfalls zu gründende<br />
Netzgesellschaft Fulda-Eder mbH (NFE) wird die Netze<br />
pachten und betreiben. Sie wird als hundertprozentige<br />
Tochtergesellschaft der NSG gegründet.<br />
Daneben hat sich die Gemeinde Fuldatal für eine erneute<br />
Übertragung der Gaskonzession im Ortsteil Ihringshausen<br />
an die Städtische Werke Netz + Service GmbH entschieden.<br />
1.4 Optimierungsprojekte und interne Steuerung<br />
Im Zuge der Entflechtungsvorgaben der BNetzA musste<br />
auch eine Trennung der IT-Systeme nach den Marktrollen<br />
„Lieferant“ und „Netzbetreiber“ vorgenommen werden.<br />
Die Entwicklung des neuen SAP-Abrechnungssystems<br />
erfolgte gemeinsam mit den Stadtwerken Münster,<br />
Osnabrück und Lübeck sowie mit dem gemeinsamen<br />
IT-Dienstleister items GmbH, Münster, Gesellschaft für<br />
Informationstechnologie, Kommunikation und Organisation<br />
(items). Ziel der Zusammenarbeit ist der effiziente<br />
und wirtschaftliche Betrieb und die Weiterentwicklung des<br />
Systems. Gemeinsam mit den Projektpartnern wurden die<br />
aus einer Änderung des EnWG vom 30.06.2011 notwendigen<br />
Formatanpassungen in einem gemeinsamen Projekt<br />
im Jahr 2012 umgesetzt.<br />
Im Zuge der Geschäftsprozessoptimierung wird die<br />
Abrechnung der Tief- und Rohrbauleistungen auf das<br />
Softwaretool „California“ umgestellt. Dies ist eine für das<br />
Bauwesen entwickelte Software für Microsoft Windows<br />
der G & W Software Entwicklung GmbH aus München.<br />
Die umfangreiche Funktionalität und Durchgängigkeit<br />
im Ausschreibe-, Vergabe und Abrechnungsprozess stehen<br />
hier im Fokus. Aktuell wird ein Graben- und Rohrbaumodell<br />
aufgebaut, mit dessen Hilfe zukünftig die Kalkulation<br />
und Erstellung eines baustellenbezogenen Leistungsverzeichnisses<br />
vereinfacht wird. Der Datenaustausch ist nach<br />
dem Gemeinsamen Ausschuss Elektronik im Bauwesen<br />
(GAEB) normiert und bietet weiterführende Möglichkeiten,<br />
um sich über alle Phasen hinweg mit den Auftragnehmern<br />
qualifiziert austauschen zu können. Insbesondere die Transparenz<br />
und Auswertbarkeit der erbrachten und bereits<br />
abgerechneten Leistungen im Vergleich zu den kalkulierten<br />
Massenansätzen sorgt für einen wesentlich besseren Überblick<br />
zu jedem Zeitpunkt eines Projektes. Am Ende des<br />
Abrechnungsprozesses soll ein Gutschriftverfahren stehen,<br />
dass den Durchlauf der Bauleistungsrechnungen vereinfacht.<br />
Bei der im Jahr 2011 durchgeführten rechtlichen Entflechtung<br />
ist die Organisation der netzbezogenen Tätigkeiten<br />
zunächst beibehalten worden. Die neue Rolle als eigenständige<br />
Gesellschaft im Konzern sowie das in der jüngeren<br />
Vergangenheit massiven Veränderungen unterliegende<br />
Umfeld für Verteilnetzbetreiber – u. a. Erlösrückgang in<br />
den regulierten Sparten durch Anreizregulierung, Zuwachs<br />
von dezentraler Einspeisung aus EEG-Anlagen, laufende<br />
Änderungen der verpflichtenden Kundenwechselprozesse<br />
– erfordern jedoch eine entsprechende Anpassung der<br />
Organisation. Ziel des Projektes mit der Kurzbezeichnung<br />
„P155“ ist es, die geeignete Aufbau- und Ablauforganisation<br />
zu entwickeln und einzuführen. Damit wird der<br />
notwendige Übergang von der bisherigen Rolle des<br />
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