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MAGAZIN DER <strong>ESG</strong> ELEKTRONIKSYSTEM- UND LOGISTIK-GMBH II/13<br />

Schwerpunktthemen<br />

Paris Air Show in Le Bourget<br />

Auf der Erfolgsspur<br />

Interview mit Steve<br />

Polakowski<br />

Cluster: Learning<br />

Management & Solutions<br />

Cluster: HMI & Infotainment<br />

Scrum – ein<br />

Vorgehensmodell<br />

für die Zukunft?!<br />

bauma 2013<br />

Informationssicherheit<br />

ist Chefsache!


2 & 3 SPEKTRUM II/13<br />

In diesem Jahr feierte die Paris Air<br />

Show in Le Bourget ihr 50. Jubiläum.<br />

Traditionell ist sie neben der ILA Berlin<br />

Air Show eine der bedeutendsten<br />

Veranstaltungen im Jahreskalender<br />

der <strong>ESG</strong>, um die Innovationskraft und<br />

Leistungsfähigkeit als Luftfahrtbetrieb<br />

und Spezialsystemfirma für Missionsavionik,<br />

Simulation und Training<br />

sowie spezielle Sondereinsatzsysteme<br />

einem breiten Fachpublikum präsentieren<br />

zu können. Schwerpunkte<br />

der diesjährigen Ausstellung der Division<br />

Aerosystems der <strong>ESG</strong> waren die<br />

Themen Produktverbesserung C-<strong>16</strong>0 TRANSALL zur Herstellung der taktischen<br />

Nachtsichtflugbefähigung und SAAFu – Sense & Avoid Assistenz-Funktion für<br />

unbemannte fliegende Systeme. Ebenfalls auf der Erfolgsspur ist die Automotive<br />

Division der <strong>ESG</strong>. In dem Interview mit dem Präsidenten der <strong>ESG</strong> Automotive<br />

Inc., Steve Polakowski, erhalten Sie einen Einblick in die aktuelle Entwicklung<br />

und Strategie unseres Tochterunternehmens in den USA. Anschließend setzen<br />

wir unsere Berichterstattung über die Cluster-Strategie im Automobilbereich fort<br />

und stellen Ihnen die Automotive Cluster „Learning Management & Solutions“<br />

und „HMI & Infotainment“ detailliert vor. Im Beitrag über agile Softwareentwicklung<br />

mittels des SCRUM-Vorgehensmodells werden die Chancen innovativer Methoden<br />

für den Bereich Prozessoptimierung exemplarisch dargestellt. Ein weiteres<br />

wichtiges Messehighlight für den Bereich Nutzfahrzeuge ist die bauma. Hier<br />

präsentierte unsere Tochter ServiceXpert, die in diesem Jahr auf eine 15-jährige<br />

Erfolgsgeschichte zurückblicken kann, ihr Leistungsspektrum anhand modularer<br />

After-Sales-Portallösungen, Diagnoseapplikationen und Verfahren zum<br />

automatisierten Testen von Fahrerinformationssystemen. Der Bericht über die<br />

Unterstützung der Autorisierten Stelle Bayern bei der Einführung eines Informations-Sicherheits-Management-Systems<br />

durch die <strong>ESG</strong> Consulting belegt unsere<br />

Kompetenzen für hochkomplexe und sicherheitsrelevante Projekte.<br />

Keineswegs eine Randnotiz ist der kurze Bericht über die erneute Beauftragung<br />

der <strong>ESG</strong> mit der Bewirtschaftung des Bundeseigenen Lagers ZEBEL, für<br />

die die Division Missionssysteme Land/See der <strong>ESG</strong> verantwortlich zeichnet. Der<br />

Artikel unterstreicht die Leistungsfähigkeit der <strong>ESG</strong> als verlässlicher Partner der<br />

Bundeswehr auch für den Bereich Logistik. Bereits seit Jahren gilt dieses Projekt<br />

für viele als Musterbeispiel für die erfolgreiche Kooperation des öffentlichen Auftraggebers<br />

mit der Industrie, was gleichzeitig immer wieder aufs Neue Ansporn<br />

und Verpflichtung für uns als Unternehmen bedeutet.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre unserer Spektrum-<br />

Sommerausgabe.<br />

Ihr<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

3 .......................................<br />

6 .......................................<br />

7 .......................................<br />

7 .......................................<br />

8 .......................................<br />

10 .....................................<br />

11 .....................................<br />

12 .....................................<br />

13 .....................................<br />

15 .....................................<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

Verantwortlich für den Inhalt<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />

Gestaltung<br />

Paris Air Show in Le Bourget<br />

Auf der Erfolgsspur<br />

Interview mit Steve Polakowski,<br />

President <strong>ESG</strong> Automotive Inc.<br />

Cluster: Learning Management<br />

& Solutions<br />

Cluster: HMI & Infotainment<br />

Scrum – ein Vorgehensmodell für die<br />

Zukunft?! – Agile Softwareentwicklung<br />

beim GOCAT-Projekt der <strong>ESG</strong> in Wolfsburg<br />

bauma 2013 – Das Messehighlight<br />

der Baumaschinenbranche!<br />

Informationssicherheit ist Chefsache!<br />

11. N-CORE Information Meeting<br />

Kurzmeldungen<br />

English Summary<br />

<strong>ESG</strong> Elektroniksystem- und Logistik-GmbH<br />

Livry-Gargan-Straße 6, 82256 Fürstenfeldbruck<br />

Tel. +49 89 92<strong>16</strong>-2850, www.esg.de<br />

Ulrich-Joachim Müller (UJM)<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Dr. Dina Bartels (DB), Elisabeth Enöckl (EE),<br />

Barbara Huber (BH), Kathrin Rieger (KR),<br />

Jonathan Weisberg (JW)<br />

<strong>ESG</strong> – Design & Medien<br />

Götz Graichen,<br />

im Juli 2013<br />

Druck<br />

Auflage<br />

Seismografics JK GmbH, Unterschleißheim<br />

2500<br />

Fotos<br />

Alle Abbildungen © <strong>ESG</strong>, wenn nicht anders<br />

angegeben. Bild S. 13 unten: BAAINBw


Paris Air Show in Le Bourget<br />

Mit einem erneuten Ausstellerrekord<br />

(2215 Unternehmen) lockte die 50.<br />

Paris Air Show über 315.000 Besucher,<br />

davon fast die Hälfte Fachbesucher<br />

und Journalisten, auf das<br />

Messegelände in Le Bourget. Diese<br />

Zahlen, ebenso wie die Zahl von 285<br />

Delegationen aus über 100 Ländern,<br />

unterstreichen eindrucksvoll die besondere<br />

internationale Bedeutung<br />

der Luftfahrtmesse in Paris.<br />

Vor diesem Hintergrund präsentierte<br />

die Aerosystems Division der <strong>ESG</strong><br />

ihr umfassendes Leistungsportfolio<br />

als luftfahrttechnischer Betrieb<br />

für Planung, Entwicklung, Integration<br />

und Product Support kundenspezifischer<br />

Avionik-, Missions- und IT-Systeme.<br />

Im Mittelpunkt der Ausstellung<br />

der <strong>ESG</strong> auf der diesjährigen Paris<br />

Air Show standen das Projekt C-<strong>16</strong>0<br />

TRANSALL – Modularer Rüstsatz<br />

Nachtsichtflugausstattung – sowie<br />

die von der <strong>ESG</strong> entwickelte Lösung<br />

SAAFu – Sense & Avoid Assistenz-<br />

Funktion.<br />

Produktverbesserung C-<strong>16</strong>0<br />

TRANSALL Nachtsichtflugbefähigung<br />

Die Produktverbesserung C-<strong>16</strong>0<br />

TRANSALL zur Herstellung der taktischen<br />

Nachtsichtflugbefähigung<br />

dient der Erhöhung der Überlebensfähigkeit<br />

und des Schutzes der Besatzung<br />

und des Luftfahrzeugs.<br />

Durch Modifikation der konventionellen<br />

Luftfahrzeugbeleuchtung und<br />

Tausch durch nachtsichtkompatible<br />

(NVIS) und Infrarot-(IR-)emittierende<br />

Strahlung wird die Aufklärbarkeit<br />

durch das menschliche Auge erheblich<br />

reduziert. Die Beleuchtung im<br />

Infrarotbetrieb ist für die Außenbeleuchtung<br />

vorgesehen und für das<br />

menschliche Auge unsichtbar. Hierzu<br />

erhalten die Besatzungen Restlichtverstärkerbrillen,<br />

um die eigene ungetrübte<br />

Sicht bei Operationen im Infrarotbetrieb<br />

zu gewährleisten.<br />

Zur Erhöhung der Flugsicherheit unter<br />

Nutzung der Nachtsichtbrillen, die<br />

naturgemäß zu einer Einschränkung<br />

des Sichtfelds führen, erhalten die<br />

Besatzungen zudem ein modifiziertes<br />

hochauflösendes Radarhöhenmessersystem,<br />

um unter anderem ungewollt<br />

harte Landungen zu vermeiden.<br />

Damit kann die C-<strong>16</strong>0 TRANSALL<br />

künftig in taktischen Nachtflugmissionen<br />

eigesetzt werden und auch dort<br />

operieren, wo andere Streitkräfte mit<br />

ihren Luftfahrzeugen Nachtsichtmissionen<br />

durchführen.<br />

Der von <strong>ESG</strong> entwickelte Rüstsatz<br />

ist modular beschaffbar und<br />

integrierbar und umfasst folgende<br />

Komponenten: Taktische Nachtsichtflugbeleuchtung<br />

in den Bedienmodi<br />

„NVIS Green“, „NVIS White“<br />

und „Infrarot“; Modulare Rüstsätze<br />

für die Nachtsichtflugbefähigung;<br />

NVIS-kompatible Cockpitinstrumentierung<br />

und -armaturen; NVIS- und<br />

IR-schaltbare Außenbeleuchtungskomponenten;<br />

Taktische NVIS- und<br />

IR-Laderaumbeleuchtung; Fliegerhelmsystem<br />

mit integrierter Nachtsichtbrille<br />

und adaptierter Sauerstoffmaske;<br />

hochauflösende Analog/<br />

Digital-Radarhöhenmesser-Indikatoren;<br />

NVIS-Bodendienst-, Prüfgeräte<br />

und Sonderwerkzeuge (BPS); Warnkonzept<br />

mit Kopplung an die Bordverständigungsanlage.<br />

In diesem Projekt zeichnet die<br />

<strong>ESG</strong> für folgende Leistungen verantwortlich:<br />

Auswerten der Missionsanforderungen<br />

mit dem Nutzer;<br />

Designverantwortung als luftfahrttechnischer<br />

Entwicklungsbetrieb;


4 & 5 SPEKTRUM II/13<br />

Systementwicklung und Herstellung<br />

der Komponenten; Geräteentwicklung<br />

und -zulassung; Herstellen des<br />

Musters für die Nachweisführung;<br />

Erstellung der Nachweisunterlagen<br />

für den Zulassungsprozess; Unterstützung<br />

des Boden- und Flugtests;<br />

Erst einweisung der Fliegenden Besatzungen<br />

und des Technikerpersonals;<br />

Erstellung der technischen,<br />

fliegerischen und logistischen Dokumentation.<br />

Auf Grundlage der bereits am Demonstrator-Luftfahrzeug<br />

dargestellten<br />

technischen Lösung findet derzeit<br />

die Einrüstung der Nachtsichtkomponenten<br />

in das Musterluftfahrzeug im<br />

Rahmen eines Mustereinbaus bei<br />

der Wehrtechnischen Dienststelle in<br />

Manching statt.<br />

Die unterschiedlichen Komponenten<br />

für den Laderaum sind bereits<br />

eingebaut inklusive der dazugehörigen<br />

vollständigen Dokumentation.<br />

Im Anschluss wird eine umfangreiche<br />

Flugtestkampagne zur Feststellung<br />

der Verkehrssicherheit und des<br />

operationellen Nutzens führen. Das<br />

Luftfahrzeug wird für den Beginn der<br />

Flugtests noch in diesem Jahr fertiggestellt<br />

werden.<br />

Generalleutnant Peter Schelzig, Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr mit Götz Graichen, Gerhard<br />

Schempp und Christoph Weber<br />

Sense & Avoid Assistenz<br />

Funktion (SAAFu)<br />

Dieter John mit Generalleutnant Bruno Kasdorf, Inspekteur des Heeres und Brigadegeneral Werner Weisenburger, Leiter<br />

Militärattachéstab Paris<br />

Ein zuverlässiges Sense & Avoid-<br />

System ist eine wesentliche Voraussetzung<br />

für die Integration von<br />

UAS (Unmanned Aerial Systems) in<br />

den zivilen Luftverkehr. SAAFu ist<br />

die hierzu von der <strong>ESG</strong> entwickelte,<br />

wegweisende Lösung, um den Piloten<br />

der UAS am Boden in die Lage<br />

zu versetzen, mögliche Kollisionen<br />

frühzeitig zu vermeiden und kooperativen<br />

und nicht-kooperativen Flugzielen<br />

auszuweichen. SAAFu kann für<br />

jedes UAS genutzt werden und wurde<br />

bereits operationell unter anderem<br />

mit dem Taktischen UAS LUNA und<br />

dem VTOL-UAS (Vertical Take-off and<br />

Landing) NEO S-300 betrieben. Die<br />

in SAAFu implementierte Ausweichlogik<br />

ist unabhängig von den Eingangssensoren,<br />

so dass neben den<br />

bereits implementierten Sensoren<br />

wie bodengestütztes, primäres und<br />

sekundäres Radar, ADS-B (Automatic<br />

Dependent Surveillance - Broadcast,<br />

ein System der Flugsicherung zur Anzeige<br />

von Flugbewegungen), FLARM<br />

(Kollisionswarngerät in Kleinflugzeugen)<br />

auch andere bodengestützte<br />

oder sich an Bord des UAS befindliche<br />

Sensoren (z. B. Elektro-optisch,<br />

Infrarot, Radar) integriert werden<br />

können. Auch das aus der bemannten<br />

Luftfahrt bekannte System TCAS<br />

(Traffic Collision Avoidance System)<br />

ist in seiner Funktionalität prinzipiell<br />

kompatibel zu SAAFu. SAAFu kann<br />

sowohl als Stand-alone Laptop als


auch in eine Bodenkontrollstation<br />

implememtiert werden und ist im<br />

Bereich des Human-Machine-Interface<br />

auf Kundenwünsche adaptierbar.<br />

Derzeit befindet sich die <strong>ESG</strong> im<br />

Prozess der Weiterentwicklung von<br />

SAAFu von einem Assistenzsystem<br />

zu einem zugelassenen boden- oder<br />

bordgestützten (automatischen) Sense<br />

and Avoid-System.<br />

Zahlreiche hochrangige Vertreter der<br />

Bundeswehr und befreundeter Streitkräfte<br />

sowie aus der zivilen Luftfahrtbranche<br />

informierten sich intensiv<br />

über das Leistungsspektrum und die<br />

Leistungsfähigkeit der <strong>ESG</strong>. Zu den<br />

Besuchern auf dem <strong>ESG</strong>-Stand zählten<br />

unter anderen der Staatssekretär<br />

im Bundesministerium der Verteidigung<br />

Stéphane Beemelmans, der<br />

Stellvertreter des Generalinspekteurs<br />

der Bundeswehr, Generalleutnant Peter<br />

Schelzig, der Leiter der Abteilung<br />

Planung im Bundesministerium der<br />

Verteidigung, Vizeadmiral Joachim<br />

Rühle, der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant<br />

Bruno Kasdorf, und der<br />

Commander des European Air Transport<br />

Commands, Generalmajor Pascal<br />

Valentin.<br />

Die vielfache positive Resonanz der<br />

Besucher ist ein erneuter Beleg für die<br />

verlässliche, langfristige Partnerschaft<br />

mit den zivilen und militärischen Kunden<br />

der <strong>ESG</strong> auf Basis ihrer in vielen<br />

Projekten nachgewiesenen Leistungsund<br />

Beitragsfähigkeit.<br />

Auf Wiedersehen auf der ILA Berlin<br />

Air Show vom 20. bis 25. Mai 2014.<br />

UJM<br />

Gerhard Schempp und Dieter John begrüßen Mitglieder der Delegation der<br />

türkischen Streitkräfte auf dem Messestand der <strong>ESG</strong>.<br />

Stéphane Beemelmans, Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung,<br />

im Gespräch mit Gerhard Schempp und Christoph Weber.<br />

Christoph Otten mit Generalmajor Pascal Valentin, Commander European Air<br />

Transport Command<br />

Vizeadmiral Joachim Rühle, Abteilungsleiter Planung im Bundesministerium der<br />

Verteidigung, mit Götz Graichen und Christoph Weber


6 & 7 SPEKTRUM II/13<br />

Auf der Erfolgsspur<br />

Interview mit Steve Polakowski, President <strong>ESG</strong> Automotive Inc.<br />

<strong>ESG</strong> Automotive Inc. kann auf eine<br />

große Erfolgsgeschichte zurückblicken.<br />

Das Unternehmen begann<br />

2007 mit etwa 10 Mitarbeitern.<br />

Mittlerweile sind es mehr als 150.<br />

Wie erklären Sie diesen Erfolg?<br />

Hr. Polakowski: Unser Erfolg lässt<br />

sich auf mehrere Faktoren zurückführen.<br />

Wir haben Zugang zu einem<br />

großen Markt mit vielen OEM und Zulieferern,<br />

konzentriert auf die Region<br />

Michigan. Wir bieten eine sehr spezialisierte<br />

Bandbreite an Engineering<br />

Services für den Bereich eingebettete<br />

Elektronik, der ein großes Wachstumspotenzial<br />

aufweist. Wir haben ein<br />

hoch motiviertes Team, das die Themen<br />

wie Chancenentwicklung, Personalgewinnung<br />

und das Prinzip „excellence<br />

in execution“ verinnerlicht hat<br />

und nachhaltig vorantreibt. Unsere<br />

Kunden schätzen dies und haben es<br />

uns mit Folgeaufträgen gedankt. <strong>ESG</strong><br />

Automotive gelang es rasch, Standorte<br />

in einem neuen Markt aufzubauen,<br />

da wir mit der richtigen Mischung an<br />

Expats, dem Team vor Ort und einem<br />

Management, das Vollgas gibt, an den<br />

Start gingen.<br />

Eines der Leitmotive von <strong>ESG</strong> Automotive<br />

Inc. lautet: Think globally,<br />

act locally! Was ist darunter<br />

zu verstehen?<br />

Hr. Polakowski: Wir sind ein multinationales<br />

Unternehmen mit riesigem<br />

Know-how und einem reichen Erfahrungsschatz,<br />

der uns länder- und themenübergreifend<br />

zur Verfügung steht.<br />

Wir müssen dieses Know-how nutzen<br />

und das Geschäft aus einer globalen<br />

Perspektive angehen, indem wir unsere<br />

Dienstleistungen so erbringen,<br />

wie es die lokalen Märkte oder Projekte<br />

erfordern. Die Cluster-Strategie<br />

der Automotive-Division der <strong>ESG</strong> ist<br />

ein guter Weg, dies zu fördern. Die<br />

Mitglieder des Clusters tauschen Informationen<br />

und Erfahrungen aus der<br />

ganzen Welt aus, um Geschäftspotenzial<br />

vor Ort zu fördern.<br />

Welche Bedeutung hat die transatlantische<br />

und transpazifische<br />

Verbindung zwischen Ihrem Unternehmen<br />

und den Unternehmensstandorten<br />

der <strong>ESG</strong> in Europa<br />

und Asien?<br />

Hr. Polakowski: Die Verbindung zu<br />

unseren europäischen und asiatischen<br />

Standort-Teams ist für unsere<br />

verlässliche Leistungserbringung<br />

sehr wichtig. Dank dieser Verbindung<br />

können wir größere Projekte und Initiativen<br />

mit unseren globalen Kunden<br />

verfolgen. Unser Geschäft mit Ford<br />

Connected Services ist ein tolles Beispiel,<br />

wie wir unser Wissen und unsere<br />

Erfahrungen in Nordamerika aufbauen<br />

und dazu nutzen, mit Ford in<br />

China zusammenzuarbeiten. Für unser<br />

Projekt GM AUTOSAR haben wir<br />

ein globales Team, das die Verknüpfung<br />

der regionalen Projektaufgaben<br />

mit den wichtigsten Engineering-Leistungen<br />

vor Ort in Michigan im Konsortium<br />

in Europa unterstützt.<br />

Was sind Ihrer Meinung nach die<br />

wichtigsten Trends im Bereich<br />

Automobilelektronik in den USA?<br />

Gibt es Unterschiede zu Europa?<br />

Hr. Polakowski: Im Allgemeinen sind<br />

in den USA und Europa ähnliche Technologietrends<br />

in der Automobilelektronik<br />

zu beobachten. Der Schwerpunkt<br />

liegt eindeutig auf aktiver Sicherheit<br />

und Vernetzung mit dem Ziel eines autonomen<br />

Fahrzeugs. Es gibt auch eine<br />

wachsende Dynamik im Bereich der<br />

Mensch-Maschine-Schnittstelle (HMI).<br />

Mit der zunehmenden Ausstattung<br />

eines Fahrzeugs mit eingebetteten<br />

Funktionen und externen Apps stehen<br />

die OEM vor der schwierigen Aufgabe,<br />

Informationen bereitzustellen, Funktionskontrolle<br />

zu bieten und eine Ablenkung<br />

des Fahrers zu vermeiden. Ich<br />

glaube, dass die <strong>ESG</strong> aufgrund ihrer<br />

spezifischen Leistungsfähigkeit in diesen<br />

Bereichen große Chancen hat.<br />

<strong>ESG</strong> Automotive Inc. ist für seine<br />

hohe Projektqualität bekannt. Wie<br />

stellen Sie und Ihr Team diese hohen<br />

Standards sicher (mit Informationen<br />

über einige erfolgreiche<br />

Projekte)?<br />

Hr. Polakowski: Die <strong>ESG</strong> und die<br />

Automotive Inc. haben hart an einer<br />

Marktreputation als Anbieter mit hohen<br />

Qualitätsansprüchen gearbeitet.<br />

Dies haben wir erreicht, indem wir nur<br />

hochqualifizierte Mitarbeiter auswählen<br />

und einsetzen, ein hervorragendes<br />

technisches Management bieten und<br />

unsere Prozesserfahrung umfassend<br />

nutzen. Wir haben den einzigartigen<br />

Vorteil, dass wir an mehreren Entwicklungen<br />

für Fahrzeugelektroniksysteme<br />

vollumfänglich beteiligt waren, wie<br />

beispielsweise am 2013 Chrysler Viper<br />

SRT, dem batteriebetriebenen Fiat<br />

500 und dem Fisker Karma. Wir konnten<br />

diese Programme dank unserer<br />

Expertise im Systems Engineering und<br />

unseres Prozess-Know-hows „in time,<br />

in quality und in budget“ abschließen.<br />

Was macht das Team und das<br />

Serviceangebot von <strong>ESG</strong> Automotive<br />

Inc. auf dem US-Automobilmarkt<br />

so einzigartig?<br />

Hr. Polakowski: Wir befinden uns<br />

dort in einem echten Nischenbereich.<br />

Die ausschließliche Konzentration<br />

auf E/E-Systeme unterscheidet uns<br />

von den meisten anderen Anbietern<br />

für Engineering-Services in unserem<br />

Markt. Die meisten Anbieter arbeiten<br />

auf Komponentenebene, mischen Mechanik-<br />

mit E/E-Services oder bieten<br />

sehr spezielle Dienstleistungen an,<br />

wie Testverfahren oder Kodierung.<br />

Wir sind echte Systemspezialisten,<br />

von den Anforderungen bis hin zu den<br />

Tests, und können ähnliches Wissen<br />

wie OEM und die Anbieter komplexer<br />

Systeme vorweisen. Wir haben umfassende<br />

Kenntnisse und setzen auf vertrauensvolle<br />

und langfristige Kundenbeziehungen,<br />

was auch einzigartig ist.<br />

Welche strategischen Prioritäten<br />

setzen Sie für die nächsten Jahre?<br />

Hr. Polakowski: In den nächsten<br />

Jahren werden wir uns weiterhin auf<br />

HMI, Vernetzung und aktive Sicherheit<br />

konzentrieren. Ich werde unsere<br />

Consulting-Aktivitäten für die Themen<br />

ISO 26262 und AUTOSAR ausbauen.<br />

Auf der Grundlage unserer Diagnosekenntnisse<br />

werden wir auch im Bereich<br />

After Sales weiter expandieren.<br />

Darüber hinaus konzentrieren wir uns<br />

verstärkt auf interne Entwicklungsund<br />

Testprojekte, um unsere Ressourcenflexibilität<br />

auszubauen und unseren<br />

jüngeren Ingenieuren zusätzliches<br />

fachliches Entwicklungspotenzial zu<br />

bieten.<br />

UJM


Cluster: Learning Management & Solutions<br />

Seit rund 30 Jahren sind Training und<br />

Weiterbildung fester Bestandteil im<br />

Dienstleistungsportfolio der <strong>ESG</strong>. Daher<br />

wurde der Bereich Training zu einem<br />

der acht Competence Cluster in<br />

der Automotive Division. Durch langjährige<br />

und intensive Zusammenarbeit<br />

mit ihren Kunden in unterschiedlichsten<br />

Projekten verfügen die Experten<br />

des Clusters Learning Management &<br />

Solutions über ein besonderes Branchen-<br />

und Technologieverständnis sowie<br />

über Methoden, die immer wieder<br />

aufs Neue zu individuellen und kundenspezifischen<br />

Lösungen führen.<br />

Neben klassischem Präsenztraining<br />

bieten wir Coaching der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sowie ganzheitliche<br />

kennzahlenbasierte Autohausberatung<br />

an. Zusätzlich verwirklichen<br />

wir in Kombination mit modernen<br />

Trainingstechnologien wie Web Based<br />

Training, Virtual Classrooms oder mobilen<br />

Applikationen innovative Blended-Learning-Ansätze.<br />

Die <strong>ESG</strong> begleitet<br />

ihre Kunden bedarfsgerecht,<br />

von der Analyse über die Konzeption<br />

und Entwicklung bis hin zur Umsetzung<br />

und Evaluation. Schwerpunkte<br />

bilden dabei die Bereiche Technik,<br />

Produktlaunch, Sales und After Sales.<br />

Mit der zunehmenden Komplexität<br />

der Technik im Automobil ebenso wie<br />

in deren Prozessumfeld ergeben sich<br />

stetig neue Herausforderungen für<br />

den Qualifizierungsbereich. Im Rahmen<br />

der neuen Clusterstruktur der<br />

Division Automotive wurden mit dem<br />

Cluster Learning Management & Solutions<br />

innerhalb der <strong>ESG</strong> bereits frühzeitig<br />

die Weichen gestellt, um auch<br />

herstellerübergreifend Aufgaben zur<br />

Qualifizierung in Spezialthemen abdecken<br />

zu können.<br />

Cluster: HMI & Infotainment<br />

So bietet die <strong>ESG</strong> bereits seit 2011<br />

Account- und damit herstellerübergreifend<br />

Zertifizierungen im Bereich<br />

Hochvolt sowohl für eigene Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter als auch für<br />

die unserer Kunden an. Mit der Einführung<br />

von Elektrofahrzeugen und<br />

der Definition der Rahmenbedingungen<br />

in der Berufsgenossenschaftlichen<br />

Information (BGI/GUV-I 8686)<br />

der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung<br />

wird die Zertifizierung bei<br />

vielen Herstellern für die Mitarbeiter,<br />

die u. a. in Produktion und Entwicklung<br />

eingesetzt werden, vorausgesetzt.<br />

Bisher haben über 130 <strong>ESG</strong>-<br />

Mitarbeiter, die bei unseren Kunden<br />

im Bereich Hochvolt eingesetzt sind,<br />

die Zertifizierung erhalten.<br />

Ein weiterer Cluster-Schwerpunkt liegt<br />

in der Qualifizierung rund um das Thema<br />

Funktionale Sicherheit gemäß ISO<br />

26262. Hierfür speziell entwickelte<br />

Trainingsangebote wurden bereits erfolgreich<br />

bei unseren Kunden durchgeführt.<br />

Darüber hinaus befasst sich<br />

ein international besetztes Experten-<br />

Team des Clusters mit den Herausforderungen<br />

im Zusammenhang der<br />

wachsenden Bedeutung von AUTO-<br />

SAR. Hierfür wurden in einem ersten<br />

Schritt Anforderungen unserer<br />

weltweiten Kunden gesammelt und<br />

Schwerpunkte für ein zukunftsweisendes<br />

und dennoch praxisnahes Training<br />

entwickelt. Neben der Erarbeitung von<br />

Schulungsunterlagen und -konzepten<br />

werden bereits erste konkrete Kundenprojekte<br />

aus den USA und China<br />

umgesetzt.<br />

Derartige Spezialthemen, die das<br />

Cluster Learning Management & Solutions<br />

konsequent aufgreift und mit<br />

ganz spezifischen Lösungen versieht,<br />

bereichern das Leistungsportfolio<br />

nachhaltig und führen zu einem signifikanten<br />

Mehrwert für unsere Kunden.<br />

Im Rahmen der Cluster-Strategie<br />

der <strong>ESG</strong> wird das vorhandene Expertenwissen<br />

innerhalb der Automotive<br />

Division gezielt gebündelt und<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der Entwicklungsabteilungen noch<br />

besser mit den Kolleginnen und Kollegen<br />

anderer Bereiche vernetzt. Dadurch<br />

haben wir eine noch tragfähigere<br />

Basis, um unsere Kunden auch<br />

in diesen Spezialbereichen bei der<br />

Qualifizierung zu unterstützen. Durch<br />

die Einführung des Clusters Learning<br />

Management & Solutions wurden<br />

die bereits seit langem bestehenden<br />

Aktivi täten und Services der <strong>ESG</strong> im<br />

Bereich Training und Qualifizierung<br />

um innovative Aspekte entscheidend<br />

ergänzt.<br />

BH<br />

Mittlerweile zählen die Themen HMI<br />

und Infotainment mit zu den wichtigsten<br />

Themen der Automobilbranche,<br />

wobei der Fokus auf neuen Funktionsinhalten<br />

und der Bedienerfreundlichkeit<br />

der Funktionen im Fahrzeug<br />

liegt. Dabei werden diese Bereiche<br />

aus unterschiedlichen Blickwinkeln<br />

mit unterschiedlichen Ansprüchen betrachtet:<br />

Die Autofahrer beispielsweise<br />

möchten im Fahrzeug auf alle ihre Telefonfunktionen<br />

zugreifen können; die<br />

Regierungen möchten das denkbar sicherste<br />

Fahrzeug auf den Straßen und<br />

die Automobilindustrie muss Antworten<br />

für beide Seiten finden und gleichzeitig<br />

ihre wirtschaftlichen Ziele verfolgen.<br />

Vor diesem Hintergrund hat die <strong>ESG</strong><br />

im Rahmen ihrer Cluster-Initiative das<br />

Cluster HMI & Infotainment ausgeprägt,<br />

um sich auf die Bereiche Infotainment<br />

und HMI zu konzentrieren und auf die<br />

wachsenden Anforderungen der Kunden<br />

noch effizienter reagieren zu können.<br />

Schwerpunkte des Clusters sind<br />

der Ausbau der Vernetzung des weltweit<br />

verfügbaren <strong>ESG</strong>-Know-hows und<br />

das Erzielen eines zusätzlichen Alleinstellungsmerkmals.<br />

Dabei gehen wir<br />

folgendermaßen vor:<br />

1. Identifizierung von Wissen und<br />

Qualifikationen in bestimmten Bereichen<br />

2. Beschaffung von Marktinformationen<br />

und Technologietrends<br />

3. Befragung unserer Kunden und<br />

Ermittlung ihrer Interessen<br />

4. Vergleich der Informationen und<br />

Identifizierung von möglichen Lücken<br />

zwischen der <strong>ESG</strong> und den<br />

Kunden beziehungsweise dem<br />

Markt<br />

5. Festlegung der 3 wichtigsten Bereiche<br />

als Schwerpunkte


8 & 9 SPEKTRUM II/13<br />

6. Entwicklung von Maßnahmen zum<br />

Füllen der Lücken<br />

7. Entwicklung des USP<br />

Für den HMI-Teil des Clusters haben<br />

wir die Schritte 1-5 abgeschlossen<br />

und arbeiten nun an Schritt 6. Derzeit<br />

konzentrieren wir uns auf die Bereiche<br />

mobile/eingebettete Applikationen,<br />

Fahrerablenkung, Spracherkennung<br />

und Head Up Displays. Das Team entwickelt<br />

die notwendigen Maßnahmen<br />

und plant die Aufnahme der Arbeit mit<br />

den potenziellen <strong>ESG</strong>-Mitarbeitern, die<br />

Interesse an der persönlichen Weiterentwicklung<br />

und Spezialisierung auf<br />

identifizierte Schwerpunkttechnologien<br />

haben. Darüber hinaus gibt es zahlreiche<br />

laufende Projekte in diesem Umfeld,<br />

an denen die <strong>ESG</strong> derzeit arbeitet.<br />

Unter anderen unterstützen wir Ford<br />

bei der HMI-Entwicklung in Merkenich<br />

(Köln) und tragen die Verantwortung<br />

für die HMI-Entwicklung für „SYNC“<br />

für europäische Programme. Darüber<br />

hinaus unterstützt die <strong>ESG</strong> namhafte<br />

OEM bei der Entwicklung und Integration<br />

aktueller Infotainmentsysteme.<br />

Ebenso zeichnet die <strong>ESG</strong> verantwortlich<br />

für die HMI-Anwendungsebene für<br />

einen US-Kunden, in der das gesamte<br />

Infotainmentsystem, die Klimasteuerung<br />

und die Steuerung von Applikationen<br />

durch Mobilgeräte integriert<br />

sind. Diese HMI unterstützt über entsprechende<br />

Netzwerkknoten zusätzlich<br />

die Systeminteraktion zur Cloud für die<br />

Kommunikation von Fahrzeug-zu-<br />

Cloud und Fahrzeug-zu-PC/Mobiltelefon.<br />

Intern hat das Cluster ein Technologie-Projekt<br />

unterstützt, das sich auf<br />

die Entwicklung eines Demonstrators<br />

konzentriert, der die Ablenkung des<br />

Fahrers messen und die Effizienz der<br />

HMI objektiv einstufen und bewerten<br />

kann. In diesem Projekt gibt es zudem<br />

zahlreiche Anknüpfungspunkte zur<br />

Aero systems Division, im Sinne des in<br />

der <strong>ESG</strong> gelebten branchenübergreifenden<br />

Technologietransfers. Es gliedert<br />

sich in 3 Phasen:<br />

In der Phase I werden die Anforderungen<br />

des Systems entwickelt. Zudem<br />

soll eine Forschungseinrichtung<br />

als Partner gewonnen werden, um die<br />

kognitive Seite der Fahrerablenkung<br />

abbilden und untersuchen zu können.<br />

In der Phase II wird in unserem Technologiezentrum<br />

ein Demonstrator mit<br />

einem nachgebauten Cockpit installiert,<br />

um die verschiedenen Arten der<br />

Interaktion zwischen Fahrer (Pilot) und<br />

seiner Umwelt messen und bewerten<br />

zu können.<br />

Ziel der Phase III ist ein Demonstrator<br />

mit vollständiger Fahrsimulation und<br />

Messvorrichtungen zur Messung der<br />

Fahrerablenkung. Die Infotainment-<br />

Seite des Clusters arbeitet an den<br />

Schritten 2-5. Für die spezifischen benötigten<br />

Fähigkeiten wurde innerhalb<br />

des Infotainment-Bereichs eine umfassende<br />

Wissensdatenbank eingerichtet.<br />

Der Infotainment/HMI-Cluster<br />

überschreitet vor allem im Hinblick<br />

auf die Bereiche Vernetzung, ADAS<br />

und Test & Integration die Grenzen<br />

anderer Cluster. Daher kommunizieren<br />

alle Cluster-Verantwortliche intensiv<br />

mit einander, um eine Redundanz<br />

von Aufgabenstellungen zu vermeiden<br />

und übergreifende Aufgabenstellungen<br />

gemeinschaftlich zu bearbeiten.<br />

Indem wir auf unsere Kernkompetenz<br />

für HMI und Infotainment aufbauen<br />

und clusterübergreifend arbeiten (Vernetzung<br />

und ADAS), stärken wir unsere<br />

Position und schaffen für unsere<br />

Kunden einen höheren Mehrwert. JW<br />

Scrum – ein Vorgehensmodell für die Zukunft?!<br />

Agile Softwareentwicklung beim GOCAT-Projekt der <strong>ESG</strong> in Wolfsburg<br />

Im Dezember 2012 startete das erste<br />

nach Scrum gemanagte Projekt „GO-<br />

CAT“ des <strong>ESG</strong>-Standortes Wolfsburg.<br />

Es gilt als Prototyp für eine Umstellung<br />

der Zusammenarbeit mit dem Volkswagen-Konzern.<br />

Scrum ist ein agiles und schlankes<br />

Vorgehensmodell aus der Softwareentwicklung,<br />

das aber mehr und<br />

mehr auch, für das Prozessmanagement<br />

adaptiert, in anderen Bereichen<br />

genutzt wird. Ziel ist es ein Produkt<br />

möglichst schnell, kostengünstig,<br />

qualitativ hochwertig, flexibel und<br />

transparent zu produzieren. Durch<br />

regelmäßige Produktlieferungen und<br />

deren Überprüfung durch den Kunden<br />

können Abweichungen vom Soll-<br />

Stand und deren Ursache schneller<br />

erkannt werden. Ebenso können Änderungswünsche<br />

bereits während der<br />

Entwicklungsphase einfließen.<br />

Der Projektstart<br />

Grund für die Einführung in Wolfsburg<br />

war eine zeitliche Rahmengebung des<br />

Kunden in einem Workshop zur Angebotsvorbereitung,<br />

die mit einem<br />

herkömmlichen Vorgehen nicht mehr<br />

reali sierbar gewesen wäre. Projektleiter<br />

Christian Niklaus hatte Scrum<br />

auf einer Weiterbildung der <strong>ESG</strong> in<br />

Fürstenfeldbruck kennengelernt und<br />

sah da rin die Möglichkeit, die Anforderungen<br />

aus dem Lastenheft trotz<br />

zeitlich enger Vorgaben noch realisieren<br />

zu können. Nachdem den Workshop-Teilnehmern<br />

das Konzept agiler<br />

Softwareentwicklung vorgestellt wurde,<br />

hielten die Volkswagenmitarbeiter<br />

Rücksprache mit ihren Abteilungen.<br />

Resultierend aus diesem Abstimmungsprozess<br />

beschloss der Konzernlenkungsausschuss<br />

das Projekt<br />

GOCAT prototypisch agil weiterzuentwickeln.<br />

Bei der <strong>ESG</strong>-Lösung GOCAT<br />

(Group Online Computer-Assisted<br />

Translation, vgl. Spektrum 1/10) handelt<br />

es sich um ein Portal, das zentral<br />

die Verwaltung von Übersetzungsaufträgen<br />

übernimmt. Primäres Ziel des<br />

Projektes ist es die von dem Diagnoseredaktionssystem<br />

ODIS Creator<br />

erstellten Fehlersuchprogramme mit<br />

Hilfe des GOCAT-Systems in aktuell<br />

22 Sprachen zu übersetzen. Langfristig<br />

ist geplant, das Redaktionssystem<br />

für Fahrzeugliteratur LIVAS 3, ebenfalls<br />

von der <strong>ESG</strong> entwickelt, und weitere<br />

Redaktionssysteme an das GOCAT-<br />

System anzubinden. In Zusammenarbeit<br />

mit der bor!sgloger consulting<br />

GmbH, einer der Marktführer auf dem<br />

Gebiet des Scrum Coachings, wurden<br />

alle Beteiligten über 2 Tage einem Einführungsseminar<br />

unterzogen. Die ersten<br />

8 Wochen unterstützte der ausgebildete<br />

Scrum-Master Katja Lüdtke<br />

den Teamentwicklungsprozess und<br />

sorgte dafür, dass der Prozessablauf<br />

eingehalten wurde. Nach und nach bereitete<br />

sie alles vor, damit der Projektleiter<br />

ihre Position als Scrum-Master<br />

übernehmen konnte.<br />

Die Scrum-Grundlagen<br />

Jede Prozessumstellung bedeutet immer<br />

auch einen erhöhten Aufwand


Definition of Done<br />

Kriterien die Teilprodukt erfüllen muss<br />

Burndownchart<br />

Tasks<br />

Auftrag<br />

Zeit<br />

Sprintbacklog<br />

aktueller Arbeitsstand<br />

Inhalt:<br />

Feedback-Runde<br />

& Verbesserungsvorschläge<br />

Userstory<br />

Tasks in<br />

To do process<br />

Done<br />

Sprint Planning<br />

(zweigeteilt)<br />

Inhalt:<br />

1. Teil – Aufgaben<br />

für Sprint werden<br />

ausgewählt<br />

2. Teil –<br />

Technische<br />

Umsetzung<br />

max. 8h<br />

Product Backlog<br />

Anforderungen an das Produkt<br />

•••<br />

Daily Scrum<br />

(täglich)<br />

Inhalt:<br />

Aktueller Stand<br />

der Entwicklung<br />

Problemlösung<br />

Absprechen<br />

max.<br />

15min/Tag<br />

und Werben um Akzeptanz bei allen<br />

Beteiligten, damit nicht schnell wieder<br />

in alte Rollen zurückgefallen wird.<br />

Durch die fehlende Aufgaben- und<br />

Rollenverteilung innerhalb des Entwicklungsteams<br />

läuft bei Scrum der<br />

Teamentwicklungsprozess sehr intensiv<br />

ab. Von Mitarbeitern wird nicht nur<br />

Expertise erwartet, sondern auch Flexibilität<br />

und ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit<br />

untereinander.<br />

Die einzelnen Verantwortlichkeiten<br />

werden laufend neu definiert, und jedem<br />

einzelnen wird ein größerer Entscheidungsspielraum<br />

eingeräumt.<br />

Die Akteure treten in 6 verschiedenen<br />

Rollen auf. Das Management<br />

(es stellt die Ressourcen zur Verfügung,<br />

damit das Scrum-Team arbeiten<br />

kann, ist sonst aber nicht involviert),<br />

der Customer (Auftraggeber) der<br />

User (späterer Anwender) sowie das<br />

Scrum-Team, bestehend aus Scrum-<br />

Master (kann fachfremd sein, fungiert<br />

als Mediator und beachtet, dass<br />

die vorgegebenen Regularien eingehalten<br />

werden), der Product Owner<br />

(gibt Funktionalitäten und deren Priorität<br />

vor und entscheidet, ob die Anforderungen<br />

erfüllt wurden) und das<br />

Entwicklungsteam (organisiert sich<br />

selbst, ist möglichst hochqualifiziert,<br />

interdisziplinär mit 6±3 Personen aufgestellt).<br />

In einigen Punkten weicht<br />

das Vorgehen der <strong>ESG</strong> Wolfsburg von<br />

diesem typischen Scrum-Ablauf ab.<br />

So besteht das Entwicklungsteam<br />

aus 4 Entwicklern, die aber einzelne<br />

Arbeitsschritte auch an Entwickler<br />

anderer Abteilungen in München und<br />

Wolfsburg weiterdelegieren. Auch die<br />

Rolle des Product Owner wird nicht<br />

aus den eigenen Reihen, sondern von<br />

zwei Volkswagen-Mitarbeitern besetzt,<br />

die im Wechsel alle zwei Tage vor Ort<br />

sind. Durch Technikeinsatz wird sichergestellt,<br />

dass auch Teilnehmer,<br />

die nicht vor Ort sind, hinzugeschaltet<br />

und am Prozess beteiligt werden<br />

können.<br />

Durchgehend positives Feedback<br />

<strong>ESG</strong>-Software-Entwickler Gontran<br />

Ongouta ist begeistert: „An meiner Arbeit<br />

als Entwickler selber ändert sich<br />

natürlich nicht viel, aber durch die<br />

regelmäßigen Treffen bekommen wir<br />

schnell Feedback, Fragen können direkt<br />

gestellt und die Änderungswünsche<br />

des Kunden können wir zeitnah<br />

implementieren. Das alles macht<br />

Scrum so effektiv. Ich könnte mir aber<br />

durchaus vorstellen, dass ab einer gewissen<br />

Teamgröße die Abstimmung<br />

Impediment Backlog<br />

Im Sprint aufgetretene Probleme<br />

1. Userstory<br />

2. Wer will was<br />

wozu?<br />

– Scrum-Artefakte –<br />

Sprint<br />

Scrum im Überblick<br />

Sprint Review<br />

Inhalt:<br />

Bewertung des<br />

Inkrements durch<br />

Product Owner<br />

Überarbeitung<br />

Produkt-Backlog<br />

max. 4h<br />

Fertigung<br />

– „Rollen“ im Scrum-Prozess –<br />

Ressourcen &<br />

Rahmenbedingungen<br />

Scrum<br />

Master<br />

Sprint<br />

Retrospektive<br />

max. 3h<br />

Coaching<br />

Probleme<br />

Sprint<br />

Management<br />

Scrum Team<br />

Entwicklungsteam<br />

6±3<br />

Personen<br />

•••<br />

– Ablauf eines Scrum-Projekts –<br />

Customer<br />

(Auftraggeber)<br />

Vorgaben<br />

Teilprodukt und<br />

Anregungen<br />

Sprint<br />

User<br />

(Benutzer)<br />

Product<br />

Owner<br />

Fertigstellung<br />

untereinander deutlich schwieriger<br />

wird.“ Scrum-Coach Katja Lüdtke fügt<br />

hinzu: „Ich habe vorher Projekte mit<br />

herkömmlichen Methoden betreut,<br />

arbeite jetzt aber seit 1,5 Jahren als<br />

Scrum-Master und Scrum-Coach und<br />

ich bin vollends überzeugt. Die Methode<br />

ist schnell implementierbar, verspricht<br />

schnelleres Time-to-Market<br />

für das Produkt und führt dazu, dass<br />

man sich auf das Wesentliche des<br />

Produkts fokussiert. Scrum erhöht<br />

die Zufriedenheit bei den Mitarbeitern,<br />

durch verbesserte Kommunikation<br />

macht die Zusammenarbeit auch<br />

Spaß, es kommen mehr kreative Ideen<br />

aus den Teams und so fällt es leichter<br />

Verbesserungspotenziale zu identifizieren<br />

und schnellstmöglich umzusetzen.<br />

Es ist beindruckend, was für Synergieeffekte<br />

entstehen und wie viel<br />

Potenzial in den Menschen und den<br />

Organisationen mit Scrum abgerufen<br />

werden kann, wenn die Unternehmen<br />

die Voraussetzungen dafür schaffen,<br />

dass das Vertrauen in die Teams gelegt<br />

wird, sich agil weiterzuentwickeln.<br />

Voraussetzung ist die Umstellung<br />

des Mindsets. Es kommt darauf an,<br />

dass die Freiheiten und die Pflichten<br />

der unterschiedlichen Scrum-Rollen<br />

verinnerlicht und gelebt werden. So<br />

wird der Weg für die erwartete Effektivitätssteigerung<br />

frei.“ Auch Product<br />

Owner Thomas Kaufmann (Systemverantwortlicher,<br />

Volkswagen)<br />

und Maximilian Schreiner (fachlicher<br />

Konzern-Projektleiter, Audi) sind sich<br />

einig: „Bisher wurden in unseren Abteilungen<br />

noch keine Projekte mit Scrum<br />

realisiert, aber wir sind wirklich<br />

sehr zufrieden. Erst war es natürlich<br />

eine große Umstellung, die Denkweise<br />

ist ja eine vollkommen andere, ohne<br />

eine vorherige Schulung der Beteiligten<br />

ist so eine Neuerung gar nicht<br />

möglich. Vor allem für die User ist es<br />

natürlich etwas völlig anderes von Anfang<br />

an so stark eingebunden zu sein.<br />

Die Vorteile liegen jedoch klar auf der<br />

Hand: Scrum ist schneller und günstiger<br />

(alleine durch den Wegfall des<br />

Pflichtenhefts) und man entwickelt<br />

nicht am Kunden vorbei. Scrum selbst<br />

eignet sich aber nicht zur Dokumentation,<br />

das sollte berücksichtigt werden.<br />

Dass es in unserem Fall eine fachlich<br />

und technische Aufgabenteilung<br />

des Product Owners gibt, ist natürlich<br />

hilfreich. Mit einem Vorgehen nach<br />

dem alten Wasserfallprinzip wäre die<br />

Entwicklung einer ersten lauffähigen<br />

Version zu einem so frühen Zeitpunkt<br />

gar nicht möglich gewesen. Das einzige<br />

was wir problematisch sehen ist,<br />

dass neue Anforderungen innerhalb<br />

der Entwicklung die Kostenkalkulationen<br />

negativ beeinflussen könnten,<br />

das muss man natürlich im Auge behalten.“<br />

Auf Grund der starken Kundennachfrage<br />

plant die <strong>ESG</strong> langfristig<br />

gleich mehrere Mitarbeiter zu zertifizierten<br />

Scrum-Mastern auszubilden.<br />

Denn alle Beteiligten sprechen Scrum<br />

ein durchweg positives Zeugnis aus,<br />

so dass vom jetzigen Zeitpunkt aus<br />

gesehen die Umstellung ein voller<br />

Erfolg war und so in Zukunft immer<br />

mehr Projekte in Wolfsburg nach dem<br />

Scrum-Modell durchgeführt werden<br />

können. Die <strong>ESG</strong> unterstreicht mit diesem<br />

Projekt ihre Fähigkeit als Innovationsmotor<br />

auch für den Bereich Prozessoptimierung.<br />

Das hohe Maß an<br />

Expertise und das sichere Gespür für<br />

erfolgversprechende Methoden machen<br />

die <strong>ESG</strong> zu einem verlässlichen<br />

Partner.<br />

KR


10 & 11 SPEKTRUM II/13<br />

bauma 2013<br />

Das Messehighlight der Baumaschinenbranche!<br />

Klaus Eilermann und Dr. Peter-Hendrik Kes (Cargobull Parts & Services GmbH)<br />

mit Ferdinand Stocker und Hansjörg Kögel (ServiceXpert) (v.l.n.r.)<br />

ServiceXpert beteiligt sich erfolgreich<br />

zum vierten Mal als<br />

Aussteller bei der weltgrößten<br />

Messe für Baumaschinen und<br />

Baufahrzeuge in München<br />

Vom 15. bis 21. April 2013 traf sich<br />

wieder das Who-is-Who der Baumaschinenbranche<br />

auf der bauma in<br />

München: Hersteller von Baumaschinen,<br />

Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen,<br />

Baufahrzeugen und Baugeräten<br />

sowie deren Zulieferindustrie<br />

präsentierten auf der 30. internationalen<br />

Fachmesse ihre Innovationen<br />

und Lösungen. Die bauma gilt nicht<br />

nur in Fachkreisen als bedeutendste<br />

Branchenveranstaltung, sondern<br />

ist auch unter Branchenfremden als<br />

außergewöhnliche Messe geschätzt.<br />

In diesem Jahr fanden rund 530.000<br />

Besucher aus mehr als 200 Nationen<br />

den Weg nach München. Auf einer<br />

Rekordfläche von 570.000 Quadratmetern<br />

konnten die Besucher sich<br />

bei insgesamt 3.420 Ausstellern aus<br />

57 Ländern über die Branchenhighlights<br />

informieren oder sich von gigantischen<br />

Exponaten, die sonst nur<br />

in Südamerika oder Afrika zum Einsatz<br />

kommen, beeindrucken lassen.<br />

Für die ServiceXpert Gesellschaft für<br />

Service-Informationssysteme mbH ist<br />

die bauma, die alle drei Jahre stattfindet,<br />

seit ihrer Firmengründung vor<br />

15 Jahren ein fester Termin im Veranstaltungskalender.<br />

Zum bereits<br />

vierten Mal in Folge war die 100%-<br />

ige <strong>ESG</strong>-Tochter in diesem Jahr Aussteller<br />

und präsentierte dem großen<br />

Fachpublikum ihre Lösungen. In der<br />

<strong>ESG</strong> Automotive Division ist die ServiceXpert<br />

zuständig für den Nutzfahrzeug-<br />

und Zuliefermarkt und zeigte<br />

diesmal neben modularen After-Sales-Portallösungen<br />

auch verschiedene<br />

Diagnoseapplikationen sowie<br />

automatisiertes Testen von Fahrerinformationssystemen.<br />

Besonders die Internetanwendung<br />

zur fahrzeugspezifischen, tagesaktuellen<br />

Schaltplananzeige weckte beim<br />

Fachpublikum reges Interesse. Dabei<br />

können Servicetechniker die im Fahrzeug<br />

verbauten Komponenten interaktiv<br />

selektieren und sich diese anzeigen<br />

lassen. Die nutzerfreundliche<br />

Schaltplananwendung ist vollständig<br />

im Service-Informationssystem<br />

integriert und stellt die CAD-Daten<br />

ohne Medienbruch zur Verfügung.<br />

Die Ingenieure der ServiceXpert haben<br />

bereits für verschiedene Module<br />

der After-Sales-Informationsportale<br />

smartphone- und tablet-fähige App-<br />

Lösungen erarbeitet.<br />

Im Mittelpunkt der ServiceXpert-<br />

Präsentation aus dem Bereich der<br />

Elektronikentwicklung stand die leistungsfähige<br />

Testautomatisierungslösung<br />

für die Verarbeitung von<br />

visuellen Informationen von Fahrerinformationssystemen.<br />

Der Demonstrator<br />

stieß bei den Fachleuten der<br />

OEM und Zulieferer auf großes Interesse.<br />

Die ServiceXpert ist als Trusted<br />

Test Partner unabhängige Instanz<br />

zwischen OEM und Zulieferer und<br />

übernimmt an dieser Schnittstelle<br />

kompetent Test- und Integrationsaufgaben.<br />

Die Diagnosespezialisten des<br />

ServiceXpert Diagnose-Centers<br />

DiC stellten auf der bauma unter<br />

anderem den eigenentwickelten<br />

Diagnose sequenz-Editor DiaMon-<br />

SEQUED vor. Mit DiaMon-SEQUED<br />

stellt die ServiceXpert ein Tool zur<br />

Verfügung, mit dem der Erstell- und<br />

Abstimmungsprozess für Diagnose-<br />

und Testabläufe abteilungsübergreifend<br />

vereinfacht und erleichtert<br />

wird. Entwicklung, Produktion und<br />

Service können die Diagnose-, Testund<br />

Inbetriebnahme-Abläufe in der<br />

Prozesskette bearbeiten und austauschen<br />

und diese in jeder Bearbeitungsphase<br />

speichern, validieren<br />

oder simulieren.<br />

„Wir konnten zahlreiche, sehr<br />

produktive Gespräche mit bestehenden<br />

Kunden führen, die uns das Interesse<br />

und den Bedarf an unserem<br />

kundenorientierten Leistungsportfolio<br />

in der Elektronikentwicklung sowie<br />

in der On- und Offboard-Diagnose<br />

und dem After-Sales-Service widerspiegelten“,<br />

sagt Ferdinand Stocker,<br />

Geschäftsführer der ServiceXpert<br />

GmbH. Darüber hinaus konnten die<br />

Fachleute der ServiceXpert auf der<br />

bauma den branchenführenden Herstellern<br />

von Flurförder- und Baufahrzeugen<br />

das breite Leistungsspektrum<br />

und den übergreifenden Strategieansatz<br />

für Elektronik, den ServiceXpert<br />

von der Entwicklung bis in den Service<br />

verfolgt, präsentieren.<br />

Die nächste bauma findet im April<br />

20<strong>16</strong> statt und verspricht schon heute<br />

wieder ein Highlight der Branche<br />

und im Veranstaltungskalender der<br />

Service Xpert zu werden. EE<br />

Bernd Maierhofer, Vorstand Forschung & Entwicklung bei der MAN Truck & Bus<br />

AG (Mitte) mit Ferdinand Stocker und Markus Haab (ServiceXpert)


Informationssicherheit ist Chefsache!<br />

Die <strong>ESG</strong> Consulting GmbH unterstützt<br />

die Autorisierte Stelle<br />

Bayern bei der Einführung eines<br />

Informations-Sicherheits-Management-Systems<br />

(ISMS)<br />

Der Freistaat Bayern steht kurz vor der<br />

landesweiten Einführung des Digitalfunks<br />

für Behörden und Organisationen<br />

mit Sicherheitsaufgaben (BOS).<br />

Der BOS-Digitalfunk, der den bisherigen<br />

Analogfunk ablöst, hat sich bereits<br />

erfolgreich in wichtigen Einsätzen<br />

bewährt. Zum Beispiel war die<br />

Münchener Polizei gemeinsam mit<br />

den Einsatzkräften aus verschiedenen<br />

Bundesländern mit rund 3.000<br />

Digitalfunkgeräten bei der diesjährigen<br />

Münchener Sicherheitskonferenz<br />

im Netzbetrieb im Einsatz. Weitere Bewährungsproben<br />

für den Digitalfunk<br />

gab es 2012 beim UEFA Champions<br />

League-Finale in München und bei<br />

der spektakulären Fliegerbombenentschärfung<br />

in München-Schwabing.<br />

Auch hier funktionierte die Kommunikation<br />

über Digitalfunk reibungslos.<br />

Das BOS-Digitalfunknetz in einem<br />

Flächenland wie Bayern aufzubauen,<br />

ist eine besondere Herausforderung.<br />

Nach dem bereits digital funkenden<br />

Netzabschnitt München werden ab<br />

Mitte 2013 sukzessive alle weiteren<br />

bayerischen Netzabschnitte in Betrieb<br />

genommen. Künftig werden in ganz<br />

Bayern die Polizei, der Zoll sowie rund<br />

450.000 Helfer von Feuerwehr, Katastrophenschutz,<br />

Rettungsdienst und<br />

Technischem Hilfswerk (THW) über<br />

das BOS-Digitalfunknetz kommunizieren.<br />

Die Vielzahl dieser Nutzer über<br />

mehrere verschiedene unabhängige<br />

Organisationen zu koordinieren<br />

und allen jederzeit die anforderungsgerechten<br />

Dienste zur Verfügung zu<br />

stellen, ist eine anspruchsvolle und<br />

permanente Aufgabe. Dazu wird derzeit<br />

die Autorisierte Stelle Bayern aufgebaut,<br />

die das operativ-taktische<br />

Kompetenzzentrum für den BOS-Digitalfunk<br />

in Bayern bildet. Sie sorgt dafür,<br />

dass alle beteiligten Behörden und<br />

Organisationen jederzeit reibungslos<br />

miteinander kommunizieren können.<br />

Dazu überwacht sie im Rahmen eines<br />

Netz-Monitorings rund um die Uhr das<br />

bayernweite Digitalfunknetz, nimmt<br />

Anfragen und Störungen aller Taktisch-Technischen<br />

Betriebsstellen entgegen<br />

und leistet einsatztechnische<br />

und technische Betriebsunterstützung.<br />

Sie gewährleistet die Verfügbarkeit<br />

der landeseigenen Systemtechnik<br />

und koordiniert im Bedarfsfall temporäre<br />

Netzerweiterungen. Außerdem<br />

setzt sie das Sicherheits- und Krypto-<br />

Management für die ordnungsgemäße<br />

Anmeldung und Autorisierung der<br />

Nutzer im Netz und die verschlüsselte<br />

Übertragung um. Sie vertritt auch den<br />

BOS-Digitalfunk Bayern gegenüber<br />

den länderübergreifenden Behördenfunk-Organisationen.<br />

Informationssicherheit hat<br />

oberste Priorität für die<br />

Autorisierte Stelle Bayern<br />

Leben zu retten, Unfällen und Verbrechen<br />

vorzubeugen und Schaden von<br />

den Menschen abzuwenden ist die<br />

gemeinsame, vorrangige Aufgabe der<br />

verschiedenen, voneinander unabhängigen<br />

BOS-Teilnehmerorganisationen.<br />

Geschäftsprozesse<br />

Das BOS-Digitalfunknetz ist das zentrale<br />

Kommunikationssystem für alle<br />

beteiligten Organisationen und wird<br />

deshalb auch als „kritische Infrastruktur“<br />

von nationaler Bedeutung eingestuft,<br />

die eines besonderen Schutzes<br />

bedarf. Die Autorisierte Stelle Bayern<br />

hat als steuernde Organisation eine<br />

besondere Verantwortung hierfür.<br />

Insbesondere in Krisensituationen ist<br />

die Verfügbarkeit der Kommunikation<br />

unter den Einsatzkräften über Organisations-<br />

und Bundesländergrenzen<br />

hinaus, die Integrität der Daten und<br />

Informationen und die Wahrung der<br />

Vertraulichkeit der Daten unabdingbar.<br />

Die Grundwerte der Informationssicherheit<br />

einzuhalten ist für die Autorisierte<br />

Stelle Bayern ein „Muss“.<br />

Die Autorisierte Stelle Bayern etabliert<br />

deshalb von Beginn an ein In-<br />

formations-Sicherheits-Management-<br />

System (ISMS) gemäß dem Standard<br />

des Bundesamtes für Sicherheit in der<br />

Informationstechnik (BSI). Die Leitung<br />

der Autorisierten Stelle Bayern hat<br />

die Informationssicherheit zur Chefsache<br />

erklärt, einen Informationssicherheitsbeauftragten<br />

benannt und<br />

eine Leitlinie zur Informationssicherheit<br />

der Autorisierten Stelle Bayern<br />

erstellt. Darin sind die Sicherheitsziele<br />

und die Strategie zu ihrer Umsetzung<br />

Struktur zur Erstellung der Informationssicherheit<br />

Sicherheitskonzeption für Organisation erstellen<br />

Anwendungen<br />

Standard-Sicherheitsmaßnahmen (IT-Grundschutz-Kataloge):<br />

dokumentiert. Derzeit wird mit Unterstützung<br />

durch <strong>ESG</strong> Consulting, einer<br />

100%-Tochter der <strong>ESG</strong> Elektroniksystem-<br />

und Logistik-GmbH, die Informationssicherheits-Konzeption<br />

erarbeitet.<br />

Dazu werden die Geschäftsprozesse<br />

der Autorisierten Stelle Bayern mit ihren<br />

Anwendungen und IT-Systemen<br />

analysiert und entsprechende Standard-Sicherheitsmaßnahmen<br />

aus den<br />

BSI-Grundschutzkatalogen definiert.<br />

Die Maßnahmen umfassen organisatorische,<br />

personelle, infrastrukturelle<br />

und technische Belange. Zusammen<br />

ergibt dies die Informationssicherheits-Konzeption.<br />

In Verbindung mit<br />

der Leitlinie zur Informationssicherheit<br />

und der Informationssicherheits-Organisation<br />

wird somit die Informationssicherheit<br />

in der Autorisierten Stelle<br />

Bayern etabliert.<br />

Natürlich entsteht ein Informations-Sicherheits-Management-System<br />

nicht von einem Tag auf den anderen.<br />

Daher ist es gerade beim Aufbau einer<br />

neuen Organisation wichtig, die<br />

Grundprinzipien der Informationssicherheit<br />

– Verfügbarkeit, Vertraulichkeit<br />

und Integrität – von Anfang an<br />

zu implementieren. Hier unterstützt<br />

die <strong>ESG</strong> Consulting mit ihren erfahrenen<br />

Experten. Die Dienstleistung<br />

reicht über Beratung zur Erstellung<br />

IT-Systeme<br />

organisatorisch personell infrastrukturell technisch


12 & 13 SPEKTRUM II/13<br />

der Sicherheitsleitlinie und den Aufbau<br />

der Sicherheitsorganisation bis<br />

zur Erarbeitung der Sicherheitskonzeption.<br />

Hierbei werden die Prozesse<br />

und Anwendungen der Autorisierten<br />

Stelle Bayern analysiert, der Informationsverbund<br />

beschrieben, Risikoanalysen<br />

durchgeführt und danach die<br />

für die Autorisierte Stelle Bayern erforderlichen<br />

Sicherheitsmaßnahmen<br />

gemäß BSI-Grundschutz definiert und<br />

daraus Richtlinien für die Umsetzung<br />

abgeleitet. Um allen Beteiligten die<br />

Wichtigkeit der Informationssicherheit<br />

bewusst zu machen, unterstützen<br />

die Experten der <strong>ESG</strong> Consulting<br />

die Autorisierte Stelle Bayern auch bei<br />

der Schulung und Sensibilisierung der<br />

Mitarbeiter.<br />

Weitere Beiträge der <strong>ESG</strong><br />

Consulting<br />

Neben den genannten Sicherheitsthemen<br />

unterstützen die Berater der <strong>ESG</strong><br />

Consulting die Autorisierte Stelle Bayern<br />

auch beim Aufbau und der Etablierung<br />

des Aufgabenbereichs Service<br />

Level Management. Hier geht es<br />

u.a. um die Erstellung von Servicebeschreibungen<br />

(Service bzw. Operational<br />

Level Agreements) für die am Betrieb<br />

des Digitalfunks BOS beteiligten<br />

Dienstleistungspartner, die im direkten<br />

Verantwortungsbereich der Autorisierten<br />

Stelle Bayern liegen. Auch hier<br />

sind die Belange der Informationssicherheit<br />

zu berücksichtigen.<br />

Darüber hinaus trägt die <strong>ESG</strong> Consulting<br />

zum plangemäßen Aufbau der<br />

Autorisierten Stelle Bayern auch durch<br />

ein Externes Projekt-Controlling (EPC)<br />

bei. Dabei bildet das EPC eine neutrale<br />

und objektive externe Instanz in<br />

Ergänzung zur internen Ablauforganisation<br />

der Autorisierten Stelle Bayerns<br />

im Sinne des „Vier-Augen-Prinzips“.<br />

Das EPC übernimmt eine zusätzliche<br />

Kontroll- und Warnfunktion. Diese<br />

Funktion beinhaltet die Aufgaben<br />

Projektverfolgung, Projektbewertung<br />

und Risikobewertung für die Phasen<br />

des Aufbauprojektes der Autorisierten<br />

Stelle Bayern. Das EPC gliedert<br />

sich in regelmäßig durchzuführende<br />

Projekt-Controlling-Aufgaben und in<br />

die Durchführung ereignisbezogener<br />

Analysen.<br />

Die Beiträge der <strong>ESG</strong> Consulting<br />

GmbH in diesem hochkomplexen und<br />

sicherheitsrelevanten Projekt sind ein<br />

weiterer Beleg für die umfassende<br />

Leistungsfähigkeit des Unternehmens<br />

innerhalb der <strong>ESG</strong>-Gruppe. DB<br />

11. N-CORE Information Meeting<br />

Am 10. und 11. Juni fand zum<br />

elften Mal das N-CORE Information<br />

Meeting, das jährlich die N-<br />

CORE-Nutzer und internationale<br />

Kodifizierungsexperten mit dem<br />

N-CORE-Team der <strong>ESG</strong> zusammenbringt,<br />

in Erding statt. Den 18<br />

Teilnehmern aus 7 Ländern – von<br />

Dänemark über Oman bis Neuseeland<br />

– wurde eine Reihe aktueller<br />

Themen und Entwicklungen vorgestellt.<br />

Neben den neuen Funktionalitäten<br />

und Weiterentwicklungen der <strong>ESG</strong>-<br />

Lösung N-CORE (z. B. Austausch mit<br />

externen Systemen) hat auch das<br />

Thema IETP (Interaktive Elektronische<br />

Technische Publikation) großen<br />

Anklang bei den Teilnehmern gefunden.<br />

Die führenden <strong>ESG</strong>-Lösungen in<br />

diesem Bereich – APART und QuILS<br />

– wurden präsentiert und die Vorteile<br />

für die logistische Kette durch die<br />

integrierte Nutzung von den drei Lösungen<br />

N-CORE, APART und QuILS<br />

dargestellt.<br />

Darüber hinaus stieß das Thema „Mobile<br />

Codification“ auf großes Interesse<br />

und wurde angeregt diskutiert. Der<br />

Einsatz von N-CORE auf einem mobilen<br />

Gerät (Smart Phone/Tablet-PC)<br />

bietet zusätzliche vielversprechende<br />

Möglichkeiten, um den Kodifizierungsprozess<br />

im Rahmen der gesamten Logistikkette<br />

noch effizienter und effektiver<br />

zu gestalten.<br />

Interessante Impulsvorträge aus der<br />

Codification Community haben das<br />

Meeting-Programm abgerundet. So<br />

präsentierte George Bond, Chairman<br />

des National Directors on Codification<br />

Allied Committee 135 (AC/135), Herausforderungen<br />

und Chancen rund<br />

um das Thema Kodifizierung aus NA-<br />

TO-Perspektive. Das AC/135 zeichnet<br />

für das NATO Codification System verantwortlich.<br />

UJM


++ KURZMELDUNGEN ++<br />

Logistische Optimierungspotenziale<br />

für Windenergieanlagen<br />

Informationsaustausch mit der<br />

Deutsch-Französischen Brigade<br />

Oliver Oettel und Sabrina Schlammerl (<strong>ESG</strong>) begrüßen Dominic Klein, Robin<br />

Strecker und Cornelius Müller (alle EnBW) zum Workshop in Fürstenfeldbruck.<br />

Die EnBW Erneuerbare und Konventionelle Erzeugung AG (EnBW) hat die <strong>ESG</strong> beauftragt,<br />

bei der Entwicklung von Lösungsbausteinen zur Optimierung der Services<br />

und des Lifecycle Managements in der Windenergiebranche zu unterstützen.<br />

Hierzu nutzt das Team der <strong>ESG</strong> seine seit Jahren weiterentwickelte Expertise im<br />

Bereich Lifecycle Management für komplexe technische Systeme. Mit den internationalen<br />

Standards entsprechenden Tools für Elektronische Technische Dokumentation<br />

(IETD) QuILS und APART und den entsprechenden Retrievalsystemen<br />

ist die <strong>ESG</strong> seit langem verlässlicher Partner ihrer Kunden. Im Rahmen einer in<br />

ein Technologieprojekt integrierten Bachelorarbeit entstanden innovative Ansätze<br />

zur Steigerung von Effizienz und Effektivität des Lifecycle Managements durch<br />

die kombinierte Nutzung der <strong>ESG</strong>-Lösungen QuILS, APART sowie dem <strong>ESG</strong>-Kodifizierungstool<br />

N-CORE. Mit maßgeschneiderten Workshops und Beratungsdienstleistungen<br />

unterstützt die <strong>ESG</strong> die EnBW bei der Erreichung ihrer logistischen<br />

Optimierungsziele. Die Services entsprechen insbesondere auch den Anforderungen<br />

an die Kennzeichnung von Kraftwerkskomponenten und Energieerzeugungsanlagen<br />

(RDS-PP, Reference Designation System for Power Plants). Der<br />

Auftrag ist ein Beleg für die Leistungsfähigkeit der <strong>ESG</strong> als Partner zur Hebung<br />

logistischer Optimierungspotenziale auch im Bereich Erneuerbare Energien.<br />

Abordnung des Brigadestabs der Deutsch-Französischen Brigade<br />

Am 6. Mai besuchte eine Abordnung des Brigadestabes der Deutsch-Französischen<br />

Brigade aus Müllheim unter der Leitung von Oberstleutnant i. G. Jörg<br />

Johannes Hoogeveen die <strong>ESG</strong>-Firmenzentrale in Fürstenfeldbruck zu einem Informationsaustausch.<br />

Vor dem Hintergrund, dass verschiedene Truppenteile der<br />

Brigade mit <strong>ESG</strong>-Lösungen, wie beispielsweise dem Führungs- und Waffeneinsatz-System<br />

(FüWES) ADLER 2, ausgerüstet sind, war es das Ziel, aktuelle Informationen<br />

über die Weiterentwicklungen der <strong>ESG</strong> für den Bereich streitkräftegemeinsame<br />

taktische Feuerunterstützung (STF) und Führungssysteme für die<br />

„letzte Meile“ zu vermitteln. Im Mittelpunkt der Präsentation der Experten der<br />

<strong>ESG</strong> für das Fachgebiet Einsatzsysteme standen daher das FüWES ADLER DVA<br />

STF im Rahmen der streitkräftegemeinsamen Taktischen Feuerunterstützung,<br />

der Verfahrenstrainer STF und der JFST-Trainer sowie KOMMFAST – das Führungssystem<br />

für die letzte Meile. Ergänzt wurde der Informationsbesuch durch<br />

eine Führung durch das Technologiezentrum der <strong>ESG</strong>, die den Brigadeangehörigen<br />

auch einen Einblick in das Leistungsspektrum der Aerosystems Division mit<br />

den Schwerpunkten Simulator UH Tiger, Fliegerpsychologisches System-Hubschrauber<br />

(FPS-H), Unbemannter Missionsausrüstungsträger (UMAT) und Virtual<br />

Avionik System TORNADO (VASTOR) ermöglichte.<br />

<strong>ESG</strong> führt den Betrieb des Zentralen Bundeseigenen Lagers (ZEBEL) fort.<br />

G. Schempp, T. Wardecki und K. Hantzschmann schließen den ZEBEL-Vertrag<br />

Die <strong>ESG</strong> konnte im Rahmen der Wettbewerbsvergabe des öffentlichen Auftraggebers<br />

(öAG) die Beauftragung zur Weiterführung des Betriebes des Bundeseigenen<br />

Zentrallagers (ZEBEL) erneut für sich entscheiden. Am 12. Juli unterzeichneten der<br />

Vizepräsident beim Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung<br />

der Bundeswehr, Thomas Wardecki, der Vorsitzende der Geschäftsführung der <strong>ESG</strong>,<br />

Gerhard Schempp, und der Leiter Logistics der Division Missionssysteme Land/See<br />

der <strong>ESG</strong>, Klaus Hantzschmann, den neuen ZEBEL-Vertrag. Damit ist die <strong>ESG</strong> auch<br />

zukünftig für die Ersatzteilversorgung für die Instandsetzung in zivilen und ausgewählten<br />

militärischen ortsfesten Materialerhaltungseinrichtungen sowie der HIL<br />

oder deren Nachfolgeorganisation verantwortlich. Bereits seit 2001 bewirtschaftet<br />

die <strong>ESG</strong>, gemeinsam mit ihrem Unterauftragnehmer DB-Schenker, in Kassel-<br />

Kaufungen auf ca. <strong>16</strong>.000 qm Fläche ein Zentrallager. Das Leistungsportfolio im<br />

Rahmen der Projektabwicklung deckt neben der physischen Lagerhaltung und der<br />

Distribution des Materials die gesamte Abwicklung aller logistischen Managementfunktionen<br />

der logistischen Prozesskette ab. Mehr als 200 zivile und militärische<br />

Materialerhaltungs- und Instandsetzungseinrichtungen werden über das von der<br />

<strong>ESG</strong> entwickelte webbasierende Material-Dispositions-Netzwerk (MDN), dessen<br />

ständige Weiterentwicklung seit 2001 den logistischen Leistungsvorgaben des Auftraggebers<br />

bzw. der Leistungsempfänger angepasst wird, aus dem ZEBEL versorgt.<br />

ZEBEL gilt mittlerweile als Synonym für die wirksame Kooperation zwischen dem<br />

öAG und der Industrie zur Steigerung von Effektivität und Effizienz.


14 & 15 SPEKTRUM II/13<br />

++ KURZMELDUNGEN ++<br />

Hand in Hand gegen die<br />

Flutkatastrophe<br />

Die <strong>ESG</strong> unterstützte die Bundeswehr beim Kampf gegen das<br />

Hochwasser<br />

Hunderttausende Menschen in Deutschland mussten in den vergangenen Wochen<br />

mit der als Jahrhundertflut bezeichneten Hochwasserkatastrophe kämpfen.<br />

Zahlreiche Flüsse wie die Donau, Elbe, Saale, Inn mitsamt ihren Nebenflüssen<br />

traten über die Ufer und überschwemmten ganze Landstriche in einem bisher<br />

kaum erlebten Ausmaß.<br />

Neben den vielen zivilen Hilfsorganisationen und freiwilligen Helfern unterstützte<br />

auch die Bundeswehr auf Bitte der Bundesländer Bayern, Thüringen,<br />

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen<br />

und Schleswig-Holstein im Rahmen der Katastrophenhilfe die Einsatzkräfte<br />

mit bis zu 20.000 Soldatinnen und Soldaten den Kampf gegen die Fluten,<br />

um so noch größeres Leid und Schäden zu verhindern.<br />

Um diesen Katastrophenschutzeinsatz auch logistisch sicherstellen zu können,<br />

bedurfte es vielfältigem schwerem Gerät wie beispielsweise des Pionierpanzers<br />

Dachs. Hier konnte die <strong>ESG</strong> als langjähriger verlässlicher Logistik-Partner<br />

der Bundeswehr und Verantwortlicher für den Betrieb des ZEBEL (Zentrales Bundeseigenes<br />

Lager) Heer wichtige Beiträge für die effiziente Versorgung der eingesetzten<br />

Kräfte mit dringend benötigter Ausrüstung leisten. So stellte die <strong>ESG</strong><br />

verzugslos und unbürokratisch die zur Anforderung und Bereitstellung dieses<br />

zusätzlichen katastrophenbedingten Bedarfs benötigte IT-Infrastruktur (MDNpro)<br />

und das notwendige Personal zur Verfügung und sicherte so einen Teil der logistischen<br />

Einsatzversorgung auch während der Wochenenden. Insgesamt wurden<br />

über 90 Materialbestellungen für die eingesetzten Truppenteile bzw. den HIL-<br />

Stützpunkt Havelberg über das ZEBEL erfolgreich abgewickelt.<br />

Die Unterstützungsleistungen der <strong>ESG</strong> für die Bundeswehr im Kampf gegen<br />

das Hochwasser sind ein weiterer Beleg für die erfolgreiche Zusammenarbeit im<br />

Rahmen industriell-militärischer Kooperationen.<br />

<strong>ESG</strong> bei der Indienststellung des<br />

ABC-Abwehrkommandos<br />

Die <strong>ESG</strong> präsentierte sich am 23.04. auf einer Industrieausstellung anlässlich<br />

des feierlichen Appells zur Indienststellung des ABC-Abwehrkommandos der<br />

Bundeswehr und des gleichzeitigen Fähigkeitstransfers ABC-Abwehr vom Heer<br />

an die Streitkräftebasis in Bruchsal.<br />

Achim Vogt und Jörg Bernhardt erläuterten den zahlreichen Besuchern aus<br />

dem Bereich ABC-Abwehr sowie hochrangigen Offizieren, darunter der Inspekteur<br />

Heer, Generalleutnant Bruno Kasdorf, der Inspekteur SKB, Vizeadmiral Manfred<br />

Nielson, sowie der Kommandeur ABC-Abwehrkommando, Oberst Henry<br />

Neumann, die in Zusammenarbeit mit dem Sensorhersteller Bruker geleisteten<br />

Arbeiten im Bereich der Integration von Chemie-Sensoren in unbemannte Luftfahrzeuge.<br />

Die Integration umfasste eine mechanische, elektrische und signaltechnische<br />

Integration in den UMAT (Swiss UAV NEO S-350) auf Basis der unter dem<br />

Luftfahrzeug angebrachten Payload-Kassette. Die Kassette nimmt den tragbaren<br />

Sensor (Bruker µRaid) und eine von der <strong>ESG</strong> entwickelte Rechnerplattform (IMA3)<br />

auf. Für diese Rechnerplattform wurde eine Software entwickelt, die die Alarmdaten<br />

des Sensors mit den vom Luftfahrzeug bereitgestellten Flugdaten fusioniert<br />

und diese als auswertbare Lageinformationen an die Bodenstation weiterleitet.<br />

<strong>ESG</strong> auf dem 17. Fachkongress<br />

Elektronik in Ludwigsburg<br />

Traditionell treffen sich die E/E-Entscheider aller renommierten Hersteller, Zulieferer<br />

und Dienstleister in Ludwigsburg, um sich auf dem Fachkongress „Fortschritte<br />

in der Automobilelektronik“ über die Zukunft der Automobil-Elektronik<br />

auszutauschen. Die Schwerpunkte des Kongresses waren in diesem Jahr Elektromobilität,<br />

Architekturen, Fahrerassistenzsysteme, Connectivity und HMI. Passend<br />

hierzu standen im Mittelpunkt der Ausstellung der <strong>ESG</strong> innovative Lösungen<br />

und Services zu Zukunftsthemen wie Verkehrszeichenerkennung, Connected Car<br />

Services und induktives Laden. Im Rahmen des Kongresses stellte Hans-Georg<br />

Frischkorn, Executive Vice President der Automotive Division der <strong>ESG</strong>, die Trends<br />

in der Automobilelektronik dar: „Die Automobilelektronik ist in einer absoluten<br />

Explosionsphase, wir stehen mitten in einem Paradigmenwechsel vom Netzwerk<br />

im Auto zum vernetzten Fahrzeug, von traditionellen Antrieben zur Elektrifizierung<br />

des Antriebs, von Fahrerassistenz hin zum automatisierten, pilotierten Fahren –<br />

ein Riesenschwung an Komplexität, der vor uns steht. Es ist hochspannend zu<br />

sehen, wie die unterschiedlichen Unternehmen diesen Trend beurteilen. Der Wert<br />

dieser Veranstaltung liegt genau im Dialog und im Herausarbeiten eines Konsenses<br />

über die Dinge, die im nächsten Jahr anstehen. Daher ist es für unser Haus<br />

extrem wichtig, an diesem Dialog teilzunehmen“, so Frischkorn weiter.<br />

15 Jahre ServiceXpert!<br />

Am 3. Juli 1998 wurde die ServiceXpert Gesellschaft für Service-Informationssysteme<br />

mbH als Tochterunternehmen der MAZ Hamburg GmbH gegründet. Vor<br />

gut 13 Jahren begann zudem die Zusammenarbeit mit der <strong>ESG</strong>, die am 1. Juli<br />

2002 alleiniger Gesellschafter der ServiceXpert wurde. Seit 15 Jahren ist die<br />

ServiceXpert für Nutzfahrzeug- und Zulieferkunden von der Elektronikentwicklung<br />

bis in den After-Sales-Service ein renommierter Ansprechpartner, auch<br />

für die <strong>ESG</strong>-Gruppe. Spektrum gratuliert der ServiceXpert herzlich zu 15 Jahren<br />

Kompetenz im Nutzfahrzeuggeschäft, einer stets erfolgreichen Geschäftsentwicklung<br />

und wünscht für die Zukunft in hanseatischer Tradition „immer eine<br />

Handbreit Wasser unterm Kiel“!


ENGLISH SUMMARY<br />

<strong>ESG</strong> at the 50th Paris Air Show<br />

In June <strong>ESG</strong>, the aviation engineering<br />

company for the planning, development,<br />

integration and logistic support<br />

of customised avionics, mission and<br />

IT systems, presented their varied<br />

range of business activities and capable<br />

technologies for manned and unmanned<br />

aviation systems at the Paris<br />

Air Show: The Product Enhancement<br />

C-<strong>16</strong>0 TRANSALL aims to support<br />

survival and force protection by means<br />

of NVIS-compatible mission equipment.<br />

Conventional aircraft lighting<br />

components are substituted by Night<br />

Vision (NVIS)-compatible and Infrared<br />

(IR) Lighted Emitters. The cockpit crew<br />

is equipped with Night Vision Goggles<br />

(NVG) and the aircraft is equipped with<br />

a high-resolution radar altimeter indication<br />

system to allow tactical NVIS lowlevel<br />

flight manoeuvres and to support<br />

landing manoeuvres under NVIS conditions.<br />

The <strong>ESG</strong>-designed products can<br />

be procured and installed as a modular<br />

NVIS kit, which is certified and qualified<br />

according to military standards. A<br />

reliable Sense & Avoid System is the<br />

prerequisite for applying UAS in civil<br />

airspace. SAAFu (Sense & Avoid Assistance<br />

Function) is <strong>ESG</strong>’s seminal solution<br />

enabling the UAS operator on the<br />

ground to avoid collisions with cooperative<br />

or non-cooperative aircrafts at an<br />

early stage.<br />

Interview with Steve Polakowski,<br />

President <strong>ESG</strong> Automotive Inc.<br />

<strong>ESG</strong> Automotive Inc. has been very<br />

successful. The company started in<br />

2007 with about 10 employees. Now<br />

you have over 150. How can you explain<br />

this success?<br />

Mr Polakowski: The success we experience<br />

can be attributed to a number<br />

of factors. We have access to a large<br />

market with many OEMs and tiers in<br />

a concentrated area. We offer a very<br />

specialized set of engineering services<br />

in a high growth area of embedded<br />

electronics. We have a very motivated<br />

team who supports the opportunity<br />

development, recruiting and successful<br />

execution. Our customers recognize<br />

this and have rewarded us with more<br />

business. <strong>ESG</strong> Automotive has been<br />

able to quickly establish new work sites<br />

in a new market by starting with the<br />

right mixture of expats, a local team,<br />

and management who ramp up the<br />

business.<br />

One of <strong>ESG</strong> Automotive Inc.’s slogans<br />

is to think globally and act locally.<br />

How can this be understood?<br />

Mr Polakowski: We are a multi-national<br />

company with vast knowledge, experience,<br />

and perspective across our various<br />

locations and industries. We need<br />

to leverage this knowhow and approach<br />

business with a global perspective and<br />

deliver the services in the way the local<br />

markets or projects require. The automotive<br />

division’s cluster initiative is a<br />

good mechanism to promote this. Cluster<br />

members share information and experience<br />

from around the globe to help<br />

support local business opportunities.<br />

What do you regard as the key<br />

trends in automotive electronics in<br />

the US?<br />

Mr Polakowski: In general the automotive<br />

electronics technology trends<br />

are quite similar between the US and<br />

Europe. There is a significant focus in<br />

active safety and connectivity working<br />

towards autonomous vehicles. There is<br />

also an increasing momentum in the<br />

field of Human Machine Interface. With<br />

all the embedded functionality and external<br />

apps coming in to the vehicle, the<br />

OEMs have a serious task of managing<br />

information delivery, function control,<br />

and driver distraction. I believe <strong>ESG</strong> has<br />

a great opportunity in this area. <strong>ESG</strong> Automotive<br />

Inc. is known for high-quality<br />

projects.<br />

How do you and your team ensure<br />

these high standards?<br />

Mr Polakowski: <strong>ESG</strong> and Automotive<br />

Inc. have worked hard to establish a<br />

market reputation as a high-quality<br />

service provider. We do this through<br />

the selection and assignment of highly<br />

qualified people, strong technical management,<br />

and process experience. We<br />

have the unique advantage of having<br />

participated on numerous full vehicle<br />

electrical system developments including<br />

the 2013 Chrysler Viper SRT, the<br />

Fiat 500 Battery Electric Vehicle, and<br />

the Fisker Karma. We managed these<br />

programs very effectively using our systems<br />

engineering and process experience<br />

to successfully execute on time<br />

and budget.<br />

What are your strategic priorities for<br />

the coming years?<br />

Mr Polakowski: As we look at the next<br />

few years we will have continued focus<br />

in HMI, connected services and active<br />

safety. I look to grow our consulting efforts<br />

in ISO 26262 and AUTOSAR. We<br />

will expand into after-sales, building on<br />

our diagnostics expertise. We would<br />

also like to increase our in-house development<br />

and test projects to bring<br />

more resource flexibility and on-the-job<br />

training of younger engineers.<br />

Learning Management & Solutions<br />

Cluster<br />

For about 30 years training and continuing<br />

education have been an integral<br />

part of <strong>ESG</strong>’s service portfolio.<br />

Therefore the Learning Management<br />

& Solutions Cluster was established as<br />

one of the eight competence clusters in<br />

the Automotive Division. Through many<br />

years of close cooperation with its customers<br />

in various projects, the cluster<br />

experts have a deep understanding<br />

of industry’s needs and the essential<br />

technologies as well of methods that<br />

lead to customized solutions. In addition<br />

to traditional classroom training,<br />

we offer coaching staff and holistic<br />

performance-based car dealership advice.<br />

In addition, we realize innovative<br />

blended learning approaches in combination<br />

with modern training technologies<br />

such as web-based training, virtual<br />

classroom or mobile applications. <strong>ESG</strong><br />

supports customer’s requirements,<br />

from analysis to design and from development<br />

to implementation and evaluation.<br />

The main topics are in the areas<br />

of after-sales, sales, engineering and<br />

product launch. With the increasing<br />

complexity of technology in automobiles<br />

as well as in the process environment,<br />

new challenges constantly arise<br />

for training. With the Management &<br />

Learning Solutions Cluster <strong>ESG</strong> sets the<br />

course to cover vendor-independent<br />

tasks for qualification in special topics.<br />

The Cluster provides vendor-independent<br />

certifications according to statutory<br />

guidelines for the field of high-voltage.<br />

Another cluster focus is training on<br />

functional safety according to ISO<br />

26262. Specifically devised training<br />

courses have been successfully carried<br />

out. In addition, an international team of<br />

experts in the cluster concentrates on<br />

the challenges involved in the context<br />

of the growing importance of AUTOSAR.<br />

HMI & Infotainment Cluster<br />

Recently, HMI and Infotainment have<br />

been the main topics in the automotive<br />

industry, with a focus on new feature<br />

content and the ease-of-use of the features<br />

in the vehicle. The interest comes<br />

from different perspectives: Consumers<br />

who want to have all their phone features<br />

in the car; government who wants<br />

the safest possible vehicles on the road;<br />

and the car industry who has to answer<br />

to both consumers and the government,<br />

and generate a profit in doing so!<br />

<strong>ESG</strong> has formed a cluster to focus on<br />

these areas of HMI and Infotainment to<br />

address our customer’s concerns. The<br />

cluster is focused on establishing <strong>ESG</strong>’s<br />

USP and networking the knowledge<br />

around the globe. We are accomplishing<br />

this in the following way: identifying<br />

knowledge and skillsets in specific<br />

areas; obtaining market information<br />

and technology trends; interviewing<br />

our customers and seeing where their<br />

interests lie; comparing the information<br />

and identifying the gaps between <strong>ESG</strong><br />

and the market/customer; identifying<br />

the top 3 areas to focus on; developing<br />

actions items to fill the gaps; developing<br />

the USP. For the HMI portion of the<br />

cluster, we have already completed the<br />

first steps. The next areas we will focus<br />

on are mobile/embedded applications,<br />

driver distraction, voice recognition,<br />

HUD. <strong>ESG</strong> has numerous projects that<br />

we are currently working on. The HMI<br />

& Infotainment Cluster also crosses the<br />

boundary of other clusters, mainly Connectivity,<br />

ADAS, and Test & Integration.<br />

All the clusters network with each other<br />

to ensure there are no redundancies.<br />

By building on our core competence<br />

in HMI and Infotainment and working<br />

across the related clusters (connectivity<br />

and ADAS), we will strengthen our position<br />

and create a higher added-value<br />

for our clients.


DEDICATED TO SOLUTIONS.<br />

WWW.<strong>ESG</strong>.DE

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