GhK-PUBLIK - KOBRA - Universität Kassel
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<strong>GhK</strong> Pf. 101380 3500 <strong>Kassel</strong><br />
<strong>GhK</strong><br />
<strong>GhK</strong><br />
Postvertriebsstück<br />
Geb. bez.<br />
13. Jahrgang Nr. 8 <strong>Kassel</strong>er Hochschulzeitung 1P 2630 E 13. November 1990<br />
ZALHREICHE TRAUERGÄSTE - Familienmitglieder,<br />
Freunde und Hochschulangehörige, waren<br />
zur Trauerfeier im Karolinenfriedhof in <strong>Kassel</strong><br />
gekommen, um sich von dem ehemaligen Perso-<br />
nalratsvorsitzenden Horst Ravior zu verabschieden.<br />
Horst Ravior war im Alter von 63 Jahren<br />
gestorben (s. Bericht). (Foto: H. J. Thienemann/<br />
p.)<br />
Institut für Solare Energieversorgungstechnik eingeweiht<br />
dieses Institut - und folgende <br />
natürlich in und nicht an die <strong>GhK</strong><br />
wünsche. Und das nicht allein 'Negen<br />
der Drittmittelstatistik. "Die Einheit<br />
von Forschung und Lehre ist<br />
schützenswert," so Brinckmann. Zugleich<br />
wisse er um die größere Flexibilität<br />
solcher Einheiten außerhalb<br />
der Hochschule. An diesem Problem<br />
müsse gearbeitet werden.<br />
Für das Wissenschaftsministerium<br />
lobte Wolf das ISET als einzigartig<br />
in Deutschland, das nicht nur<br />
kurzfristig Beschäftigungsperspektiven<br />
weit über die erwartete Zahl<br />
hinaus eröffnet habe. Hier finde <br />
ingenieurwissenschaftlich ausgerichtet,<br />
praktisch und wirtschaftlich<br />
umsetzbar-kompetente Arbeit statt.<br />
Gründung und Ziele<br />
Prof. Kleinkauf erläuterte Gründungsgeschichte<br />
und Ziele des<br />
ISET: "Das Institut für Solare Energieversorgungstechnik<br />
ist Anfang<br />
1988 mit Beteiligung des Landes<br />
Hessen, der <strong>Universität</strong> Gesamthochschule<br />
<strong>Kassel</strong> und der Stadt<br />
<strong>Kassel</strong> gegründet worden. Das Hessische<br />
Ministerium für Wissenschaft<br />
und Kunst fördert die gemeinnützige<br />
Institution im Rahmen der Grundfinanzierung.<br />
Ziel der Gründung war<br />
Fachbereichs Elektrotechnik der<br />
Gesamthochschule konnte sich<br />
ISET seit seiner Gründunq sehr<br />
rasch etablieren. Das Institut beschäftige<br />
gegenwärtig ca. 50 Mitarbeiter<br />
und führte inzwischen zahlreiche<br />
Projekte in den Bereichen Photovoltaik,<br />
Windenenergietechnik,<br />
Speichertechnik und Systemtechnik<br />
für öffentliche und industrielle Auftraggeber<br />
durch. Über Drittmittel<br />
würde bereits mehr als 2J3 des Institutshaushalts<br />
finanziert, so der Wissenschaftler<br />
weiter.<br />
Mit dem Abschluß der jetzt erreichten<br />
Aufbauphase könne das Institut<br />
damit eine wichtige Lücke zwischen<br />
der Grundlagenforschung<br />
und dem wachsenden Bedarf an<br />
anwendungsnaher Entwicklung und<br />
Einführung der solaren Energieversorgungstechnik<br />
ausfüllen.<br />
Durch die kräftige Unterstützung<br />
AUF DEM SPITZEN WINKEL<br />
zwischen Königstor und Wilhelmshöher<br />
Allee entstand der<br />
Bau für das Institut für Solare<br />
Energieversorgungstechnik<br />
(ISET), das am 26. Oktober eingeweiht<br />
wurde. (Bild: H. J. Thienemann/p.)<br />
Brinckmann, OB Eichel, Prof. Kleinkauf, Prof.<br />
Meliß, Wirtschaftsminister Schmidt, Ministerialdirigent<br />
Wolf und Regierungspräsident Dr. Ernst<br />
Wilke.<br />
Horst Ravior im Alter von 63 Jahren gestorben<br />
"Wir werden ihn nie vergessen"<br />
er ehemalige Personalratsvor<br />
der Gesamthochschule<br />
Dsitzende<br />
<strong>Kassel</strong>, Horst Ravior, ist am 16.<br />
Oktober im Alter von 63 Jahren<br />
gestorben. Rund 30 Jahre hatte Ravior<br />
als Vorsitzender des Personalrats<br />
der <strong>GhK</strong> und ihrer Vorgängereinrichtungen<br />
gearbeitet. Er wurde<br />
1987 mit dem Ehrenbrief des Landes<br />
Hessen für den unermüdlichen<br />
Einsatz für die Belange der Bediensteten<br />
ausgezeichnet. Erst am<br />
29. Januar dieses Jahres hatte sich<br />
das ÖTV-Mitglied mit einer großen<br />
Feier von der <strong>GhK</strong> in den vorgezogenen<br />
Ruhestand verabschiedet,<br />
den er nach langen und mitunter<br />
harten Arbeitsjahren ausgiebig genießen<br />
wollte.<br />
In der Gesamthochschule hat die<br />
Nachricht von seinem frühen Tod<br />
Erschütterung ausgelöst. Noch vor<br />
kurzem hatte Ravior begeistert von<br />
einer Londonreise geschrieben, die<br />
er als Abschiedsgeschenk von Kollegen<br />
und Kolleginnen im Januar<br />
erhalten hatte.<br />
Eine große Zahl von Mitarbeitern<br />
und Mitarbeiterinnen der Gesamthochschule<br />
<strong>Kassel</strong> nahm an der<br />
Mehr aus der Sonne gemacht in der Region<br />
as Institut für Solare Energiever<br />
(ISET) - Verein<br />
Dsorgungstechnik<br />
an der <strong>GhK</strong> - ist arn 26. Oktober<br />
eingeweiht worden. Das von Prof.<br />
Dr. Werner Kleinkauf, Fachbereich<br />
Elektrotechnik, geleitete Institut hat<br />
damit offiziell sein neues Domizil in<br />
Königstor 57-61, in unmittelbarer<br />
Nähe des FB 16 in Besitz genommen.<br />
Zur Eröffnung waren der Hessische<br />
Wirtschaftsminister Alfred<br />
Schmidt, <strong>Kassel</strong>s Oberbürgermeister<br />
Hans Eichel, der Präsident der<br />
Gesamthochschule <strong>Kassel</strong>, Prof. Dr.<br />
Hans Brinckmann, Ministerialdirigent<br />
H. Wolf (HMWK) als Vorsitzender<br />
des Verwaltungsrats ISET und<br />
Prof. Dr. Michael Meliß, Jülich, als<br />
Vorsitzenden des wissenschaftlichen<br />
Beirats ISET und zahlreiche<br />
Gäste aus Wissenschaft, Politik und<br />
Wirtschaft gekommen. Die Schlüsselübergabe<br />
zum Neubau erfolgte<br />
durch P. Glinicke, der als Investor<br />
das Haus nach den Bedürfnissen<br />
der Energieforscher gebaut hatte.<br />
Dabei fiel das Lob für ISET einhellig<br />
positiv aus: Wirtschaftsminister<br />
Schmidt bescheinigte, daß ISET ein<br />
weltweit interessantes Entwicklungsgebiet<br />
aufgenommen habe,<br />
das auch der Hessischen Forschungs-<br />
und Wirtschaftslandschaft<br />
wichtige Impulse gebe. "Sie haben<br />
mehr aus der Sonne gemacht in<br />
dieser Region," so der Minister.<br />
Oberbürgermeister Eichel wies darauf<br />
hin, daß die <strong>GhK</strong> von Beginn an<br />
Themen aufgenommen habe, die<br />
anfangs etwas belächelt wurden,<br />
jetzt aber allgemein anerkannt<br />
seien.<br />
Prof. Dr." Hans Brinckmann<br />
wünschte dem ISET viel Erfolg,<br />
merkte jedoch an, daß man sich<br />
UNTER GROSSER ÖFFENTLICHER TEILNAH<br />
ME wurde das ISET-Gebäude eingeweiht. Anläßlich<br />
der Feier kamen zahlreiche Gäste aus<br />
Wirtschaft, Wissenschaft und Politik: In der ersten<br />
Reihe von links nach rechts: <strong>GhK</strong>-Präsidenf<br />
die Etablierung eines Forschungsund<br />
Entwicklungsschwerpunktes in<br />
der Solarenergietechnik für das<br />
Land Hessen und zur allgemeinen<br />
Förderung umweltfreundlicher Energietechniken,<br />
insbesondere der Nutzung<br />
erneuerbarer Energieressourcen"<br />
so Kleinkauf.<br />
In enger Zusammenarbeit mit der<br />
<strong>Universität</strong> und basierend auf langjährigen<br />
erfolgreichen Arbeiten des<br />
ingenieurwesen (über 200 gegenüber<br />
133),<br />
- in den Lehramtsstudiengängen<br />
(über 460 gegenüber 404), davon<br />
allein für das Fach Deutsch 220<br />
gegenüber 159) sowie<br />
- im integrierten Studiengang Soseiner<br />
Förderer - sind das Bundesministerium<br />
für Forschung und Technoloqie,<br />
das Hessische Ministerium<br />
für Wirtschaft und Technik und Industriefirmen<br />
- könne sich ISET heute<br />
mit den wichtigen Forschungseinrichtungen<br />
auf diesem Gebiet im Inund<br />
Ausland messen.<br />
3500 m 2 Fläche<br />
Mit dem Einzug in das neue Gebäude,<br />
3500 m 2 Experimentier- und<br />
Bürofläche hat ISET auf absehbare<br />
Zeit eine hervorragende Arbeitsbasis.<br />
Die Nähe zur Hochschule bildet<br />
für die Mitarbeiter eine besonders<br />
gute Ausgangssituation für erfolgreiches<br />
wissenschaftliches Arbeiten.<br />
Kleinkauf abschließend: Die Institutsleitung<br />
und die Mitarbeiter möchten<br />
sich bei allen Förderern für die<br />
hervorragende Unterstützung während<br />
der Aufbauphase sehr herzlich<br />
bedanken. p.<br />
ie Situation zum jetzt beginnen<br />
Wintersemester an der Ge<br />
Dden<br />
samthochschule <strong>Kassel</strong> (<strong>GhK</strong>) bezeichnet<br />
Hochschulpräsident Prof.<br />
Dr. Hans Brinckmann als "deutlich<br />
angespannt". Er fordert Überlastmittel<br />
vom Land Hessen und eine Anhebung<br />
der Planungszahlen für die<br />
<strong>Kassel</strong>er <strong>Universität</strong>. Obwohl die Immatrikulation<br />
noch im Gange ist,<br />
könnten bereits jetzt verläßliche Angaben<br />
über die Trends der Zahlenentwicklung<br />
hinsichtlich der Studierenden<br />
der <strong>GhK</strong> gemacht werden.<br />
Die genauen Zahlen werden jedoch<br />
erst Ende Dezember vorliegen .<br />
14000 Studierende<br />
1. Die <strong>GhK</strong> werde aller Voraussicht<br />
nach im laufenden Wintersemester<br />
erstmals mehr als 14.000 Studierende<br />
haben.<br />
2. Die Zuwachsrate gegenüber dem<br />
vergangenen Wintersemester (ca.<br />
13.100 Studierende) wird über 7%<br />
liegen.<br />
3. Den deutlichsten Anstieg der Anfängerzahlen<br />
gebe es im integrierten<br />
Studiengang Wirtschaftswissenschaften<br />
mit über 650 Anfängern<br />
gegenüber 312 im vergangenen<br />
Wintersemester.<br />
4. Deutlich gestiegene Anfängerzahlen<br />
seien ferner<br />
- im integrierten Studiengang Bau<br />
Trauerfeier für Horst Ravior am 22. Mit ihm sein ein Mensch gegangen,<br />
Oktober in der Kapelle des Haupt- der nicht nur in seiner Arbeit gefriedhofs<br />
teil. "Die Menschen in der schätzt wurde, sondern auch wegen<br />
Gesamthochschule betrauern den seine Persönlichkeit. Dadurch habe<br />
unerwarteten Tod Horst Raviors zu- er trotz aller Interessengegensätze<br />
rietst", so Hochschulpräsident Prof. die Wertschätzung bei allen seinen<br />
LEBENSFROH UND TATKRÄFTIG - so wird Horst Ravior den<br />
meisten Hochschulangehörigen in Erinnerung bleiben. Im Bild:<br />
Ingrid Mende (Abteilung VII der Verwaltung und Horst Ravior.<br />
(Foto: Privat/p.)<br />
Dr. Hans Brinckmann. Mit ihm gehe<br />
ein wichtiges Stück Hochschulgeschichte<br />
zu Ende. Ravior sei nicht<br />
nur ein lebensfroher Mensch, ein<br />
hervorragender Kollege der Bediensteten<br />
gewesen, sondern habe<br />
zialwesen (über 400 gegenüber<br />
371) zu verzeichnen.<br />
5. Eine Stabilisierung auf dem Niveau<br />
hoher Anfängerzahlen könne besonders<br />
für den integrierten Diplomstudiengang<br />
Maschinenbau (ca.<br />
300), sowie für die Aufbaustudiengänge<br />
des Fachbereichs Sozialwesen<br />
(über 100) festgestellt werden.<br />
6. Die integrierten Studiengänge<br />
Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung<br />
sowie Elektrotechnik,<br />
in denen gegenwärtig Zulassungsbeschränkungen<br />
vorliegen,<br />
hätten erneut so viele Studienbewerber/innen<br />
gehabt, nämlich - 387<br />
in Elektrotechnik für 200 Studienplätze<br />
und - 2120 in ASL für 220<br />
Studienplätze, daß im Interesse eines<br />
geordneten Lehrbetriebs an einer<br />
Aufhebung der Zulassungsbeschränkungen<br />
nicht zu denken sei.<br />
Der dramatische Anstieg im integrierten<br />
Diplomstudiengang Wirtschaftswissenschaften<br />
könne nur<br />
mit Überlastmitteln des Landes einigermaßen<br />
bewältigt werden, so<br />
Prof. Brinckmann. Hier fordere die<br />
Hochschule eine schnelle Entscheidung<br />
des Wissenschaftsministeriums<br />
über die Zusage entsprechender<br />
Gelder, damit die Lehre vernünftig<br />
geplant und durchgeführt werden<br />
kann. Präsident und Fachbereich<br />
hatten sich beim Wissenschaftsministerium<br />
für eine Zulassungsbeschränkung<br />
zu diesem Wintersemester<br />
(mit Zulassungshöchstzahl 320)<br />
eingesetzt. Das Ministerium kam<br />
diesem Antrag jedoch nicht nach.<br />
Nun sei das Land gefragt, besonders<br />
hier der Hochschule mit Über-<br />
Verhandlungspartnern genossen .<br />
"Tiefe Trauer und Bestürzung über<br />
den allzu frühen Tod und unerwarteten<br />
Tod unseres Kollegen bewegt<br />
uns", so Evelyn Errichiello weiter.<br />
"Wir werden ihn nie vergessen". p.<br />
eine dramatische Entwicklung mit- r----------------,<br />
gestaltet. In seiner Schaffenszeit<br />
stieg die Zahl der Beschäftigten an DFG-Umfrage<br />
der Gesamthochschule von zwanzig<br />
auf 2000 an. Dabei sei ihm das Dank für die<br />
Kunststück gelungen, sich für die<br />
Interessen der Bediensteten zu engagieren,<br />
ohne dabei die Ziele der<br />
Beteiligung!<br />
Hochschule zu vergessen. Das habe<br />
er in seiner unvergleichlichen von ihm ausgesandten Anfrage<br />
Für die rege Beteiligung an der<br />
direkten und herzlichen Art bewerkstelligt,<br />
die er allen Statusgruppen .schaftliehe Bedienstete bedankt<br />
an Hochschullehrer und wissengegenüber<br />
pflegte. Besonders stolz sich Vizepräsident Prof. Dr.<br />
sei man, so Brinkmann in seinem Burkhard Fricke. In seinem<br />
Abschiedswort weiter, daß mit Horst Schreiben vom 25. Oktober hatte<br />
Fricke die wissenschaftlich<br />
Ravior ein sonstiger Bediensteter<br />
mit "kräftiger Hand und handwerklichem<br />
Geschick" an der Gestaltung projekte, Förderungsmittel, Mit<br />
Tätigen gebeten, Forschungs<br />
der Hochschule mitgewirkt habe. gliedschaften, Mitarbeit in Gremien,<br />
Austausch und Zusam<br />
Horst Raviors Nachfolgerin im Amt,<br />
Evelyn Errichiello, verabschiedete menarbeit mit auswärtigen Forschungsgruppen<br />
und Publika<br />
sich stellvertretend für die vielen<br />
Kolleginnen und Kollegen, die Horst tionslisten mitzuteilen.<br />
Ravior kannten als jemanden, der Zugleich bittet er darum, ihm<br />
sich "in väterlicher Manier, mit seiner die noch ausstehenden Informationsbögen<br />
zukommen zu las<br />
humorigen Art, seiner Schlagfertigkeit<br />
und Beharrlichkeit immer schützend<br />
vor Schwächere gestellt hat". '-<br />
sen.<br />
P<br />
--1<br />
Situation der <strong>GhK</strong> zum Wintersemester 1990/91 :<br />
Erneut Studentinnen-Boom<br />
lastmitteln zu helfen. Man sei zuversichtlich,<br />
diese Unterstützung zu erhalten.<br />
Engpaß Wirtschaftsstudium<br />
Engpässe würden für die Studienanfänger<br />
und Anfängerinnen der<br />
Wirtschaftswissenschaften sicherlich<br />
unvermeidbar sein. Die Hochschule<br />
werde sich aber alle Mühe<br />
geben, die Probleme so gering wie<br />
möglich zu halten, wie der Hochschulpräsident<br />
weiter mitteilt. So<br />
biete der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften<br />
die meisten Veranstaltungen<br />
des Grundstudiums zwei<br />
bis dreimal parallel an. Zusätzliche<br />
Tutorien sollen mit Hilfe der Überlastmittel<br />
eingerichtet werden. Für<br />
die Raumprobleme sollen in Absprache<br />
zwischen Fachbereich und<br />
Standortverwaltung je nach Nachfrage<br />
flexible Lösungen gefunden<br />
werden.<br />
Trotz der in einzelnen Bereichen<br />
zu erwartenden Schwierigkeiten sei<br />
der erneut gewachsene Zustrom<br />
von Studierenden an die <strong>GhK</strong> für die<br />
Hochschule ein positives Signal,<br />
den bereits eingeleiteten Weg einer<br />
deutlichen Erhöhung der Planungszahl<br />
von 9.000 Studienplätzen fortzusetzen.<br />
Es könne nicht oft genug<br />
betont werden, daß die Nachfrage<br />
nach Studienplätzen innerhalb der<br />
einzelnen Jahrgänge wächst und<br />
daß die <strong>GhK</strong> mit ihrem besonderen<br />
Studienangebot durch ihre neue geografische<br />
Lage mitten in Deutschland<br />
einen weiteren Entwicklungsakzent<br />
erhalten habe. p.
Seite 2<br />
<strong>GhK</strong>-<strong>PUBLIK</strong> 13. November 1990<br />
22. 11. StändigerAusschuß I (Lehr- und<br />
Studienangelegenheiten) und<br />
Ständiger Ausschuß 11 (Organisationsfragen,<br />
Angelegenheiten<br />
der Forschung und des wissenschaftlichen<br />
Nachwuchses),<br />
9 Uhr, Mönchebergstr. 19, R:<br />
4100;<br />
28. 11. Gemeinsame Sitzung Ständiger<br />
Ausschuß I, 11 und 111, 9 Uhr,<br />
Mönchebergstr. 19, R: 4100;<br />
28. 11. Konventausschuß, 15 Uhr, Mönchebergstr.<br />
19, R.: 4100;<br />
6. 12. Ständiger Ausschuß IV (Bibliothek),<br />
9 Uhr, Mönchebergstr. 19,<br />
R: 4100;<br />
11. 12. StändigerAusschuß I (Lehr- und<br />
Studienangelegenheiten), 9 Uhr,<br />
Mönchebergstr. 19, R.: 4100;<br />
12. 12. Ständiger Ausschuß 111 (Haushaltsangelegenheiten<br />
und Hochschulentwicklungsplan),<br />
9 Uhr,<br />
Mönchebergstr. 19, R: 4100;<br />
13. 12. StändigerAusschuß 11 (Organisationsfragen,<br />
Angelegenheiten der<br />
Forschung und des wissenschaftlichen<br />
Nachwuchses),<br />
ganztags, 9 Uhr, Mönchebergstr.<br />
19, R: 4100.<br />
Technologie- und Innovationsberatung<br />
und FB Maschinenbau - FG Produktionstechnik<br />
und Werkzeugmaschinen<br />
- Seminarveranstaltung Wirtschaftliche<br />
Fertigung<br />
13. 11. Vortrag von Dr. Kress, Fa. Mapal:<br />
.Hochleistunqswerkzeuqe zum<br />
Reiben";<br />
27. 11. Vortrag von Dr. Müller, Widia<br />
Heiniein GmbH: "Hochleistungswerkzeuge<br />
zum Fräsen";<br />
4. 12. Vortrag von Herrn Hauser, Fa.<br />
Hauser: "Hochgeschwindigkeitsbearbeitung".<br />
Die Vorträge finden jeweils von<br />
16 bis ca. 18.30 Uhr, Mönchebergstr.<br />
7, R: 2400 bzw. im Labor<br />
des FG, Mönchebergstr. 8 1/2,<br />
statt.<br />
Wissenschaftliches Zentrum<br />
Mensch-Umwelt-Technik (WZ 111) - Kolloquium:<br />
Ansätze und Projekte aus der<br />
Umweltforschung<br />
15. 11. Computergestützte Instrumente<br />
in der Umweltforschung - Referent:<br />
Dr. K.-H. Simonund Koreferent:<br />
Prof. Dr. E. Becker, Frankfurt;<br />
6. 12. Umweltbelastung und Stadtentwicklung<br />
- Referent: Dipl. Met.<br />
Lutz Katzschner, Dipl.-Ing. Wolfram<br />
König und Koreferent: Dr. J.<br />
Drewitz, Umweltamt <strong>Kassel</strong>;<br />
13. 12. TA und UVP als Instrumente versorgender<br />
Technologie- und Umweltpolitik<br />
- Referent: Dipl.-Ing.<br />
Rainer Kühne, NN und Koreferent:<br />
Prof. Dr. S. Summerer.<br />
Die einzelnen Vorträge finden jeweils<br />
donnerstags, um 16 Uhr,<br />
Arnold-Bode-Str. 2, Erdgeschoß,<br />
R: 0404, statt.<br />
Physikalisches Kolloquium<br />
15. 11. Vortrag von Prof.Dr. W. Henning,<br />
Gesellschaft für Schwerionenforschung,<br />
Darmstadt: "Die neuen<br />
Forschungsmöglichkeiten bei der<br />
Gesellschaft für Schwerionenforschung<br />
(GSI) in Darrnstadt":<br />
22. 11. Vortrag von Dr. Schewe, Fa. Siemens<br />
Erlangen: "Magnetische<br />
Aufzeichnung mit hoher Speicherdichte"<br />
;<br />
29. 11. Antrittsvorlesung von Priv. Doz.<br />
Dr. J. A. Schäfer, <strong>GhK</strong>, FB Physik:<br />
"Wechselwirkung von Wasserstoff<br />
mit Halbleiteroberflächen";<br />
6. 12. Vortrag von Dr. F. Bosch,Gesellschaft<br />
für Schwerionenforschung,<br />
Darmstadt: .Monoenergetische<br />
Positronen aus Schwerionenstößen<br />
- ein ungelöstes<br />
Rätsel";<br />
13.12. Vortrag von Prof. Dr. W. KnolI,<br />
Max-Planck-Institut für Polymerforschung,<br />
Mainz: "Grenzflächen<br />
und dünne Schichten im Lichte<br />
von Oberflächen-Plasmonen".<br />
Alle Vorträge finden jeweils um<br />
17 Uhr c.t., AVZ, Heinrich-Plett<br />
Str. 40, R.: 100, statt.<br />
Fachbereich Bauingenieurwesen <br />
Seminar Verkehrswesen<br />
15. 11. Vortrag von Dipl.-Ing. K.-H. Garre,<br />
Zentrale der Deutschen Bundesbahn,<br />
Frankfurt: "Entwicklung<br />
des Personenfernverkehrs in<br />
Deutschland und Europa", 16<br />
Uhr, Mönchebergstr. 7, Hörsaal<br />
400.<br />
Wissenschaftliches Zentrum für<br />
Psychoanalyse, Psychotherapie und<br />
psychosoziale Forschung (WZ 11)<br />
16. 11. 4. Symposion ,,Zur Selbstrezepbis<br />
tion der Psychoanalyse", Psycho<br />
18.11. therapeutische Forschungs- und<br />
Beratungsstelle, WZ 11, Gottschalkstr.<br />
28.<br />
Information: Frau Bielitzer, Tel.<br />
804-2800.<br />
16. 11. Symposion "Die Psychoanalyse<br />
bis in der Dialektikder Aufklärung".<br />
18.11. Information: AchimPerner, WZ 11,<br />
Tel. 804-28 11.<br />
23. 11. Workshop "Literatur und Medienbis<br />
analyse".<br />
25.11. Information: F. Grohmann/M.<br />
Wetzei, WZ 11, Tel. 804-2810.<br />
Fachbereich Maschinenbau - FG<br />
Thermodynamik - seminar Thermische<br />
Energietechnik<br />
16. 11. Vortrag von Prof. Dr. H. Meier zu<br />
Köcker, Technische <strong>Universität</strong><br />
Berlin: ,,2stufige Biomassenverflüssigung";<br />
6. 12. Vortrag von Dr.-Ing. W. Eisenhut,<br />
Deutsche Montan Technologie<br />
GmbH Essen: "Umwelt- und Ar-<br />
Verlag und Herausgeber: Gesamthochschule<br />
<strong>Kassel</strong>-<strong>Universität</strong>, Abteilung Information und Internationale<br />
Beziehungen, Redaktion: Annette<br />
Ulbricht-Hopf M. A. (verantwortlich), Dr. Bernt<br />
Armbruster, Ingrid Zimmermann, 3500 <strong>Kassel</strong>.<br />
Mönchebergstr. 19, Tel. (0561) 804-2216, 804<br />
2474. Telex: <strong>GhK</strong>-KS 99572. Telefax: (0561)<br />
804-2330. Erscheinungsweise : neunmal jährlich<br />
(monatlich während der Vorlesungszeit). Bezugspreis:<br />
DM 4,- jährlich. Abonnement im Verbund<br />
mit PRISMA. der Zeitschrift der <strong>GhK</strong>, DM<br />
10.- jährlich. Namentlich gezeichnete oder signierte<br />
Beiträge stimmen nicht unbedingt mit der<br />
Auffassung der Redaktion überein. Bei Nachdruck<br />
Belegexemplar erwünscht. Druck: Druckhaus<br />
Thiele & Schwarz GmbH, <strong>Kassel</strong>-Waldau.<br />
Termine<br />
'-------------bUr-g:,A-rbeit-mit-pfleg-ende-nAn- selbstverwaltung<br />
beitsschutz am Beispiel einer Ko<br />
Prof. Dr. Rlchard Schwaderer<br />
kerei".<br />
Beide Vorträge finden jeweils um<br />
16 Uhr, Mönchebergstr. 7, R.:<br />
2522, statt.<br />
Fachbereich Physik<br />
16. 11. Vortrag mit Lichtbildern von Prof.<br />
Dr. Frank Träger, <strong>GhK</strong>, FB Physik:<br />
"Laser und ihre Anwendungen<br />
- Eine technologische Revolution?",<br />
19 bis 21.30 Uhr, <strong>Kassel</strong>,<br />
Landratsamt, Großer Sitzungssaal,<br />
Humboldtstr. 24.<br />
FB Sozialwesen - Studiengang Supervision<br />
- Supervisions-Kolloquium<br />
19. 11. Fallanalyse<br />
Referent: Prof. Dr. L. Nellessen,<br />
<strong>Kassel</strong>;<br />
3. 12. Fallanalyse<br />
Referent: Prof. Dr. G. Irle;<br />
10. 12. Fallanalyse<br />
Referent: Prof. U. Weißenfels,<br />
<strong>Kassel</strong>.<br />
Die Vorträge finden jeweils um<br />
19.30 Uhr, Arnold-Bode-Str. 10,<br />
R.: 1309,statt.<br />
Fachbereich Sozialwesen<br />
19. 11. Vortrag von Peter Günther, Verein<br />
zur Förderung der Integration<br />
Behinderter - fib. e.V., Marburg:<br />
.Selbstbestimrntes Lebenfür geistig<br />
und psychisch behinderte<br />
Menschen";<br />
3. 12. Vortrag von Volker Doose, Architekt,<br />
Hamburg/Berlin: .Behindertengerechtes<br />
Bauen ein Schlüssel<br />
zur Selbstbestimmung".<br />
Beide Vorträge finden jeweils um<br />
19 Uhr, Nora-Platiel-Str. 5, R:<br />
0109/0110, statt.<br />
Wissenschaftliches Zentrum für Berufs-<br />
und Hochschulforschung (WZ I) <br />
Kolloquium Zum Wandel hochqualifizierter<br />
Arbeit<br />
19. 11. Vortrag von Prof. Dr. Niels Bekkenbach:<br />
"Hochqualifizierte Beschäftigte<br />
(cadres) in Frankreich<br />
und in Italien";<br />
3. 12. Vortrag von Dipl.-Soz. Joachim<br />
Denkinger, Göttingen: "Betriebliche<br />
Rationalisierung und hochqualifizierte<br />
Arbeit",<br />
Beide Vorträge finden jeweils um<br />
17 Uhr, Henschelstr. 4, 2. Stock,<br />
Sitzungssaal, statt.<br />
lAG Grundschulpädagogik<br />
20. 11. Gastvortrag von Dr. Lieselotte 9. 12.<br />
Heller, <strong>Universität</strong> Ulm: .Fröbels<br />
Festgestalten und ihre Erprobung<br />
im Unterricht", 18 Uhr,AVZ, Hein- 16.12.<br />
rich-Plett-Str. 40, R.: 1416;<br />
27. 11. Gastvortrag von John Holmes,<br />
Schulleiter aus Burneside/Cumbria,<br />
GB: .Experience and Expression"<br />
- Erfahrung und Ausdruckals<br />
grundlegende Momente<br />
im Bildungsprozeß - , 16 Uhr,<br />
AVZ, Heinrich-Plett-Str. 40, R:<br />
100;<br />
11. 12. Bericht aus einem Forschungsprojekt<br />
Frithjof Nix/Prof. Heinz<br />
Vortrag von Prof. Dr.-Ing. W.<br />
Kleinkauf, FG Elektrische Energieversorgungssysteme:<br />
"Systemtechnik<br />
im Bereich solarelektrischer<br />
Energieversorgung",<br />
17.15Uhr,Wilh.Allee73, Physikhörsaal.<br />
FB Kunst - Keramik<br />
8. 12. 13 Studentinnen und Studenten<br />
bis vom FB Freie Kunst "Keramik"<br />
16.12. laden zu ihrer 12. Werkstattausstellung<br />
ein. Jeweils von 10 bis<br />
19 Uhr, Menzelstr. 13.<br />
Zur Ausstellungseröffnung am 7.<br />
Dezember um 20 Uhr sprechen<br />
Prof. Ralf Busz und Peter<br />
Krempl.<br />
Diavortrag ,,1. Internationales Keramiksymposium<br />
in <strong>Kassel</strong> 1990"<br />
- Referent: Peter Krempi;<br />
Diavortrag .Japanreise" - Referentin:<br />
Birgit Bromme.<br />
FB Mathematik - AG Mathematisierung<br />
7.12.<br />
R<br />
Vortrag von Dr. Michael Klein,<br />
<strong>Universität</strong> Tübingen: "Diskrete<br />
Schritte zu beliebigem Chaos",<br />
16 Uhr c.t., AVZ, Heinrich-Plett<br />
Str. 40, Hörsaal 1409.<br />
Ullrich: "Technisches Lernen in I Rufe und Professuren I<br />
offenen Anregungssituationen",<br />
18 Uhr, AVZ, Heinrich-Plett-Str.<br />
40, R.: 1416. R f di <strong>GhK</strong><br />
lAG Frauenforschung _ Wissen- u an re angenommen:<br />
schaft ist Frauensache - Veranstal- Dr. Gerd Michael Hellstern, C 3 für<br />
tungsreihe Fremde Frauen - Frauen in .Verwaltunqswlssenschaft/verwalder<br />
Fremde tungsökonomie (bisher Hochschul<br />
22.12. Vortrag von Marion Kraft, Biele- assistent am Zentralinstitut der FU<br />
feld: "Farbigist fremd"; . Berlin; Lehrbeauftragter im Studien-<br />
6. 12. Vortrag vo~ ~er~edes Medina, schwerpunkt Planung und Verwal-<br />
Kassei: "Wir Sind In Bewegung - .<br />
Spanische Frauengruppe in tung am FB .15 der FU Berlin), F~ 7.<br />
<strong>Kassel</strong>".<br />
Ruf an die <strong>GhK</strong> erhalten: Pnv.-<br />
Beide Vorträge finden jeweils um Doz. Dr. Regine Gildemeister, C 3<br />
20 Uhr, WISO-B-Gebäude, Ar- für "Theorie, Empirie und Methoden<br />
nold-Bode-Str. 2, R.: 0401, statt. der Sozialen Therapie" (Akad. Ober-<br />
~B Biologie/Chemie - Vortr.agsreihe rätin auf Zeit an der Uni Erlangen),<br />
~Issenschafts- und erkenntnastheore- FB 4; Priv.-Doz. Dr.-Ing. Friedel<br />
~~~~~g Probleme der Ökosystemfor- Hartmann, C 4 .für .Baustatik" (zu-<br />
22. 11. Vortrag von Priv.-Doz. Dr. L. letzt Komm: Lelte:r des Le~rstu~~.s<br />
Trepl, Institut für Okologie, Tech- Baurnecnanik-Statik der <strong>Universität</strong><br />
nische <strong>Universität</strong> Berlin: .Holis- Dortmund). FB 14 und Dr.-Ing.<br />
J!lus und Reduktionismus in der Frank Tönsmann, C 3 für "Wasser<br />
Okosystemforschung"; bau und Wasserwirtschaft" (z. Zt.<br />
29. 11. Vo~rag von Prof. Dr. Dr. h.c. B. Leiter der Gruppe Wasserwirt-<br />
UInch, Forschungszentrum Wald- " . ... "<br />
ökosysteme, <strong>Universität</strong> Göttin- scha~ In der Björnsen Beratende<br />
gen: "Ökosysteme als Funktions- Ingenieure ~mbH), FB 14.<br />
einheiten im Naturhaushalt Prin- Ruf an die <strong>GhK</strong> abgelehnt: Dr.<br />
zipien ihrer Störung durch den Franz Johannsen, C 3 für .Evanqeli-<br />
Menschen". sche Religionspädagogik", FB 1.<br />
Beide Vorträge finden jeweils um Ruf an eine andere <strong>Universität</strong><br />
17 Uhr s.t., AVZ, Hei~rich~Plett- erhalten: Dr.-Ing. Gerd Hauser, FB<br />
Str. 40, Bloloqre/Cherrue-Hörsaal 12 an die ETH Zürich<br />
(R.: 282), Erdgeschoß, statt. ,I UI. .<br />
Mathematisches Kolloquium Gastprofessur: Hardy Fischer,<br />
23. 11. Vortrag von Prof. Dr. Gerhard Mönchengladbach, für "Industrie<br />
Kadner, Sektion Mathematik der Design" (vom 1. 10. 90 bis<br />
Technischen <strong>Universität</strong> Dres- 31.3. 91), FB 23 und Dr. Cornelia<br />
den: "Green'sche Funktionen Hartmann-Jansen Münster für So<br />
Randwertprobleme";. ziale Therapie" (~om 1. 11. 90" bis<br />
30. 11. Vortrag von Dr. Mananne Grassmann<br />
Humboldt-<strong>Universität</strong> 15. 2. 91), FB 4.<br />
Berlin~Ost: "Wie weiter mit de~ Vertretung einer Professur: Dr.<br />
Aufbau der Zahlenbereiche im Friedel Hartmann, Dortmund, für<br />
Mathematikunterricht?" .Baustatik" (vom 30. 9. 90 bis<br />
Beide Vorträge finden jeweils um 31. 3. 91), FB 14 und Dr. Arnulf<br />
16 Uhr c.t., AVZ 111, Heinrich- Bojanowski, <strong>Kassel</strong>, für .Potytech<br />
Plett~Str. 40, R.: 14?9, s~att. nikiArbeitslehre" (vom 1. 11. 90 bis<br />
FB Maschinenbau -Institut fur Werkstofftechnik<br />
- Seminar Kunststoffre- 15. 2. 91), FB 2.<br />
cycling-Technik<br />
26. 11. Vortrag von Prok. Dipl.-Ing. S.<br />
Kalmbach, B. Braun Melsungen<br />
AG: "Erfahrungen aus 2 Jahren<br />
Rückführung Kunststoffverpakkungen<br />
aus Krankenhäusern" ;<br />
3. 12. Vortrag von Dr. Reinhard Hüppe,<br />
Philips GmbH, <strong>Kassel</strong>, Bereich<br />
Elektronik für Wissenschaft und<br />
Industrie: "Automatisierung in der<br />
Kunststoffverarbeitung - auch<br />
beim Recycling";<br />
10.12. Vortrag von Dr.-Ing. Hassan Djawadi,<br />
Thyssen Henschel, <strong>Kassel</strong>,<br />
Plastic Recycling: "Erfahrungen<br />
und Schwierigkeiten beim Betreiben<br />
einer Aufbereitungsanlage<br />
für gemischte Kunststoffabfälle".<br />
Alle Vorträge finden jeweils um<br />
16.15 Uhr, Wilh. Allee 73, Hörsaal<br />
1418,statt.<br />
FB Sozialwesen - Aufbaustudiengang<br />
Soziale Gerontologie<br />
26. 11. Überblicksvorlesung - Dipl.-Päd.<br />
Angelika Trilling, Referat für Seniorenarbeit<br />
der Stadt <strong>Kassel</strong>:<br />
"Kommunale Altenhilfeplanung",<br />
17.30 bis 19 Uhr, Arnold-Bode<br />
Str. 12, Hörsaal IV;<br />
27. 11. Überblicksvorlesung Dipl.-<br />
Psych. Roland Haenselt, Harn-<br />
gehörigen", 13 bis 14.30 Uhr,<br />
Arnold-Bode-Str. 10, R.: 1219;<br />
30. 11. Vorlesung - Prof. Dr. Fritz Schütze:<br />
.Bioqraphieanalyse und<br />
Altenarbeit", 9 bis 16 Uhr, Arnold<br />
Bode-Str. 10, R.: 1219.<br />
FB Angewandte Sozialwissenschaften,<br />
Rechtswissenschaft - Ringvorlesung<br />
"Technik und Gesellschaft"<br />
28. 11. Vortrag von Axel Honneth: "Der<br />
Verlust der Sozialen - Diskurse<br />
über die Postmoderne in Frankreich";<br />
5. 12. Vortrag von Klaus Heipcke:<br />
"Technik als Metaphysik? Fragen<br />
an die Philosophie der Technik".<br />
BeideVorträge findenjeweilsvon<br />
18 bis 20 Uhr, Möchebergstr. 5,<br />
im Gießhaus, statt.<br />
Computer und Gesellschaft - Veranstaltungsreihe<br />
der Forschungsgruppe<br />
Verwaltungsautomation<br />
Neu an der <strong>GhK</strong>:<br />
einhard Plaßmann<br />
hat<br />
zum 1.4. 1990 eine<br />
Teilzeitprofessur<br />
für Klinische<br />
Psychologie am<br />
Fachbereich 04<br />
übernommen. Er<br />
ist Jahrgang<br />
1949, geboren in<br />
Tübingen und hat<br />
Medizin studiert in Tübingen, München<br />
und Heidelberg. Nach der Promotion<br />
über ein jugendpsychiatrisches<br />
Thema (Indikation zur heilerzieherischen<br />
Behandlung) hat R.<br />
Plaßmann als Assistenzarzt in der<br />
Psychiatrie und Neurologie gearbeitet,<br />
eine psychotherapeutische Weiterbildung<br />
begonnen und hat sich<br />
I Neu an der <strong>GhK</strong>: •<br />
R ichard<br />
Schwaderer,<br />
geb. 1943 in München,<br />
promovierte<br />
nach Studienjahren<br />
in Würzburg,<br />
Caen und Padua<br />
bei Franz Rauhut<br />
in Würzburg über<br />
ein vergleichendes<br />
Thema aus<br />
dem Bereich dar französischen und<br />
italienischen Renaissance-Lyrik<br />
("Das Verhältnis des Lyrikers Joachim<br />
Du Bellay zu seinen Vorbildern").<br />
Nach Lektorenjahren an den<br />
<strong>Universität</strong>en Toulouse, Genua und<br />
Venedig kehrte er nach Würzburg<br />
3.12. Vortrag von Roland Traunmüller, Neu an der <strong>GhK</strong>·<br />
<strong>Universität</strong> Linz: "Die Auswirkungen<br />
der Informatisierung im<br />
Recht", 17 Uhr, Nora-Platiel<br />
Str. 6, R.: 0207.<br />
FB Wirtschaftswissenschaften - Öffentliche<br />
Ringvorlesung<br />
6. 12. Vortrag von Prof. Dr Rainer 01<br />
ten, FB 7 der <strong>GhK</strong>: "Die Wirtschaftspolitik<br />
der hessischen<br />
Kurfürsten bis 1866", 18 Uhr, Arnold-Bode-Str,<br />
2, R.: 0401.<br />
Gemeinschaftsveranstaltung des<br />
VDE/Bezirksverein und des FB's Elektronik<br />
- Forschung im Fachbereich der<br />
<strong>GhK</strong><br />
6.12.<br />
Mit der Ernennung<br />
von Dr.<br />
Karl Schawelka<br />
zum Professor für<br />
"Kunstgeschichte<br />
der Moderne" ist<br />
der Studiengang<br />
"Kunstwissenschaft"<br />
am Fachbereich<br />
22<br />
Kunst - nunmehr<br />
vollständig besetzt. Damit ist aus der<br />
Vertretungsprofessur, die er hier seit<br />
1988 wahrnimmt, eine feste Berufung<br />
geworden. "Kunstgeschichte<br />
der Moderne", d. h. die Zeit von 1800<br />
bis zur Gegenwart, kann explizit immer<br />
noch an wenigen anderen deutschen<br />
Hochschulen studiert werden,<br />
sodaß die <strong>GhK</strong> <strong>Kassel</strong> in diesem<br />
Bereich an Attraktivität gewonnen<br />
haben dürfte.<br />
Neu an der <strong>GhK</strong>:<br />
ewalt an den<br />
GSchulen,<br />
Vandalismus von<br />
orientierungslosen<br />
Jugendlichen<br />
und Konzepte zur<br />
Problembewältigung<br />
sind für Wilma<br />
Grossmann<br />
keine neuen oder<br />
"modischen" The- ~, ~ J:".!<br />
men. Am Beispiel der Frankfurter<br />
Nordweststadt untersuchte sie<br />
sechs Jahre lang die Situation von<br />
Jugendlichen, die sozialpädagogischer<br />
Interventionen bedürfen, um<br />
das Gelingen von Schule zu sichern.<br />
Sie leitete dazu die Wissenschaftliche<br />
Begleitung des Modellversuchs<br />
"Sozialarbeit in der Schule", die von<br />
der Bund-Länder-Kommission finanziert<br />
wurde. Fünf Jahre Schuldienst<br />
in Frankfurt und ein Zweitstudium<br />
mit Promotion in Erziehungswissenschaft<br />
waren dafür günstige Voraussetzungen.<br />
1980 wurde sie zur Professorin<br />
(C2 auf Zeit) für Sozialpädagogik<br />
S<br />
eit Mai 1990<br />
ist Prof. Dr.<br />
Frank Träger im<br />
Fachbereich<br />
Physik (Experimentalphysik<br />
I)<br />
tätig.<br />
Träger (geboren<br />
1948 in Merrane/Sachsen)<br />
studierte Physik<br />
an<br />
der <strong>Universität</strong> Heidelberg. Diplomarbeit<br />
und Dissertation (1976) beschäftigten<br />
sich mit einem breiten<br />
Spektrum atomphysikalischer Fragestellungen,<br />
wobei verschiedene<br />
laserspektroskopische Methoden<br />
verwendet wurden. Seine Habilitation<br />
1981 - ebenfalls in Heidelberg <br />
hatte die Bestimmung der Ladungsradien<br />
von Calciumkernen aus den<br />
optischen Spektren dieser Isotope<br />
mit hochauflösender Laserspektromit<br />
der Rehabilitation psychisch<br />
Kranker befaßt.<br />
Der Wechsel von der Psychiatrie<br />
in die psychosomatische Medizin<br />
fand 1981 statt, Professor Plaßmann<br />
war als leitender Abteilungsarzt einer<br />
großen Psychosomatischen Rehabilitationsklinik<br />
tätig und hat zahlreiche<br />
Arbeiten auf dem Gebiet der<br />
psychoanalytischen Psychosomatik<br />
publiziert: z. B...Kopfschmerz und<br />
Wahrnehmung" (1985) als Beitrag<br />
zur Krankheitsentstehung, ..phobische<br />
Organ neurosen" (1984) zu<br />
Angstsyndromen und eine psychoanalytische<br />
Märchenbedeutung unter<br />
klinischen Aspekten "die Wolfsphobie<br />
im Märchen vom Wolf und<br />
den sieben Geißlein" (1983). Andere<br />
Arbeiten betrafen die Behandlung<br />
zurück, wo er sich 1984 mit einer<br />
themengeschichtlichen Arbeit zu einem<br />
wichtigen Mythos in der italienischen<br />
Literatur (..tdillio campestre.<br />
Ein Kulturmodell in der italienischen<br />
Erzählliteratur des 19. Jh.") habilitierte.<br />
Nach Gast- und Vertretungsprofessuren<br />
in Caen und Mainz/Germersheim<br />
hat er seit Mai 1990 die<br />
neugeschaffene Professur für ltalianistik<br />
an der <strong>GhK</strong> inne. Seine Forschungsschwerpunkte<br />
sind die italienische<br />
Literatur des 19. und 20.<br />
Jh., die italienische Klassik (u. a.<br />
Giovanni Boccaccio) sowie die französische<br />
und brasilianische Literatur<br />
des 20. Jh.<br />
Ein neues Forschungsprojekt hat<br />
•<br />
Prof. Dr. Karl Schawelka<br />
Der 1944 in Fürth geborene Schawelka<br />
hat zunächst ein Studium der<br />
Malerei an der Akademie Nürnberg<br />
und der Kunsterziehung an der Akademie<br />
München absolviert, ehe er<br />
von 1971-1977 in München und<br />
Paris Kunstgeschichte, Philosophie<br />
und Soziologie studiert hat. Die Promotion<br />
erfolgte 1978 mit einer Arbeit<br />
über die Kunsttheorie von Euqene<br />
Delacroix. Anschließend war er Assistent<br />
für Kunstgeschichte an der<br />
Architekturfakultät der Techn. Univ.<br />
München und dann Wiss. Ang. für<br />
Kunstgeschichte der Moderne an<br />
der <strong>Universität</strong> Erlangen. Er habilitierte<br />
sich 1989 mit einer Schrift<br />
"Quasi una musica. Untersuchungen<br />
zum Ideal des ,Musikalischen' in<br />
der Malerei seit 1800".<br />
Veröffentlichungen gibt es von<br />
Prof. Dr. Wilma Grossmann<br />
Neu an der <strong>GhK</strong>:<br />
und Erwachsenenbildung an der Johann<br />
Wolfgang-Goethe-<strong>Universität</strong><br />
ernannt. Die sozialhistorischen Entwicklungen<br />
von Schulsozialarbeit<br />
untersuchte sie 1986 in ihrer Habilitationsschrift,<br />
veröffentlicht unter<br />
dem Titel "Aschenputtel im Schulalltag".<br />
Daneben galt ihr langfristiges<br />
Interesse den pädagogischen wie<br />
sozialisationstheoretischen Fragen,<br />
die der Entwicklungsabschnitt des<br />
Kindes vor der Schulzeit und die an<br />
seiner Bearbeitung beteiligten Institutionen<br />
Familie, Kinderkrippe und<br />
Kindergarten stellen. Dies ist dokumentiert<br />
in ihrer Dissertation zur Geschichte<br />
und Theorie der Vorschulerziehung<br />
(Frankfurt 1974) und in<br />
der auf acht Bände angewachsenen<br />
Reihe "Beiträge zur frühkindlichen<br />
Erziehung", die sie mit Prof. Dr.<br />
Heide Kallert, Frankfurt, seit 1983<br />
herausgibt.<br />
Sie befaßt sich mit Problemen der<br />
Elternarbeit und in einer durch die<br />
DFG geförderten Untersuchung mit<br />
langfristigen Auswirkungen, die die<br />
Mutterschaft von Jugendlichen in<br />
Prof. Dr. Frank Träger<br />
Prof. Dr. Reinhard Plaßmann<br />
skopie zum Gegenstand. Nach der<br />
Habilitation Wechsel des Arbeitsgebiets:<br />
laserinduzierte Prozesse an<br />
Oberflächen sowie atomare Cluster.<br />
1982/83 arbeitete Träger als Gastwissenschaftler<br />
am IBM Almaden<br />
Research Center in San Jose/USA.<br />
Aus diesem Aufenthalt hat sich eine<br />
enge Zusammenarbeit entwickelt.<br />
Im Zentrum des derzeitigen wissenschaftlichen<br />
Interesses von Prof.<br />
Träger steht die Erforschung des<br />
Übergangsbereiches zwischen<br />
Atom- und Festkörperphysik anhand<br />
von Clustern sowie die Herstellung<br />
und Charakterisierung monodisperser<br />
Metallcluster auf Oberflächen.<br />
Mit verschiedenen experimentellen<br />
Methoden - Laser dienen dabei als<br />
wichtiges Werkzeug - betreiben er<br />
und seine Mitarbeiter Forschung im<br />
krankhafter Formen von Exhibitionismus<br />
(1987) oder die praktische<br />
Anwendung der Systemtheorie in<br />
der Therapie (..Prozeßphantasien",<br />
1985). In den letzten Jahren dominierten<br />
Arbeiten über das psychoanalytische<br />
Verständnis und die Behandelbarkeit<br />
schwerster Persönlichkeitsstörungen.<br />
Ein als ..Mimikryphänomen"<br />
bezeichenbares Patientenverhalten,<br />
beispielsweise besteht<br />
aus heimlicher, verleugneter Selbstbeschädigung<br />
mit zwanghaftem Aufsuchen<br />
der Patientenposition vor allem<br />
in Kliniken. Professor Plaßmann<br />
hat sich mehrere Jahre mit der Erforschung<br />
der Biographie, der Psychodynamik<br />
und der Behandelbarkeit<br />
dieser Patientengruppe befaßt (..der<br />
Arzt, der Artefaktpatient und der<br />
Prof. Schwaderer zusammen mit<br />
studentischen Mitarbeitern vor kurzem<br />
in <strong>Kassel</strong> begonnen. Es handelt<br />
sich um die bibliographische Erfassung<br />
und Kommentierung aller Rezeptionszeugnisse<br />
zur italienischen<br />
Literatur (Übersetzungen, Rezensionen,<br />
Essays, Interviews etc.) in etwa<br />
100 deutschsprachigen Kulturzeitschriften<br />
von 1945 bis heute.<br />
Sein Ziel an der <strong>GhK</strong> sieht er<br />
darin, die Italianistik mit Schwerpunkt<br />
Literatur- und Kulturwissenschaft<br />
im Kreis und in Zusammenarbeit<br />
mit den schon vertretenen<br />
fremdsprachlichen Philologien auszubauen.<br />
p.<br />
ihm zur Gegenwartskunst, zur Kunst<br />
des 19. und frühen 20. Jahrhunderts,<br />
zur Kunsttheorie, insbes. der<br />
Farbe. Dies sind auch seine wiss.<br />
Schwerpunkte, zu denen vielleicht<br />
noch die Architekturgeschichte und<br />
die venezianische Malerei hinzuzurechnen<br />
wären.<br />
Wegen seiner zusätzlichen Ausbildung<br />
an Kunstakademien ist Prof.<br />
Schawelka im Gegensatz zu anderen<br />
Kunsthistorikern vor allem an<br />
den praktischen Fragen der Kunstherstellung<br />
interessiert und hofft, damit<br />
auch zur Integration der verschiedenen<br />
Studiengänge nicht nur<br />
im Fachbereich 22 beitragen zu können.<br />
schwierigen Lebensverhältnissen<br />
hatte (gemeinsam mit Dr. Claudia<br />
Bier-Fleiter). Große Resonnanz fand<br />
die Dortmunder Untersuchung<br />
(1988-89) zur Situation studierender<br />
Mütter, die die Erfahrungen betroffener<br />
Studentinnen aufnahm. An<br />
der <strong>Universität</strong> Dortmund vertrat Wilma<br />
Grossmann von 1986-89 die<br />
Professur (C4) von Rita Süßmuth.<br />
Die letzten Monate brachten neben<br />
der wissenschaftlichen Arbeit<br />
eine Zunahme hochschulpolitischer<br />
Aufgaben; denn als Vorsitzende der<br />
Fachgruppe "Hochschule und Forschung"<br />
in der Gewerkschaft Erziehung<br />
und Wissenschaft besuchte<br />
sie Hochschulen der DDR, um sich<br />
dort über die anstehenden Reformen<br />
zu informieren. Zum Glück ist<br />
mit dem 3. Oktober die akute Phase,<br />
in der die Gewerkschaft an den<br />
Hochschulen der DDR aufgebaut<br />
wurde, vorbei und damit eine auf<br />
Dauer nicht fortsetzbare zeitliche<br />
Belastung beendet, gerade noch<br />
rechtzeitig zum Dienstantritt in <strong>Kassel</strong><br />
am 1. Oktober. p.<br />
Grenzbereich zwischen grundlegenden<br />
und angewandten Fragestellungen.<br />
Träger hat über 70 wissenschaftliche<br />
Arbeiten veröffentlicht, darunter<br />
eine Reihe von Buchkapiteln und<br />
Übersichtsartikeln und ist Herausgeber<br />
eines Buches über Metallcluster.<br />
Seine Forschungsprojekte werden<br />
von der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
und dem Bundesministerium<br />
für Forschung und Technologie<br />
gefördert. Träger ist Mitglied des<br />
DFG-Schwerpunktprogramms ..Physik<br />
anorganischer Cluster" und des<br />
BMFT-Verbundprojektes ..Molekulare<br />
Elektronik". Er erhofft sich an der<br />
<strong>Universität</strong> <strong>Kassel</strong> gute Arbeitsmöglichkeiten,<br />
die zu einer praxisnahen<br />
modernen Ausbildung der Studenten<br />
beitragen sollen. p.<br />
Körper", 1987; ..artifizielle Krankheiten<br />
und Münchhausen-Syndrome",<br />
1989. Er bereitet derzeit eine englischsprachige<br />
Buchpublikation über<br />
dieses Thema vor.<br />
Schwerpunkt der Tätigkeit ist<br />
nach der Berufung an die <strong>GhK</strong> die<br />
psychosomatische Medizin, die psychoanalytische<br />
Krankheits- und Behandlungslehre,<br />
die Methoden der<br />
sozialen Therapie und die Supervision.<br />
Als Psychoanalytiker und Vizevorsitzender<br />
des <strong>Kassel</strong>er Psychoanalytischen<br />
Institutes ist Herr Prof.<br />
Plaßmann in der Vorbereitung der<br />
DPV-Arbeitstagung (Deutsche Psychoanalytische<br />
Vereinigung) im Mai<br />
1991 engagiert.<br />
p.<br />
p.
13. November 1990<br />
<strong>GhK</strong>-<strong>PUBLIK</strong> Seite 3<br />
PROMETHEUS - Forschung im Institut für Meß- und Automatisierungstechnik setzt auf künstliche Intelligenz<br />
Bakengestützte Streckeninformationen machen Autofahrten sicherer<br />
utofahren ist gefährlich . Unfälle<br />
mit ihren oft verheeren<br />
A<br />
den Folgen erinnern immerwieder<br />
an den hohen Preisdieses Fortbewegungssystems.<br />
Schwächster<br />
Faktor mit der höchsten Fehlerquote<br />
ist dabei der Mensch: Sein<br />
Versagen ist die häufigste Ursache<br />
von Unfällen . Diesen "Risikofaktor<br />
Mensch" möchte Prof.<br />
Dr.-Ing. Wolfgang Holzapfel "in<br />
den Griff bekommen ". Dem geschäftsführenden<br />
Direktor des<br />
Instituts für Meß- und Automatisierungstechnik<br />
an der <strong>GhK</strong><br />
schwebt der "automatische Copilot"<br />
im Auto vor. Er könnte den<br />
Wagenlenker bei seiner Arbeit<br />
hinter dem Steuer unterstützen,<br />
aber auch in gefährlichen Situationen<br />
eingreifen und zum Beispiel<br />
einen Wagen abbremsen,<br />
wenn der Fahrer mit gefährlich<br />
überhöhter Geschwindi gkeit in<br />
eine Autobahnbaustelle rauscht.<br />
Der Weg zu diesem Ziel ist allerdings<br />
noch weit. Mit PROMETHEUS<br />
gibt es ein europawe ites Forschungsprojekt.<br />
das ein "Transportsystem<br />
höchster EHektivität und unübertroHener<br />
Sicherhe it" anstrebt.<br />
Seit Beginn vorigen Jahres gehört<br />
das von Holzapfel geleitete Institut<br />
zu den Forschungseinrichtungen in<br />
ganz Europa, die die Entwicklung<br />
dieses Systems vorant reiben. Finanziell<br />
getragen wird die Arbeit gemeinsam<br />
von den Forschungsm inisterien<br />
der EG-Länder und den europäischen<br />
Automob ilherstellern.<br />
ThemensteIlun g in <strong>Kassel</strong> : "Entwicklung<br />
von Methoden und Verfahren<br />
zur Navigation im Kraftfahrzeug insbesondere<br />
mit bakenge stützten<br />
Streckeninformationen". Damit geht<br />
es vor allem darum , ein System zu<br />
konzipieren , das einem Autofahre r<br />
Informatio nen vermittelt etwa über<br />
die einzuschlagende Route, den<br />
kürzesten und sichersten Weg zu<br />
seinem Ziel. Es könnte so den Fahrer<br />
von all dem entlasten , was nötig<br />
ist, um sich zurechtzufinden. Zusätzlich<br />
könnte es reaktionsschnell warnen,<br />
wenn Gefahren auf der Route<br />
lauern.<br />
Bakengestützte<br />
Weg-Information<br />
Für den Ingenieur Holzapfel ist<br />
dabei neben den technischen Fragen<br />
vor allem von Interesse, in weIchem<br />
Umfang sich mit der Computertechnik<br />
"künstliche Intelligenz"<br />
einsetzen läßt. Denn erst der dynamische<br />
und intelligente Umgang mit<br />
Informationen macht ein derartiges<br />
System leistungsfähig und somit<br />
reizvoll. Es soll eben mehr sein als<br />
bereits entwickelte Orientierungshilfen,<br />
die einen Autofahrer auf einem<br />
vorgegebenen Weg zu seinem Ziel<br />
leiten. Diese Systeme basieren auf<br />
DFG-Forschung Regionalentwicklung :<br />
Tradition und Moderne:<br />
Vergleich Nordhessen und<br />
Oberbayern<br />
ie im Fachbereich Stadt- und<br />
DLandschaftsplanung (FB 13) bestehende<br />
Arbeitsgruppe empirische<br />
Planungsforschung erhielt von der<br />
Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
eine zweijährige Förderung<br />
für ein Forschungsprojekt mit dem<br />
Titel: "Das Verhältnis von Tradition<br />
und Moderne im Modernisierungsprozeß<br />
des ländlichen Raumes am<br />
Beispiel nordhessischer und südbayerischer<br />
Regionen". Leiter des<br />
Projektes ist Prof. Dr. Detlev Ipsen.<br />
Als Wissenschaftliche Mitarbeiter<br />
wurden Dipl-Ing . Thoma s Fuchs und<br />
Dipl.-Ing. Manfred Kühn eingestellt.<br />
Dem geförderten Projekt gingen bereits<br />
umfassende Arbeiten voraus ,<br />
die vorwiegend durch Mittel der Ge-<br />
Promotionen<br />
Johannes Holger Blanke, Dipl.-Phys.,<br />
hat im Fachbereich Theoretische Physik<br />
mit dem Thema .Ouintettzustände von<br />
doppelt angeregten Ionen mit vier Elektronen"<br />
bei Prof. Dr. Burkhard Fricke und<br />
Prof. Dr. Dietmar Kolb promoviert.<br />
Burger Nath , Dipl.-Ing., hat im Fachbereich<br />
Maschinenbau mit dem Thema<br />
"Bordautonome Ortungsverfahren zur<br />
Führung von Roboterfahrzeugen in a priori<br />
bekannten Operationsgebieten" bei<br />
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Holzapfel und<br />
Prof. Dr.-Ing. Gunnar Johannsen promoviert.<br />
Stipendien für<br />
junge Forscher<br />
Im Rahmen der beiden Förderschwerpunkte<br />
.I ntormattonstechnik"<br />
und .Unternehmenskooperation"<br />
vergibt die Stiftung Industrieforschung<br />
im kommenden Jahr wieder<br />
Stipendien für junge Forscher . Dabei<br />
ist es das Ziel der "Forschungspraktika<br />
", jungen Hochschulabsolventen<br />
die Chance zu bieten, nach<br />
Studium oder Promotion auch einmal<br />
die Praxis mittelständ ischer Unternehmen<br />
kennenzulernen. Dies<br />
soll im Rahmen eines anwendungsnahen<br />
Forschungsprojekts geschehen.<br />
Nächste Bewerbungsfrist ist<br />
der 31. Dezember 1990. Nähere Informationen,<br />
Richtlinien und Antragsformulare<br />
sind bei der Geschäftsstelle<br />
der Stiftung Industrieforschung<br />
, Marktstr. 8, 5000 Köln<br />
51, Tel.: 0221-342528, erhältlich.<br />
samthochschule <strong>Kassel</strong> finanziert<br />
wurden.<br />
Das geförderte Forschungsvorhaben<br />
strebt eine vergleichende Untersuchung<br />
des Modernisierungsprozesses<br />
in ländlichen Regionen der<br />
Bundesrepublik im Zeitraum von<br />
1949 bis 1989 an. Durch eine regionale<br />
Differenzierung der Untersuchung<br />
sollen verschiedene Phasen<br />
statischen Daten und können eben<br />
nicht aktuelle Informationen wie etwa<br />
die Wetterverhältnisse , den Straßenzustand<br />
, Baustellen oder Staus<br />
auf der vorgesehenen Strecke verarbeiten.<br />
Gerade derartige Informationen<br />
möchte Holzapfel in sein dynamisches<br />
Navigationssystem einbeziehen.<br />
Erste Vorarbeiten machen<br />
deutlich: Ein bordeigenes System im<br />
Fahrzeug stößt schnell an seine<br />
Grenzen. Zunehmend mit der zurückgelegten<br />
Fahrstrecke und -zeit<br />
wächst die Fehlerquote - die Entscheidungshilfen<br />
für den Wagenlenker<br />
werden ungenau .<br />
Korrigieren läßt sich das durch<br />
zusätzliche Informationen , die das<br />
Bordsystem von außen bekommt.<br />
Baken, also Orientierungshilfen am<br />
Straßenrand, sollen diese Informationen<br />
liefern. Damit könnte das<br />
Bordsystem , der "automatische Copilot",<br />
seine eigenen Fehler korrigieren<br />
und zugleich zusätzliche Informationen<br />
erhalten oder abfragen .<br />
Aus ihnen erarbeitet die "künstliche<br />
Intelligenz" im Auto dann blitzschnell<br />
Tips oder Empfehlungen für den<br />
Fahrer. So könnte etwa auf einem<br />
Display oder akustisch rechtzeitig<br />
vor Glatteis gewarnt oder auf einen<br />
Stau hingewiesen werden .<br />
DAS RENNSOLARMOBIL DYNAME kann jetzt für einige Monate<br />
im Technik Ill-Gebäude in der Mönchebergstr. 7 besichtigt<br />
werden. Es steht dort auf der Empore über den Versuchsfeldern.<br />
Die Konstruktion wurde speziell auf die Teilnahme an der Tour<br />
de Sol '87, der Weltmeisterschaft für Solarfahrzeuge, ausgelegt,<br />
wo die Dyname den Weltmeisterschaftstitel für Solarmobile mit<br />
Zusatzantriebsfolge errang. Andere Siege in Österreich und der<br />
Bundesrepublik folgten .<br />
eit 1985 wird im Projektverbund<br />
S"Strukturen und Organisationen<br />
des Hochschulwesens" am Wissenschaftlichen<br />
Zentrum für Berufs- und<br />
Hochschulforschung unserer Hochschule<br />
die folgende .Forschunqslinie"<br />
verfolgt: Die Frage der Einwerbung<br />
von Drittmitteln und deren<br />
Zweckbindung führte uns auf die<br />
Wechselwirkungen zwischen Grundlagenforschung<br />
an der Hochschule<br />
und .Forschunqsverwendern" (die<br />
ihrerseits auch .Forschunqsproouzenten"<br />
sein können). Gegenwärtig<br />
beschäftigen uns die organisatorischen<br />
Bedingungen systematischer<br />
Gewinnung ingenieurwissenschaftlicher<br />
Erkenntnisse und Verfahren<br />
und speziell die Rollen der Beteiligten<br />
im Forschungsprozeß ; und damit<br />
letztlich auch die Bedingungen<br />
sinnvoller Schwerpunktbildung, die<br />
in der hochschulpolitischen Diskussion<br />
zur Zeit ja einen zentralen Stellenwert<br />
erlangt hat.<br />
Die hier vorgestellte Studie (Arbeitspapier<br />
Nr. 23 des Wissenschaftlichen<br />
Zentrums für Berufsund<br />
Hochschulforschung, <strong>Kassel</strong><br />
1990) befaßte sich mit der Effizienz<br />
der Förderung der ingenieurwissenschaftlichen<br />
Forschung an wissenschaftlichen<br />
Hochschulen durch die<br />
Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
(DFG) im sogenannten Normalverfahren<br />
, die Volkswagen-Stiftung ,<br />
den Bundesminister für Forschung<br />
und Technologie (BMFT). das Landesschwerpunktprogramm<br />
Hessen<br />
und die Arbeitsgemeinschaft industrieller<br />
Forschungsvereinigungen<br />
(AiF). Die untersuchten Programme<br />
dieser Förderungseinrichtungen beliefen<br />
sich 1989 auf rd. 1,9 Mrd. DM.<br />
Vor dem Hintergrund rückläufiger<br />
Förderungsmittel - gemessen an<br />
dem wachsenden Antragsvolumen <br />
dürfte dies auch für die Zentrale<br />
Forschungsförderung an unserer<br />
Hochschule eine nicht unerhebliche<br />
Bedeutung haben.<br />
Zunächst wurden die Ziele der<br />
Förderungsprogramme der genannten<br />
Einrichtung identifiziert. Dem<br />
wurden Kriterien der Projektbewilligung<br />
gegenübergestellt. Schließlich<br />
wurde geprüft, ob mit der Auswahl<br />
der Projekte die Ziele der Förderung<br />
erreicht wurden ; und wenn nicht, ob<br />
dies zu einer Überprüfung des Bewilligungsverfahrens<br />
führte . Unsere<br />
Informationen hierzu beruhen hauptsächlich<br />
auf ausführlichen Gesprächen<br />
mit Schlüsselpersonen in den<br />
einzelnen Förderungseinrichtungen.<br />
Dabei wurden gerade auch die<br />
schriftlichen Informationen "hinterfragt".<br />
Das Verhältnis von ingenieurwissenschaftlicher<br />
Forschung und Drittmitteiförderung<br />
stellt sich nach unseren<br />
Befunden so dar : Die Vielfalt<br />
der Förderungse inrichtungen und<br />
die sie beanspruchenden ingenieurwissenschaftlichen<br />
Schwerpunkte<br />
der Hochschulforschung sind in einem<br />
noch überschaubaren Kontaktnetz<br />
im Ganzen sinnvoll aufeinander<br />
abgestimmt. Dies ist angesichts begrenzter<br />
Planbarkeit von Forschung<br />
jedenfalls effizienter, als es die "Einfalt"<br />
einer zentralen ressourcenver<br />
Welche Informationen dabei von<br />
wievielen Baken entlang der Straßen<br />
weitergegeben werden müßten,<br />
um zu einem sinnvollen Leitsystem<br />
zu kommen , wollen die Mitarbeiter<br />
des <strong>Kassel</strong>er Instituts für Meß- und<br />
Automatisierungstechnik nun ermitteln.<br />
Nach ersten theoretischen<br />
Überlegungen zu dem Navigationssystem<br />
stehen jetzt Simulationen mit<br />
dem Computer an. Für zurückliegende<br />
Forschungsvorhaben entwikkelte<br />
Programme sollen erneut eingesetzt<br />
und erweitert werden, um<br />
mit dem Computer zu ermitteln, wie<br />
ein derartiges Navigationssystem<br />
funktionieren könnte. Bis Ende 1992<br />
wollen die <strong>GhK</strong>-Forscher ein fertiges<br />
Konzept vorlegen. Und Holzapfel<br />
hofft, daß dann über die bewilligten<br />
600000 DM hinaus weitere PRO<br />
METHEUS-Forschungsmittel nach<br />
<strong>Kassel</strong> fließen, um das entwickelte<br />
System in der Praxis testen zu können.<br />
Dabei ist er optimistisch , wikkelt<br />
das Institut für Meß- und Automatisierungstechn<br />
ik doch in der Zeit<br />
von 1987 bis 1992 Forschungsvorhaben<br />
ab, die mit mehr als sechs<br />
Millionen DM sowohl von der EG<br />
und der Bundesregierung als auch<br />
von der Industrie gefördert werden.<br />
Johannes Dörries<br />
70000 Mark und fünf Monate Zeit benötigten Schüler und<br />
Lehrer der Oskar-von-Miller-Schule sowie Studenten und wissenschaftliche<br />
Mitarbeiter der <strong>GhK</strong>, um Dyname fertigzustellen.<br />
Weitere Einzelheiten befinden sich an einem Informationsständer<br />
direkt am Solarmobil.<br />
(Foto: H. J. Thienemann/p.)<br />
und Typen der Modernisierung in<br />
der historischen Entwicklung herausgearbeitet<br />
werden, die die<br />
Raumentwicklung der Bundesrepublik<br />
Deutschland und damit Prosperität<br />
oder Entwicklungsschwäche<br />
einzelner Regionen entscheidend<br />
bestimmen.<br />
Die Schwerpunkte des Forschungsvorhabens<br />
liegen zum einen<br />
in der Analyse regionaler Hand- F"" d ff . . . . h ftll h F h H h h I<br />
lungsstrateg ien, ideologischer Leit- or erungse IZlenz mqemeurwissensc a IC er orsc ung an oc sc u en<br />
~!~~e~~~:\~~:r~~;!ri~~~~~;~~:<br />
faktischen Enttraditionalisierungsprozesse<br />
regionaler und lokaler Lebenswelten.<br />
Dabei sollen insbesondere<br />
die Bereiche Landwirtschaft,<br />
Handwerk und Privathaushalte untersucht<br />
werden .<br />
Als Untersuchungsräume sind die<br />
Altkreise Eschwege und Melsungen<br />
in Nordhessen sowie der Kreis<br />
Starnberg und der Altkreis Kempten<br />
in Südbayern vorgesehen . Die Untersuchungsräume<br />
in Nordhessen<br />
stehen für den Typ der .Jordistischen"<br />
Modernisierung, der seinen<br />
Höhepunkt in der Nachkriegsprosperität<br />
der 50er und 60er Jahre<br />
hatte und heute eher durch Stagnation<br />
und Blockierung gekennzeichnet<br />
ist. Die Untersuchungsräume in<br />
Südbayern stehen für einen "postfordistischen<br />
" Modernisierungstyp,<br />
deren aktuelle Prosperität sich gemäß<br />
der Hauptthese der Untersuchung<br />
gerade aus der unvollständigen<br />
Modernisierung der 50er und<br />
60er Jahre mit erklären läßt. Aus<br />
den Vorarbeiten des Projektes liegen<br />
bereits VeröHentlichungen und<br />
Arbeitspapiere vor. Ein demnächst<br />
erscheinender Artikel über die unterschiedlichen<br />
regionalen Entwicklungsvorstellungen<br />
in Nordhessen<br />
und Oberbayern ist für Interessierte<br />
über die Arbeitsgruppe empirische<br />
Planungsforschung erhältlich . Kontakt<br />
: (0561) 804-2527. p.<br />
Werkstattberichte 26 erschienen:<br />
Akademischer Mittelbau<br />
Mit der Lage des wissenschaftlichen<br />
Personals an Hochschulen<br />
beschäftigt sich Jürgen Enders<br />
in dem Werkstattbericht 26 "Beschäftigungssituation<br />
im akademischen<br />
Mittelbau", der vom wissenschaftlichen<br />
Zentrum für Berufs- und<br />
Hochschu lforschung der Gesamthochschule<br />
<strong>Kassel</strong> herausgegeben<br />
wird. Dieser Forschungsbericht skizziert<br />
die Reaktionen ausgewählter<br />
Hochschulen und Bundesländer auf<br />
die 3. Novellierung des Hochschu l<br />
rahmengesetzes und die Einführung<br />
des .Z eitvertraqsqesetzes". Diese<br />
staatliche Strukturierungsmaßnahme<br />
wirkte sich im Bereich des wis-<br />
sensehaftlichen Personals auf die<br />
Beschäftigungsstruktur und -situation<br />
im akademischen Mittelbau aus.<br />
Empirische Befunde wurden von<br />
acht <strong>Universität</strong>en erhoben . Dabei<br />
wurden verschiedene <strong>Universität</strong>stypen,<br />
z. B. kleinere Neugründung ,<br />
Technische Hochschule , <strong>Universität</strong><br />
mit ausgeprägt geisteswissenschaftlichen<br />
Schwerpunkten etc. berücksichtigt.<br />
Die Schrift ist als Einzelexemplar<br />
kostenlos , ab drei Stück für fünf Mark<br />
beim wissenschaftlichen Zentrum für<br />
Berufs- und Hochschulforschung der<br />
Gesamthochschule <strong>Kassel</strong> zu beziehen(Tel.<br />
:0561 /804-2415) p.<br />
Überschaubare Vielfalt - sinnvoll abgestimmt<br />
Die Programmziele staatlicher<br />
Förderungseinrichtungen sind demgegenüber<br />
meist auf wirtschaftliche,<br />
soziale und infrastrukturelle Staatsziele<br />
bezogen. Die Projektauswahl<br />
ist hier mehr auf die Freisetzung,<br />
Entfaltung und Bündelung von Forschungspotentialen<br />
gerichtet , wovon<br />
auch letztlich die Effizienz der<br />
Programme abhängt.<br />
Bei den wissenschaftlichen<br />
Selbstverwaltungseinrichtungen in<br />
der Forschungsförderung ist dfe<br />
Evaluation der Ergebnisse ihrer Förderung<br />
als defizitär zu bezeichnen.<br />
Hier wird die Selektion der Einzeiprojekte<br />
den Repräsentanten der<br />
Fachgemeinschaft - somit aller potentiellen<br />
Ressourcenempfänger <br />
überlassen . Es läßt sich im einzelnen<br />
nicht definitiv prognostizieren,<br />
inwieweit Wissenschaftsfortschritt<br />
unter Berücksicht igung anerkannter<br />
ebensowohl wie esoterischer Forschungsrichtungen<br />
gefördert wird<br />
oder eben nur das, was die im<br />
Wissenschaftssystem etablierte<br />
.sc ientlflc community " - vertreten<br />
Gewichtungsverhältnis durch die Gutachter - dafür hält.<br />
Unser für uns selbst überraschen-<br />
gebenden Instanz wäre. Die Ressourcen<br />
der in ihren Zielen unterschiedlichen<br />
Förderinstitutionen stehen<br />
zur Zeit noch in einem ausgewogenen<br />
und erzeugen so SynergieeHekte für<br />
die ingenieurwissenschaftliche Forschung.<br />
Andererseits richtet sich die<br />
Einwerbung und Verwendung der<br />
Drittmittel nach Strategien der Hochschulforscher<br />
entsprechend ihren<br />
.Forschunqsünien" - und eben nicht<br />
nach den Programmzielen der Fördereinrichtungen<br />
als solchem .<br />
Evaluation der Drittmittel<br />
Vor diesem Hintergrund ist die<br />
Frage nach der Evaluation der Drittmitteiförderung<br />
aufschlußreich : Bei<br />
der Forschung im Auftrag der Wirtschaft<br />
werden die Verwertungsinteressen<br />
im Produktionsprozeß im<br />
Rahmen der Auftragsforschung oder<br />
der Verbundforschung meist handfest<br />
umgesetzt. Das schließt Kontrollintervalle<br />
und "Rückkopplungen"<br />
unterschiedlicher Art mit ein. Und<br />
der Erfolg oder Mißerfolg einer Prüfung<br />
hat Rückwirkungen auf die<br />
Auswahl künftiger Ressourcenempfänger.<br />
Allerdings ist ein sehr indirekter<br />
Bezug zur Grundlagenforschung<br />
Voraussetzung für die EHizienz<br />
dieses Mechanismus.<br />
des Forschungsergebnis ist: Das Effizienzkriterium<br />
eines rational nachvollziehbaren<br />
Implementationsprozesses<br />
ist bei diesen Förderungseinrichtungen<br />
am wenigsten erfüllt.<br />
Allerdings wird hier der .Hurnusboden"<br />
für die Grundlagenforschung<br />
vergleichsweise am besten erhalten.<br />
Im Lichte der spezifischen Situation<br />
an der <strong>GhK</strong> erscheint die Zentrale<br />
Forschungsförderung als Erweiterung<br />
der Vielfalt der Förderungsmöglichkeiten<br />
. Darüber hinaus<br />
bietet sie zumindest die Chance der<br />
offenen interdisziplinären Diskurses<br />
mit anderen Wissenschaftlern - im<br />
Gegensatz zu der abgeschottet anonymen<br />
Beurteilung durch die<br />
Selbstverwaltungseinrichtungen der<br />
Wissenschaft. Unsere Befunde belegen<br />
auch die Notwendigke it einer<br />
Evaluation der Praxis der Projektauswahl<br />
, wie sie vom Forschungsreferat<br />
der Hochschule in Gang gesetzt<br />
worden ist. Bereits der vorläufige<br />
Bericht hierüber hat zu einer<br />
stärker schwerpunktmäßigen Förderung<br />
und zu Korrektiven gegenüber<br />
möglichen Forschungskartellen geführt.<br />
Christoph Oehler<br />
Aus Zusammenarbeit <strong>GhK</strong> - Firma'Riede:<br />
Innovationspreis für<br />
Asphalt-Recycling-Verfahren<br />
ür ein Verfahren zur umwelt<br />
Analyse von<br />
Ffreundlichen<br />
Asphalt-Belägen wurde die Firma<br />
Riede aus <strong>Kassel</strong> am 24. Oktober<br />
vom Hessischen Minister für Wirtschaft<br />
und Technik, Alfred Schmidt,<br />
mit dem Hessischen Innovationspreis<br />
ausgezeichnet. Bei der Qualitätssicherung<br />
, die für die Wiederaufbereitung<br />
von Asphalt-Belägen große<br />
Bedeutung hat, wurden bisher im<br />
Labor giftige und umweltschädliche<br />
Lösungsmittel verwendet. Das neue,<br />
gemeinsam mit der Gesamthoch <br />
schule <strong>Kassel</strong>, Prof. Dr.-Ing. habil.<br />
Schneider , entwickelte Thermo<br />
Analyse-Verfahren verzichtet völlig<br />
auf Lösungsmittel bei der Trennung<br />
des Bindemittels vom Mineral. Wesentliche<br />
weitere Vorteile des Verfahrens<br />
sind die Verkürzung der Verfahrensdauer<br />
um die Hälfte, die einfache<br />
Bedienung, das kompakte , robuste<br />
Gerät. Die wirtschaftliche Bedeutung<br />
des Verfahrens begründet<br />
sich vor allem auf das zu erwartende<br />
Verbot des Einsatzes von Lösungsmitteln<br />
bei den bisherigen Analyse<br />
Verfahren. Die Untersuchungsmethode<br />
wurde zum internationalen<br />
Patent angemeldet. Mit diesem Verfahren<br />
ist eine wichtige Voraussetzung<br />
zur Erfüllung des gesetzlich<br />
geforderten Wiederverwendungsgebotes<br />
für alte Asphalt-Beläge gegeben.<br />
p.
Seite 4<br />
<strong>GhK</strong>-<strong>PUBLIK</strong> 13. November 1990<br />
Expertenveranstaltung psychotherapeutischer Forschungs- und Beratungseinrichtungen in WZ 11:<br />
Psychische Konflikte und Hochschulstruktur<br />
aut Umfragen und Schätzungen<br />
Lbeze ichnen sich gut 20 Prozent<br />
aller bundesdeutschen Studenten<br />
als psychisch gestört oder krank.<br />
Die Dunkelziffer liegt weit höher .<br />
Jeder Fünfte also klagt über seelische<br />
Leiden. Eine enorme Zahl.<br />
Nicht selten ist gerade die Situation<br />
des Studenten, das Spannungsverhältnis<br />
des einzelnen zur Institution<br />
Hochschule bzw. Univers ität Ursache<br />
einer hohen Anfäll igkeit für Neurosen.<br />
Psychotherapeutische Forschungs-<br />
und Beratungsstellen an<br />
bundesdeutschen Unis versuchen<br />
seit langem , dem Problem zu be<br />
allem unter dem Aspekt der Wechselwirkung<br />
kollekt iven und individueller<br />
Abwehrprozesse diskutiert wurde.<br />
Schließlich stellten Marianne<br />
Leuzinger-Bohleber und Renate<br />
Dumschat anhand zweier Fall-Vignetten<br />
die Frage nach den verän-<br />
Studienprobleme? -<br />
gegnen. "Student heute" hieß eine<br />
öffentliche Veranstaltung der psychotherapeutischen<br />
Forschungsund<br />
Beratungsstelle der <strong>GhK</strong>, zu<br />
dem Experten wie psychotherapeutische<br />
Studentenberater aus dem<br />
ganzen Bundesgebiet den Studierenden<br />
und seine Situation in einem<br />
Colloquium genauer zu beleuchten<br />
versuchten. Hierbei geht es nicht nur<br />
um eine Betrachtung der momentanen<br />
Lage, sondern zugleich auch<br />
um eine vergleichende Rückblende.<br />
Als Anhaltspunkt dient dazu der Student<br />
von 1968.<br />
Das Colloqu ium "Psychische Konflikte<br />
und Hochschulstruktur: 1968<br />
und heute " fand am 6. Oktober im<br />
WZ 11, von den Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern der Psychotherapeutischen<br />
Forschungs- und Beratungsstelle<br />
veranstaltet, statt. Es stellte<br />
gleichsam einen Zwischenbericht<br />
der in der Psychotherapeutischen<br />
Forschungs- und Beratungsstelle<br />
der Gesamthochschule <strong>Kassel</strong> stattfindenden<br />
Forschung zur Problematik<br />
psychischer Konflikte und Hochschulstruktur<br />
dar. Das von Prof. Dr.<br />
Eugen Mahler und Prof. Dr. Marianne<br />
Leuzinger-Bohleber geleitete<br />
Forschungsprojekt geht von einer<br />
Reihe von Hypothesen aus, die in<br />
den Vorträgen des Colloquiums und<br />
deren Diskussionen verdeutlicht .......IAii.......lIiIII..........<br />
wurden . Die Hypothesen des Forschungsprojektes<br />
basieren fast<br />
durchweg auf Beobachtungen zu<br />
unbewußten Konflikten von Studentinnen<br />
der Generationen 1968, die<br />
mit der gegenwärtigen Studentengeneration<br />
verglichen werden sollen .<br />
Die unbewußten Konflikte, wie sie in<br />
Psychoanalysen, psychoanalytischen<br />
Adoleszenztherapien und<br />
Gruppentherapien aufgedeckt werden<br />
können, sollen uns Zusammenhänge<br />
erhellen, die über den Bereich<br />
der klinischen Arbeit hinaus<br />
auf aktuelle Konfliktkonstellationen<br />
in der äußeren Realität hinwe isen.<br />
Segment der Realität<br />
In unserem Falle stellt die Institution<br />
Hochschule mit ihrer Organisationsstruktur<br />
ein Segment gesellschaftlicher<br />
Realität dar, das gerade<br />
wegen seiner Überschaubarkeit geeignet<br />
ist, die Interdependenz zwischen<br />
individuellen und institutionellen<br />
Konfliktkonstellationen zu erhellen.<br />
Auf dem Hintergrund dieser Annahmen<br />
wurden im Colloqu ium zum<br />
einen klinisch-psychoanalytische<br />
Beiträge in Form von Fall-Vignetten<br />
dargestellt und deren kulturkritische<br />
Relevanz miteinander diskutiert,<br />
zum anderen stellten Referenten<br />
kulturtheoretische Fragen ins Zentrum<br />
ihrer Reflexionen.<br />
So begann Prof. Mahler mit einem<br />
Beitrag über seine langjährigen Erfahrungen<br />
mit psychoanalytischer<br />
Einzel- und Gruppenbehandlung im<br />
Rahmen der <strong>Universität</strong> Frankfurt<br />
und schlug den Boden zur Tätigkeit<br />
in dem jetzigen Forschungsprojekt<br />
an der Gesamthochschule <strong>Kassel</strong>.<br />
Werner Bohlebers Bericht aus einer<br />
psychoanalytischen Behandlung mit<br />
einem 18-jährigen Jugendl ichen<br />
stellte ein überaus aktuelles Thema<br />
in den Mittelpunkt: Die psychodynamischen<br />
Hintergründe von nationalistischen<br />
Affinitäten bei heutigen Jugendlichen.<br />
Eine ebenfalls brennend<br />
aktuelle Thematik berührte Dr. Roland<br />
Koechel in seiner Fallstudie<br />
einer Übersiedlerstudentin, die vor<br />
derten weiblichen Identitätsbildungsprozessen<br />
in den letzten<br />
zwanzig Jahren zur Diskussion.<br />
Trennung von Kindheit<br />
In diesen klinischen Beiträgen<br />
wurde deutlich , daß die psychische<br />
Situation des heranwachsenden von<br />
der Thematik der "endgültigen psychischen<br />
Trennung von der Kindheit "<br />
steht. In der Adoleszenz werden<br />
neue Rollen, Selbst- und Selbstidealbilder,<br />
Objektbeziehungen etc. in<br />
Phantasie und Realität ausprobiert.<br />
In der Spätadoleszenz schließlich<br />
müssen sich nach einer Phase des<br />
Experimentierens mit verschiedenen<br />
Rollen und Handlungsentwürfen<br />
identifikatorische Festlegungen einstellen,<br />
Entscheidungen getroffen<br />
werden, die den weiteren Lebens-<br />
weg vorzeichen. Die Wahl des Studienfachs<br />
mit der Perspektive, einen<br />
Beruf zu ergreifen, einen sexue llen<br />
Partner zu wählen , eine eigene Lebensform<br />
aufzubauen, dies alles<br />
mobilisiert Gefühlsdispositionen, individuelle<br />
Bedürfnishierarchien und<br />
Arbeitslosigkeit und Identität<br />
Diese innerseelischen Prozesse<br />
wurden beim Colloquium immer wieder<br />
neu illustriert und in verschiedenen<br />
Variationen mit den konkreten ,<br />
objektiv gesellschaftlichen Bedingungen<br />
der Studentinnen in Zusammenhang<br />
gebracht. So wurden z. B.<br />
die potentiellen Akademiker-Arbeitsspezifische<br />
Verletzlichkeiten, die an<br />
den Engrammen infantiler Traumatisierung<br />
entlang sich als Charakterstrukturen<br />
etablieren. Dies alles zusammen<br />
ergibt eine unverwechselbare,<br />
eigene Identität , die vertiefte<br />
Erfahrung : das bin ich! Dabei werden<br />
größtenteils die Entwicklungsprozesse<br />
als irreversibel verstanden.<br />
Gegenwart, Vergangenheit und<br />
Zukunft werden nun reale Größen.<br />
Behindert oder chronisch krank:<br />
Acht Prozent der Studierenden<br />
ber acht Prozent der Studierenden<br />
an den Hochschulen der<br />
U··<br />
Bundesrepublik Deutschland sind<br />
behindert oder chronisch krank. Das<br />
ist das Ergebnis der Sonderauswertung<br />
"Behinderte und chronisch<br />
Kranke im Studium", die das Deutsche<br />
Studentenwerk (DSW) im Rahmen<br />
der 12. Sozialerhebung von der<br />
Hochschul-Informations-System<br />
GmbH (HIS) erstellen ließ. "Der hohe<br />
Anteil behinderter und chronisch<br />
kranker Studierender an der Studentenschaft<br />
unterstreicht die Notwendigkeit,<br />
den Einsatz für die behindertengerechte<br />
Hochschule zu verstärken",<br />
erklärte der Präsident des<br />
DSW, Professor Albert von Mutius .<br />
"Dabei darf sich die Aufmerksamkeit<br />
des Umfeldes nicht ausschließlich<br />
auf Rollstuhlbenutzer und mobilitätsbehinderte<br />
Studierende beschränken",<br />
so Professor von Mutius weiter.<br />
Denn 40 Prozent der behinderten<br />
und chronisch kranken Studierenden<br />
seien allein Studenten und<br />
Studentinnen mit Erkrankungen der<br />
inneren Organe, mit chronischen<br />
Stoffwechselstörungen, Atemwegserkrankungen<br />
und Allergien.<br />
Nach den Ergebnissen der Sonderauswertung<br />
ist der Studienverlauf<br />
bei behinderten und chronisch<br />
kranken Studierenden weit weniger<br />
geradlin ig als bei ihren gesundheitlich<br />
nicht beeinträchtigten Kommilitoninnen<br />
und Kommilitonen. (DSW)<br />
Vorlesungsverzeichnis<br />
für Frauen<br />
Zum Wintersemester 1990/91 ist<br />
wieder ein Frauenvorlesungsverzeichn<br />
is erschienen.<br />
Zu beziehen ist es bei der Frauenbeauftragten<br />
der <strong>GhK</strong>, Dr. Helga<br />
Adolph , Mönchebergstr. 21 A, Tel.<br />
804-2268.<br />
Veranstaltungsreihe zur Selbstbestimmung Behinderter:<br />
Wie ein Handstand im Rollstuhl<br />
S elbstbestimmung Behinderter<br />
heute ist wie ein Handstand im<br />
Rollstuhl : Unter diesem Motto steht<br />
eine Veranstaltungsreihe, die vom<br />
Verein zur Förderung der Autonomie<br />
Behinderter - FAB e.V. - in Zusammenarbeit<br />
mit dem Fachbere ich Sozialwesen<br />
an der <strong>GhK</strong> und dem<br />
autonomen Behindertenreferat im<br />
AStA der <strong>GhK</strong> der Aktionsgruppe<br />
Behinderter in <strong>Kassel</strong> - ABK sowie<br />
der Kontakt- und Informationsstelle<br />
für Selbsthilfegruppen - KISS im<br />
kommenden Wintersemester an der<br />
<strong>GhK</strong> durchgeführt wird . Dabei sollen<br />
in verschiedenen Veranstaltungen<br />
neue Ansätze in der Behindertenarbeit<br />
und -politik dargestellt und diskutiert<br />
werden , die die Bevormun-<br />
dung und Aussonderung von Behinderten<br />
abbauen und ihnen einen<br />
größeren Grad an Selbstbestimmung<br />
ermöglichen.<br />
Jeweils montags ab 19.00 Uhr<br />
werden in der Nora-Platiel-Str. 5,<br />
Raum 0109 in zweiwöchentlichem<br />
Abstand verschiedene Themen auf<br />
der Tagesordnung stehen . Das Programm<br />
im einzelnen :<br />
Am 19. November: Selbstbestimmtes<br />
Leben für geistig und psychisch<br />
behinderte Menschen /Peter Günter<br />
- Verein zur Förderung der Integration<br />
Behinderter - fib e.V., Marburg<br />
Am 3. Dezember: Behindertengerechtes<br />
Bauen - ein Schlüssel zur<br />
Selbstbestimmung Nolker Doose <br />
Architekt , Hamburg /Berl in<br />
Am 17. Dezember: Selbstbestimmung<br />
von Anfang an - Schulische<br />
Integration behinderter Kinder und<br />
JugendlicherNertreterin vom Verein<br />
Gemeinsam Leben - Gemeinsam<br />
Lernen , Frankfurt<br />
Am 14. Januar: Podiumsd iskussion :<br />
"Sozialpolitische Perspektiven<br />
selbstbestimmten Lebens von Behinderten<br />
in Hessen " mit: Dr. Andreas<br />
Jürgens - fab e.V./Reinhold<br />
Weist - Landtagsabgeordneter der<br />
GRÜNEN und Vertreterinnen der<br />
weiteren im Hessischen Landtag<br />
vertretenen Parteien.<br />
Auskunft über fab e.V., Tel. 18667.<br />
Ottmar Miles-Paul<br />
losigkeit als ein historisches Phänomen<br />
betrachtet, das, neben der gigantischen<br />
Umwä lzung im Osten<br />
Europas, als eines der tiefgreifendsten<br />
Auswirkungen auf die Identitätsbildung<br />
zukünftiger Generationen<br />
wirken wird.<br />
Neben den Beiträgen , die sich<br />
besonders nahe an der klinischen<br />
Erfahrung bewegten , befaßten sich<br />
drei weitere mit explizit kulturkritischen<br />
Themen. Dabei wurde deutlich,<br />
daß als Verknüpfung zwischen<br />
beiden Teilen des Colloquiums der<br />
einleitende Vortrag von Prof. Mahler<br />
immer wieder in Erinnerung trat, der<br />
auf dem Hintergrund einer psychoanalytischen<br />
Sozialpsychologie den<br />
Bogen von der psychoanalytischen<br />
Klinik zur identitätsbeeinflussenden<br />
Institution Hochschule spannte . So<br />
wurde vor allem im Beitrag von Prof.<br />
Dr. Alfred Krovoza deutlich, daß eines<br />
der wichtigsten kulturtheoretischen<br />
Schriften der Nachkriegszeit,<br />
Alexander Mitscherlichs Buch "Auf<br />
dem Weg zur vaterlosen Gesellschaft",<br />
darstellt. Hier wurde ein<br />
Rahmen gesteckt, in dem psychoanalytische<br />
Sozialforschung sichtbar<br />
wurde. Auch in Christian Bruchs<br />
Beitrag wurde ein weiteres zentrales<br />
Thema der Adoleszenzdiskussion<br />
noch einmal deutlich . Sein Vortrag<br />
zum neuen Sozialisationstyp von Jugendlichen,<br />
die - nach dem Erscheinen<br />
des Buches von Thomas Ziehe<br />
"Pubertät und Narzißmus " - die Gemüter<br />
Anfangs der 70er Jahre erhitzt<br />
hatte.<br />
Auf den geplanten Beitrag Mario<br />
Erdheim zum Thema "Weibliche<br />
Adoleszenz - Eine Antigone-Studie"<br />
mußten wir leider verzichten, da der<br />
Referent kurzfristig seine Teilnahme<br />
absagen mußte. Aber sein Beitrag,<br />
sowie der von Dr. Gerhard Wittenberger<br />
.Zur Konzeptionalisierung<br />
urch Unstimmigkeiten in der<br />
D.Bundesarbeitsqemeinschaft<br />
der überörtlichen Sozialhilfeträger"<br />
(in Hessen ist dies der LWV) werden<br />
behinderte Studierende in hohem<br />
Maße nichtbehinderten Studierenden<br />
gegenüber in der Ausübung<br />
ihres Studiums benachteiligt, so Karl<br />
Matthias Schäfer in einer Pressemitteilung<br />
der Interessengemeinschaft<br />
behinderter StudenVinnen an der<br />
Gesamthochschule <strong>Kassel</strong>.<br />
Dies äußere sich darin, daß Anträge<br />
zur Finanz ierung von Hilfsmitteln<br />
im Rahmen der Eingliederungshilfe<br />
für behinderte Studierende, z.B.<br />
elektronische Schreibmaschinen,<br />
Kassettenrekorder oder Computerkurse<br />
für blinde und sehbehinderte<br />
Studierende nur mit Großer Verzögerung<br />
oder erst nach mehrmaliger<br />
Aufforderung bearbeitet werden.<br />
Z.B. wartet eine blinde Studentin<br />
von der "Interessengemeinschaft<br />
behinderter Studierender" bereits<br />
seit vier Semestern auf die Finanzierung<br />
einer elektronischen Schreibmaschine,<br />
die zur reibungslosen Absolvierung<br />
des Studiums dringend<br />
erforderlich wäre.<br />
Vorlesekräfte für blinde Studierende<br />
würden in Hessen überhaupt<br />
nicht finanziert , so daß diese Studentinnen<br />
und Studenten ein erhebliches<br />
Maß an Mehrkosten für ihr<br />
Studium aufbringen müssen als<br />
Akustischer<br />
Veranstaltungskalender<br />
für Blinde<br />
und Sehbehinderte<br />
und Institutionalisierung psychothe <br />
rapeutischer Beratung im universit ä- Der Verein zur Förderung der Auren<br />
Bereich - zwischen Dienstle i- tonomie Behinderter (fab e.V.) in<br />
stungen und Pathologisierung" wer- <strong>Kassel</strong> erweiterte sein Angebot : Neden<br />
mit den Beiträgen der Referen- ben der Beratung und dem ambuten<br />
dem interessierten Leser in ei- lanten Hilfsdienst für Behinderte gibt<br />
nem Sonderheft der FRAGMENTE der fab e.V. einen akustischen Verim<br />
ersten Halbjahr 1991 zugänglich anstaltungs- bzw. Kulturkalender für<br />
sein. <strong>Kassel</strong> heraus, der monatlich auf<br />
Kassette erscheinen wird.<br />
Teilnahme der Öffentlichkeit<br />
"In kultureller Hinsicht sind wir als<br />
Die Anregungen dieses Cello- blinde und sehbehinderte Menschen<br />
quiums werden die Diskuss ionen im benachteiligt ", so Petra Kiss vom fab<br />
Forschungsprojekt vorantreiben und e.V..' "weil der herkömmliche Info~die<br />
vorgestellten Hypothesen im Zu- rnationstluß, et~a ~Iaka~e oder ~elsammenhang<br />
mit soziologischen , t~ng~n :. h~uptsachli~h Visuell onensozialpsychologischen<br />
und institu- tiert ISt . Ein monatlich auf Kassette<br />
tionstheoretischen Untersuchungen gel~sen~s Progra~.m so l~ zum Ausbeeinflussen.<br />
So werden die Unter- gleich dieses Defizits beitraqen . Insuchungen<br />
von Diethelm Class zur t~ressierte..können sich an den Ve.r<br />
Dokumentation der institutionellen ein zur Forderung der Autonom ie<br />
Situation der Psychotherapeuti- Behinderter - fab e.V. -, Weinschen<br />
Beratungsstellen in der Bun- bergstr. 1, 3500 <strong>Kassel</strong>, Tel. 0561 /<br />
desrepublik, aber auch Annette 1 8667.wenden . Spenden konto : 107<br />
Bertrams .Detphi-Urnfraqe" unter 144 bel der Stadtsp.ar~asse <strong>Kassel</strong>.<br />
Psychotherapie-Experten im Rah- Birqit Schopmans<br />
men ihrer Promotion, empirische<br />
Grundlagen dafür abgeben, die zur S kt d<br />
Erhellung der psychischen Situation pe rum er<br />
von Studentinnen notwendig sind. Wissenschaft<br />
Aber auch in einem Vergleich der<br />
E<br />
Berichterstattung zu studentischen rneut liegt jetzt das von der<br />
Themen in der Frankfurter Rundschau<br />
und in der Frankfurter Allgemengestellte<br />
- Programm heft<br />
Öffentlichkeitsarbeit zusammeinen<br />
Zeitung von 1968/69 und "Spektrum der Wissenschaft"<br />
1988/89 sollen darüber Aufschluß vor - mit Hinweisen auf über<br />
geben , inwieweit die Öffentlichkeit 150 Vorträge, Ausstellungen,<br />
an der Situation der Studenten teilnimmt<br />
Seminare und Tagungen für das<br />
bzw. von ihr überhaupt Wintersemester 1990/91. Die<br />
Kenntnis erhält. Dazu werden Claudia<br />
Programmhefte werden in der<br />
Lützen und Ulrike Schulmeyer <strong>GhK</strong> - auch im <strong>GhK</strong>-lnfoladen,<br />
Herbold einen inhaltsanalytischen Diagonale 10 - und in <strong>Kassel</strong><br />
Vergleich durchführen. Über die Ergebnisse<br />
aller dieser Untersuchungen<br />
ausgelegt, oder können bei der<br />
<strong>GhK</strong>, Öffentlichkeitsarbeit, Mönschungsprojektes<br />
werden die Mitarbeiter des Forchebergstraße<br />
19, 3500 <strong>Kassel</strong><br />
in einer Folgetagung<br />
(Tel.: 804-2216), angefordert<br />
im Herbst 1992 berichten. oder abgeholt werden .<br />
Gerhard Wittenberger<br />
Interessengemeinschaft behinderter Studentinnen an der <strong>GhK</strong>:<br />
Rechtsunsicherheit bei Studienhilfsmitteln<br />
nichtbehinderte Studierende.<br />
Seit über einem Jahr beschäft ige<br />
sich die .Bundesarbeitsqerneinschaft<br />
der überörtlichen Träger der<br />
Sozialhilfe" mit der Entwicklung eines<br />
Richtlinienentwurfes zur Gewährung<br />
von Hilfen zum Besuch der<br />
Hochschule , so Schäfer weiter. Diese<br />
Eingliederungshilfe des Bundessozialhilfegesetzes<br />
sei für behinderte<br />
Studierende die einzige Möglichkeit,<br />
notwendige Hilfen während ihres<br />
Studiums zu erhalten. Die "Interessengemeinschaften<br />
behinderter<br />
und nichtbehinderter Studenten "<br />
(lbS) setzten sich mit dem Entwurf<br />
auseinander. Sie erarbeiteten Stellungnahmen<br />
und Verbesserungsvorschläge<br />
. Die Papiere gingen mit der<br />
Bitte um Beteiligung an die "Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
der überörtlichen<br />
Träger". Die BAG ließ die inhaltlichen<br />
Anregungen unbeachtet.<br />
Sie wies die Bitte um Beteiligung<br />
zurück. Statt dessen gab sie vor,<br />
das "Deutsche Studentenwerk"<br />
(DSW) würde an der Richtlinienerarbeitung<br />
teilhaben können . Im Februar<br />
1990 teilte jedoch die BAG dem<br />
DSW mit, daß ,,zum jetzigen Zeitpunkt<br />
noch keine Basis für ein gemeinsames<br />
fruchtbares Gespräch "<br />
bestünde.<br />
Der überörtliche Träger der Sozialhilfe<br />
veröffentlichte die Entscheidungsempfehlung<br />
der BAG gegen-<br />
- zusätzliche Behinderten-Pkw-<br />
Einstellplätze.<br />
Auch beim Neubau der Bibliothek<br />
wurde versucht , den Belangen Behinderter<br />
Rechnung zu tragen . Insbesondere<br />
wurde der Haupteingang<br />
zum Bibliotheksgebäude durch eine<br />
schleusenartige Umbildung mit automatischer<br />
Türöffnung behindertengerecht<br />
gestaltet. Diese Ausführung<br />
führte aber in unvorhersehbarer<br />
Weise zu Zuglufterscheinungen,<br />
die die Arbeitssituation des Verbuchungspersonals<br />
im Eingangsbereich<br />
unzumutbar beeinträchtigten.<br />
Zur Lösung dieses Problems trug<br />
die Installation eines Drehkreuzes<br />
bei und eine der zwei erforderlichen<br />
Fluchttüren wurde als Behindertenzugang<br />
gestaltet, der über eine Klingel-<br />
und Gegensprechanlage mit<br />
dem Verbuchungstresen verbunden<br />
ist, so daß behinderte Nutzer so<br />
Einlaß erhalten können; inzwischen<br />
ist die Installation von Code-Kartenlesern<br />
zur Betätigung der Zugangskontrolle<br />
veranlaßt worden .<br />
Diese Vorbemerkung vorangestellt<br />
, beantworte ich die Kleine Anfrage<br />
wie folgt :<br />
Frage 1.<br />
Auf welche Weise sind Behinderte<br />
in die Umplanung des Eingangs einbezogen<br />
worden.<br />
Gemäß Bericht des Präsidenten<br />
der Gesamthochschule wurden bei<br />
der Umplanung Betroffene nicht mit<br />
einbezogen. sondern die Planung<br />
über dem Antragsteller nicht. Er verwirre<br />
den Antragstelle r und schaffe<br />
Rechtsunsicherheit. Es bleibt völlig<br />
undurchschaubar, warum abgelehnt<br />
wurde . Die Studenten vermuten hier<br />
Sparmaßnahmen über kalte, nicht<br />
veröffentlichte Kanäle . Es muß angenommen<br />
werden, daß die tagtägliche<br />
Handhabung der Empfehlungen<br />
als Entscheidungshilfe ihnen einen<br />
quasi Rechtscharakter als Richtlinien<br />
verleiht. Die Folge ist de facto<br />
ein Unterlaufen des Gesetzes.<br />
Die Befürchtungen gegen diesen<br />
Anliegen der Behinderten beachtet?<br />
ine kleine Anfrage des Land<br />
der Grü<br />
Etagsabgeordneten stimmt.<br />
nen, Reinhold Weist, hatte den<br />
behindertengerechten Zugang<br />
zur Bibliothek der <strong>GhK</strong> zum Thema.<br />
Das Hessische Ministerium<br />
für Wissenschaft und Kunst antwortete<br />
in Drucksache 1216055<br />
vom 23. Juli darauf. Die gekürzte<br />
Fassung ist im folgenden nachgedruckt.<br />
p.<br />
Im gemeinsamen Bemühen der<br />
Gesamthochschule <strong>Kassel</strong> und der<br />
übrigen beteiligten Dienststellen ist<br />
bei Baumaßnahmen der Gesamthochschule<br />
<strong>Kassel</strong> darauf geachtet<br />
worden, daß den Bedürfnissen Behinderter<br />
Rechnung getragen wird.<br />
Bei den Neubauten am Holländischen<br />
Platz wurden eine Reihe von<br />
Maßnahmen ausgeführt, die über<br />
die DIN 18024 hinausgehen.<br />
Ich benenne in diesem Zusammenhang<br />
u. a.:<br />
zusätzliche behindertengerechte<br />
Ausführungen in den Behinderten-WC's<br />
;<br />
automatische Türöffner ;<br />
taktile Beschriftungen und Beschilderungen<br />
;<br />
behindertengerechte Ausführungen<br />
der Aufzüge ;<br />
Orientierungshilfen an Treppenstufen<br />
für Sehbeh inderte ;<br />
zusätzl iche Behindertenplätze in<br />
den Hörsälen ;<br />
formaljuristischen Taschenspielertrick<br />
werden durch inhaltliche Bedenken<br />
gegen die Richtlinien/Empfehlungen<br />
verstärkt: Die Sozialhilfe<br />
geht davon aus, daß bestimmte Hilfen<br />
für behinderte Studenten durch<br />
die Hochschulen zu erbringen sind.<br />
Die Hilfen werden aber von den<br />
Hochschulen nicht erbracht. Die Sozialhilfeträger<br />
haben sich mit den<br />
Hochschulen über diese Zuständigkeiten<br />
oder Nicht-Zuständigkeiten<br />
nie verständigt. Der Rechtsanspruch<br />
bleibt auf der Strecke : Die Sozialhilfe<br />
gibt vor, nicht zuständig zu sein,<br />
die Hochschule wird sagen , sie habe<br />
damit nichts zu tun, sie wisse von<br />
nichts. Der Dumme ist der behinderte<br />
Studierende. Er steckt in einer<br />
Zwickmühle und kann seinen<br />
Rechtsanspruch nicht verwirklichen.<br />
Karl Matthias Schäfer/ISS<br />
Kleine Anfrage der Grünen zum Bibliotheks-Eingang<br />
mit dem vom Personalrat benannten<br />
Behindertenbeauftragten abge-<br />
Frage 2.<br />
Hält es der Wissenschaftsminister<br />
für behindertengerecht, wenn Rollstuhlfahrer<br />
sich erst über ein Klingeln<br />
den Zugang zur Bibliothek "erbitten"<br />
müssen?<br />
Nein.<br />
Frage 3.<br />
Wann wird der ursprüngliche Zustand<br />
eines behindertengerechten<br />
Zugangs wieder hergestellt?<br />
Der jetzige Zustand des Zugangs<br />
mit Hilfe einer Code-Karte ist vertretbar;<br />
mit Rücksicht auf die übrigen<br />
Probleme wird der ursprüngliche Zustand<br />
nicht wieder hergestellt werden<br />
können .<br />
Abschließend muß festgestellt<br />
werden , daß die Planung und Realisierung<br />
von Baumaßnahmen zugunsten<br />
Behinderter trotz des guten Willens<br />
aller Beteiligter immer wieder<br />
zu unbefriedigenden Abläufen und<br />
Ergebnissen führen kann. Mein<br />
Haus ist deshalb bemüht , durch Zusammenarbeit<br />
mit geeigneten Experten<br />
und der Schwerbehindertenvertretung<br />
eine Änderung des Verfahrens<br />
mit dem Ziel einer Verbesserung<br />
dieser Situation zu erreichen<br />
.<br />
Hermann Kleinstück/HMWK
13. November 1990<br />
<strong>GhK</strong>-<strong>PUBLIK</strong><br />
Seite 5<br />
Asta-Delegation in Guatemala<br />
Mord und Terror in Land und Uni<br />
V<br />
om 1. bis 14. Oktober reiste eine<br />
neunköpfige Studentinnendelegation<br />
nach Guatemala. Darunter<br />
waren auch zwei Vertreterinnen des<br />
AStA der <strong>GhK</strong>. Die Delegation war<br />
auf Einladung des guatemaltekischen<br />
Studentinnenverbandes AEU<br />
nach Guatemala gefahren, um sich<br />
ein Bild über die Menschenrechtsverletzungen<br />
zu machen und den<br />
Kontakt zur AEU zu verstärken.<br />
Im Verlauf der Delegationsreise<br />
kam es neben sehr erfahrungsreichen<br />
persönlichen Kontakten zu<br />
Treffen mit verschiedensten Volksorganisationen,<br />
Justiz-Militärvertretern<br />
sowie mit dem amtierenden Staatspräsidenten<br />
Guatemalas, Vinicio<br />
Cerezo.<br />
In einer abschließenden Pressekonferenz<br />
verurteilte die AStA-Delegation<br />
die zunehmenden Menschenrechtsverletzungen<br />
und forderte von<br />
der Regierung die Sicherheit der<br />
Studentinnen ein. Von der Bundesregierung<br />
wurde die endgültige Einstellung<br />
des seit langem kritisierten<br />
Polizeihilfeprojekts gefordert.<br />
Bitte um Solidarität<br />
Douglas Mazariegos und Edgar<br />
Quinonez, beides Vertreter des guatemaltekischen<br />
StudentInnenverbandes<br />
AEU, berichteten im Herbst<br />
1989 im Zuge einer Rundreise durch<br />
die Bundesrepublik auch an der<br />
<strong>GhK</strong> über die Verfolgung, Ermordung<br />
und Verschwindenlassen ihrer<br />
Vertreterinnen. Im August 1989 wurden<br />
innerhalb von zwei Tagen zehn<br />
Vertreterinnen der AEU entführt,<br />
fünf von ihnen wurden Tage danach<br />
tot aufgefunden. Marco Tulio Montenegro,<br />
ein im mexikanischen Exil<br />
lebender AEU-Vertreter, vertraute<br />
umsonst den Worten des Präsidenten<br />
Cerezo, der versprach, persönlich<br />
für sein Leben zu garantieren.<br />
Als er nach Guatemala zurückreiste<br />
wurde er entführt und am 10. Dezember<br />
ermordet aufgefunden.<br />
Weitere Aktivistinnen der AEU<br />
wurden durch Briefe und Morddrohungen<br />
eingeschüchtert, deshalb<br />
haben bisher 25 AEU-Vertreter das<br />
Land verlassen müssen. Die Entführungen<br />
und Ermordungen gingen<br />
auch 1990 weiter. In einer dringenden<br />
Mitteilung fordert Douglas Mazariegos<br />
im April dieses Jahres die<br />
bundesdeutschen Studentinnen auf,<br />
alle Anstrengungen zu unternehmen,<br />
um eine Delegation nach Guatemala<br />
zu entsenden, die hier wie<br />
dort die Öffentlichkeit über die Situation<br />
informieren soll und die Aufklärung<br />
der Morde in Guatemala zu<br />
fordern.<br />
Bundesweit hatten sich dann sieben<br />
ASTEN (TU/FU Berlin, Hamburg,<br />
Freiburg, Frankfurt und <strong>GhK</strong>)<br />
zusammengeschlossen, um diese<br />
Reise zu realisieren.<br />
"Demokratie geringer<br />
Intensität"<br />
Guatelmala, mit acht Millionen<br />
das bevölkerungsreichste Land Mittelamerikas,<br />
ist eigentlich ein indianisches<br />
Land. 70 Prozent der Bevölkerung<br />
sind Indios, Nachkommen<br />
der Mayas, aber die Führung des<br />
Landes liegt in den Händen der<br />
Weißen und Mestizen. Und diese<br />
sorgt dafür, daß die Indios ihre Situation,<br />
schlechtes und zuwenig<br />
Land, niedrige Löhne, keine Chancen<br />
an Schul- und Ausbildung zu<br />
kommen, nicht verändern können.<br />
Die Regierung bezeichnet alle<br />
Menschen, dich sich zur Verbesserung<br />
ihrer Lebensbedingungen zusammentun,<br />
als subversiv und kommunistisch.<br />
Damit legitimiert sie jegliche<br />
Repression gegen die Bevölkerung,<br />
welche von den "Sicherheitskräften"<br />
ausgeübt wird. Allein zwischen<br />
1979 und 1985 fielen 40000<br />
bis 50000 Indios dem Terror der<br />
Militärs bei Massakern zum Opfer.<br />
Die Praxis der guatemaltekischen<br />
Machthaber, vermeintliche oder<br />
echte Oppositionelle "verschwinden"<br />
zu lassen oder zu ermorden, hat für<br />
die Angehörigen neben den psychischen<br />
Auswirkungen meist auch<br />
handfeste wirtschaftliche Folgen, da<br />
mit dem Mann der Hauptverdiener in<br />
der Familie fehlt. In einem im Norden<br />
gelegenen Städtchen wird diese<br />
Situation sogar im Straßenbild sichtbar.<br />
Hier sind kaum Männer in Zivilkleidung<br />
zu sehen. Dafür gibt es<br />
viele Uniformierte, ein Soldat auf 14<br />
Einwohnerinnen. In diesem Städtchen<br />
wird der Satz, Guatemala sei<br />
unter dem Militär ein Land der Witwen<br />
und Waisen geworden, vorstellbar.<br />
Der Staat übt zudem Druck<br />
durch Militärkontrollen, politisch motivierte<br />
Morde, systematische Überwachung<br />
und Militarisierung des gesamten<br />
Lebens, auf die Bevölkerung<br />
aus.<br />
Inzwischen haben die Militärs<br />
zwar formal die Macht aus der Hand<br />
gegeben, Guatemala hat seit 1986<br />
einen zivilen Präsidenten, aber die<br />
politischen Morde, die Unterdrükkung,<br />
das miserable Gesundheitsund<br />
Bildungssystem und die aufgrund<br />
der Repression sich in der<br />
eigenen Heimat auf der Flucht befindlichen<br />
Menschen sind geblieben.<br />
Doch während in Guatemala <br />
und sogar in den USA - die Hoffnungen<br />
auf Demokratisierung tiefer Enttäuschung<br />
wichen, sehen sich die<br />
bundesdeutsche Regierung und die<br />
parteinahen Stiftungen keineswegs<br />
genötigt, ihre Unterstützung für den<br />
.Dernokratlsierunqsprozeß" zu überdenken:<br />
- noch immer läuft das Polizeihilfeprogramm<br />
des BMZ und des Innenministeriums,<br />
obwohl die Nationalpolizei<br />
schlimmste Menschenrechtsverletzungen<br />
begeht.<br />
- Über EG-Mittel werden angebliche<br />
Rücksiedlungen von Flüchtlingen<br />
aus Mexiko nach Guatemala<br />
finanziert . Die Rücksiedlungsdörfer<br />
werden aber von Militärs kontrolliert<br />
und die Flüchtlinge werden von den<br />
internationalen Konferenzen ausgeschlossen,<br />
in denen ihr Schicksal<br />
verhandelt wird.<br />
- Die Konrad Adenauer-Stiftung<br />
führt Schulungsprogramme zur "Demokratisierung<br />
des geuatemaltekischen<br />
Heeres durch. Der Erfolg<br />
(mehr als 300 Ermordete durch Sicherheitskräfte<br />
im ersten Halbjahr<br />
1990) ist zweifelhaft.<br />
- Die Friedrich Naumann-Stiftung<br />
unterstützt arbeitgeberfreundliche<br />
Pseudogewerkschaften.<br />
- Die Friedrich Ebert-Stiftung arbeitet<br />
zwar nicht mit Gewerkschaften,<br />
wohl aber mit dem Verband der<br />
Klein- und Mittelunternehmer.<br />
Trotzdem ist die Situation nicht<br />
hoffnungslos. In vielen sozialen Or-<br />
Zum Artikel ,,zwei Vize für die Gesamthochschule"<br />
in "Publik" Nr. 5/90 :<br />
Nach dem Unfall im Atomkraftwerk<br />
Tschernobyl 1986 forderten verschiedene<br />
Gremien der Hochschule, u.a. der Konvent,<br />
die Stillegung von Atomanlagen und<br />
den Ausstieg aus der Atomenergie. Die<br />
Hochschule organisierte die Veranstaltung<br />
"Vier Wochen nach der Katastrophe"<br />
und den Hochschultag "Risiken der Kernenergie"<br />
.<br />
Vier Jahre später wählte der Konvent<br />
Herrn Fricke zum Vizepräsidenten der<br />
Hochschule. Herr Fricke ist ein ausgewieganisationen<br />
haben sich Menschen<br />
zusammengeschlossen, unabhängige<br />
Gewerkschaften, Landarbeiterkomitees,<br />
Witwen-Gruppen, Menschenrechtsgruppen<br />
haben starken<br />
Zulauf, obwohl ihre Mitglieder stän-<br />
dig bedroht, entführt und ermordet<br />
werden.<br />
Delegationsreise - Erfolg<br />
Politisch gesehen war die Reise<br />
ein Erfolg. Die Delegation konnte<br />
über Radio, Fernsehen und Presse<br />
ihre "Besorgnis" über die Menschenrechtsverletzungen<br />
ausdrücken. Eine<br />
Resolution des Akademischen<br />
Rates der FU Berlin, den viele Organisationen,<br />
Institutionen und EinzeIpersonen<br />
unterschrieben hatten<br />
(darunter einige Professorinnen der<br />
<strong>GhK</strong>, der Präsident der <strong>GhK</strong> sowie<br />
<strong>Kassel</strong>er Initiativen) gegen die Übergriffe<br />
und Ermordungen an <strong>Universität</strong>sangehörige,<br />
wurde mehrere Ma<br />
Ie über Radio verlesen.<br />
Während der Gespräche mit Regierungsvertreterlnnen<br />
wurde immer<br />
wieder auf konkrete Fälle hingewiesen<br />
und nach Untersuchungsergebnissen<br />
gefragt. Im Falle der ermordeten<br />
Studentinnen gibt es keine<br />
konkreten Ergebnisse . Es wurden<br />
Gerüchte über interne Kämpfe und<br />
Konflikte konkurrierender Drogenbanden<br />
verbreitet. Laut Staatspräsident<br />
Cerezo habe das Morden im<br />
Land aufgehört, seitdem einige<br />
rechtsextreme Politiker das Land<br />
verlassen haben. Diese Aussage<br />
wird durch die hohe Zahl der politischen<br />
Morde im laufenden Jahr widerlegt.<br />
Im Fall von zwei ermordeten Studenten<br />
wird die Misere Guatemalas<br />
deutlich. Im Jahr 1987 wurden sechs<br />
Polizisten erstinstanzlich zu je 30<br />
Jahren Haft verurteilt. Dies war der<br />
erste Fall, in dem es überhaupt zu<br />
einer Verurteilung gegen Sicherheitskräfte<br />
gekommen war. An den<br />
Ermittlungen nahmen Juristen der<br />
Harvard-<strong>Universität</strong> teil. Am 30.7.<br />
wurde dieses Urteil wieder aufgehoben.<br />
Nach dem Revisionsurteil legten<br />
die Juristen ihre Arbeit nieder<br />
und in ihrem Abschlußbericht sprechen<br />
sie den Verantwortlichen aus<br />
Polizei, Justiz und Militär den politischen<br />
Willen ab, die Menschenrechtsverletzungen<br />
aufzuklären.<br />
Dem Staatspräsidenten konnte die<br />
Delegation wenigstens eine wirtschaftliche<br />
Hilfe für die Hinterbliebenen<br />
entlocken .<br />
Polizei und Justiz übertreffen sich<br />
gegenseitig an Beschuldigungen<br />
von Korruption und Unfähigkeit, um<br />
von der eigenen Verantwortung abzulenken.<br />
Die angeblich rechtsstaatliche<br />
Modernisierung der Nationalpolizei,<br />
finanziert mit 10,6 Mio. DM<br />
aus der BRD, trug lediglich zu einer<br />
Verbesserung ihrer Repressionskapazitäten<br />
bei. Laut Aussage des<br />
Langzeitberaters des Hilfsprojektes,<br />
TROTZ TERRORS UND ERMORDUNGEN von<br />
Studentinnen und Studenten des Studentenverbandes<br />
AEU findet sich auf dem Campus der<br />
Herr Christen, soll die Hilfe bis Ende<br />
des Jahres eingestellt werden.<br />
Während des zweiwöchigen Aufenthalts<br />
hat die Delegation weiterhin<br />
mit Augenzeugen verschiedener<br />
Entführungen gesprochen. Opfer<br />
sind Bauernführerinnen, Schülersprecher<br />
und Menschenrechtssprecherinnen.<br />
In der ersten Woche des<br />
Aufenthalts wurden drei Studenten<br />
der <strong>Universität</strong> San Carlos unter ungeklärten<br />
Umständen ermordet. Einem<br />
bedrohten Schülersprecher<br />
konnte die AStA-Delegation die Ausreise<br />
nach Costa Rica ermöglichen.<br />
Austausch mit der Uni -<br />
Ein weiterer Aspekt der Reise war<br />
der Austausch mit den Studentinnen<br />
und das Kennenlernen der USAC.<br />
Die Delegation hatte ein Gespräch<br />
mit dem Rektor und die AEU hatte<br />
eine Diskussionsveranstaltung an<br />
der Uni organisiert, die sehr fruchtbar<br />
war. Themen waren die Situation<br />
der Studentinnen in der Bundesrepublik<br />
sowie die Umwälzungen<br />
in Osteuropa. Eine im voraus erstellte<br />
Ausstellung vervollständigte die<br />
mitgebrachten Informationen.<br />
Während der gesamten 14 Tage<br />
war die Delegation mit Vertretern der<br />
AEU zusammen. In vielen persönlichen<br />
Gesprächen erfuhren die Delegationsteilnehmerlnnen,<br />
in welch<br />
dramatischer und gefährlicher Situation<br />
sie leben. Immer wieder erklärten<br />
sie, wie wichtig für sie die Präsenz<br />
der Delegation sei. Nur internationale<br />
Öffentlichkeit und die Präsenz<br />
von Ausländerinnen können<br />
Schritt für Schritt gewährleisten, daß<br />
die Todesschwadronen nicht mehr<br />
so offen und gefahrlos agieren können<br />
wie bisher.<br />
Der Kontakt mit der Staatsuniversität<br />
soll weiter ausgebaut werden<br />
und auch der Rektor sprach sich für<br />
eine weitere Zusammenarbeit aus.<br />
Konkrete Projekte wurden diskutiert<br />
und ein erster Schritt zur Verbesserung<br />
der Kommunikation war die<br />
Überreichung eines FAX-Gerätes an<br />
die AEU durch die bundesdeutschen<br />
Studentinnen.<br />
Das STUPA der <strong>GhK</strong> sowie die<br />
guatemaltekischen Staatsuniversität USAC eine<br />
Plakatwand mit der Aufschrift "Solidarität mit der<br />
AEU".<br />
(Foto: Uli. Stelnzer/p).<br />
Ethische Prinzipien der<br />
Erwachsenenbildung<br />
Verantwortlich für was<br />
und vor wem?<br />
ie "Kommission<br />
D Erwachsenenbildung"<br />
der Deutschen Gesellschaft<br />
für Erziehungswissenschaften<br />
veranstaltete vom 5. bis 7. Oktober<br />
an der Gesamthochschule <strong>Kassel</strong><br />
ihre Jahrestagung zum Thema<br />
"Ethische Prinzipien der Erwachsenenbildung".<br />
Gerade da die Diskussion<br />
über Weiterbildung Hochkonjunktur<br />
hat, ist die Selbstreflexion<br />
angesagt. Es wurde den Fragen<br />
nach der Verantwortung im Beruf, in<br />
der Lehre und der Forschung nachgegangen.<br />
Teilgenommen haben ca.<br />
50 ForscherInnen und Praktikerinnen,<br />
meist aus west- und ostdeutschen<br />
Hochschulen.<br />
Anknüpfungspunkt ist die verdrängte<br />
Auseinandersetzung zum<br />
Verhältnis von Erwachsenenbildung<br />
und Faschismus.<br />
In einer sehr intensiven Diskussion<br />
unter Leitung von Prof. Dr.<br />
Wolfgang Keim (Bielefeld) stellten<br />
Dr. Georg Fischer und Prof. Dr.<br />
Hildegard Feidel-Mertz (<strong>Kassel</strong>) die<br />
Ergebnisse ihrer Forschungen vor.<br />
Gesamt-Vollversammlung der <strong>GhK</strong><br />
Studentinnen hatte die Reise der<br />
beiden AStA-Vertreter ausdrücklich<br />
befürwortet und auch bei der Finanzierung<br />
geholfen. Ende November<br />
findet eine Informationsveranstaltung<br />
des AStA zum Verlauf der Delegation<br />
statt.<br />
Uli Stelzner<br />
Internationalismusreferat, AStA<br />
Es ging dabei um die Rolle der<br />
einzelnen Personen, der Pädagogik<br />
als Disziplin und den politischen<br />
Kontext.<br />
Kontrovers ist, inwieweit "Volksbildung"<br />
mit Wegbereitung für die Völkischen<br />
war und dem Faschismus<br />
wenig entgegenzustellen hatte.<br />
Besondere Brisanz erhielt das<br />
Thema durch die Teilnahme von fast<br />
20 Wissenschaftlerinnen aus der<br />
ehemaligen DDR, wo nun ähnliche<br />
Fragen aufgeworfen werden.<br />
Arbeitsschwerpunkte der weiteren<br />
Tagung waren ethische Komponenten<br />
der Professionalisierung, das<br />
Engagement des Personals in der<br />
Erwachsenenbildung und die Legitimation<br />
in der Forschung. Inwieweit<br />
eine Ethik der Pädagogik, hier der<br />
Erwachsenenbildung, entwickelt<br />
werden kann und tragfähig ist, ist<br />
offen. Angesichts der historischen<br />
Erfahrungen und aktuellen Auseinandersetzungen<br />
wäre sie sicherlich<br />
nötig.<br />
Peter Faulstich<br />
<strong>GhK</strong>-Forum: Briefe, Positionen, Meinungen<br />
Ein Atomkraftbefürworter<br />
als Vizepräsident?<br />
Das Forum von <strong>GhK</strong>-<strong>PUBLIK</strong><br />
steht allen offen, die in und mit der<br />
Hochschulöffentlichkeit Informationen<br />
und Meinungen austauschen<br />
möchten. Je knapper solche<br />
Beiträge sind, desto größer ist die<br />
Chance ihrer Veröffentlichung. Die<br />
Redaktion behält es sich vor, Zuschriften<br />
zu kürzen. Anonyme oder<br />
beleidigende Zuschriften werden<br />
nicht veröffentlicht.<br />
sener Befürworter der Atomenergie. Z.B.<br />
verteidigte er 1986 als Vertreter der FDP<br />
in einer Podiumsdiskussion in der ehemaligen<br />
Ingenieurschule die Atomenergie.<br />
Dabei wollte er u.a. auch einen Super<br />
Gau in einem Bundesdeutschen Atomkraftwerk<br />
in Kauf nehmen.<br />
Hatten die Mitglieder des Konvents bel<br />
der Wahl von Herrn Fricke diese Einstellung<br />
vergessen? Oder ist der am 21. Mai<br />
1986 gefaßte Beschluß des Konvents ge<br />
SEINE ANTRITTSVORLESUNG hielt am 17. Oktober Prof. Dr.<br />
Franz Neumann im Fachbereich Erziehungswissenschaft/Humanwissenschaften<br />
gen die Atomenergie nach dieser Wahl<br />
nur noch Makulatur?<br />
Mit atomfeindlichen Grüßen<br />
(FB 01). Neumann, Politologe und ehemaliger<br />
Jochen Wulfhorst<br />
Hochschulpräsident der <strong>GhK</strong>, tritt damit seine Stelle als Honorarprofessor<br />
im Fachbereich an. Dort wird er das Lehrgebiet "Politische<br />
Differenzierte Haltung<br />
Bildung" vertreten. Wie auch schon vor und während seiner 1) Es ist mir unverständlich, warum Herr<br />
Präsidentschaft lehrt er auch noch an der <strong>Universität</strong> Gießen im Wulfhorst derartige Fragen und Einwände<br />
Fachbereich Gesellschaftswissenschaften.<br />
nicht bei der öffentlichen Anhörung vor<br />
der Wahl zum Vizepräsidenten im Mai des<br />
Seine Antrittsvorlesung trug den Titel .Zur politischen Ethik im Jahres vorgebracht hat.<br />
Schlaraffenland oder über Gewaltverhältnisse"<br />
2) Meine Meinung als Wissenschaftler<br />
(Foto: H.J. Thienemann/P) zur Kernenergie ist sehr differenziert und<br />
•<br />
kann nicht auf diesem Wege ausdiskutiert<br />
werden. Auf der angeführten Podiumsdiskussion<br />
habe ich unmißverständlich geäußert,<br />
daß man die derzeit existierenden<br />
Kernkraftwerke allesamt schließen sollte.<br />
Die einzige Linie, die ich befürworte, ist<br />
die des Thorium-Brutreaktors, ein Typ<br />
eines inherent sicheren Reaktors, bei<br />
dem ein Durchbrennen aus physikalischen<br />
Gründen ausgeschlossen ist. Die<br />
Einkapselung des Brennstoffs in einer<br />
Graphitkugel gewährleistet darüber hinaus,<br />
daß keine Radioaktivität entweichen<br />
kann. Der zweite Vorteil dieses Reaktortyps<br />
ist, daß kein hochgiftiges Plutonium<br />
anfällt.<br />
Vollkommen falsch ist, daß ich einen<br />
Super-GAU in Kauf nehmen würde .<br />
3) Im Ausschuß 0 wird auf meine Bitte hin<br />
in diesem Wintersemester über das generelle<br />
Thema: "Brauchen wir eine Ethik<br />
Kommission? - oder Wie gehen wir in der<br />
Hochschule mit sensiblen Forschungsanträgen<br />
um?" diskutiert . Hier ergibt sich<br />
erneut die Gelegenheit, das Thema Kernenergie<br />
ausführlich und fundiert zu diskutieren<br />
. Ich darf herzlich einladen daran<br />
teilzunehmen.<br />
Prof. Dr. Burkhard Fricke<br />
Zustand der "Rampe"<br />
ist <strong>Kassel</strong>s unwürdig<br />
Als ehemaliger holländischer Zwangsarbeiter<br />
in <strong>Kassel</strong> war ich darüber erfreut,<br />
daß im heutigen <strong>Kassel</strong> der Mut existiert,<br />
mit Kunstwerken an die unsinnige Zeit<br />
des Krieges zu erinnern . Besonders berührte<br />
mich das Gruppenbild Waggon mit<br />
Rampe. Um so mehr betrübte mich in<br />
diesem Sommer die Umgebung dieses<br />
Werkes. Versteckt hinter einer Mauer, ein<br />
Müllcontainer daneben. drumherum Abfall,<br />
leere Flaschen. Das ist <strong>Kassel</strong>s unwürdig'<br />
Bitte, veranlassen Sie eine Wiederherstellung<br />
des Objektes als Mahnmal. als<br />
würdevollen Ort und dessen entsprechende<br />
Pflege. Wichtig wäre auch dessen<br />
Erwähnung in Stadtplänen, Kunstführern<br />
o.ä.<br />
Zum Verständnis für meine Aufforderung<br />
hier einige Worte zu meiner Verbindung<br />
mit <strong>Kassel</strong>: In Rotterdam aufgewachsen<br />
und erzogen im Ideal, daß alle<br />
Menschen Brüder sind. erlebte ich als<br />
15jähriger den deutschen Bombenangriff<br />
auf Rotterdam. Während der Besetzung<br />
verschwanden mir liebe Menschen spurlos,<br />
weil sie Juden o.ä. waren. Mit 18 kam<br />
ich weg vom Studium als Zwangsarbeiter<br />
ins Lager nach <strong>Kassel</strong>. Wenig und<br />
schlechtes Essen, zwei zensierte Briefe<br />
im Monat, so lernte ich hassen. Im Okt.<br />
1943 erlebte ich den Bombenangriff auf<br />
<strong>Kassel</strong>, doch es gab mir kein Gefühl der<br />
Grechtigkeit. Nein, ich habe geholfen.<br />
Und dann begegnete ich Deutschen, denen<br />
ich zu verdanken habe, daß ich den<br />
Krieg überstand. Wir sind Freunde geworden<br />
fürs Leben. Und so zieht es mich<br />
immer wieder nach <strong>Kassel</strong>, fühle icn mich<br />
als <strong>Kassel</strong>aner.<br />
Bitte helfen Sie mit. daß über das<br />
Gedenken an gestern das Morgen besser<br />
wird.<br />
J. Hoppei, Elzenlaan 14,<br />
I. H. HarderwijkfNiederlande<br />
Keine einfache<br />
Antwort<br />
Sehr geehrter Herr Hoppel,<br />
seien Sie bedankt für Ihren Brief. in dem<br />
Sie Ihre Verbindungen zur Stadt <strong>Kassel</strong><br />
schildern und den schlechten Pflegezustand<br />
des Denkmals "Die Rampe" bemängeln<br />
.<br />
Sie haben recht : Es sieht ziemlich ungepflegt<br />
um das Denkmal herum aus, mit<br />
dem an die Verbrechen des Nazi<br />
Deutschlands erinnert werden soll.<br />
Doch die einfache Antwort, daß die<br />
Gesamthochschule <strong>Kassel</strong> das künftig<br />
nachhaltig ändern wird, können wir Ihnen<br />
nicht geben. Das liegt in mehreren Faktoren<br />
begründet:<br />
1. In dem Zeitraum, in dem "die Rampe"<br />
nun steht. wurden mehrfach die Tafel<br />
zerkratzt. verätzt und abmontiert; wir planen<br />
jetzt in Verbindung mit der Künstlerin ,<br />
Frau Nele, ein neues, größeres Hinweisschild<br />
zu schaffen und einzubetonieren.<br />
Auch im Waggon selbst und an den<br />
Figuren wurde mehrmals Feuer gelegt.<br />
Das führte dazu. daß der Waggon feuerfest<br />
gemacht und geschlossen wurde und<br />
die ursprünglich vorhandenen. aus Draht<br />
und Kunststoff gefertigte Figur in Bronze<br />
nachgebildet wurde; hier unterstützen<br />
uns zahlreiche Spender aus der Hochschule<br />
und Unternehmen und Bürger der<br />
Stadt <strong>Kassel</strong>.<br />
2. Der Zustand des umgebenden Geländes<br />
mit seiner Verunkrautung entspricht<br />
durchaus dem Stilempfinden der<br />
Künstlerin R.E. Nele. Für sie spiegelt sich<br />
darin der Umgang mit der faschistischen<br />
Vergangenheit einerseits und sie hält ein<br />
hochglanzpoliertes Denkmal nicht für angemessen,<br />
um damit die Greueltaten der<br />
Deutschen im Dritten Reich ins Bewußtsein<br />
zu rücken.<br />
3. Wie Sie gesehen haben werden, ist<br />
das Hochschulgelände im Bereich der<br />
Moritzstraße und entlang der Ahna noch<br />
nicht fertiggestellt. Hier sollen in Zusammenarbeit<br />
mit der Stadt <strong>Kassel</strong> noch Anlagen<br />
gestaltet werden. Dies kommt zur<br />
Zeit nicht recht voran . In diesem Zusammenhang<br />
ist an eine versuchte Umgestaltung<br />
der Umgebung des Mahnmals gedacht.<br />
Das heißt aber nicht, daß wir alles<br />
schleifen lassen. Die Anlage wird regelmäßig<br />
von Müll befreit und sensibel von<br />
Unkraut befreit. Um aber wirklich zu verhindern,<br />
daß Unrat an dieser Stelle abgelegt<br />
wird oder weitere Zerstörungen vorkommen,<br />
müßten wir dort einen Wachposten<br />
hinstellen. Das aber entspräche<br />
nach unserer Ansicht dem Sinn des<br />
Mahnmals ganz und gar nicht.<br />
Nun mag Sie unsere Antwort etwas<br />
ernüchtern . Doch seien Sie versichert,<br />
daß es nicht Nachlässigkeit und Unverständnis<br />
Ihrem Anliegen gegenüber ist.<br />
Im Gegenteil: Nicht allein der zentrale<br />
Standort der Rampe spricht dafür: Die<br />
Gesamthochschule <strong>Kassel</strong> und ihre Mitglieder<br />
haben sich oft - in ihren Forschungen,<br />
in ihren politischen Aktionen - als<br />
Mahner einer menschenwürdigen Gegenwart<br />
und Zukunft und als aktive Aufklärer<br />
der deutschen Vergangenheit gezeigt. Eines<br />
von vielen Beispielen ist die Gedenkstätte<br />
Breitenau in Guxhagen, das Prof.<br />
Dr. D. Krause-Vilmar aufgebaut hat und<br />
darin die Dokumente der Verfolgung. Deportation<br />
und Zwangsarbeit von Deutschen<br />
und Ausländern gesammelt, wissenschaftlich<br />
aufgearbeitet und ausgestellt<br />
hat.<br />
Aus dieser Arbeit heraus ist auch ein<br />
Buch entstanden. das ich Ihnen gerne<br />
schenken möchte: Wim de Vries war auch<br />
als holländischer Zwangsarbeiter in <strong>Kassel</strong><br />
und hat - wie Sie - hassen gelernt,<br />
aber auch in <strong>Kassel</strong> Freunde für's Leben<br />
gefunden. In seinen Gedichten schildert<br />
er seine innere Auseinandersetzung. Das<br />
Buch ist in einer <strong>Kassel</strong>-niederländischen<br />
Gemeinschaftsproduktion entstanden<br />
und ist zweisprachig .<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Prof. Dr. Hans Brinckmann
Seite 6<br />
<strong>GhK</strong>-<strong>PUBLIK</strong><br />
13. November 1990<br />
Nach Anhörung des Personalrats, Frauenrats, AStA und der Frauenbeauftragten :<br />
Jetzt unbefristeter Frauenförderplan inkraft gesetzt<br />
Der Senat der Gesamthochschule<br />
<strong>Kassel</strong> hat am 11. Juli<br />
"Richtlinien zur beruflichen Förderung<br />
von- Frauen an der Gesamthochschule<br />
<strong>Kassel</strong> (Frau-<br />
:en fö rd e rpl~ ßhK)" erlassen<br />
» Im · usammenwirken mit<br />
dem Personalrat, dem Frauen~<br />
rat, dem AStA und der Frauenbeauftragten<br />
hat der Senat nach<br />
Anhörung des Personalrates die<br />
vor liegenden Richtlinien nach<br />
zweiter Lesung beschlossen und<br />
unbefristet inkraft gesetzt.<br />
Der Vorsitzende des Senats, Vizepräsident<br />
.. Prof . 'Dr. Burkhard<br />
.Fricke, bat rum , .. diese zu , be<br />
' achten unabei nicht " außer<br />
-acht zu lassen, daß gesetzliche<br />
und tarifvertragliehe Regelungen,<br />
wie beispielsweise das<br />
Hessische Personalvertretungsgesetz,<br />
das Schwerbehindertengesetz<br />
oder der BAT, im Hinblick<br />
auf diese Richtlinien stets Vorrang<br />
haben. p.<br />
In Ausführung des § 3 Abs. 4<br />
HHG vom 28 . 10. 1987 erläßt der<br />
Senat nach Anhörung des Personalrates<br />
der <strong>GhK</strong> zur Förderung der<br />
Gleichstellung von Frauen die nachstehenden<br />
Richtlinien. Diese konkretisieren<br />
die Grundsätze zur beruflichen<br />
Förderung von Frauen im<br />
hessischen Landesdienst vom<br />
18.März 1987 (StAnz. 1987, S.<br />
692 f.) und die Grundsatz-Empfehlung<br />
zur Gleichstellung der Frau an<br />
den hessischen Hochschulen vom<br />
28.4.1989 (ABI. 1989, S. 474ff.)<br />
und betreffende Arbeit, Studium,<br />
Lehre und Forschung von Frauen an<br />
der <strong>GhK</strong>.<br />
Stellenausschreibungen<br />
1. In der Ausschreibung ist die zu<br />
besetzende Stelle grundsätzlich unter<br />
Verwendung der weiblichen und<br />
männlichen Form zu benennen.<br />
2. In Bereichen, in denen Frauen<br />
unterrepräsentiert sind (eine Unterrepräsentation<br />
von Frauen in einem<br />
Bereich liegt vor, wenn der Frauenanteil<br />
in der jeweiligen Lohn-, Vergütungs-<br />
oder Besoldungsgruppe unter<br />
50 % liegt), sind grundsätzlich<br />
folgende Regelungen zu beachten:<br />
a) Stellenausschreibungen werden<br />
mit dem Zusatz versehen:<br />
"Die Gesamthochschule <strong>Kassel</strong><br />
strebt eine Erhöhung des<br />
Frauenanteils an und fordert daher<br />
Frauen nachdrücklich zur Bewerbung<br />
auf. Bei gleichwertiger<br />
Qualifikation/Eignung werden<br />
Frauen bevorzugt berücksichtigt."<br />
b) Die Einrichtung, in der die Stelle<br />
zu besetzen ist, sucht ggf. mit<br />
Hilfe der Frauenbeauftragten<br />
schon im Vorfeld nach geeigneten<br />
Bewerberinnen, fordert diese<br />
zur Bewerbung auf und empfiehlt<br />
ggf. dem Präsidenten, die Stelle<br />
extern auszuschreiben.<br />
3. Die Frauenbeauftragte wird von<br />
der Personalabteilung über alle Ausschreibungen<br />
von Stellen informiert.<br />
Ihr wird zugleich mit der Weiterleitung<br />
der Bewerbungsunterlagen an<br />
die betreffende Einrichtung der<br />
Hochschule eine Liste der Bewerberinnen<br />
und Bewerber zugesandt.<br />
Ausbildung, Einstellung,<br />
Beförderung, Berufung<br />
1. In Bereichen, in denen Frauen<br />
unterrepräsentiert sind, werden bei<br />
NeueinsteIlungen, Berufsvorschlägen,<br />
Beförderungen und Höhergruppierungen<br />
bei gleichwertiger Qualifikation/Eignung<br />
im Sinne der Steilenbeschreibung<br />
Frauen bevorzugt.<br />
Das gleiche gilt für die Einstellung<br />
von Hilfskräften und für die Vergabe<br />
von Lehraufträgen, Gastprofessuren<br />
und Promotionsstipendien.<br />
2. Bei Abordnungen und Umsetzungen<br />
sowie Vertragsverlängerungen,<br />
die der Weiterqualifizierung, der Beförderung<br />
oder Einreihung in eine<br />
höhere Lohn- oder Vergütungsgruppe<br />
dienen, gilt Nr. 1 entsprechend.<br />
3. Frauen aus dem Bereich des<br />
aus verwandten Fachgebieten hinzugezogen<br />
werden.<br />
5. In Berufungskommissionen sollen<br />
mindestens zwei stimmberechtigte<br />
Professorinnen des Fachbereichs,<br />
dem die Stelle zugeordnet<br />
ist, vertreten sein . Ist die Mitwirkung<br />
von Professorinnen aus dem eigenen<br />
fachlichen Bereich nicht möglich,<br />
sollen Professorinnen aus verwandten<br />
Fächern beratend hinzugezogen<br />
werden.<br />
6. Bei der Vorauswahl zur Besetzung<br />
einer Stelle sind alle für die<br />
Stelle qualifizierten Bewerberinnen<br />
zu einer persönlichen Vorstellung<br />
einzuladen. Sofern dies wegen einer<br />
zu großen Anzahl von Bewerbungen<br />
nicht möglich ist, sollen mindestens<br />
so viele Bewerberinnen wie Bewerber<br />
die Chance zur persönlichen<br />
Vorstellung erhalten.<br />
7. Die Frauenbeauftragte ist von<br />
den Einrichtungen über Zeit und Ort<br />
der Vorstellungsgespräche rechtzeitig<br />
zu informieren, wobei die Namen<br />
der einzuladenden Bewerberinnen<br />
und Bewerber mitzuteilen sind. Sie<br />
kann, soweit sie dies für erforderlich<br />
hält, an den Gesprächen teilnehmen.<br />
Im übrigen hat sie das Recht,<br />
gegenüber der Einrichtung bzw.<br />
dem Präsidenten zum Verfahren<br />
Stellung zu nehmen.<br />
8. Die wissenschaftlichen Einrichtungen<br />
werden besonders zur Förderung<br />
von Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />
und -künstlerinnen<br />
aufgefordert. Die Gesamthochschule<br />
<strong>Kassel</strong> entwickelt ein detailliertes<br />
Programm zur Förderung des weiblichen<br />
wissenschaftlichen und künstlerischen<br />
Nachwuchses.<br />
9. Zeiten der Kinderbetreuung und<br />
Familienarbeit sowie bisherige Teilzeitarbeit<br />
dürfen bei der Eignungsbeurteilung<br />
- soweit durch Rechtsvorschriften<br />
nichts anderes bestimmt<br />
wird - nicht nachteilig gewertet<br />
werden.<br />
10. Wenn Bewerberinnen in Bereichen,<br />
in denen Frauen unterrepräsentiert<br />
sind, nicht berücksichtigt<br />
werden konnten, soll die Auswahl-/<br />
Berufungskommission bzw. die vorschlagende<br />
Einrichtung/das vorschlagende<br />
Gremium schriftlich begründen,<br />
aus welchen Gründen keine<br />
Berücksichtigung erfolgte. Die<br />
Begründung ist dem Einstellungsvorschlag<br />
beizufügen und in Kopie<br />
der Frauenbeauftragten zuzuleiten.<br />
Ihr ist Gelegenheit zu geben, zu dem<br />
Vorschlag Stellung zu nehmen. Die<br />
Einstellung vorgeschlagener Bewerberinnen<br />
oder Bewerber wird vom<br />
Präsidenten vorgenommen bzw.<br />
dem Hessischen Ministerium für<br />
Wissenschaft und Kunst vorgeschlagen,<br />
sofern die für das Verfahren<br />
geltenden Bestimmungen eingehalten<br />
wurden, die Voraussetzungen<br />
für die Einstellungen im übrigen gegeben<br />
sind und die Frauenbeauftragte<br />
keine Einwände erhebt. Sofern<br />
die Frauenbeauftragte dem Einstellungsvorschlag<br />
innerhalb einer<br />
Frist von einer Woche widerspricht,<br />
werden die von ihr vorgetragenen<br />
Gründe mit dem Dekan bzw . Leiter<br />
der Einrichtung und einem Vertreter<br />
der Präsidialverwaltung erörtert.<br />
Das Ergebnis ist dem Präsidenten<br />
vorzulegen. Er entscheidet, ob eine<br />
Einstellung entsprechend dem Vorschlag<br />
der Einrichtung vorgenommen<br />
werden soll oder über die Besetzung<br />
der Stelle im Fachbereich<br />
bzw. der Einrichtung unter Berücksichtigung<br />
der vorgetragenen Argumente<br />
neu zu beraten und zu entscheiden<br />
ist.<br />
11. In Ausbildungsberufen, in denen<br />
Frauen unterrepräsentiert sind,<br />
sind bei gleichwertiger Eignung der<br />
Bewerberinnen und Bewerber mindestens<br />
50 % der Ausbildungsplätze<br />
durch Frauen zu besetzen. Dies gilt<br />
nicht, wenn sich trotz öffentlicher<br />
Ausschreibung nicht genügend<br />
Frauen beworben haben.<br />
12. Bei der Einstellung von Tutoren<br />
und wissenschaftlichen Hilfskräften<br />
ist eine angemessene Zahl von<br />
Frauen zu berücksichtigen, die an<br />
ihrem Anteil an der studierenden<br />
Zahl, mindestens aber an der Gesamtzahl<br />
der Bewerbungen orientiert<br />
sein soll.<br />
13. Die besonderen Regelungen<br />
des Gesetzes zur Sicherung der<br />
Eingliederung Schwerbehinderter in<br />
Arbeit. Beruf und Gesellschaft<br />
nichtwissenschaftlichen Personals,<br />
die bereits über entsprechende<br />
Qualifikationen oder Fähigkeiten<br />
verfügen bzw. sich durch entsprechende<br />
Fortbildungsveranstaltungen<br />
qualifiziert haben, wird im Rahmen<br />
freiwerdender Stellen bei unberührt.<br />
(Schwerbehindertengesetz) bleiben<br />
gleichwertiger Qualifikation vorrangig<br />
Gelegenheit gegeben, ihre<br />
Kenntnisse und Fähigkeiten auf einem<br />
höher bewerteten Arbeitsplatz<br />
anzuwenden.<br />
Finden diese Qualifikationen bereits<br />
am Arbeitsplatz Anwendung, ist die<br />
Betreffende höher zu gruppieren. In<br />
diesen Fällen beantragt die Hochschule<br />
eine entsprechende Änderung<br />
des Stellenplans.<br />
4. Werden von den für Vorschläge<br />
zu Stellenbesetzungen zuständigen<br />
Einrichtungen/Gremien Auswahlkommissionen<br />
gebildet, sollen in ihnen<br />
mindestens zwei Frauen vertreten<br />
sein. Ist die Mitwirkung von Frauen<br />
aus dem eigenen fachlichen Bereich<br />
nicht möglich, können Frauen<br />
Arbeitszeiten, Teilzeitarbeit.<br />
Beurlaubungen<br />
1. Unter Beachtung der dienstlichen<br />
Belange wird auf Antrag eine von<br />
der Regelarbeitszeit abweichende<br />
Gestaltung der Arbeitszeiten wegen<br />
Kindererziehung. Pflege von Haushaltsangehörigen,<br />
Fort- und Ausbildung<br />
ermöglicht, soweit durch<br />
Rechtsvorschriften nichts anderes<br />
bestimmt wird.<br />
2. Teilzeitbeschäftigten werden <br />
soweit möglich - die gleichen beruflichen<br />
Aufstiegs- und Fortbildungschancen<br />
eingeräumt wie Volizeitbeschäftigten.<br />
3. Dem begründeten Wunsch von<br />
Beschäftigten auf Reduzierung der<br />
Arbeitszeit ist Rechnung zu tragen.<br />
soweit dienstliche Belange nicht entgegenstehen.<br />
4. Die Aufstockung der Arbeitszeit<br />
nach vorübergehender Teilzeitbeschäftigung<br />
soll auf Antrag zum<br />
nächstmöglichen Zeitpunkt erfolgen.<br />
5. Beurlaubte Bedienstete können<br />
z. B. durch Urlaubs- und Krankheitsvertretung<br />
die Verbindung zum Beruf<br />
aufrechterhalten.<br />
6. Befristete Arbeitsverhältnisse<br />
werden um die Dauer des Erziehungsurlaubs<br />
bzw. des Mutterschutzes<br />
verlängert. sofern der Befristungsgrund<br />
dies zuläßt .<br />
Weiterbildung und<br />
Fortbildung<br />
1. Bei der inhaltlichen Gestaltung<br />
der Weiter- und Fortbildung ist das<br />
Thema "Gleichberechtigung der<br />
Frau" einzuplanen. Dies gilt vor allem<br />
für Veranstaltungen. die sich an<br />
Vorgesetzte und Beschäftigte im Organisations-<br />
und Personalbereich<br />
richten.<br />
2. Veranstaltungen zur allgemeinen<br />
Fortbildung und Weiterqualifizierung<br />
von Frauen werden verstärkt durchgeführt.<br />
3. Fortbildungsangebote sind so zu<br />
gestalten, daß Frauen insbesondere<br />
zur Teilnahme ermutigt werden. Dies<br />
betrifft<br />
- die Form der Ausschreibung von<br />
Fortbildungsangeboten, die über<br />
Inhalte, Zielsetzung sowie methodische<br />
und organisatorische Einzelheiten<br />
Auskunft gibt und Frauen<br />
ausdrücklich als Zielgruppe<br />
anspricht;<br />
- die Berücksichtigung familiärer<br />
Belastungen der Frauen durch<br />
ortsnahe Fortbildungsmöglichkeiten,<br />
Angebote mit Kinderbetreuung,<br />
Angebote für Teilzeitbeschäftigte,<br />
Blockseminare uSW.;<br />
- den verstärkten Einsatz von Lehrgangsleiterinnen<br />
und Referentinnen;<br />
-- Einzel- oder Gruppengespräche,<br />
die vor Fortbildungsveranstaltungen<br />
von Vorgesetzten mit Frauen<br />
geführt werden, um sie zur Teilnahme<br />
zu motivieren;<br />
- Möglichkeiten für beurlaubte Bedienstete,<br />
an Fortbildungsveranstaltungen<br />
teilzunehmen, um einen<br />
schnellen Anschluß an das<br />
geforderte Qualifikationsniveau<br />
zu gewährleisten und die berufliche<br />
Wiedereingliederung zu erleichtern.<br />
4. Aufenthalte deutscher Wissenschaftlerinnen<br />
im Ausland und ausländischer<br />
Wissenschaftlerinnen an<br />
der Gesamthochschule <strong>Kassel</strong> werden,<br />
soweit möglich, besonders unterstützt.<br />
5. Die Gesamthochschule <strong>Kassel</strong><br />
richtet standortbezogene Frauenselbstverteidigungskurse<br />
ein und ermöglicht<br />
durch ein breites Angebot<br />
die Teilnahme aller Frauen an der<br />
Hochschule. Die Kurse werden im<br />
Rahmen des allgemeinen Hochschulsports<br />
angeboten.<br />
Studium<br />
1. Die Fachbereiche der Gesamthochschule<br />
<strong>Kassel</strong> fördern besonders<br />
Lehrveranstaltungen zu Frauenthemen,<br />
auch durch die Vergabe<br />
von Lehraufträgen und Gastprofessuren<br />
sowie durch die Einladung zu<br />
Gastvorträgen. Alle Veranstaltungen<br />
zu Frauenthemen werden gesondert<br />
in einem Frauenvorlesungsverzeichnis<br />
allen Frauen zugänglich gemacht.<br />
2. Die Hochschule bietet eine auf<br />
Studentinnen bezogene Studienberatung<br />
an, die auch eine wissenschaftliche<br />
Laufbahnberatung mit<br />
einbezieht.<br />
3. Die zentrale Studienberatung der<br />
Gesamthochschule <strong>Kassel</strong> entwikkelt<br />
ein Konzept, wie vermehrt Schülerinnen<br />
für das Studium, besonders<br />
in naturwissenschaftlich-technischen<br />
Fächern, motiviert werden<br />
können.<br />
Frauenrat und Frauenbeauftragte<br />
4. Der Frauenrat wählt auf Vorschlag<br />
der Frauenvollversammlung<br />
die Frauenbeauftragte mit der Mehrheit<br />
seiner Mitglieder und schlägt sie<br />
dem Präsidenten zur Bestellung vor.<br />
Der Präsident bestellt die Frauenbeauftragte<br />
nach Erörterung mit dem<br />
Personalrat für zwei Jahre. Die<br />
Frauenbeauftragte muß in einem<br />
Dienst- oder Arbeitsverhältnis zur<br />
Gesamthochschule <strong>Kassel</strong> stehen.<br />
Sie ist dem Präsidenten direkt zugeordnet.<br />
5. Aufgaben der Frauenbeauftragten<br />
sind neben den ausdrücklich in<br />
dieser Richtung zugewiesenen weiterhin:<br />
a) Kontrolle der Einhaltung des<br />
Frauenförderplans der Ghk<br />
b) Beratung und Unterstützung von<br />
Frauen an der <strong>GhK</strong><br />
c) Beratung und Unterstützung der<br />
Organe, der Gremien, des Frauenrats<br />
und der Einrichtungen der<br />
<strong>GhK</strong> bei der Förderung von<br />
Frauen<br />
d) Entwicklung weitere Maßnahmen<br />
zur Förderung von Frauen an der<br />
<strong>GhK</strong><br />
e) Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
innerhalb der Hochschule<br />
f) Kooperation mit Frauenprojekten<br />
und Frauenbeauftragten<br />
g) Entwicklung und Unterstützung<br />
kommunaler, landes- und bundespolitischer<br />
Initiativen zur<br />
Frauenförderung<br />
h) Tätigkeitsbericht über Frauenförderung<br />
und Situation der Frauen<br />
an der <strong>GhK</strong>.<br />
6. Die Frauenbeauftragte ist grundsätzlich<br />
bei personellen, sozialen<br />
und organisatorischen Maßnahmen<br />
zu beteiligen; sie kann sich durch<br />
ein Mitglied des Frauenrats vertreten<br />
lassen. Zur Erfüllung ihrer Aufgaben<br />
erhält sie vom Präsidenten<br />
die erforderlichen Auskünfte sowie<br />
erforderliche statistische und andere<br />
Materialien zur Situation der Frauen<br />
an der Gesamthochschule <strong>Kassel</strong>.<br />
7. In Wahrnehmung ihrer Aufgaben<br />
nach diesen Richtlinien ist die Frauenbeauftragte<br />
oder ihre Vertreterin<br />
nicht weisungsgebunden. In personellen<br />
Angelegenheiten hat sie bzw.<br />
ihre Vertreterin entsprechend § 59<br />
HPVG Vertraulichkeit zu wahren.<br />
Sie hat in allen Hochschulgremien<br />
zu den Angelegenheiten nach diesen<br />
Richtlinien Rederecht.<br />
8. Zur Erfüllung ihrer Aufgaben wird<br />
die Frauenbeauftragte mit Personalund<br />
Sachmitteln unterstützt. Zum<br />
Ausgleich wird der Einrichtung, aus<br />
der die Frauenbeauftragte kommt,<br />
eine Stelle aus dem Stellenpool zugewiesen.<br />
9. In den Fachbereich und zentralen<br />
Einrichtungen können Frauenbeauftragte<br />
bestellt werden. Die Frauenvollversammlung<br />
des entsprechenden<br />
Fachbereichs bzw. der<br />
zentralen Einrichtung wählt die<br />
Frauenbeauftragte und schlägt sie<br />
dem Dekan bzw. der Dekanin, dem<br />
Geschäftsführenden Direktor bzw.<br />
der Direktorin oder dem Leiter bzw.<br />
der Leiterin der zentralen Einrichtung<br />
zur Bestellung vor. Werden<br />
Frauenbeauftragte bestellt, gehört<br />
die Wahrnehmung dieser Aufgabe<br />
zu ihren dienstlichen Tätigkeiten, für<br />
deren Ausübung der Fachbereich<br />
bzw. die zentrale Einrichtung die<br />
entsprechenden Voraussetzungen<br />
gewährleistet.<br />
Die Frauenbeauftragten der Fachbereiche<br />
und zentralen Einrichtungen<br />
erhalten für ihre Tätigkeit breite<br />
und gesicherte Information über die<br />
Situation der Frauen in ihrem jeweiligen<br />
Bereich und über alle Maßnahmen,<br />
die Fragen der Förderung von<br />
Frauen betreffen. Den Frauenbeauftragten<br />
ist die Möglichkeit einzuräumen,<br />
an den Sitzungen der Gremien<br />
in ihrem jeweiligen Bereich teilzunehmen.<br />
Sie haben Rederecht. Sie<br />
erhalten die Sitzungsunterlagen der<br />
in Frage kommenden Gremien.<br />
Ziffer VI. 7. Satz 2 gilt entsprechend.<br />
Sexismus am Arbeits- bzw.<br />
Studienplatz<br />
Frauen, die an ihrem Arbeitsplatz<br />
bzw. Studienplatz benachteiligt, diskriminiert<br />
oder belästigt werden,<br />
können sich an die Frauenbeauf<br />
1. Dem Frauenrat gehören zwei<br />
Studentinnen, zwei sonstige Mitarbeiterinnen,<br />
zwei wissenschaftliche tragte soll sie bei entsprechenden<br />
tragte wenden. Die Frauenbeauf<br />
Mitarbeiterinnen und zwei Professorinnen<br />
an .<br />
Gegenmaßnahmen unterstützen.<br />
2. Die Wahl zum Frauenrat wird<br />
Amtssprache<br />
nach den Grundsätzen der Persönlichkeitswahl<br />
und getrennt nach<br />
Formulare, Schriftstücke, Richtlinien,<br />
Ausweise etc. der Gesamthochschule<br />
<strong>Kassel</strong> werden in ge<br />
Gruppen durchgeführt. Die Wahl<br />
zum Frauenrat findet im Rahmen<br />
schlechtsneutraler Sprache verfaßt.<br />
der Konventswahl statt. Der Frauenrat<br />
wird für die Dauer von zwei<br />
p.<br />
Jahren gewählt.<br />
3. Aufgaben des Frauenrats sind:<br />
a) Unterstützung und Beratung der <strong>Kassel</strong> wächst<br />
Frauenbeauftragten der <strong>GhK</strong><br />
b) Mitwirkung bei der Umsetzung<br />
des Frauenförderungsplans der<br />
<strong>GhK</strong><br />
c) Aufklärungs-. Beratungs- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
innerhalb der<br />
Gesamthochschule <strong>Kassel</strong>.<br />
Die Wahrnehmung dieser Aufgaben<br />
gehört zu den Dienstaufgaben der<br />
Mitglieder des Frauenrats. Ausgleich<br />
dafür ist zu gewähren.<br />
ie <strong>Kassel</strong>er Bevölkerung nimmt<br />
Dso stark zu, wie die keiner anderen<br />
Bundesdeutschen Großstadt.<br />
Das geht aus einer Statistik des<br />
Deutschen Städtetages hervor. Sollte<br />
es bei diesen Zuwachsraten bleiben,<br />
so könnte die Stadt im nächsten<br />
Jahr die ,.Schallmauer" von<br />
200000 Einwohnerinnen und Einwohnern<br />
überschreiten. psk<br />
Frauen und Frauenforschung an Unis<br />
Status quo in der<br />
deutschen Soziologie<br />
..Frauen und Frauenforschung in der<br />
bundesdeutschen Soziologie - Ergebnisse<br />
der Soziologinnen - Enquete"<br />
ist das Thema des Werkstattberichtes<br />
27, der vom wissenschaftlichen<br />
Zentrum für Berufs- und<br />
Hochschulforschung herausgegeben<br />
wird. Die Autorin Angelika Wetterer<br />
dokumentiert vor allem den<br />
.status quo: und stellt Ergebnisse<br />
aus drei unterschiedlichen Teiluntersuchungen<br />
vor.<br />
1) den Frauenanteil im Lehrkörper<br />
und der Studentenschaft,<br />
2) der Analyse der Themen soziologischer<br />
Lehrveranstaltungen, die<br />
Aufschluß über thematische<br />
Schwerpunkte von Soziologinnen<br />
und über die Präsenz (bzw. Absenz)<br />
von Themen aus dem Bereich der<br />
Frauenforschung geben und<br />
und 250 Teilnehmerinnen aus<br />
Rder Bundesrepublik sowie der<br />
ehemaligen DDR nahmen mit der 5.<br />
Offenen Frauenhochschule (OFH)<br />
vom 8. bis 12. Oktober die Gelegenheit<br />
wahr, einen repräsentativen<br />
Überblick über Frauenforschungsansätze<br />
in Ost und West zu erhalten.<br />
Referentinnen aus beiden Teilen<br />
Deutschlands stellten anhand ausgewählter<br />
Themengebiete Ergebnisse<br />
und Fragestellungen von Frauenforschung<br />
dar.<br />
Daß das Thema trotz der rasanten<br />
Entwicklung noch relevant sei, ergebe<br />
sich fast schon allein aus der<br />
starken Resonanz, die diese Veranstaltung<br />
in allen Teilen des Landes<br />
gefunden habe, so die Vizepräsidentin<br />
der <strong>GhK</strong>, Dr. Gabriele Gorzka<br />
bei der Eröffnung der Veranstaltung.<br />
Diese OFH mit 34 Referentinnen<br />
aus Ost- und 39 Referentinnen aus<br />
Westdeutschland biete ein sehr breites<br />
thematisches Spektrum und sei<br />
die bisher größte Veranstaltung in<br />
diesem Rahmen . Sie sei insbesondere<br />
ein Ort des Dialogs zwischen<br />
ost- und westdeutschen Frauen.<br />
Hier müsse gefragt werden, ob das<br />
Szenario, das sich in Umrissen bereits<br />
abzeichnet im ostdeutschen<br />
Alltag, nicht gerade die Frauen in<br />
diesem Prozeß zu doppelten Opfern<br />
oder Verliererinnen mache. Sie sind<br />
vorrangig mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes<br />
bedroht, alleinstehende<br />
Mütter, die nach DDR-Recht geschieden<br />
wurden, haben auch zukünftig<br />
kein Recht auf Unterhaltszahlung,<br />
was bei zunehmender<br />
weiblicher Arbeitslosigkeit zur Existenzbedrohung<br />
wird. Der Abbau<br />
von Sozialeinrichtungen, wie Betriebskinderkrippen<br />
oder -kindergärten,<br />
Schülerhorten, kostengünstigen<br />
Urlaubsplätzen für Kinder u. ä. werden<br />
sich einschneidend auf die berufliche<br />
Situation von Frauen auswirken.<br />
"Dem liberaleren Abtreibungsgesetz<br />
droht eine Anpassung an die<br />
konservative West-Norm" so Gorzka<br />
weiter. Die Offene Frauenhochschule<br />
erlaube eine Standortbestimmung<br />
- für Frauen aus Ost und West.<br />
"Der politische Schnitt- oder Wendepunkt<br />
fordert die Reflexion vergangener<br />
Realität heraus, animiert<br />
zur Neubetrachtung und Neubewertung<br />
bisheriger Sichtweisen und bietet<br />
einen Anlaß zum Ausloten neuer<br />
Handlungsspielräume". In diesem<br />
Sinne wünschte die Vizepräsidentin<br />
den Teilnehmerinnen viel Erfolg.<br />
Mit ihrem Beitrag "Frauen und<br />
soziale Sicherheit" analysierte Dr.<br />
Beate Locker vom Zentralinstitut für<br />
Jugendforschung Leipzig die veränderte<br />
gesellschaftliche Realität, der<br />
sich Frauen im Zuge der deutschdeutschen<br />
Vereinigung stellen müssen.<br />
Die DDR schien ein Musterland<br />
der Gleichberechtigung - im Herbst<br />
'89 brachen auch hier die unter der<br />
Oberfläche schwelenden Widersprüche<br />
auf; die neue Frauenbewegung<br />
formierte sich mit alten Utopien.<br />
Bereits im Frühjahr '90 zeichnete<br />
sich ab, daß die Forderungen<br />
der Frauenbewegung nicht eingelöst<br />
3) der Analyse der Themen von<br />
Magister-, Diplom- und Doktorarbeiten,<br />
die an 19 soziologischen Hochschulinstituten<br />
eingereicht wurden.<br />
Mit den Ergebnissen dieser drei Teiluntersuchungen<br />
liegen erstmals Basisdaten<br />
über die personelle und<br />
inhaltliche Präsenz von Frauen in<br />
Forschung und Lehre im Fach Soziologie<br />
vor, anhand derer z:B. Aussagen<br />
über Unterschiede und Ähnlichkeiten<br />
in der Themenwahl weiblicher<br />
und männlicher Studenten getroffen<br />
werden können .<br />
Die Schrift ist als Einzelexemplar<br />
kostenlos, ab drei Stück für fünf DM<br />
beim Wissenschaftlichen Zentrum<br />
für Berufs - und Hochschulforschung<br />
der Gesamthochschule <strong>Kassel</strong> zu<br />
beziehen (Tel. 0561 / 8 04-24 15). p.<br />
Fräüeri zwischen Ost und West<br />
Opfer im Prozeß der gesellschaftlichen<br />
Wandlung?<br />
werden. Arbeitslosigkeit, Schließung<br />
der Kindergärten, extrem niedrige<br />
Renten für Frauen lauten die Stichworte<br />
ihres Szenarios für die Entwicklung<br />
in der ehemaligen DDR. In<br />
der Diskussion wurde deutlich, daß<br />
es die bestehende Rechtsunsicherheit,<br />
insbesondere im Arbeits- und<br />
Sozial recht, den Frauen erschwert,<br />
mit dem Tempo der Einheit Schritt zu<br />
halten.<br />
Den Auswirkungen des EG-Binnenmarktes<br />
auf die Lebens- und<br />
Arbeitssituation von Frauen ging<br />
Prof. Dr. Susanne Schunter-Kleemann,<br />
Bremen, in ihrem Vortrag<br />
nach. Sie analysierte die bisherige<br />
EG-Gleichstellungspolitik mit der<br />
Fragestellung, ob die in den bundesrepublikanischen<br />
Medien hinsichtlich<br />
des Binnenmarktes existierende<br />
Aufbruchstimmung und .Euro-Phorie"<br />
der Situation von Frauen gerecht<br />
werde . Diskriminierung im Erwerbsleben<br />
und im System der sozialen<br />
Sicherung, hohe Erwerbslosenquoten<br />
und eine ungenügende Gleichstellungspolitik<br />
sind ihrer Ansicht<br />
nach Indizien dafür, daß das Europäische<br />
Haus ein "Herrenhaus" bleiben<br />
wird . Das, was die Bauherren in<br />
Brüssel und Bonn entwerfen, sei für<br />
Frauen eher Anlaß zur "Euro<br />
Phobie".<br />
Die neuere Frauenliteratur in beiden<br />
Teilen Deutschlands war Thema<br />
der Vorträge von Dr. IIse Nagelschmidt,<br />
Leipzig, und Dr. Regula<br />
Venske, Hamburg. Dr. Nagelschmidt<br />
definierte die Frauenliteratur der<br />
ehemaligen DDR als Soziologieersatz,<br />
als Versuch einer Analyse der<br />
DDR-Gesellschaft, in der die Gleichberechtigung<br />
per Gesetz realisiert<br />
war und die dennoch von patriarchalischen<br />
Strukturen geprägt war. Die<br />
Frauenliteratur der DDR beinhalte<br />
den komplizierten Prozeß der<br />
Selbsterkundung, der historischen<br />
Ortung sowie des Freischreibens<br />
von männlichen Denkmustern. Dr.<br />
Venske hingegen nahm einen Paradigmenwechsel<br />
in der feministischen<br />
literaturwissenschaftlichen<br />
Forschung vor, indem sie nach den<br />
Männerbildern in der neueren<br />
deutschsprachigen Literatur von<br />
Frauen fragte. Die sich hier entfalteten<br />
Positionen gliedern sich in zwei<br />
Teile, zum einen die Kritik an der<br />
.Männerwelt" als .Mörderwelt", zum<br />
anderen die Frage nach utopischen<br />
Entwürfen von Männlichkeit.<br />
Auch in den weiteren Veranstaltungen<br />
standen Fragestellungen der<br />
Frauenforschung zur Geschichte<br />
und aktuellen Situation von Frauen<br />
in Ost und West im Mittelpunkt. Es<br />
wurde deutlich, daß Theorien und<br />
Fragestellungen der Frauenforschung<br />
in der ehemaligen DDR bisher<br />
eingebunden waren in die sozialistische<br />
Emanzipationstheorie und<br />
Patriarchatskritik vernachlässigten.<br />
Daher war es ein wesentliches Ziel<br />
der Konzeption der Offenen Frauennochschule.<br />
existierende Frauenforschungsansätze<br />
in der ehemaligen<br />
BRD in ihrer Vielfalt darzustellen.<br />
Christiane Lindecke/p.<br />
MIT EINEM ERÖFFNUNGSFRÜHSTÜCK wurde die 5. Offene<br />
Frauenhochschule begonnen. Sie hatte das Thema "Frauen zwischen<br />
Ost und West". (Foto: Ch. L./p.)
13. November 1990<br />
11. Hochschulwoche der <strong>GhK</strong>:<br />
Eschwege und die Region<br />
als Themenschwerpunkt<br />
om 29. Oktober bis 2. November<br />
V1990 fand die 11. Hochschulwoche<br />
der <strong>GhK</strong> in Eschwege statt.<br />
Rund 350 interessierte Eschweger<br />
Bürgerinnen und Bürger nahmen<br />
das Angebot wahr, sich in Vorträgen,<br />
einem Workshop und einer Veranstaltung<br />
der Zentralen Studienberatung<br />
über ausgewählte Forschungsthemen<br />
und das besondere<br />
Studienprofil an der <strong>GhK</strong> zu informieren.<br />
Den Eröffnungsvortrag hielt<br />
Prof. Dr. Ruf, FB 05, zum Thema<br />
.A brüstunqsperspektiven im Kontext<br />
der veränderten Ost-West-Beziehungen".<br />
Die Bipolarität im militärstrategischen<br />
Denken löse sich auf<br />
und werde zunehmend ersetzt ,<br />
durch Handlungsmuster, die von der<br />
Existenz der .rieuen Barbaren " ausgehen.<br />
Ein Schwerpunkt dieser Hochschulwoche<br />
waren Fragestellungen<br />
mit besonderem Bezug zur Region<br />
Eschwege. Bernd Keller, FB 13, referierte<br />
über die .Zukunft der Bauern.<br />
Landschaftspfleger oder Agrarindustrielle<br />
?" Ein Referat, an das<br />
sich eine lebhafte und zum Teil sehr<br />
kontroverse Diskussion aus dem<br />
Kreis der anwesenden Landwirte<br />
aus dem Werra-Meißner-Kreis und<br />
aus Thüringen anschloß. An dem<br />
Workshop über Konsequenzen der<br />
DDR-Öffnung für die regionale mittelständische<br />
Wirtschaft nahmen<br />
Vertreter der regionalen Unternehmen<br />
teil. Prof. Dr. Eckey, FB 7, hielt<br />
den einführenden Vortrag.<br />
Prof. Dr. Burckhardt, FB 13, beschäftigte<br />
sich in seinem Vortrag<br />
"Die Stadt in der Landschaft. Gestaltungsprobleme<br />
einer Mittelstadt " mit<br />
Fragen der Stadtgestalt. Wie kann<br />
die Eigenart von Städten als Ideal<br />
der Mischung von Funktionen (Wohnen,<br />
Arbeiten, Freizeitgestaltung)<br />
erhalten werden, wenn die Entwicklung<br />
der Stadt auf Ordnung geht?<br />
Auch würden die Städte zwar immer<br />
grüner , aber es entstehe lediglich<br />
ein . Verkehrsbeqleitunqsqrün", das<br />
aber keine Spannung mehr zwischen<br />
bebauter und unbebauter<br />
Landschaft entstehen lasse.<br />
Die Psychoanalytikerin Prof. Dr.<br />
Leuzinger-Bohleber und die Erziehungswissenschaftlerin<br />
Prof. Dr.<br />
schaften : Ein Thema , das besonders<br />
Jugendliche Zuhörer anzog.<br />
Die nächste Hochschulwoche der<br />
<strong>GhK</strong> wird in Hann.-Münden stattfinden.<br />
Die <strong>GhK</strong> wird damit erstmals in<br />
einem anderen Bundesland zu Gast<br />
sein.<br />
Anne Sachs<br />
Bewilligung des<br />
Otto-Braun-Fonds<br />
or einem Jahr war von der Firma<br />
VB. Braun Melsungen anläßlich<br />
des 150-jährigen Firmenjubiläums<br />
der .Otto-Braun-Fonds" zur Förderung<br />
der Wissenschaft und des wissenschaftlichen<br />
Nachwuchses in der<br />
Region gestiftet worden. Zum zweiten<br />
Mal wurden aus diesem jährlich<br />
mit 400000,- DM dotierten Fonds<br />
Stipendien und Gastprofessuren an<br />
der Gesamthochschule <strong>Kassel</strong> bewilligt.<br />
Zwei Diplom- und acht Doktorarbeiten<br />
wurden vom Kuratorium<br />
für eine Förderung ausgesucht.<br />
Für das Wintersemester wurde eine<br />
Gastprofessur für Hermann Glaser<br />
bewilligt (s. Bericht). Eine zweite<br />
Gastprofessur für Cowden E. M.<br />
Chikombah soll im kommenden<br />
Sommersemester durch den Otto<br />
Braun-Fonds realisiert werden. Damit<br />
kommt ein profilierter Erziehungswissenschaftier<br />
aus der Dritten<br />
Welt, seit der Unabhängigkeit<br />
Dekan der pädagogischen Fakultät<br />
an der <strong>Universität</strong> von Harare in<br />
Zimbabwe , an die Gesamthochschule<br />
<strong>Kassel</strong> , wie das Kuratorium<br />
für den Otto-Braun-Fonds jetzt mitteilte.<br />
p.<br />
WRK-Broschüre<br />
Weiterbildungsangebote<br />
ie Westdeutsche Rektorenkonferenz<br />
hat die siebte, erweiterte<br />
D<br />
Auflage der Übersicht über weiterführende<br />
Studienangebote ihrer Mitgliedshochschulen<br />
veröffentlicht.<br />
Die Übersicht enthält Hinweise<br />
auf Studieninhalte, Zielgruppen,<br />
Zugangsvoraussetzungen, Bewerbungsfristen<br />
und Studienbeginn. In<br />
der Regel ist auch die FundsteIle der<br />
Studien- und Prüfungsordnung angegeben<br />
, so daß Interessierte sich<br />
über die rechtlichen Bedingungen<br />
des Studienangebots informieren<br />
können . Die WRK versendet die<br />
<strong>GhK</strong>-<strong>PUBLIK</strong> Seite 7<br />
Zur Förderung von Architektur und Denkmalschutz mit Bezug zu Nordhessen :<br />
Karola-Plaßmann-Bahl-Stiftung gegründet<br />
Mit der Karola-Plaßmann-Bahl<br />
Stiftung ist jetzt die erste private<br />
Stiftung entstanden , die Architektur.<br />
Stadt- und Landschaftsplanung sowie<br />
Denkmalpflege mit Bezug zum<br />
nordhessischen Raum unterstützen<br />
will. Die Stiftung hat sich zum Ziel<br />
gesetzt, Projekte - vorrangig der<br />
Gesamthochschule <strong>Kassel</strong> - zu finanzieren<br />
, die sich mit planerischen<br />
und architektonischen Fragestellungen,<br />
insbesondere im öffentlichen<br />
Raum, auseinandersetzen. Sie will<br />
Studentinnen und Studenten der Architektur<br />
, Stadtplanung , Landschaftsplanung<br />
und des Bauingenieurwesens<br />
unterstützen und den<br />
Denkmalschutz fördern.<br />
Stifterin ist die <strong>Kassel</strong>er Journalistin<br />
Sigi Lehmann. Aus der Stiftung<br />
sollen jährlich Mittel in Höhe von<br />
16000 Mark vergeben werden. Namensgeberin<br />
der Stiftung ist die<br />
43jährig verstorbene Karola Plaßmann,<br />
geb. Bahl. Sie war seit 1984<br />
Leitende Baudirektorin des Staatsbauamts<br />
Arolsen. Als erste Frau in<br />
Hessen und eine der ersten in der<br />
Bundesrepublik hatte sie eine leitende<br />
Position in der öffentlichen Bauverwaltung<br />
inne. Die 1944 in Neuhof<br />
bei Fulda geborene Architektin studierte<br />
an der Technischen Hochschule<br />
Darmstadt und machte unter<br />
anderem bei der Stadt <strong>Kassel</strong> ihr<br />
Referendariat. Unter ihrer Bauleitung<br />
entstanden beispielsweise der<br />
Neubau des Kurhauses Bad Wildungen<br />
und der Autobahnraststätte<br />
<strong>Kassel</strong>, Neu- und Erweiterungsbauten<br />
des Amtsgerichts und Arbeitsamts<br />
Korbach , das Haus des Straßenbauamtes<br />
Arolsen u. a. Sie war<br />
betraut mit der Restaurierung von<br />
Schloß Friedrichstein bei Bad Wildungen<br />
und hatte noch mit der Restaurierung<br />
des Klosters Heydau bei<br />
Altmorschen begonnen . Ihr Anliegen<br />
war zu belegen, daß auch die öffentliche<br />
Hand funktional und schön und<br />
dabei wirtschaftlich bauen und alte<br />
Bausubstanz objektgerecht sanieren<br />
kann.<br />
Aufgearbeitete Erinnerungen<br />
an Zwangsarbeit<br />
DIE ERSTEN MITIEL DER Karola-Plaßmann<br />
Bahl-Stiftung übergab die Stifterin, die <strong>Kassel</strong>er<br />
Journalistin Sigi Lehmann (rechts) an Teilnehmerinnen<br />
des Projekts "Sanierungsplan für ein<br />
altes Bürgerhaus in Jaroslawl zur zukünftigen<br />
Nutzung als deutsch-sowjetische Begegnungsmann<br />
mit der Gewißheit, daß es<br />
sinnvoll verwendet würde. Sigi Lehmann,<br />
die als Reporterin beim Hessischen<br />
Rundfunk, Studio <strong>Kassel</strong>,<br />
arbeitet , hat die Form einer Stiftung<br />
gewählt , um den Namen Karola<br />
Plaßmann-Bahl in der Region über<br />
ihre Bauten hinaus lebendig zu erhalten.<br />
Mit der Stiftung soll an das<br />
architektonisch -gestalterische Element,<br />
das Karola-Plaßmann-Bahl in<br />
ihrer Arbeit zu eigen war, angeknüpft<br />
werden. Daß mit den Stiftungsmitteln<br />
zugleich der Nachwuchs<br />
- vorrangig Studentinnen und<br />
Studenten der Gesamthochschule<br />
Stifterin Sigi Lehmnann 2. <strong>Kassel</strong>er<br />
Karola Plaßmann hinterließ ihr •<br />
Vermögen ihrer Freundin Sigi Leh- Medienfest<br />
Reform-Forum <strong>GhK</strong>:<br />
in der <strong>GhK</strong><br />
.<br />
"Offene Gespräche"<br />
Garlichs , FB 1, berichteten über erste<br />
. Das 2. <strong>Kassel</strong>er Medienfest wurschen<br />
Ergebnisse aus einem empiri<br />
de am 2. November im Restau-<br />
Forschungsprojekt zu .Zukunftshoffnungen<br />
und Zukunftsäng<br />
, . rant Moritz der <strong>GhK</strong> gefeiert . Dieses<br />
Der Gründerkreis des Reform-Fo- Fest wird von <strong>Kassel</strong>er JournalistInrums<br />
<strong>GhK</strong> will die "offenen Gesprä- nen und Pressesprecherinnen, der<br />
sten von Kindern in beiden Teilen<br />
Deutschlands". Den Abschluß der<br />
ehe" im WS 90/91 noch einmal fort- Fachgruppe Journalistik in der IG<br />
Übersicht auf Anfrage. Adresse :<br />
Hochschulwoche bildete ein Vortrag<br />
setzen, um damit einen Beitrag zum Medien und dem Hessischen Jour<br />
Westdeutsche Rektorenkonferenz,<br />
von Dr. Metzler, FB 17, über die<br />
Verständnis zwischen den verschie- nalistenverband veranstaltet. Höhedenen<br />
Fachdisziplinen und Fachbe- punkt des Abends mit Musik, Buffet<br />
Redaktion : Susanne Schilden , Ahrstraße<br />
39, 5300 Bonn 2.<br />
Chaostheorie in den Naturwissenreichen<br />
der <strong>GhK</strong>, der Eigenart ihrer und Sketchen war die Verleihung<br />
wissenschaftlichen Kultur und ihrer der "kurzen Leine" und der "langen<br />
Alltagsprobleme zu leisten - dies Leine" durch die <strong>Kassel</strong>er Journaille<br />
immer verbunden mit der Frage, gibt an Informanden für deren Informaes<br />
einen verbindenden Auftrag für tionsverhalten und des "<strong>Kassel</strong>er<br />
die <strong>GhK</strong>in ihrer Eigenart für die Pressebechers der <strong>Kassel</strong>er Pres<br />
Zukunft , wie sieht dieser aus, wie ist sesprecher" an eine(n) herausradieser<br />
wahrzunehmen.<br />
gende(n) Journalisten(in). Die kurze<br />
Für das WS 90/91 sind die "offene Leine erhielt Uwe Wolk, Stadtpres<br />
Gespräche" geplant. Das erste soll seamt, die lange Leine Rainer<br />
dem Technikbereich , und hier insbe- Brinckmeier, Geschäftsführer des<br />
sondere dem Maschinenbau, gewid- Mietervereins <strong>Kassel</strong> und Umgemet<br />
sein, ein zweites soll dem bung.<br />
Kunstbereich gelten und in einem Der erstmalig vergebene Pressedritten<br />
soll die .Zentralverwaltunq" becher ging an die freie Journalistin<br />
Thema sein.<br />
Anne Riedel vom Journalistenbüro<br />
Als Termine sind vorgesehen - <strong>Kassel</strong>. Für die musikalische Abrunwie<br />
bisher jeweils donnerstags um dung des Abends sorgte das .Kas<br />
18.00 Uhr am HoPla, Nora-Platiel- seler Swingtett", für die hervorragen <br />
Str. 1, 3. Stock, Raum 3206 - der de Bewirtung hatte das Studenten<br />
22. November, der 20. Dezember , werk <strong>Kassel</strong> und seine Mitarbeiteder<br />
24.Januar. Klaus Grimmer r(innen) gesorgt. p.<br />
Der holländische Dichter Wim de<br />
Vries las in diesem Sommer in der<br />
Gesamthochschule. Der Autor, der<br />
t .•<br />
in den Niederlanden als Lyriker des<br />
von ihm gegründeten "Werkkreises<br />
für Arbeiterliteratur in Rotterdam"<br />
und als Verfasser von Hörspielen<br />
bekannt ist, mußte während des<br />
Zweiten Weltkrieges als Zwangsarbeiter<br />
in deutschen Lagern Not und<br />
Elend mit zahlreichen Schicksalsgenossen<br />
teilen. Als er nach siebenunddreißig<br />
Jahren zum ersten Male<br />
wieder nach <strong>Kassel</strong>, dem Ort seiner<br />
D~EIZEH.N STUDENTIN~~N<br />
Kriegserfahrungen, zurückkam , ent<br />
UND S!UDENTEN des Fachbe- stand ein Zyklus von Gedichten , der<br />
reichs freie Kunst "Keramik laden zu Ihrer 12. Werkstattausstel- nun in Rotterdam in einer zweispralung<br />
ein. Während dieser alljährlich stattfindenden Präsentation in ehigen Ausgabe unter dem Titel "Zuden<br />
Werkstatträumen der <strong>GhK</strong> werden Arbeiten aus den letzten rück nach <strong>Kassel</strong>. Die Ballade vom<br />
zwei Semestern vorgestellt. Damit wird ein Einblick in das gegen- Wa~nsin~" (Ve~lag J. ~obbemon~)<br />
wärtige Geschehen der Keramikklasse von Prof. Ralf Busz ermög- veroffe~tllcht Wird. Es Sind be~rbellicht.<br />
Je nach individuellem Interesse der Studentinnen handelt es tete E~lnneru~.gen an das schlimme<br />
. ' " . . und fur Auslander damals besonsich<br />
um EI~zelstucke aus allen ~e~~lchen der Keramik. Das ders erniedrigende Leben im Krieg.<br />
Spe.~trum. reicht v~:>n der B~ukeramlk uber gedrehte und gebaute Wim de Vries war als Zwangsarbei<br />
Gefaße bis zur freien Plastik.<br />
ter zu den <strong>Kassel</strong>er Fieseler-Werken<br />
Während der gesamten Ausstellungszeit vom 8. bis 16. Dezem- kommandiert worden.<br />
ber, 10.00 bis 19.00 Uhr, sind Studentinnen anwesend, um den Wim de Vries hat Gedichte ge<br />
Besuchern weitere Informationen zu geben und Fragen zu beant- schrieben , die ver~uchen , die nicht<br />
worten. Zur Ausstellungseröffnungen am Freitag, den 7 . Dezember nachla~senden, mit . zunehm~nden<br />
1990 um 20.00 Uhr sprechen Prof. Ralf Busz und Peter Krempl. Lebensjahren eher sl?h verstärken-<br />
.. . . ... . den schmerzhaften Erinnerungen zu<br />
Zus ätzlich werden zwei Dia-Vortrage gehalten. . bearbeiten, mit dem eigenen Zorn<br />
~m Sonntag, den. 9. Dezember ~b 11.00 ~hr r.efenert Peter K,~empl und Haß, den aufsteigenden Racheuber:<br />
,,1. Internationales Keramiksyrnposium In <strong>Kassel</strong> 1990 . bedürfnissen, der Trauer und dem<br />
Birgit Bramme berichtet am Sonntag, den 16. Dezember ab 11.00 erlittenen Verlust in einer Art und<br />
Uhr über ihre Japanreisen. Weise umzugehen , die friedliche<br />
Wege künftig öffnet und befestigt.<br />
Die Lesung wurde durch Prof. Krause-Vilmar<br />
(<strong>GhK</strong>) und Dr. Gert Meyer<br />
(der zur Geschichte der niederländischen<br />
Zwangsarbeiter in <strong>Kassel</strong><br />
forscht) eingeleitet. Wim de Vries hat<br />
dem Stellvertreter des Oberbürgermeisters<br />
der Stadt, Wolfram Bremeier,<br />
ein Exemplar seines Buches<br />
überreicht , das vom <strong>Kassel</strong>er Verlag<br />
Jenior & Preßler vertrieben wird. p.<br />
Durchschnittsabsolvent<br />
ist<br />
27,8 Jahre alt<br />
Wie das Statistische Bundesamt<br />
mitteilt, haben sich das Durchschnittsalter<br />
der deutschen Absolventen<br />
(27,8 Jahre) und die Studiendauer<br />
(durchschnitt lich 11,0 Fachsemester,<br />
je nach Abschlußart zwischen<br />
8,2 Fachsemestern in Fachhochschu<br />
lstudiengängen und 13,8<br />
Fachsemestern bei Doktorprüfun <br />
gen) haben sich im Vergleich zum<br />
Vorjahr kaum verändert . Unter den<br />
151 500 deutschen Hochschulabsolventen<br />
, für die nähere Angaben zum<br />
Studienablauf vorliegen , war es bei<br />
130000 die erste Abschlußprüfung.<br />
Über 21 000 (14,1 Prozent) haben<br />
ein weiterführendes Studium (Promotion,<br />
Ergänzungs- oder Zweitstudium)<br />
erfolgre ich abgeschlossen .<br />
<strong>Kassel</strong> - gefördert werden soll, ist<br />
ein Zeichen der Verbundenheit der<br />
Journalistin Lehmann mit der <strong>Kassel</strong>er<br />
Reformhochschule.<br />
In besonders umfassender Weise<br />
entspricht das erste in diesem Jahr<br />
geförderte Projekt den Vorstellungen<br />
der Stiftung. Es ist das an der<br />
Gesamthochschule <strong>Kassel</strong> betriebene<br />
Vorhaben "Sanierungsplan für<br />
ein altes Bürgerhaus in Jaroslawl<br />
zur zukünftigen Nutzung als<br />
deutsch-sowjetische Begegnungsst<br />
ärte". Daran beteiligt sind die Professoren<br />
Dr.-Ing. Dieter Haberland,<br />
Fachbereich Bauingenieurwesen,<br />
und Dipl.-Ing. Jochem Jourdan ,<br />
Fachbereich Architektur. Dieses<br />
Bürgerhaus in Jaroslawl wurde der<br />
Stadt <strong>Kassel</strong> im Rahmen ihrer Städtepartnerschaft<br />
überlassen und muß<br />
vollständig instandgesetzt werden.<br />
Durch die Stiftungsmittel war es fünf<br />
an dem Projekt beteiligten Studenten/innen<br />
der Architektur und des<br />
Projektpräsentation<br />
Informationsorganisation<br />
ie Absolventinnen und Absolventen<br />
des Weiterbildenden<br />
D<br />
Studiums Informationsorganisation<br />
stellten auch in diesem Jahr zum<br />
Abschluß ihres Studiums die Ergebnisse<br />
der im Rahmen des dritten<br />
Studiensemesters entstandenen<br />
Projekte für die nachfolgenden Semester<br />
und die interessierte Öffentlichkeit<br />
vor.<br />
Von den 67 Teilnehmern (33 Frauen<br />
und 34 Männer) des Vorkurses<br />
1988, die jetzt ihr Studium beendeten,<br />
haben 41 Personen insgesamt<br />
23 Projekte bearbeitet. 21 davon<br />
wurden mit einer schriftlichen Hausarbeit<br />
abgeschlossen . Von diesen<br />
wurden insgesamt 12 Arbeiten präsentiert.<br />
Die besondere Bedeutung der<br />
Projekte liegt in ihrer Doppelfunktion.<br />
Einerseits soll im Rahmen der<br />
Projektarbeit deutlich werden, was<br />
die Teilnehmer im Weiterbildenden<br />
Studium Informationsorganisation<br />
an Wissen erworben haben. Andererseits<br />
soll das Projekt selbst den<br />
Lernzusammenhang intensivieren<br />
und erweitern, indem es die Möglichkeit<br />
bietet, neues Wissen zu<br />
sammeln und gleichzeitig zu verarbeiten<br />
und dazu befähigt, eigenverantwortlich<br />
ein umfassendes Problem<br />
zu bearbeiten und einen angemessenen<br />
Lösungsvorschlag hierzu<br />
zu unterbreiten .<br />
Das Themenspektrum der Vorstellungen<br />
betraf beispielsweise<br />
Projekte zur EDV-Einführung in so<br />
unterschied lichen Bereichen wie<br />
z.B. Schulbetrieb , Veterinärbehörde ,<br />
Pflegestation eines Krankenhauses ,<br />
Autohobbywerkstatt oder Bauernhof<br />
mit einer größeren Kuhherde ; es<br />
betraf aber auch Industriebetriebe,<br />
die den EDV-Einsatz in der Wareneingangskontrolle,<br />
der Fertigungsplanung<br />
oder in der Kundenauftragsverwaltung<br />
plante, oder eine<br />
Versicherung, die eine EDV-gestützte<br />
Provisionsberechnung einführen<br />
wollte.<br />
Der nächste Vorkurs zum Weiterbildenden<br />
Studium Informationsorganisation<br />
, das jetzt in das Regelangebot<br />
der Gesamthochschule<br />
<strong>Kassel</strong> übernommen worden ist, beginnt<br />
im Sommersemester 1991.<br />
Weitere Informationen und Anmeldungen<br />
sind erhältlich bei Anne<br />
Höhmann, Gesamthochschule <strong>Kassel</strong>,<br />
Weiterbildendes Studium Informationsorganisation.<br />
Mönchebergstr.<br />
17, <strong>Kassel</strong>, Tel. 8 04-31 72.<br />
Anne Höhmann<br />
stätte". Von links nach rechts: Gerhard Tanner,<br />
Ulrich Huster, Ingrid Jancevski, Manfred Ußlebery<br />
(nicht auf dem Bild: Frank Bohland) - s.<br />
nebenstehenden Bericht. (Foto: H. J . Thienemann/p.)<br />
Bauingenieurwesens möglich, nach<br />
Jaroslawl zu reisen und gemeinsam<br />
mit Prof. Haberland die Bausubstanz<br />
zu sichten und Sanierungsmaßnahmen<br />
zu entwickeln . Es sind<br />
Ingrid Jancevski, Frank Bohland,<br />
Manfred Ußleber, Gerhard Tanner<br />
und Ulrich Huster, die jeweils 2000<br />
Mark als Reisestipendium erhielten.<br />
Eine weitere Förderung für die wissenschaftliche<br />
Dokumentation ist in<br />
Aussicht gestellt.<br />
Vorstellung der Stiftung<br />
Die Präsentation der Karola-Plaßmann-Bahl-Stiftung<br />
und die erste<br />
Übergabe von Fördermitteln fand<br />
am 31. Oktober in der Autobahnraststätte<br />
<strong>Kassel</strong> im Rahmen einer kleinen<br />
Feier statt. Gerhard Meyer, Abteilungsdirektor<br />
in der Oberfinanzdirektion<br />
Frankfurt und früherer Vorgesetzter<br />
von Karola Plaßmann als<br />
Leiter des Hochschulbauamts und<br />
des Staatlichen Hochbauamts würdigte<br />
dabei die Namenspatronin als<br />
ungewöhnlich kreative, kompetente<br />
und engagierte Mitarbeiterin . Prof.<br />
Haberland und Prof. Jokkusch (FB<br />
12) dankte der Stifterin für ihre Initiative<br />
zu Förderung von Studierenden<br />
der <strong>GhK</strong>.<br />
Anfragen nach Stiftungsunterlagen<br />
und Anträgen sind zu richten<br />
an: Karola-Plaßmann-Bahl-Stiftung,<br />
z. Hd. Frau Sigi Lehmann, Reginastr.<br />
18, 3500 <strong>Kassel</strong>.<br />
(P)fu nds( 5 )achen<br />
Das Personalstammamt der Bundeswehr<br />
hat mich gebeten, die lateinischen<br />
Bezeichnungen der <strong>Universität</strong>en<br />
des Landes mitzuteilen. Für die<br />
Gesamthochschule <strong>Kassel</strong> erscheint<br />
die Bezeichnung ..Gomprehensa Gasselana"<br />
erwägenswert .<br />
Ich bitte um Ihre Stellungnahme.<br />
Erlaß des Hessischen Ministeriums<br />
für Wissenschaft und Kunst vom 25.<br />
Oktober , gerichtet an den Präsidenten<br />
der Gesamthochschule <strong>Kassel</strong>.<br />
Und jeder Student lernt bereits während<br />
des Studiums seinen künftigen<br />
Beruf kennen, die Probleme am Arbeitsplatz,<br />
den Umgang mit Kollegen.<br />
Die Hochschullehrer helfen ihm dabei<br />
- auch beim Verdauen hinterher.<br />
(Aus : Portät einer Hochschule , 1989 .<br />
S. 9), herausgegeben von der <strong>GhK</strong><br />
Pressestelle.<br />
Wirtschaftswissenschaftler<br />
aus<br />
Lublin zu Besuch<br />
an der <strong>GhK</strong><br />
om 22. bis zum 26. Oktober hat<br />
der Fachbereich Wirtschafts<br />
Vte<br />
wissenschaften der <strong>GhK</strong> Besuch<br />
von drei Wirtschaftswissenschaftlern<br />
aus Lublin, der Partner-<strong>Universität</strong><br />
Marii Curie-Sklodowska.<br />
Die Gäste haben sich vor Ort über<br />
die Struktur des Fachbereiches Wirtschaftswissenschaften<br />
und über die<br />
Berufspraktischen Studien der Studenten<br />
informiert . Bei Wissenschaftlern<br />
des Fachbereiches haben sie<br />
sich zu ökonomischen Fragen des<br />
deutschen Wirtschaftssystems kundig<br />
gemacht.<br />
Ein spezielles Programm mit Besichtigungen<br />
von Wirtschaftsunternehmen<br />
im Raum <strong>Kassel</strong> (Kreissparkasse<br />
<strong>Kassel</strong>, Technoform Caprano,<br />
Brunnhofer KG, Jordan KG)<br />
vermittelte den Gästen aus Polen<br />
einen Eindruck von hiesigen Unternehmen.<br />
Für die Durchführung des<br />
Besuchsprogrammes war der Leiter<br />
des Akademischen Auslandsamtes,<br />
Walter Rohman, zuständig . p.
Seite 8<br />
<strong>GhK</strong>-<strong>PUBLIK</strong> 13. November 1990<br />
Wiederaufnahme der <strong>GhK</strong>-Namensdiskussion:<br />
Wäre "<strong>Universität</strong> <strong>Kassel</strong>" nicht besser?<br />
n diesen Wochen sind die wissen<br />
Einrichtungen der<br />
Ischaftlichen<br />
<strong>GhK</strong> aufgefordert, ihre mittelfristigen<br />
Strukturvorstellungen in einen Hochschulentwicklungsplan<br />
,<strong>GhK</strong> 2002'<br />
einzubringen. Das ist ein Anlaß,<br />
über die offizielle Bezeichnung der<br />
Hochschule wieder einmal nachzudenken.<br />
Das ,Firmenschild' gehört<br />
zwar nicht zu den zentralen Strukturproblemen,<br />
aber es hat doch entschieden<br />
mehr als nur eine kosmetische<br />
Bedeutung. In der weiträumig<br />
gewordenen europäischen Hochschullandschaft<br />
ist ein überregional<br />
und international klar verständliches<br />
Leitwort wichtig. Nach meiner Überzeugung<br />
ist das angemessene Leitwort:<br />
"<strong>Universität</strong> <strong>Kassel</strong>". Fünf Argumente<br />
dafür seien hier zur Diskussion<br />
gestellt:<br />
Mißverständlich<br />
1. Die Bezeichnung "Gesamthochschule"<br />
hat in den vergangenen 18<br />
Jahren nichts von ihrer Mißverständ<br />
Iichkeit eingebüßt. Sie ist weder<br />
sprachlich prägnant, noch ist sie<br />
praktisch, Selbst die regionale und<br />
lokale Offentlichkeit versteht "Gesamthochschule"<br />
nicht selten immer<br />
noch als ein Zwittergebilde in der<br />
Nähe von "Gesamtschule" und "Gesamtvolkshochschule".<br />
International<br />
hat sich das Wort "Gesamthochschule"<br />
als schlechthin unübersetzbar<br />
erwiesen. Viele Fachgebiete der<br />
<strong>GhK</strong> sind in ihrem auswärtigen<br />
Schriftverkehr längst zur Adressenangabe<br />
"<strong>Universität</strong> <strong>Kassel</strong>" übergegangen.<br />
Einzig das bequeme Kürzel<br />
"<strong>GhK</strong>" hat sich als Erkennungszeichen<br />
positiv etabliert.<br />
2. In der deutschen und europäischen<br />
Hochschullandschaft zeichnen<br />
sich zwei Großgruppen der Benennungen<br />
ab: 1. <strong>Universität</strong>en, 2.<br />
Sonstige Hochschulen (Fachhochschulen<br />
u. a.). Die <strong>GhK</strong> ist eine <strong>Universität</strong>,<br />
ordnet sich aber mit dem<br />
voran gesetzten Wort "Gesamthochschule"<br />
in die 2. Gruppe ein. Das<br />
schafft Erläuterungszwänge, die<br />
durch das hintangehängte Wort<br />
__AMDD_<br />
•• ~mcMJJaN.<br />
MOU.MIDlICMII "-ATZ 22 •..8 38 07<br />
Architektur· Bauingenieurwesen . Maschinenbau<br />
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"<strong>Universität</strong>" nicht beseitigt werden, <strong>Kassel</strong>" zwingend gekennzeichnet<br />
sondern nur ungeschickt wirken . .und abgesichert.<br />
3. Die Abneigung gegenüber der<br />
Bezeichnung "<strong>Universität</strong>", die in der Alle Überlegungen zusammen<br />
Gründungsphase der <strong>GhK</strong> respektable<br />
Gründe gehabt haben mag, ist bisherigen Namenbestandteile in ei<br />
laufen auf den Vorschlag hinaus, die<br />
heute nicht mehr gerechtfertigt. Der ne neue Reihenfolge zu bringen:<br />
aus den abgeschafften Talaren vertriebene<br />
"Muff von 1000 Jahren" hat<br />
an den <strong>Universität</strong>en anderenorts<br />
keine höhere Schadstoffkonzentration<br />
als der Wind, der an der <strong>GhK</strong><br />
weht.<br />
<strong>Universität</strong> und Reform<br />
"<strong>Universität</strong> <strong>Kassel</strong> - Gesamthochschule<br />
-". Als Erkennungszeichen<br />
kann dabei das Kürzel <strong>GhK</strong> in seiner<br />
quadratischen Umrandung beibehalten<br />
werden . Hartrnut Kugler<br />
Intellektuelles Klima<br />
1987 bearbeitete Krasnodebski<br />
eine Auswahl von Weber-Texten, die<br />
in einem polnischen Untergrundverlag<br />
erschienen. Mit diesem Wirken<br />
stellte er sich auf die Seite der<br />
"anständigen Intellektuellen". Die<br />
"Unanständigen" sind in seinem<br />
Sprachgebrauch diejenigen, die<br />
dem Marxismus und der kommunistischen<br />
Partei Polens verhaftet<br />
bleiben.<br />
Eine Opposition gegen die Ideologie<br />
der herrschenden KP Polens<br />
kristallisierte sich in den späten 70er<br />
Jahren heraus, schildert Krasnodebski<br />
die eigene geistige Entwicklung<br />
vor dem Hintergrund der politischen<br />
Veränderungen in seinem<br />
Heimatlande. "Besonders Leute<br />
meiner Generation waren es, die<br />
damals begannen, eine Oppositionsbewegung<br />
zu formieren. Der<br />
Riß zwischen den "Anständigen"<br />
und den "Unanständigen" entstand".<br />
Nur wenige, beschreibt Krasnodebski,<br />
hielten auch noch in den 80er<br />
Jahren an der Partei fest, blieben<br />
"unanständig".<br />
Für den 37jährigen Polen war die<br />
politische Wende in den Ländern<br />
Osteuropas deshalb nicht überraschend.<br />
"Wer in Warschau lebte,<br />
spürte, daß allein die Macht noch für<br />
einen künstlichen Zusammenhalt<br />
sorgte". Überraschend sei dann allerdings<br />
der Zeitpunkt und die Art<br />
der Wende gewesen, die Kapitulation<br />
der kommunistischen Partei Polens:<br />
"Wir hatten nicht gedacht, daß<br />
es so leicht sein würde".<br />
Krasnodebski beschreibt die jüngste<br />
polnische Geschichte in einer<br />
Mischung aus Nähe und Distanz,<br />
aus Beteiligung verratender Dichte<br />
und von wissenschaftlicher Analyse<br />
geprägter Nüchternheit. Seine zahl-<br />
Neuer DAAD<br />
Generalsekretär<br />
Dr. Christian Bode ist neuer Generalsekretär<br />
des Deutschen Akademischen<br />
Austauschdienstes. Bode<br />
(47) war seit 1982 Generalsekretär<br />
der Westdeutschen Rektorenkonferenz.<br />
Begonnen hatte der Volljurist<br />
seine berufliche Laufbahn 1972 im<br />
Bundesm inisterium für Bildung und<br />
Wissenschaft. Bode ist verheiratet<br />
und hat drei Kinder. Dr. Karl Roeloffs,<br />
der seit 1979 Generalsekretär<br />
des DAAD war, ist in den Ruhestand<br />
getreten.<br />
DAAD<br />
Humboldt-Stipendiat Dr. Krasnodebski<br />
4. Durch die Bezeichnung "<strong>Universität</strong>"<br />
wird das Reformkonzept und<br />
der Reformanspruch der <strong>GhK</strong> nicht<br />
abgeschwächt. Im Gegenteil. Die<br />
Besonderheiten der Lehr- und Forschungsprofile<br />
der <strong>GhK</strong> lassen sich Er übersetzt soziologische und<br />
wirksamer vertreten, wenn sie un- philosophische Literatur aus<br />
Max Weber-Spezialist<br />
eingeschränkt als Strukturelemente dem Deutschen ins Polnische und<br />
eines <strong>Universität</strong>skonzepts geltend gilt in seiner Heimat als Kenner der<br />
gemacht und nicht zum Vorwand deutschen Soziologie : Zdzislaw Madafür<br />
genommen werden, daß man rek Krasnodebski, 37jähriger promoihretwegen<br />
die <strong>GhK</strong> aus dem Kreis vierter Wissenschaftler aus Warder<br />
,eigentlichen' <strong>Universität</strong>en aus- schau, lebt und forscht für ein Jahr in<br />
sortiert. <strong>Kassel</strong>. Die Alexander von Hum-<br />
Freilich sollte die Sonderqualität boldt-Stiftung finanziert seinen Aufder<br />
<strong>GhK</strong> im Namen markiert bleiben. enthalt an d.er G~samthochschule<br />
Dafür kann sich das Wort "Gesamt- <strong>Kassel</strong> als Stlp~ndlum.<br />
hochschule" als Zusatz eignen, Kras~odebskls b.esonderes Inte~denn<br />
ein Namenszusatz darf zu esse gilt dem SOZiologen und Phi<br />
Nachfragen und Erläuterungen an- !osophen MCl:x Weber. Das brachte<br />
regen. Ihn. auch m.lt Prof.. Dr. Johannes<br />
5. In der Regel haben die Hoch- Weiß (FB5) In Verblndu~g, der den<br />
schullehrer an einer <strong>Universität</strong> ein ~ufenthal~ des Polen. wls.~enschaftgeringeres<br />
Lehrdeputat als an ande- lieh b~gle!tet. Weber I:,t fur Krasnoren<br />
Hochschulen. Die an der <strong>GhK</strong> debski eine Geg.enflg.ur zu K~JI<br />
noch bestehende Zweiteilung _ die Marx,. W~bers ~ozlologlsche Sch~I~sogenannte<br />
Hochdeputatsprofessu- ten Sind Ihm eine Grundlage P?lItlren<br />
sind als ehemalige Fachhoch- schen Denkens. Im Zentrum seines<br />
schullehrersteIlen mit 14 SWS Lehr- Forschun~saufenthaltes . ~n der<br />
verpflichtung behaftet - wird im Zu- nord.hesslschen <strong>Universität</strong> steht<br />
ge der Pensionierungen und Neube- folgllc~ auc~ Ma~ Webe~: Krasnorufungen<br />
mit Recht abgebaut zugun- debsk.1 ,?~~elt~t eine ,,~Ielne Monosten<br />
des einheitlichen Typus der qraphie fur el~en 'polnl~?hen :terlag<br />
<strong>Universität</strong>sprofessur. Bereits jetzt vor, . um damit. eine Lucke In d~r<br />
tragen alle Professorinnen und Pro- polnlsc~sprachlgen ,,"":Issenschaftllfessoren<br />
an der <strong>GhK</strong> die Bezeich- chen lIte.ratur zu sc~lIeßen. Danenung<br />
.Univ-Prot.". Diese Vereinheit- ben arbeitet er. an einem .Buch, In<br />
lichung der Personalstruktur wird ~em er das wl~sens.chaftliche und<br />
durch die Bezeichnung <strong>Universität</strong> Intellektuelle Klima In Polen und<br />
" Deutschland vergleichen will.<br />
......--------------------------.<br />
reichen Auslandsaufenthalte seit<br />
1977, als er erstmals in der Bundesrepublik<br />
war, verschaffen ihm die<br />
Möglichkeit dieses Perspektivenwechseis<br />
. Er ist nicht nur in Warschau<br />
zu Hause, sondern auch in<br />
<strong>Kassel</strong> tritt er selbstsicher, wenn<br />
auch verhalten, auf. Er beherrscht<br />
die deutsche Sprache perfekt und<br />
seine Ausführungen verdeutlichen,<br />
daß ihm die wissenschaftliche und<br />
landes vertraut sind. Geradezu<br />
politische Landschaft seines Gast- IIIIIIIIII~<br />
schelmisch lobt er <strong>Kassel</strong>s neue<br />
Lage: "Bequem in der Mitte und<br />
nicht so weit von Warschau".<br />
Er beendet das Gespräch mit einer<br />
Rückversicherung, indem er im<br />
Weggehen betont, "daß ich nie Marxist<br />
war". Warschau ist eben "nicht<br />
so weit" . . . Johannes Dörries<br />
in schmales Gesicht, das stän<br />
ungeteilte Aufmerksamkeit<br />
Edig<br />
vermittelt und immer wieder durch<br />
die kleinen freundlichen Lachfalten<br />
in den Augenwinkeln erhellt wird:<br />
Eveline Goodman-Thau während<br />
des Einführungsvortrags im Rahmen<br />
ihrer Rosenzweig-Gastprofessur.<br />
"Ich gehe mit Ehrfurcht diese<br />
Professur an", sagte die in Wien<br />
geborene Wissenschaftlerin, die<br />
heute in Jerusalem lehrt. Sie komme<br />
als Stellvertreterin für die Menschen,<br />
die nicht mehr hier seien. Damit<br />
versuche sie, eine Brücke zu bauen,<br />
denn die Menschen in Israel hätten<br />
ihr europäisches Hinterland verloren.<br />
Den Namensgeber ihrer Professur<br />
stellte Frau Goodman-Thau sodann<br />
in den Mittelpunkt ihres Vortrags:<br />
,,Zur rechten Zeit verstehen.<br />
Franz Rosenzweig und die ewige<br />
Jugend des Wortes", wo sie das<br />
während einer Krankheitsperiode<br />
von Rosenzweig neu entwickelte<br />
Denken abseits der herkömmlichen<br />
MIT EHRFURCHT gehe sie die ihr übertragene Franz-Rosenzweig-Gast-Professur<br />
an, so Eveline Goodman-Thau während<br />
ihres Eröffnungsvortrags (Bild: H. J. Thienemann/p.)<br />
Einführungsvortrag der Rosenzweig-Gastprofessorin:<br />
Das europäische Hinterland verloren<br />
philosophischen Bahnen mit Aspekten<br />
der Schöpfungsgeschichte konfrontierte.<br />
Prof. Dr. Luise Schottroff (FB 1)<br />
hatte die israelische Wissenschaftlerin<br />
zuvor begrüßt und mit Goodman<br />
Thaus Worten dazu aufgerufen, daß<br />
doch "Eva" wie keine andere dazu<br />
aufgerufen sei, die zerstörte Welt<br />
wieder aufzubauen.<br />
Frau Goodman-Thau wird im Win-<br />
tersemester eine Vorlesung zum<br />
Thema "Problem der Identität von<br />
Juden in Deutschland" halten (montags<br />
18-20 Uhr). sowie zwei Seminare<br />
über .Franz Kafka und Paul<br />
Celan - Tradition als Widerspruch"<br />
(dienstags 16-18 Uhr) und .Franz<br />
Rosenzweig - Übersetzer der Bibel"<br />
(dienstags 18-20 Uhr); alle Veranstaltungen<br />
Diagonale 9, Raum 0422 .<br />
Jens Brömer<br />
Alf Schuler-Arbeiten im Kunstverein<br />
Alf Schulers Arbeiten sind noch<br />
bis zum 25. November im <strong>Kassel</strong>er<br />
Kunstverein zu sehen. Sie bestehen<br />
aus ganz einfachen und schlichten<br />
Materialien, z. B. aus Schnüren und<br />
Metallrohren, Tüchern und Blechen .<br />
Es geht ihm jedoch nicht wie Künstlern<br />
der Arte povera um die HeraussteIlung<br />
ästhetischer Reize. Es geht<br />
Schuler über die Logik und Mechanik<br />
hinaus um Stimmungen - Stimmungen,<br />
die sich aus der Befriedigung<br />
über die gelungene, doch nicht<br />
gesicherte .Harrnonisierunq gegensätzlicher<br />
oder zumindest dissonanter<br />
Erfahrungsmuster" (H.-J. Müller)<br />
ergeben. Alf Schuler, Jahrgang<br />
1945, ist seit letztem Jahr Professor<br />
für Bildende Kunst an der Gesamthochschule<br />
<strong>Kassel</strong>, Fachbereich<br />
Kunst.<br />
Öffnungszeiten sind:<br />
Dienstag bis Freitag: 10-13 Uhr,<br />
15-18 Uhr,<br />
Samstag und Sonntag: 10-13 Uhr,<br />
Montag geschlossen P.<br />
Alle Wege führen über <strong>Kassel</strong>!<br />
Einer der Vielen Standortvorteile<br />
von <strong>Kassel</strong> Ist die<br />
zentrale Lage In Deutschland.<br />
Zu einem guten Standort für<br />
Industrie, Handel und Handwerk<br />
gehört auch eine Bank,<br />
die In der Region verankert<br />
und mit Ihr gewachsen 1St.<br />
Die Stadtsparkasse <strong>Kassel</strong> ISt<br />
die älteste selbständige und<br />
größte Bank Nordhessens und<br />
hat eine Bilanzsumme von<br />
DM drei Milliarden.<br />
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Wer<br />
Werle<br />
schafft,<br />
willWerle<br />
auch bewahren.<br />
Junge Leute betrachten<br />
ihr Anwesen<br />
als Fundament persönlicher<br />
Freiheit und Sicherheit.<br />
Wie frei und sicher<br />
erweist sich, wenn menschliches<br />
Versagen (z.B. eine<br />
überbordende Badewanne) oder<br />
höhere Gewalt (z.B. Frost, Hagel,<br />
Sturm) mehr als den Hausfrieden<br />
gefährden. Auch wir können dergleichen<br />
nicht verhindern, aber Sie versichern,daß<br />
es Ihr Schaden nicht sein muß.<br />
iiBrand