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Die Hausdülmener Schule - Dülmener Heimatblätter

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<strong>Die</strong> Entwicklung der <strong>Hausdülmener</strong> <strong>Schule</strong> von den Anfängen bis zur Gegenwart 9<br />

Und secretz, Sigl. St. Ludgerscharg den 18 martÿ 1675<br />

Christoph Bernhardt [ . . . ] 5<br />

<strong>Die</strong> Anweisung von Galens wurde umgesetzt und der Schulbetrieb aufgenommen.<br />

Unterricht hat vermutlich wohl nur für wenige Jahre in Hausdülmen stattgefunden,<br />

denn schon am 26. November 1681 6 berichtet die Hofkammer über eine Klage, dass<br />

die am Amtshaus gebaute <strong>Schule</strong> zwar zunächst benutzt worden sei, aber inzwischen<br />

vom fürstlichen Jäger Bernd Embting als Viehstall genutzt werde. Man verlangte, den<br />

Stall umgehend in den früheren Zustand zu versetzen, damit darin wieder <strong>Schule</strong> zur<br />

besseren Erziehung der Jugend stattfinden könne, und Jäger Empting zu befragen, warum<br />

und auf wessen Geheiß er diese Umnutzung vorgenommen habe. Offensichtlich hat der<br />

Rentmeister diese Anweisung nicht ausgeführt, denn 10 Monate später am 26. September<br />

1682 7 kommt abermals die Aufforderung an den Rentmeister zu Dülmen, den „Jäger<br />

Berndt Embting zu verhören“, warum er die <strong>Schule</strong> zu „Dullman zu Viehestall“ genutzt<br />

habe und der ausdrückliche Befehl, „den Platz zur <strong>Schule</strong> wiederumb einrichten“ zu lassen.<br />

Der Rentmeister äußerte sich erst am 12. Dezember 1682 8 zur Vernehmung des Hofjägers<br />

und berichtete sinngemäß, als er seinen Jäger wegen der Umnutzung der <strong>Schule</strong> zum<br />

Viehstall zur Rede habe stellen wollen, habe er erfahren, dass dieser zur Hochfürstlichen<br />

Jagd zum Hümmling befohlen und somit nicht anwesend war. Er verhörte aus diesem<br />

Grunde seine Frau. Sie berichtete, dass ihrem Mann seinerzeit ein benötigter Stall für<br />

das Unterstellen seines Viehes vom inzwischen verstorbenen Fürstbischof (Christoph<br />

Bernhard von Galen, gest. 1678) zwar versprochen, aber wegen dessen Ableben nicht<br />

mehr erstellt worden sei. Sie hätten sich den besagten Platz auf Geheiß angeeignet und<br />

benutzt, da vor der <strong>Schule</strong> noch ein passender Platz gewesen sei. Man sei auf Grund des<br />

erteilten Befehles bereit, den besagten Platz wieder abzugeben und in den vorherigen<br />

Stand zu versetzen. Mit Schreiben vom 22. Dezember 1687 9 an die Hofkammer wird<br />

berichtet, man habe zwar in der Vergangenheit „aufm Ambthaus Dülman“ eine <strong>Schule</strong> und<br />

dabei für den Schulmeister eine Wohnung errichten lassen. Der Schulmeister habe aber<br />

vor einiger Zeit den Ort verlassen, da er sich an anderer Stelle habe verbessern können.<br />

Da aber kein Nachfolger gekommen sei, habe Jäger Embting seine „Kuhbiester“ darin<br />

eingestallt, wodurch sie merklich zerstört worden sei. Ein neuer Schulmeister könne nicht<br />

eingewiesen werden, und Jäger Empting sei trotz mehrfacher Aufforderung, die <strong>Schule</strong><br />

und die dazugehörige Wohnung freizugeben, bisher nicht dazu bereit, da ja doch für einige<br />

Zeit „keine <strong>Schule</strong> gehalten“ werden könne. Aus diesem Grunde wurde noch einmal darum<br />

gebeten, besagtem Jäger Embting zu befehlen, die in Frage stehende <strong>Schule</strong> mitsamt der<br />

Wohnung wieder abzutreten und den angerichteten Schaden zu ersetzen.

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