Die Hausdülmener Schule - Dülmener Heimatblätter
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<strong>Die</strong> Entwicklung der <strong>Hausdülmener</strong> <strong>Schule</strong> von den Anfängen bis zur Gegenwart 39<br />
Veränderungen im Bereich <strong>Schule</strong><br />
Im Gegensatz zur zentralistischen und totalitären Bildungs- und Kulturpolitik des Hitler-<br />
Reiches war der Schulbereich mit dem 1949 verabschiedeten Grundgesetz der Bundesrepublik<br />
Deutschland in die Zuständigkeit der einzelnen Bundesländer überführt worden,<br />
die demnach über die Schulgesetze in ihren jeweiligen Ländern debattierten und diese verabschiedeten.<br />
Kritik riefen insbesondere die verschiedene Dauer der Grundschulzeit und<br />
der Volksschulpflicht, der unterschiedliche Beginn des Schuljahres (Herbst bzw. Ostern)<br />
sowie die Ferienordnung hervor.<br />
Anfang der 1960er-Jahre findet die Kultusministerkonferenz in einer Bedarfsfeststellung<br />
heraus, dass die jährlichen Ausgaben für Bildung, Forschung und Kultur – sowohl<br />
die fortdauernden Kosten wie die Investitionskosten – die bereits von 1957 bis 1962<br />
um rund 50 Prozent gestiegen waren, bis 1970 noch einmal wegen der notwendigen<br />
Weiterentwicklung und der steigenden Schülerzahlen verdoppelt werden müssten.<br />
Neben anderen zu lösenden Aufgaben schlug die KM-Konferenz 62 die Einführung des<br />
9. Schuljahres und zunächst auf freiwilliger Basis die Einführung eines 10. Jahrganges<br />
für die Hauptschule sowie die Gewinnung eines ausreichenden Lehrernachwuchses und<br />
den Ausbau der Pädagogischen Hochschulen vor, denn es zeichnete sich ein deutlicher<br />
Mangel an Volksschullehrern ab. Eine der ersten Maßnahmen war in Nordrhein-Westfalen<br />
nach einjährigen Schnell-Lehrgängen die Einstellung kurz ausgebildeter Lehrer als Seiteneinsteiger,<br />
die nach dem damaligen Kultusminister Prof. Dr. Mikat auch „Mikätzchen“<br />
genannt wurden. <strong>Die</strong>se Lehrer unterrichteten zunächst unter Anleitung vor allem in den<br />
zweiten und dritten Jahrgängen und konnten nach zwei Jahren Praxis ein verkürztes,<br />
zweijähriges Lehrerstudium machen und dann endgültig in den Schuldienst übernommen<br />
werden. <strong>Die</strong>se Aktion wurde jeweils 1964 und 1967 wiederholt.<br />
Den Schuljahresbeginn legte man 1964 wegen der Angleichung an das europäische<br />
Ausland in den Herbst, d. h. formal auf den 1. August eines jeden Jahres, was für die meisten<br />
Länder eine Umstellung vom Oster- auf den Herbsttermin bedeutete. <strong>Die</strong> Umstellung<br />
geschah unter Zuhilfenahme von zwei Kurzschuljahren. 63<br />
In den 1960er-Jahren war auch die Lehrerausbildung umgestellt worden. Studierende<br />
der Pädagogischen Hochschulen mussten sich auf ein Wahlfach und zwei Schwerpunktfächer<br />
spezialisieren und nach dem Ende des Studiums ein staatliches Bezirksseminar<br />
besuchen, indem sie weiterhin in Haupt- und Fachseminaren wie auch an bestimmten<br />
Ausbildungsschulen schulpraktische Erfahrungen sammeln konnten. Das erste für die<br />
<strong>Schule</strong>n unseres Raumes zuständige Bezirksseminar wurde am 30. August 1968 in Coesfeld<br />
eröffnet. 64