Die Hausdülmener Schule - Dülmener Heimatblätter
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<strong>Die</strong> Entwicklung der <strong>Hausdülmener</strong> <strong>Schule</strong> von den Anfängen bis zur Gegenwart 35<br />
Monate. <strong>Die</strong> einmarschierenden Truppenverbände besetzten die <strong>Schule</strong>, nutzten sie als<br />
Lazarett und gleichzeitig als höchstes Gebäude des Ortes als Beobachtungsstation. Gleichzeitig<br />
beschlagnahmten sie einzelne Häuser – vor allem am heutigen Burgplatz – trieben<br />
die Bewohner in ihre Keller oder in die nahe Kirche, wo sie zunächst einige Tage bleiben<br />
mussten. Der erste Gottesdienst nach dem Einmarsch am Gründonnerstag fand wieder am<br />
Ostermorgen statt. Dazu schoben die dort zusammengepferchten Burgplatzbewohner ihr<br />
Bettzeug und ihre mitgebrachten Nahrungsmittel in den Ecken zusammen und Geschirr<br />
stand während des Gottesdienstes noch auf dem Kachelofen. Der Schulunterricht konnte<br />
zunächst nicht mehr stattfinden. Erst im September 1945 verfügte die Militärregierung die<br />
Wiederaufnahme des Schulunterrichts zunächst für die unteren vier Jahrgänge. <strong>Die</strong> Schulleitung<br />
oblag zunächst Frau Willmer. In den oberen vier Jahrgängen durfte der Unterricht<br />
erst im Dezember 1945 wieder aufgenommen werden, und zwar zunächst nur in einigen<br />
Fächern. Den Unterricht in der Oberklasse (5. – 8. Schuljahr) übernahm ab Dezember<br />
1945 Studienrat Dr. Nolte vom <strong>Dülmener</strong> Gymnasium, der durch die Bombenangriffe auf<br />
Dülmen seine Wohnung verloren hatte und am Strandbad Hausdülmen in einem Wochenendhaus<br />
vorübergehend eine Unterkunft gefunden hatte. Als das Gymnasium Dülmen<br />
im April 1946 seinen Unterricht wieder aufnahm, ging Dr. Nolte an seine frühere Wirkungsstätte<br />
zurück, sodass die hiesige Oberklasse bis September 1946 infolge des noch<br />
herrschenden Lehrermangels keinen Unterricht erhielt. Ab September übernahm der aus<br />
dem Sudetenland vertriebene Otto Herdina die erste Lehrerstelle und schon bald auch die<br />
Stelle des Schulleiters. Er unterrichtete die Oberklasse als Klassenlehrer, sodass wieder in<br />
drei Klassen unterrichtet werden konnte. 54<br />
Vergütung in Naturalien<br />
Zur Vergütung der Lehrpersonen ist insgesamt wenig zu erfahren. Vom wahrscheinlich<br />
ersten Lehrer, der gleichzeitig Küster und Baumschließer (Auf- und Abschließen) des<br />
Schlagbaums war, wird berichtet, dass er für seine Tätigkeit jährlich einen Malter Roggen<br />
erhielt und ihm zusätzlich die Nutzung von drei Stücken Gartenland zustand. Als ihm das<br />
Amt des Baumschließers genommen und dieses einem neu eingestellten Fußknecht (Boten)<br />
übertragen wurde, musste er dem Neueingestellten von seinen Einkünften acht Scheffel<br />
Roggen abgeben, sodass ihm selber nur noch vier Scheffel und die weitere Nutzung des<br />
Gartenlandes blieben. Daraufhin gab der Lehrerküster bzw. der Küsterlehrer seine Stelle<br />
bald auf.<br />
Sein Nachfolger, der ab 1687 ins Amt kam, erhielt ein jährliches Gehalt von 12 Talern.<br />
Ob die Bitte des Dechanten, die Einkünfte des Küsterlehrers um 14 Scheffel Roggen