26.10.2012 Aufrufe

Die Hausdülmener Schule - Dülmener Heimatblätter

Die Hausdülmener Schule - Dülmener Heimatblätter

Die Hausdülmener Schule - Dülmener Heimatblätter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

34 Ludger David<br />

Da das Kultusministerium mit Erlass vom 9. Oktober 1948 und 20. Januar 1949 verfügt<br />

hatte, die erstmalig im Herbst 1941 eingeschulten Kinder nicht zu Ostern 1949 zu entlassen,<br />

da sie noch nicht die achtjährige Schulpflicht erfüllt hätten, ordnete es für wenige<br />

Jahre ein 9. Schuljahr an. <strong>Die</strong>se Regelung galt für die Einschulungsjahrgänge 1941 bis<br />

1944. 51 <strong>Die</strong> Bildung von vier Klassen bei nur zwei Klassenräumen führte zwangsläufig zu<br />

Schichtunterricht der Klassen, d. h., die Schüler einer Klasse hatten jeweils im wöchentlichen<br />

Wechsel vormittags oder nachmittags Unterricht. Da außerdem regelmäßig nur drei<br />

Lehrkräfte zur Verfügung standen, mussten diese jeweils eine Klasse als „Durchziehklasse“<br />

zusätzlich gemeinsam unterrichten mit der Folge, dass die Klassen eine Kürzung der<br />

Stundenzahl hinnehmen mussten.<br />

<strong>Die</strong> Wirren der letzten Kriegsjahre und der ersten Nachkriegsjahre<br />

Während der letzten Kriegsjahre und in den ersten Nachkriegsjahren war manches im<br />

Schulleben anders als heute. Ab dem Jahre 1943 kamen die ersten Kinder in die Klassen<br />

unserer Dorfschule, deren Wohnungen oder Häuser meist infolge von Kriegseinwirkungen<br />

zerstört worden waren und die in oder bei Hausdülmen eine meist vorübergehende Bleibe<br />

fanden. <strong>Die</strong>se Entwicklung setzte sich kurz nach dem Ende des Krieges – auch durch<br />

die Vertriebenen aus den früheren Ländern des Deutschen Reiches – aus dem heutigen<br />

Polen, Russland und aus manchen weiteren osteuropäischen Ländern verstärkt fort und<br />

führte dazu, dass diese Familien den hier ansässigen Familien zwangsweise zugewiesen<br />

wurden oder häufig auch in Notunterkünften wie Wochenendhäusern, Notbaracken und<br />

ehemaligen Stallgebäuden oder in nicht gesprengten Flak-Stellungen 52 wohnen mussten.<br />

Aus diesem Grunde stiegen die Schülerzahlen zunächst insgesamt stark an, bis sie sich in<br />

den 1950er-Jahren wieder normalisierten.<br />

Während der letzten Kriegsjahre baute die Gemeinde auf dem Schulhof einen großen<br />

Betonbunker, den die Schulklassen während der Unterrichtszeit mit ihren Lehrpersonen<br />

bei Alarm aufsuchen mussten. <strong>Die</strong> Sirene, die den Alarm auslöste, befand sich auf dem<br />

Dach des Schulgebäudes und konnte mit ihrem schrillen Ton nicht überhört werden. Da<br />

an den Wänden des Bunkers lange Bänke standen, auf denen Schüler und Lehrpersonen<br />

sitzen konnten, fand auch dort bei Alarm häufig Unterricht statt.<br />

Am 10. Februar 1945 verlor die <strong>Schule</strong> ihren längjährigen Schulleiter Joseph Elsbernd<br />

infolge eines feindlichen Angriffes alliierter Flugzeuge auf dem Weg zum Hilfseinsatz in<br />

Dülmen. 53 Anni Willmer wurde anschließend mit der Leitung der <strong>Schule</strong> betraut.<br />

Mit dem Einmarsch der alliierten Truppen am 29. März 1945 (Gründonnerstag) hörten<br />

hier die Kriegshandlungen auf und der Unterricht ruhte in Hausdülmen zunächst für einige

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!