Die Hausdülmener Schule - Dülmener Heimatblätter
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30 Ludger David<br />
und Sprunggruben erhielten, zog es die Jungenklasse auf jeden Fall wesentlich mehr<br />
zum Sportplatz, sodass der „Turnplatz“ von Seiten der <strong>Schule</strong> immer mehr ins Abseits<br />
geriet. In den letzten Jahrgängen verstanden die Jungen den Sportunterricht jedoch ganz<br />
überwiegend als Fußballspielen, und das geschah ausgiebig auf dem nahen Sportplatz.<br />
Schulleiter der <strong>Hausdülmener</strong> <strong>Schule</strong><br />
<strong>Die</strong> in Hausdülmen tätig gewesenen bzw. noch tätigen Lehrpersonen, die gleichzeitig<br />
die <strong>Schule</strong> geführt haben, sind bis auf eine Ausnahme bekannt. Manche wurden den<br />
Umständen entsprechend – auch als einziger Lehrer – nur für eine relativ kurze Zeit mit<br />
der Schulführung betraut, die meisten von ihnen aber standen der <strong>Schule</strong> jahrzehntelang<br />
vor.<br />
Lediglich der erste, von 1675 bis 1685 tätige Lehrer ist vom Namen her nicht bekannt.<br />
Es war der bisherige Küster der Kapelle und nebenbei noch Pförtner, der jeden Tag<br />
den Schlagbaum am Eingang des Dorfes zu öffnen und abends zu schließen hatte. Für<br />
seine Tätigkeiten erhielt er Naturalleistungen und den Nießbrauch einiger dem Amte<br />
des Küsters zugeordneter Grundstücke. Er gab diese Lehrerstelle auf, nachdem ihm das<br />
Amt des „Baumschließers“ genommen und einer anderen Person übertragen wurde. Der<br />
„Baumschließer“ hatte morgens und abends die Schlagbäume am Eingang des Dorfes zu<br />
einer bestimmten Zeit zu öffnen und auch wieder zu verschließen. Man darf unterstellen,<br />
dass die ersten Lehrer weder fachspezifisch noch pädagogisch ausgebildet waren. 44<br />
Vom 1769 angestellten Lehrer Johann Henrich Felling wird berichtet, dass auch er nur<br />
von Michaeli bis Pfingsten insgesamt 25 Kinder aus dem Dorfe in den Fächern Schreiben<br />
und Lesen unterrichtete und dafür monatlich von jedem Kind einen Silbergroschen und<br />
neun Pfennige Schulgeld erhielt. 45 Es waren zunächst überwiegend Schulmeister aus<br />
dem Dorfe, die neben ihrer Arbeit – Weberei und das Betreiben meist kleiner landwirtschaftlicher<br />
Nebenerwerbsbetriebe – die Kinder unterrichteten, so gut sie es eben konnten.<br />
Unterrichtet wurde zunächst nur in den Wintermonaten. Im Sommer gingen die Kinder den<br />
Eltern bei den Arbeiten im Haus und auf den Feldern zur Hand. Von Lehrer Hils, einem<br />
gebürtigen <strong>Hausdülmener</strong> und von 1797 bis 1840 in Hausdülmen tätig, wird berichtet, dass<br />
er ein Wohnhaus und einen Kotten im Dorf besaß und als erster Lehrer eine sechswöchige<br />
Lehrerausbildung durch Overberg erhalten hatte. Sein Nachfolger Lehrer Kück genoss<br />
als erste Lehrkraft in Hausdülmen von 1838 bis 1840 eine vollständige Ausbildung im<br />
Lehrerseminar Langenhorst. Er unterrichtete die Kinder an dieser <strong>Schule</strong> und führte sie<br />
insgesamt 46 Jahre. 46