Die Hausdülmener Schule - Dülmener Heimatblätter
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<strong>Die</strong> Entwicklung der <strong>Hausdülmener</strong> <strong>Schule</strong> von den Anfängen bis zur Gegenwart 11<br />
schreibt Rentmeister Mersmann an seinen Vorgesetzten, auf Grund seines gnädigsten Befehles<br />
habe er unter Hinzuziehung eines Zimmer- und eines Mauermeisters das Amtshaus<br />
in Augenschein genommen und festgestellt, dass die ganze Wohnung des Amtsjägers<br />
„in einen sehr schlechten Stande gesetzet seye“, wie die verfertigten Berichte der beiden<br />
Meister zeigten. <strong>Die</strong> Balken an einer Seite seien zum größten Teil verfault, die Türen am<br />
Hause wie auch die steinernen Einfassungen, woran sie geheftet wären, ganz zerfallen und<br />
ausgerissen, eine schadhafte Mauer könne noch repariert werden. Wenn „Kurfürstliche<br />
Gnaden“ zur Reparatur dieser Wohnung ungefähr drei Eichbäume anweisen lasse, so<br />
glaubten sie, das Haus für ungefähr 28 rtl (Reichstaler) wieder in einen bewohnbaren<br />
Zustand versetzen zu können.<br />
Auch in den folgenden Jahren ist am Amtshaus Dülmen offensichtlich keine nennenswerte<br />
Reparatur durchgeführt worden, denn am 2. Mai 1768 12 meldet Amtsrentmeister<br />
van Coeverden der Hofkammer, dass das alte Amtshaus Dülmen, das vom Amtsjäger<br />
bewohnt werde, „in äußerst verfallenen Umbständen sich befinde“. Der Keller sei bereits<br />
eingestürzt und das ganze Haus drohe einzustürzen. Da es aber schade sei, wenn die im<br />
Haus vorhandenen Stein- und Holzmaterialien beim Einsturz in Trümmer fallen würden,<br />
von dem noch einiges nützlich verwendet und der Rest verkauft werden könnte, so sei er<br />
als Rentmeister der Meinung, das Haus abzubrechen und die verwendbaren Materialien<br />
herauszusuchen, um daraus für den Amtsjäger, der ja eine Wohnung behalten müsse, ein<br />
kleines Haus von fünf „Gebundt“ errichten zu lassen. Das übrige Stein- und Holzwerk<br />
könne zur Bestreitung der Baukosten des Hauses verkauft werden, sodass sie daraus zum<br />
größten Teil gedeckt wären. Er bitte daher um nähere Anweisung. Doch auch in den<br />
folgenden Jahren geschah offensichtlich nichts.<br />
Am 23. April 1782 13 ersucht Obristjägermeister Fr. Böselager die Hochfürstliche<br />
Hofkammer schriftlich, das ehemalige Amtshaus zu Dülmen – in Hausdülmen gelegen –<br />
welches der Amtsjäger bewohne und sehr baufällig sei und worüber der Amtsrentmeister<br />
schon lange Bericht erstattet habe, in wohnbaren Stand zu setzen und dazu die nötigen<br />
Befehle ergehen zu lassen.<br />
Am 24. September 1782 erfolgte endlich der Auftrag, die Reparaturen am Amtshaus<br />
durchzuführen. In diesem und dem folgenden Jahr werden Handwerksmeister beauftragt,<br />
die notwendigen Arbeiten vorzubereiten. Da der Schriftwechsel unvollständig ist, kann<br />
man nur daraus schließen, dass zu damaliger Zeit Reparaturen nur dann erfolgten, wenn<br />
sie unumgänglich waren. Ob es bei der geplanten Reparatur des Amtshauses nur um die<br />
Wohnung des Amtsjägers oder gleichzeitig auch um die Reparatur des Klassenzimmers<br />
und der Lehrerwohnung ging, ist aus dem Schriftwechsel nicht ersichtlich.