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Die Hausdülmener Schule - Dülmener Heimatblätter

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10 Ludger David<br />

Offensichtlich war eine Beschulung der Kinder zu dieser Zeit von Seiten des Fürstbistums<br />

zwar erwünscht, aber eine kontinuierliche Unterrichtung der Kinder war wohl nicht<br />

durchgehend gewährleistet. Sofern sich ein Schulmeister bereit fand, zu den gebotenen<br />

Bedingungen zu unterrichten, fand „<strong>Schule</strong>“ statt. Konnte er sich jedoch wirtschaftlich<br />

verbessern, so gab er seine Stelle auf, verließ den Ort und die Kinder wurden nicht mehr<br />

unterrichtet. <strong>Die</strong>ser Zustand konnte durchaus auch mehrere Jahre dauern, wie dieses<br />

genannte Beispiel zeigt.<br />

Schaffung von Schulraum im alten Amtshaus<br />

Aus der im Jahre 1675 erfolgten Anweisung des Fürstbischofs von Galen, im ehemaligen<br />

Amtshaus einen Schulraum zur Unterrichtung sowie eine Wohnung für einen Schulmeister<br />

einzurichten und die Kosten hierzu eigens zu ermitteln, kann man den Schluss ziehen,<br />

dass die dafür anfallenden Baukosten von der Hofkammer übernommen worden sind. Da<br />

die Baumaßnahmen am alten Amtshaus durchgeführt wurden, das sich zu damaliger Zeit<br />

weiterhin im Eigentum und auf dem Grund und Boden des Fürstbistums befand, kann man<br />

des weiteren schließen, dass der Fürstbischof damit auch das entsprechende Grundstück<br />

zur Verfügung stellte. Doch in welchem Zustand das alte Amtsgebäude zu dieser Zeit<br />

war, kann man ahnen, wenn Amtsjäger Berndt Empting oder auch als Berndt Embtinck<br />

bezeichnet, Schütze des Amtes Dülmen, der ebenfalls in diesem Gebäude wohnte, sich am<br />

10. Juni 1704 10 beim damaligen Kurfürsten über den schlechten Zustand seiner Wohnung<br />

äußert. Er weist einleitend darauf hin, dass man ihm schon bei seiner Anstellung freie<br />

Wohnung zugesagt habe, die er bisher auf dem Amtshause gehabt habe und das er auch zur<br />

Zeit noch dort wohne. Offensichtlich wohnten er bzw. seine Vorgänger schon Jahrzehnte<br />

dort, denn er erwähnt, dass er dem Fürstbischof wie auch dessen Vorgängern lange Jahre<br />

treu gedient habe. Zur eigentlichen Sache kommend, betont er, dass es doch auch dem<br />

Fürsten nicht unbekannt sei, dass das Amtshaus zum Teil verfallen sei und täglich mehr<br />

verfalle. Der jüngste Sturm habe das Dach so beschädigt und die Dachziegel vom Dach<br />

geweht, dass er „fast unterm blauen Himmel liegen müsse“, und es sei zu befürchten, dass<br />

das Amtshaus nicht wieder repariert werden könne, sondern abgerissen werden müsse.<br />

So trägt der Amtsjäger seiner „Ew. Hochfürstl. Gnaden“ untertänigst die Bitte vor, er<br />

möge doch anordnen, ihm aus den „teils abgefallenen, teils abzunehmenden Materialien<br />

des Amtshauses ein kleines Häußgen zu meiner Beschützung“ aufzubauen, für das beim<br />

Amtshaus noch wohl genügend Platz vorhanden sei.<br />

Es muss aber in den folgenden Jahren hinsichtlich des Amtshauses wohl keine wesentlichen<br />

Veränderungen gegeben haben, denn am 12. Oktober 1745 11 , also 41 Jahre später

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