JAHRESBERICHT 2012 - Insos
JAHRESBERICHT 2012 - Insos
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<strong>JAHRESBERICHT</strong> <strong>2012</strong>
Inhalt<br />
Präsidentin<br />
Das (Verbands-)Leben ist Schach 3<br />
Geschäftsstellen<br />
Ein richtungsweisendes Jahr 4<br />
Fachkommissionen<br />
Professionalität im Fach 6<br />
Projekte<br />
Fachübergreifende Schwerpunkte 12<br />
Regionalverbände<br />
Antennen in den Regionen 13<br />
Seite 2: Michael Aeschlimann, Gruppenleiter in<br />
der Küche, zeigt Sabrina Pfeiffer, wie gross sie die<br />
Zucchini schneiden muss.<br />
Titelseite: Praktikant Simon Frei schaut<br />
interessiert zu, wie geschickt Kurt Sigrist den<br />
Sitz des Stuhles neu bespannt.<br />
Rückseite: Heinz Ryf hat in der Tagesstätte einen<br />
Kerzenhalter gebastelt.<br />
Alle Bilder wurden in der Brühlgut Stiftung in<br />
Winterthur aufgenommen.<br />
Kooperationen<br />
Eng vernetzt 17<br />
Kennzahlen <strong>2012</strong><br />
Bilanz 18<br />
Betriebsrechnung 18<br />
Anhang zur Jahresrechnung 20<br />
Bericht der Kontrollstelle 21<br />
Verbandsarbeit<br />
Unsere Mitglieder, unsere Partner 22
INSOS Jahresbericht <strong>2012</strong> | Präsidentin 3<br />
DAS (VERBANDS-)LEBEN IST SCHACH<br />
Auf dem «Schachbrett» von INSOS Schweiz wurden <strong>2012</strong> spannende<br />
und bedeutende Partien ausgetragen.<br />
Unweit des Bundeshauses in Bern spielen Männer auf der Strasse Schach. Meistens habe ich<br />
es eilig, wenn ich an ihnen vorbeilaufe. Trotzdem kommt mir beim Zuschauen manchmal der<br />
Gedanke an den spanischen Dramatiker F. Arraba, der schrieb: «Schach ist nicht wie das<br />
Leben, Schach ist das Leben.» Recht hat er. Das menschliche Leben mit all seinen Fragestellungen<br />
und Funktionsabläufen spiegelt sich wieder in der hierarchischen Gliederung der Figuren<br />
vom Bauern bis zum König, in ihrer, je nach Spielverlauf, unterschiedlichen Bedeutung<br />
und Wichtigkeit. Auf dem «Schachbrett» von INSOS Schweiz wurden <strong>2012</strong> folgende spannenden<br />
und bedeutenden Partien ausgetragen:<br />
Rochade. Das erste Quartal stand im Schatten der ungeplanten Ablösung des Geschäftsführers.<br />
Mitten in der Vorbereitung wichtiger Geschäfte, der DV, des Kongresses und der Weiterführung<br />
der Fusionsverhandlungen ein ausserordentlich schmerzhafter «Spielzug». Ab<br />
erstem Tag der Vakanz sprang der Stv. Geschäftsführer Pierre-Alain Uberti souverän und mit<br />
Elan in die Lücke. Eine Herkulesaufgabe, die Geschäftsstelle Schweiz und diejenige der Romandie<br />
parallel zu führen. Dank seiner umsichtigen und professionellen Arbeitsweise gelang<br />
Herr Uberti die Überbrückung sehr gut. Dafür danke ich ihm herzlich. Mit Freude und<br />
Dankbarkeit durfte ich am 1. Dezember <strong>2012</strong> den neuen Geschäftsführer Peter Saxenhofer<br />
am Sitz von INSOS Schweiz begrüssen. Ein für mich und den Zentralvorstand sehr anspruchsvolles<br />
Personalauswahlverfahren gipfelte in einer engsten Wahl von drei fähigen Bewerbenden,<br />
woraus er als klarer Favorit hervor ging.<br />
Marianne Streiff<br />
Präsidentin INSOS Schweiz<br />
Remis. Nachdem CURAVIVA im Hinblick auf eine Fusion einen «Marschhalt» verlangt hatte,<br />
musste INSOS Schweiz diesen Marschhalt wegen des Wechsels an der Verbandsspitze bis<br />
Ende <strong>2012</strong> verlängern. Eine Kooperation, in welcher Form auch immer, wäre sicher für beide<br />
Verbände von Nutzen. Wir sind gespannt, welche Schritte wir 2013 in diese Richtung gehen<br />
werden.<br />
Zug um Zug. Ein wichtiger und zukunftsweisender Zug war für den Zentralvorstand die Einleitung<br />
des Strategieprozesses für INSOS Schweiz. Das Projekt steht auch 2013 auf der<br />
Agenda. Die Fachgremien und Geschäftsstellen von INSOS haben <strong>2012</strong> eine Fülle von aktuellen<br />
Themen bearbeitet und inspirierende Tagungen organisiert – von regionalen Workshops<br />
über Fachtagungen bis zum Jahreskongress zum Thema «Zukunft ist jetzt!». Dieser wurde<br />
von den über 220 Institutionsleitenden vor Ort als äussert inspirierend gelobt. Im Zentrum<br />
stand die Frage, wie die Institutionen den Männern und Frauen mit Behinderung eine echte<br />
Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen können.<br />
Bauern, Läufer, Türme, Pferde. Wie im Schach sind eine grosse Anzahl von Akteurinnen und<br />
Akteuren am Gelingen eines Verbandsjahres aktiv beteiligt – in unterschiedlichen Funktionen<br />
und Rollen. Ich danke allen INSOS-Mitgliedern für ihre Treue zum Verband, allen Sektions-<br />
und Gremienvertreterinnen und -vertretern für die engagierte, kreative Mitarbeit, den<br />
Behörden und Partnerorganisationen für die konstruktive Zusammenarbeit und vor allem<br />
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf den Geschäftsstellen in der Romandie und in<br />
Bern für ihren ausserordentlichen Einsatz.<br />
Marianne Streiff<br />
Präsidentin INSOS Schweiz und Nationalrätin
4 Geschäftsstellen | INSOS Jahresbericht <strong>2012</strong><br />
EIN RICHTUNGSWEISENDES JAHR<br />
Neben gewohnt kompetenter Fach- und Branchenarbeit hat INSOS Schweiz<br />
<strong>2012</strong> mehrere Projekte aufgegleist oder umgesetzt, welche für die Zukunft<br />
des Verbands wegweisend sind.<br />
Pierre-Alain Uberti<br />
Geschäftsführer a. i. INSOS Schweiz<br />
Auf operativer Ebene wurde der Veränderungsprozess<br />
bei INSOS Schweiz mit mehreren Reformen in den zentralen<br />
administrativen Diensten in Bern lanciert, von denen<br />
insbesondere zwei zu erwähnen sind: Erstens hat<br />
INSOS Schweiz einen neuen Kontenplan eingeführt und<br />
sich ein neues Management-Tool für die Online-Buchführung<br />
zugelegt. Diese vereinfachte Buchhaltung erlaubt<br />
eine regelmässigere und effizientere Kontrolle der<br />
Finanzen. Zweitens hat der Verband ein Projekt gestartet,<br />
in dessen Rahmen die bisherige Mitgliederdatenbank<br />
durch ein leistungsfähigeres Informatiktool für die<br />
gleichzeitige Verwaltung von Veranstaltungen und Mitgliedern<br />
ersetzt werden soll.<br />
Strategie überdenken. Auf strategischer Ebene hat der<br />
Zentralvorstand von INSOS Schweiz begonnen, die Vision<br />
des Verbands, seinen Auftrag und seine hauptsächlichen<br />
strategischen Ausrichtungen zu überdenken. Die<br />
Geschäftsleitung hat den Zentralvorstand bei diesem<br />
Prozess während des ganzen Jahres sowohl formal als<br />
auch in Bezug auf die Inhalte unterstützt, etwa mit einer<br />
Umfrage unter den Mitgliedern während des Kongresses<br />
in Flims sowie mit Informationsveranstaltungen für Kommissionspräsidenten<br />
und die Regionen. Diese Vorbereitungsarbeiten<br />
führen zu Entscheiden, die für die Zukunft<br />
des Verbands wegweisend sind und den Mitgliedern bereits<br />
2013 unterbreitet werden.<br />
«Prävention ist ein Dauerthema, hinschauen<br />
eine Daueraufgabe.»<br />
Neue Dienstleistungen. Der Branchenverband hat das<br />
Angebot an Produkten und Dienstleistungen für die Mitglieder<br />
<strong>2012</strong> weiter entscheidend ausgebaut. Seit Anfang<br />
Jahr ist der neue «Einkaufspool INSOS» online. Dank der<br />
Partnerschaft mit CADES (Centrale d’achats des établissements<br />
sanitaires) können INSOS-Mitglieder unter<br />
www.einkaufinsos.ch innerhalb eines breiten, auf sie zugeschnittenen<br />
Angebots von attraktiven Einkaufsbedingungen<br />
profitieren. Ende Jahr konnten die INSOS-Kunden<br />
bereits aus 134 Lieferanten auswählen, und gegen<br />
400 interessierte INSOS-Mitglieder sind von CADES im<br />
Rahmen eines Kundenbesuchs persönlich über die neue<br />
Dienstleistung informiert worden.<br />
Dank der Kooperation mit der Swiss Quality Broker AG<br />
und der Advantis Versicherungsberatung AG konnte der<br />
Verband seinen Mitgliedern vielfältige Versicherungsdienstleistungen<br />
zu Vorzugskonditionen anbieten. Auch<br />
das Angebot an vergünstigter Computer-Software für<br />
Mitglieder wurde <strong>2012</strong> erweitert.<br />
Einzigartiger GastroGuide. INSOS Schweiz hat <strong>2012</strong> vielbeachtete<br />
Publikationen herausgegeben. Dazu gehört<br />
die praxisbezogene Broschüre zum neuen Erwachsenenschutzrecht,<br />
die in Zusammenarbeit mit CURAVIVA<br />
Schweiz entstanden ist.<br />
Der Erfolg des ersten GastroGuide hat INSOS Schweiz<br />
motiviert, den aussergewöhnlichen Gastroführer zu überarbeiten,<br />
neu zu gestalten und deutlich auszubauen. Im<br />
neuen GastroGuide sind 81 INSOS-Betriebe – 30 mehr<br />
als in der ersten Ausgabe – aufgeführt, in deren Hotels<br />
und Restaurants Menschen mit Behinderung arbeiten.<br />
Dank der professionellen Zusammenarbeit mit dem<br />
Weberverlag ist der Gastroführer neu auch im Buchhandel<br />
erhältlich.<br />
Workshops, Foren, Tagungen. Wie jedes Jahr organisierte<br />
der Verband für Mitglieder und weitere Interessierte<br />
eine ganze Reihe von öffentlichen Veranstaltungen.<br />
Die Fachtagung Arbeit bot eine Übersicht zu den<br />
aktuellen Herausforderungen der Werkstätten, während<br />
die Fachtagung «Tagesstätten im Aufwind» einen neuen<br />
Dienstleistungsbereich auf dem Weg in die Eigenständigkeit<br />
in den Fokus rückte. An regionalen Fachveranstaltungen<br />
wurde das neue Erwachsenenschutzrecht vorgestellt,<br />
und das Symposium Freiburg thematisierte die<br />
hochaktuelle Debatte der letzten Lebensphase unter dem<br />
Titel «Behinderung und Alter».<br />
INSOS Schweiz hat auch die Impulstagung «Behinderte<br />
Medizin» des VBMB (Verein für eine bedürfnisgerechte<br />
medizinische Versorgung für Menschen mit geistiger<br />
oder mehrfacher Behinderung) mitinitiiert und mitorga-
nisiert. Dort haben erstmals Expertinnen und Experten<br />
gemeinsam mit betroffenen Menschen und ihren Angehörigen<br />
die Probleme benannt und die Richtung für die<br />
gemeinsame Weiter arbeit vorgegeben.<br />
Zusätzlich wurden Workshops und Foren organisiert, die<br />
dem Erfahrungsaustausch zu Themen wie schwerer Behinderung,<br />
Gastro-Angebote von INSOS-Institutionen<br />
und Prävention sexualisierter Gewalt dienten.<br />
Zukunftsgerichtete Projekte. Der Verband hat <strong>2012</strong><br />
weitere Investitionen in Projekte im Dienste seiner Mitglieder<br />
getätigt. So wurde <strong>2012</strong> eine neue Website entwickelt,<br />
welche sich durch ein modernes Design, eine<br />
schlankere Struktur, zusätzliche Angebote sowie ein<br />
zeitsparendes Content Management System für die Bewirtschaftung<br />
der Website auszeichnet. Das neue Internetportal<br />
wird im Frühling 2013 online geschaltet.<br />
INSOS Schweiz hat die Umsetzung des Projekts für die<br />
Qualitätsentwicklung vorangetrieben (Referenzsystem<br />
INSOS Q und Charta). Das Referenzsystem INSOS Q ist<br />
Ende <strong>2012</strong> der schweizerischen Akkreditierungsstelle<br />
(SAS) zur Überprüfung vorgelegt worden. Nach deren<br />
Genehmigung kann das Referenzsystem von den Zertifizierungsstellen<br />
verwendet werden, um in Institutio nen<br />
Audits durchzuführen.<br />
Der Branchenverband hat die Mitarbeit in der verbandsübergreifenden<br />
Arbeitsgruppe zur Prävention von sexualisierter<br />
Gewalt fortgesetzt. Es gilt, das Thema permanent<br />
präsent zu halten, denn Prävention ist ein Dauerthema,<br />
hinschauen eine Daueraufgabe.<br />
Im Wandel. Während das Jahr <strong>2012</strong> durch zahlreiche<br />
Neuerungen geprägt war, könnte die Devise für das Jahr<br />
2013 wie folgt lauten: «Alles ist im Wandel – nicht, um<br />
nicht mehr zu sein, sondern um zu werden, was noch<br />
nicht ist.» (Epiktet)<br />
Pierre-Alain Uberti<br />
Geschäftsführer a. i. INSOS Schweiz<br />
Pascal Schweri arbeitet an einer<br />
Drehbank in der Metallverarbeitung.
6 Fachkommissionen | INSOS Jahresbericht <strong>2012</strong><br />
PROFESSIONALITÄT IM FACH<br />
Ob Tagesstätten, Arbeit, Wohnen, Bildung, Berufliche Integration oder<br />
Psychische Beeinträchtigung: Die INSOS-Fachkommissionen kümmern<br />
sich auf kompetente Weise um spezifische Teilbereiche des Lebens von<br />
Menschen mit Behinderung.<br />
Fachkommission Arbeit<br />
Die Fachkommission Arbeit erarbeitete <strong>2012</strong> eine Reihe<br />
von Stellungnahmen auf Anfragen von anderen Fachkommissionen.<br />
Zudem wurde die Fachtagung vorbereitet.<br />
Fachtagung in Biel. Das Thema der im November <strong>2012</strong><br />
in Biel durchgeführten Fachtagung Arbeit lautete «Die<br />
Werkstätten braucht es!» Idee der Veranstaltung war es,<br />
die verschiedenen Anspruchsgruppen der Werkstätten<br />
zu Wort kommen zu lassen, das heisst die gesetzlichen<br />
Vertreter, Personen mit Behinderung, Gruppenleitende,<br />
Kantonsvertreterinnen sowie Repräsentanten von Institutionen<br />
zur Förderung der Eingliederung . Nicht einbezogen<br />
waren dieses Mal die Kunden der Produktion, da<br />
sie in früheren Jahren Thema der Fachtagung waren.<br />
Dieser Ansatz beruht auf dem EFQM Excellence Modell<br />
2013: «Exzellente Organisationen erzielen dauerhaft herausragende<br />
Leistungen, welche die Erwartungen aller<br />
ihrer Interessengruppen erfüllen oder übertreffen.»<br />
Unter der Moderation von Röbi Koller, TV- und Radiomoderator,<br />
entstand nach den Referaten eine interessante<br />
Diskussion. Für das Jahr 2013 wurde eine halbtägige Fachveranstaltung<br />
zum neuen Spielzeugrecht vorbereitet.<br />
Interkantonalen Vereinbarung für soziale Einrichtungen<br />
(IVSE).<br />
Grundsätzlich ist die Fachkommission Arbeit der Ansicht,<br />
dass Integrationsmassnahmen seit der 5. IV-Revision<br />
Sache der Invalidenversicherung sind und durch<br />
diese in Auftrag gegeben und abgegolten werden müssen<br />
– zum Beispiel bei einer Werkstätte. Anders gesagt:<br />
Diese Integrationsmassnahmen sollten nicht durch die<br />
Werkstätten oder die Kantone bezahlt werden.<br />
Hoher Aufwand für Website. Aus dem Kreis der Werkstätten<br />
wurde angeregt, dass INSOS eine Website mit<br />
den Angeboten der Werkstätten aufschalten solle. Die<br />
Fachkommission Arbeit findet eine solche Website aufwändig<br />
im Unterhalt und befürchtet, dass ein potenzieller<br />
Auftraggeber von mehreren Werkstätten je eine<br />
Offerte verlangen würde, um anschliessend einer Werkstatt<br />
den Auftrag zum tiefsten Preis zu erteilen. Der Aufwand<br />
für die Werkstätten wäre zu gross und der mögliche<br />
zusätzliche Wettbewerbsdruck kontraproduktiv.<br />
Martin Plüss<br />
Präsident Fachkommission Arbeit<br />
«Die Fachkommission war wesentlich beteiligt am<br />
Projekt zur Neugestaltung der erstmaligen beruflichen<br />
Ausbildung unter Federführung des BSV.»<br />
Stellungnahmen. Die Fachkommission Arbeit gab mehrere<br />
Stellungnahmen und Empfehlungen ab. So wurde<br />
der Fachkommission Berufliche Integration geraten, dass<br />
das «Merkblatt für Arbeitgeber» von den Institutionen<br />
gezielt unter ihrem Label eingesetzt werden soll, und<br />
nicht flächendeckend durch INSOS.<br />
In Bezug auf das Info-Papier «Ausbildung des Fachpersonals<br />
im Arbeitsbereich» wurde gegenüber der Fachkommission<br />
Bildung angemerkt, dass verkürzte und modulare<br />
Ausbildungen auch für ältere Mitarbeitende gesucht<br />
sind, damit lebenslanges Lernen im Rahmen einer Weiterbildung<br />
als Alternative zu einem Tertiärabschluss angeboten<br />
wird. Dies entspricht den Anforderungen der<br />
Fachkommission Berufliche Integration<br />
Das Monitoring der Umsetzung der Dezentralisierung<br />
zur Beschaffung beruflicher Massnahmen war in allen<br />
vier Sitzungen der Fachkommission Berufliche Integration<br />
ein wichtiges Thema.<br />
Empfehlungen zur Ausbildung. Die Fachkommission<br />
war wesentlich beteiligt am Projekt zur Neugestaltung<br />
der erstmaligen beruflichen Ausbildung unter der Federführung<br />
des Bundesamtes für Sozialversicherungen<br />
(BSV). Die Arbeitsgruppen mit Vertreter/innen von INSOS<br />
Schweiz, IV, Integras und der Selbsthilfe entwickelten<br />
Empfehlungen zu den Themen «Übergang Schule-Beruf»,<br />
«Berufliche Bildung» und «Übergang Beruf-Arbeitswelt».<br />
Ferner wurden Szenarien für die künftige Ausgestaltung<br />
der beruflichen Massnahmen entwickelt.<br />
Die neue Praxis, eingeführt mit dem IV-Rundschreiben<br />
299 (Mai 2011), stellt die Institutionen vor grosse Herausforderungen.<br />
Eine politische Intervention von INSOS
Schweiz mit der Forderung, die neue Praxis bis zum Entscheid<br />
über die zukünftige Ausgestaltung der beruflichen<br />
Massnahmen zu sistieren, blieb erfolglos. Die Fachkommission<br />
Berufliche Integration publizierte in der<br />
Folge für die Mitglieder Empfehlungen im Umgang mit<br />
dem Rundschreiben.<br />
INSOS Schweiz hatte die Möglichkeit, an der Konferenz<br />
der kantonalen Gewerbeverbände ein Referat zum Thema<br />
«Berufliche Integration» zu halten. Mit einem Stelleninserat<br />
für Arbeitgeber unterstützt die Fachkommission<br />
Berufliche Integration die Mitglieder in der Akquisition<br />
von Praktikums- und Arbeitsplätzen im allgemeinen Arbeitsmarkt.<br />
Individuelle Kompetenznachweise. Für die Entwicklung<br />
eines Lehrmittels zum allgemein bildenden Unterricht<br />
für die Praktische Ausbildung (PrA) nach INSOS<br />
konnte die Finanzierung erfolgreich gesichert werden.<br />
Im Projekt «Individuelle Kompetenznachweise für Jugendliche<br />
ohne Berufsabschluss» ist es zu einem wegweisenden<br />
Entscheid gekommen: Obwohl in der ersten<br />
Projektphase noch nicht alle grundsätzlichen Fragen<br />
geklärt werden konnten, haben sich die Träger des Projektes<br />
– die Schweizerische Berufsbildungsämterkonferenz,<br />
der Schweizerische Gewerbeverband und INSOS<br />
Schweiz – doch sehr deutlich für die Fortsetzung des<br />
Unterfangens entschieden. Drei Organisationen der Arbeitwelt<br />
stellen sich zur Verfügung, die Kompetenznachweise<br />
zu entwickeln. Die Steuergruppe wird neu vom<br />
Schweizerischen Gewerbeverband geleitet.<br />
Im Rahmen von vier Workshops haben sich zudem über<br />
160 Personen in der Deutschschweiz mit den Themen<br />
«Supported Employment» und «Supported Education»<br />
auseinandergesetzt.<br />
Brigitte Allemand-Spring<br />
Präsidentin Fachkommission Berufliche Integration<br />
Susanne Aeschbach<br />
Bereichsleiterin Berufliche Integration<br />
In der Wäscherei beobachtet eine<br />
Gruppen leiterin eine Mitarbeiterin beim<br />
Bügeln der Wäsche.
8 Fachkommissionen | INSOS Jahresbericht <strong>2012</strong><br />
Fachkommission Bildung<br />
Ein zentrales Ziel der Fachkommission Bildung ist es, sich<br />
mit den wichtigsten Akteurinnen und Partnern von Bildungsaufgaben<br />
im Sozialbereich zu vernetzen. Damit<br />
die Anliegen der Fachbereiche Arbeit und Betreuung mit<br />
und für Menschen mit Behinderung wahrgenommen<br />
werden, ist eine Wirkung nach innen und aussen notwendig.<br />
Austausch und Absprache. INSOS ist in verschiedenen<br />
nationalen Bildungsgremien vertreten. Auf diese Weise<br />
kann der Dachverband Einfluss nehmen und Aussenwirkung<br />
entfalten. Damit die jeweiligen Delegationen unsere<br />
Anliegen vertreten können, braucht es Austausch,<br />
Absprache und Koordination innerhalb der Fachkommission.<br />
Zu folgenden Themen im Bereich Bildung hat sich INSOS<br />
Schweiz <strong>2012</strong> geäussert:<br />
• Optimierung der Ausbildungen im Bereich<br />
Arbeits agogik<br />
• Berufsbildungsfonds, FondsSocial<br />
• Rahmenlehrplan Berufsmaturität<br />
• Bedarf an Höherer Berufsbildung im Behindertenbereich<br />
• Rahmenlehrplan Gemeinwesenarbeit, BP Langzeitpflege<br />
• Lohnempfehlungen SavoirSocial<br />
Am 29. Juni <strong>2012</strong> organisierte INSOS in Zürich einen Workshop<br />
zum Thema «Institutionelle Personalpolitik». Es<br />
wurde ein Personalentwicklungskonzept als Regelkreis<br />
vorgestellt, welches die qualitativen Anforderungen der<br />
Kantone mit einbezieht und zugleich die Verantwortlichkeit<br />
der Institution für ihr Personal stärkt. Absicht ist, die<br />
Institutionen unserer Branche in ihrer eigenständigen<br />
Personalpolitik zu unterstützen und ihnen ein Umsetzungskonzept<br />
zur Verfügung zu stellen.<br />
Check der bildungspolitischen Leitsätze. Das von der<br />
Fachkommission Bildung im letzten Jahr angeregte Forschungsprojekt<br />
zur Erhebung der quantitativen und qualitativen<br />
Verweildauer von ausgebildeten Fachpersonen<br />
in der Branche wurde von SavoirSocial aufgenommen<br />
und weiterentwickelt.<br />
Mit bildungspolitischen Leitsätzen will sich der Verband<br />
positionieren und Mitgliedern und Gremien eine Orientierung<br />
zum Thema Ausbildung der Fachkräfte zur Verfügung<br />
stellen. Die Fachkommission überprüft und überarbeitet<br />
zurzeit diese Leitsätze. Die Bildungspolitik von<br />
INSOS soll durch aktuelle Aussagen eine gemeinsame<br />
Ausrichtung erhalten. Die Resultate dieser Überprüfung<br />
sollen im nächsten Jahr vorliegen.<br />
Christian Gertsch<br />
Präsident Fachkommission Bildung<br />
Fachkommission Psychische<br />
Beeinträchtigung<br />
Als «Querschnittskommission» befasst sich die Fachkommission<br />
Psychische Beeinträchtigung mit sämtlichen Angeboten<br />
der Institutionen für Personen mit einer psychischen<br />
Behinderung. Im Fokus stehen die Integration in<br />
den ersten Arbeitsmarkt, die Bereitstellung von geschützten<br />
Plätzen in Werkstätten oder Tagesstätten, aber auch<br />
das Angebot an Wohnmöglichkeiten mit mehr oder weniger<br />
intensiver Begleitung.<br />
Restriktivere Handhabung. Im Jahr <strong>2012</strong> standen einmal<br />
mehr der zweite Teil der 6. IV-Revision (6b) und die<br />
Dezentralisierung der Massnahmen der beruflichen Integration<br />
im Vordergrund. Die Sanierung der IV-Finanzen<br />
wird davon abhängen, ob es gelingt, Menschen mit<br />
einer psychischen Behinderung wieder vermehrt einen<br />
Zugang zum ersten Arbeitsmarkt zu verschaffen. Sorgen<br />
bereitet die zunehmend restriktivere Handhabung des<br />
Invaliditätsbegriffes durch die IV und die Kantone bei<br />
psychisch beeinträchtigten Personen, welche sich auch<br />
in den Schlussbestimmungen der IV-Revision 6a niederschlagen.<br />
Immer mehr Menschen mit psychischen Problemen<br />
werden künftig wohl vom Zugang zur IV und damit<br />
auch zu geeigneten Institutionen ausgeschlossen<br />
werden.<br />
Wesentliche Aktivitäten der Fachkommission:<br />
• Durchführung einer nationalen Fachtagung bezüglich<br />
der Einführung des neuen Erwachsenenschutzrechts<br />
aus der Perspektive von Menschen mit einer psychischen<br />
Beeinträchtigung. Besonders zu erwähnen ist die<br />
Stärkung des Rechtsschutzes von psychisch beeinträchtigten<br />
Menschen während einer fürsorgerischen Unterbringung<br />
in einer Klinik.<br />
• Mitwirkung von Mitgliedern der Fachkommission als<br />
Experten bei der Weiterentwicklung des Internet-Portals<br />
für Arbeitgeber. Das Portal www.compasso.ch<br />
wird in Zusammenarbeit mit BSV, IV-Stellen und Arbeitgebern<br />
laufend verbessert und erweitert.<br />
• Stellungnahme zuhanden des Zentralvorstands zu<br />
einem Vorschlag für die Entwicklung der Qualitativen<br />
Bedingungen BSV/IV 2000. Die Fachkommission erklärte<br />
sich einverstanden, dass die Mitgliedschaft bei<br />
INSOS von der Anerkennung einer Qualitäts-Charta abhängig<br />
gemacht werden sollte.<br />
• Unter der Co-Leitung der Fachkommission Berufliche<br />
Integration und Psychische Beeinträchtigung entwickelte<br />
eine Arbeitsgruppe ein Strategiepapier «Integration<br />
in die Arbeitswelt». Der Zentralvorstand hat die<br />
Weiterarbeit inzwischen sistiert. Generell sollen die drei<br />
Fachkommissionen ihre Aktivitäten künftig besser absprechen.<br />
Angebotsorientierte Arbeitsgruppen. Im Hinblick auf<br />
die Umsetzung des Neuen Finanzausgleichs in den Kantonen<br />
wurde die Arbeit an der Thematik «Mitwirkung/
Jonas Boller, Gruppenleiter in der Industriegruppe,<br />
erklärt Thomas Harder die nächste Arbeit. 200 Holzspiesse<br />
müssen im Abzählbrett stecken.
10 Fachkommissionen | INSOS Jahresbericht <strong>2012</strong><br />
Mitbestimmung» der Klientinnen und Klienten der Institutionen<br />
weitergeführt. Die Fachkommission führt<br />
ständige angebotsorientierte Arbeitsgruppen, in denen<br />
weitere INSOS-Mitglieder Facharbeit und Erfahrungsaustausch<br />
leisten.<br />
Peter Ettlin<br />
Präsident Fachkommission Psychische Beeinträchtigung<br />
Fachkommission Tagesstätten<br />
In den ersten beiden Jahren nach ihrer Gründung hat<br />
sich die Fachkommission Tagesstätten vorwiegend mit<br />
dem eigenen Selbstverständnis befasst und Grundsatzfragen<br />
geklärt. <strong>2012</strong>, dem dritten Jahr ihrer Existenz,<br />
konnte die Fachkommission erstmals wichtige Themen<br />
an die Öffentlichkeit tragen, insbesondere Fragen zur<br />
Berechtigung und Notwendigkeit von Tagesstätten aufgrund<br />
des Bundesgesetzes über die Institutionen zur Förderung<br />
der Eingliederung von invaliden Personen (IFEG)<br />
sowie zur Abgrenzung von Tagesstätten zu Wohnheimen<br />
und Werkstätten. Dazu kamen Grundsatzfragen zu den<br />
Qualitätsanforderungen an Tagesstätten.<br />
«Die Fachtagung zu Tagesstätten zeigte das grosse<br />
Bedürfnis nach fachlichem Austausch.»<br />
Erfolg für Fachtagung. Die erste, im März <strong>2012</strong> in Bern<br />
durchgeführte Fachtagung «Tagestätten im Aufwind –<br />
ein neuer Dienstleistungsbereich auf dem Weg zur Eigenständigkeit»<br />
war ein grosser Erfolg. Dass diese Fachtagung<br />
innert kürzester Zeit ausgebucht war, zeigte das<br />
grosse Bedürfnis nach fachlichem Austausch. Die verschiedenen<br />
Workshops widerspiegelten die Vielfältigkeit<br />
und den Reichtum unterschiedlicher Angebote, zeigten<br />
aber auch noch zu nutzende Chancen auf. Das Einstiegsreferat<br />
des Philosophen Ludwig Hasler «Ich arbeite, also<br />
bin ich» ging auf den im IFEG genannten Unterschied<br />
zwischen Werkstätten und Tagesstätten ein, indem es<br />
den Wert von «Sinn stiftendem Tun» in einem gesellschaftlichen<br />
Kontext aufzeigte.<br />
2013 werden regionale Workshops den gegenseitigen<br />
Austausch zwischen verschiedenen Tagesstätten weiter<br />
fördern. 2014 soll erneut eine Fachtagung durchgeführt<br />
werden. Mit diesen Initiativen, wie auch im Vorjahr mit<br />
dem Flyer, können den INSOS-Mitgliedern das Selbstverständnis<br />
und die vielfältigen Möglichkeiten von Tagesstätten<br />
näher gebracht werden.<br />
Charta Lebensqualität. Die Arbeit von INSOS war durch<br />
zwei grosse Themenkomplexe geprägt: «Referenzsystem<br />
INSOS Q» und «Charta Lebensqualität». Beide Bereiche<br />
erachtet die Fachkommission Tagesstätten als institutionsübergreifend.<br />
Darum hat sie sich an der Vernehmlassung<br />
beteiligt und insbesondere auf das Wording<br />
Einfluss genommen. Denn darin spiegelt sich eine grundlegende<br />
Haltung für die ganze Branche.<br />
Ebenso erachtet die Fachkommission Tagesstätten die<br />
Prävention von sexualisierter Gewalt als wichtiges Thema<br />
für den Verband. Es sollte nicht aus den Augen verloren<br />
werden.<br />
Urs Hagmann<br />
Präsident Fachkommission Tagesstätten<br />
Fachkommission Wohnen<br />
Die Fachkommission Wohnen hat sich im Jahr <strong>2012</strong> mit<br />
einigen grundsätzlichen Problemen befasst. Insbesondere<br />
wird es für Menschen mit geistiger Behinderung<br />
und zusätzlich problematischem Verhalten immer schwieriger,<br />
einen Wohnplatz zu finden. Es besteht die Gefahr,<br />
dass diese Personen zu «Institutionstouristen» werden:<br />
Das heisst, dass sie wegen Untragbarkeit häufig die Institutionen<br />
wechseln müssen.<br />
Die Fachkommission wollte der Frage nach den Bedürfnissen<br />
auf den Grund gehen. Dies betrifft einerseits die<br />
betroffenen Menschen mit Behinderung, andererseits<br />
auch die verschiedenen Wohnformanbieter. Diese Fragen<br />
haben bereits zu einem Schwerpunkt im Mitglieder-<br />
Magazin INFOS INSOS geführt, in welchem grundsätzlich<br />
die Problematik von Privatheit im institutionellen<br />
Rahmen vertieft wurde.<br />
Neues Erwachsenenschutzrecht. Ein weiteres wichtiges<br />
Thema ist das neue Erwachsenenschutzrecht, das im<br />
Alltag und in der Praxis an Bedeutung gewinnt. Die Fachkommission<br />
Wohnen will diesen Themenkomplex weiter<br />
verfolgen. Eine Arbeitsgruppe wird ein Merkblatt erarbeiten,<br />
das die Erwartungen seitens der Institutionen in<br />
Bezug auf das neue Erwachsenenschutzrecht aufzeigt.<br />
Eine verbandsübergreifende Fachtagung zum Thema<br />
Demenz und Behinderung ist für 2013 geplant und in ihren<br />
Grundzügen erarbeitet.<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> hatte die Fachkommission Wohnen vier<br />
Austritte zu verzeichnen, darunter drei Gründungsmitglieder,<br />
die pensioniert wurden. Positiv zu erwähnen ist<br />
ein Neuzugang. So bleibt die Fachkommission operativ.<br />
Caroline Parpan<br />
Präsidentin Fachkommission Wohnen
Pflegefachfrau Katja Müller spricht<br />
auf der Wohngruppe mit Martin Schweizer.
12 Projekte | INSOS Jahresbericht <strong>2012</strong><br />
FACHÜBERGREIFENDE<br />
SCHWERPUNKTE<br />
Kommissionsübergreifend hat sich INSOS Schweiz<br />
<strong>2012</strong> unter anderem bei folgenden Schwerpunktthemen<br />
engagiert.<br />
Erwachsenenschutzrecht<br />
Am 1.1.2013 ist das neue Erwachsenenschutzrecht in Kraft getreten.<br />
Im Vorfeld hat INSOS Schweiz gemeinsam mit CURAVIVA eine praxisbezogene<br />
Broschüre zuhanden der Mitglieder erarbeitet, welche die<br />
wesentlichen Auswirkungen der Revision auf die Begleitung und Betreuung<br />
von urteilsunfähigen Personen illustriert. Auch an fünf regionalen<br />
Veranstaltungen und einer nationalen Fachtagung war das<br />
neue Recht Thema.<br />
Funktionale Gesundheit<br />
Die INSOS-Geschäftsstelle hat zur Funktionalen Gesundheit eine Arbeitsgruppe<br />
aus Institutionsleitenden ins Leben gerufen. Diese hat<br />
sich etwa im Rahmen der Vernehmlassung zur Charta Lebensqualität<br />
aktiv eingebracht. Zudem wurden zwei Plattformen zur Funktionalen<br />
Gesundheit organisiert. Diese Plattformen vermitteln wertvolles<br />
Expertenwissen, ermöglichen den Austausch und erleichtern die konkrete<br />
Umsetzung des Konzepts in der Praxis.<br />
IV-Revision 6b<br />
INSOS Schweiz ist Aktivmitglied des Vereins «Nein zum Abbau der<br />
IV», der sich gegen den mit der IV-Revision 6b geplanten Leistungsabbau<br />
wehrt. Dieses Lobbying hat erste Früchte getragen: Das Parlament<br />
ist bereit, die Vorlage aufzuteilen. Dadurch werden die einschneidendsten<br />
Sparmassnahmen zumindest zurückgestellt. Nach<br />
Abschluss des Differenzbereinigungsverfahrens der beiden Räte wird<br />
der Verein entscheiden, ob er das Referendum ergreift.<br />
Prävention sexualisierter Gewalt<br />
INSOS Schweiz hat sein Engagement in der verbandsübergreifenden<br />
Arbeitsgruppe zur Prävention sexualisierter Gewalt fortgesetzt. Die<br />
von dieser Gruppe initiierte Charta «Prävention von sexueller Ausbeutung,<br />
Missbrauch und anderen Grenzverletzungen» wurde von<br />
den INSOS-Delegierten im Juni <strong>2012</strong> genehmigt und im Sinne einer<br />
Selbstverpflichtung für die Mitglieder für verbindlich erklärt. Der Verband<br />
hat auch vier regionale Workshops zur Prävention sexualisierter<br />
Gewalt in Institutionen organisiert.<br />
Qualität<br />
Der Verband hat zwei wegweisende Projekte für die Qualitätsentwicklung<br />
vorangetrieben: Das Referenzsystem INSOS Q und die<br />
Charta «Lebensqualität für Menschen mit Behinderung in sozialen<br />
Einrichtungen» sind an der Delegiertenversammlung <strong>2012</strong> gutgeheissen<br />
worden. Der INSOS-Zentralvorstand hat daraufhin entschieden,<br />
das Referenzsystem der schweizerischen Akkreditierungsstelle<br />
(SAS) zur Überprüfung vorzulegen.<br />
Nicola Longo, Mitarbeiter Logistik, arbeitet<br />
seit 1986 in der Brühlgut Stiftung und zeigt stolz<br />
sein Elektrofahrrad.
INSOS Jahresbericht <strong>2012</strong> | Regionalverbände 13<br />
ANTENNEN IN DEN REGIONEN<br />
Die sechs Regionalverbände von INSOS Schweiz sind wichtige regionale Stützen<br />
der Verbandsarbeit und erfüllen eine Brückenfunktion zu den Kantonen.<br />
Doch in einigen Regionen steht ihr Selbstverständnis und ihr Weiterbestehen<br />
zur Debatte.<br />
INSOS Nordwestschweiz<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> waren die Projekte des Regionalvorstands<br />
INSOS Nordwestschweiz auf ein Minimum reduziert. Bereits<br />
im Dezember 2011 hatte der Regionalvorstand dem<br />
Zentralvorstand von INSOS Schweiz einen Antrag zur<br />
Überprüfung der weiteren Notwendigkeit der Existenz<br />
des Regionalverbandes Nordwestschweiz gestellt.<br />
Die Aktivitäten in der Region Nordwestschweiz fanden<br />
vor allem auf kantonaler Ebene und in den verschiedenen<br />
kantonalen Fusionsverbänden statt. Aus Kantonssicht<br />
besteht zurzeit kein grosses Bedürfnis nach einem<br />
regionalen Austausch. Der Mehrwert eines Regionalverbandes<br />
ist für die Mitglieder nicht mehr genügend ersichtlich.<br />
Aufgrund dieses fehlenden Bedürfnisses von<br />
Seiten der Basis fanden im Jahr <strong>2012</strong> keine Vorstandssitzungen<br />
von INSOS Nordwestschweiz statt.<br />
Tarifverhandlungen Dezentralisierung. Die gemäss Vorstandsentscheid<br />
einberufene Arbeitsgruppe Nordwestschweiz<br />
zur «Dezentralisierung der Beruflichen Massnahmen»<br />
hat gemeinsam die ersten Tarifverhandlungen<br />
mit dem Kontraktmanagement begleitet. Diese wurden<br />
<strong>2012</strong> weitgehend erfolgreich abgeschlossen.<br />
Im Sinne der Qualitätsentwicklung wird aus Sicht der<br />
Mitglieder eine Bilanz zum Ablauf der ersten Tarifverhandlungen<br />
erstellt. Ein entsprechender Fragebogen<br />
wurde von der Arbeitsgruppe entworfen und wird via<br />
Kantonalvertreter/innen an die einzelnen Institutionen<br />
verschickt. Daraus soll Verbesserungspotenzial für die<br />
kommenden Tarifverhandlungen eruiert werden.<br />
«In der Nordwestschweiz ist der Mehrwert eines<br />
Regionalverbandes ungenügend ersichtlich.»<br />
Der Regionalverband INSOS Nordwestschweiz befindet<br />
sich weiterhin im Standby und wartet auf die Antwort<br />
des Zentralvorstands von INSOS Schweiz in Bezug auf<br />
den Antrag zur Überprüfung der weiteren Notwendigkeit<br />
des Regionalverbands Nordwestschweiz.<br />
Matthias Müller<br />
Präsident INSOS Nordwestschweiz<br />
INSOS Ostschweiz<br />
Am 11. Mai <strong>2012</strong> fand die Hauptversammlung in der Institution<br />
Brüggli in Romanshorn statt. Nach langjähriger<br />
Tätigkeit trat Peter Schweizer aus dem Vorstand zurück.<br />
Neben statutarischen Geschäften wurde eingehend über<br />
den Antrag des Vorstandes zur Entwicklung eines qualitätsrelevanten<br />
Benchmarksystems mit INSOS Zürich diskutiert.<br />
Eine knappe Mehrheit lehnte das Projekt in einer<br />
Abstimmung schliesslich ab. Denis Mosimann informierte<br />
aus der Geschäftsstelle INSOS Schweiz zu Themen wie<br />
der Nachfolge in der Geschäftsführung, Bildungsfonds<br />
und Dienstleistungen. Am Nachmittag referierten Thomas<br />
Bickel und Urs Vogel über das neue Kindes- und<br />
Erwachsenschutzrecht.<br />
Kommunikationsplattform. Seit zwei Jahren finden einbis<br />
zweimal jährlich Gespräche mit einer Delegation der<br />
Steuergruppe der Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen<br />
und Sozialdirektoren SODK Ost+ und INSOS<br />
Ost+ statt. Seitens INSOS sind jeweils die Präsidenten<br />
von INSOS Zürich und INSOS Ostschweiz sowie Lutz Goldbecker,<br />
Mitglied des Zentralvorstandes INSOS Schweiz,<br />
vertreten. Im <strong>2012</strong> fanden zwei Gespräche statt, in denen<br />
über die jeweiligen Projekte und allgemeine Themen informiert<br />
wurde. Seitens INSOS Ost+ wird eine gemeinsame<br />
Zusammenarbeit bei künftigen übergreifenden Projekten<br />
angestrebt.<br />
Zukunft Regionalverband. Auf wiederholten Wunsch<br />
des Vorstandes wurde an der Klausurtagung vom 5. Juli<br />
<strong>2012</strong> mit einer externen Moderatorin die Zukunft des<br />
Regionalverbands erörtert. Dabei wurde entschieden,<br />
eine Meinungsumfrage bei den Mitgliedern durchzuführen.<br />
Die elektronische Mitgliederbefragung wurde<br />
durch die Firma socialdesign ag geführt. Sie erstellte einen<br />
ausführlichen Fragenkatalog und wertete die Rückmeldungen<br />
aus. Die Resultate weisen Tendenzen bezüglich<br />
Bedarf und Erwartungshaltung der Mitglieder von<br />
INSOS Ostschweiz auf. Anlässlich der Fachtagung vom<br />
26. Oktober <strong>2012</strong> wurde die Auswertung der Umfrage<br />
(siehe www.insos.ch > Verband > Regionen > Ostschweiz)<br />
mit den Mitgliedern vertieft diskutiert und das Skript<br />
dem Zentralvorstand von INSOS Schweiz für die Strategiediskussion<br />
zugestellt.<br />
Pascal Croci<br />
Präsident INSOS Ostschweiz
14 Regionalverbände | INSOS Jahresbericht <strong>2012</strong><br />
INSOS Suisse romande<br />
<strong>2012</strong> war für INSOS Suisse romande ein aussergewöhnliches<br />
Jahr. Die Leitung ad interim von INSOS Schweiz<br />
durch den Geschäftsführer von INSOS Suisse romande<br />
während praktisch des gesamten Jahres hatte zur Folge,<br />
dass die Region weniger aktiv war. Daher mussten gewisse<br />
Projekte vorübergehend sistiert werden.<br />
Wichtige Massnahmen. Trotz dieser Ausgangslage konnten<br />
mehrere Massnahmen realisiert und relevante Entscheide<br />
gefällt werden:<br />
• Anstellung von Nadège Ory in der Westschweizer Geschäftsstelle<br />
von INSOS: Die ehemalige Funktion der<br />
Verwaltungssekretärin von INSOS Suisse romande<br />
wurde in eine eigentliche Funktion als Assistentin des<br />
Geschäftsführers umgewandelt. Auf der Grundlage dieser<br />
neuen Funktionsbeschreibung engagierte INSOS<br />
Nadège Ory mit dem Auftrag, den Westschweizer Geschäftsführer<br />
im Rahmen einer engen Zusammenarbeit<br />
zu unterstützen und die selbstständige Leitung<br />
von Projekten wahrzunehmen.<br />
• INSOS Suisse romande nahm die umfangreichen Arbeiten<br />
von INSOS Schweiz für die Überarbeitung des Internetportals<br />
zum Anlass, um auch die Strukturierung der<br />
Website von INSOS Suisse romande zu überdenken<br />
und sie für die Mitglieder dynamischer und attraktiver<br />
zu gestalten. Die entsprechenden Überlegungen wurden<br />
<strong>2012</strong> aufgenommen, die Umsetzung des Ergebnisses<br />
wird ab 2013 sichtbar sein.<br />
• Die Geschäftsleitung von INSOS Suisse romande hat<br />
sich sehr engagiert, um den Abschluss einer Vereinbarung<br />
zwischen INSOS und der Einkaufszentrale CADES<br />
zu ermöglichen. Dabei ging es insbesondere darum,<br />
dass die speziellen Bedürfnisse der Werkstätten in der<br />
Liste der von der CADES angebotenen Leistungen berücksichtigt<br />
werden.<br />
«Das Seminar zur Prävention von sexuellem Missbrauch<br />
in Heimen stiess im Tessin auf reges Interesse.»<br />
• INSOS Schweiz organisierte in der ganzen Schweiz, einschliesslich<br />
der Westschweiz, einen halbtägigen Informations-<br />
und Erfahrungsaustausch zum Thema sexualisierte<br />
Gewalt in den Institutionen.<br />
• Der Vorstand INSOS Suisse romande stellte <strong>2012</strong> mehrere<br />
betriebliche Probleme fest. Dabei ging es vor allem<br />
um zwei Westschweizer Fachkommissionen: Die Westschweizer<br />
Kommission Wohnen und die Kommission<br />
Berufliche Integration der Romandie und des Tessins<br />
funktionieren nicht mehr zur Zufriedenheit ihrer Mitglieder.<br />
Der Vorstand und die Geschäftsleitung von<br />
INSOS Suisse romande nutzten die strategischen Überlegungen<br />
auf gesamtschweizerischer Ebene, um die<br />
Strukturen und Aufträge von INSOS Suisse romande zu<br />
überarbeiten.<br />
INSOS Suisse romande ist erleichtert, dass Ende <strong>2012</strong> Peter<br />
Saxenhofer zum neuen Geschäftsführer von INSOS<br />
Schweiz ernannt wurde und dass somit INSOS Suisse romande<br />
seinen Geschäftsführer zurückerhält.<br />
Christian Frey<br />
Präsident INSOS Suisse romande<br />
INSOS Tessin<br />
<strong>2012</strong> hat INSOS Tessin seine Tätigkeit in enger Zusammenarbeit<br />
mit der Associazione Ticinese delle Istituzioni<br />
Sociali (ATIS) fortgesetzt, die das Sekretariat führt. Das<br />
Präsidium der Region Tessin wurde ad interim von Marzio<br />
Proietti übernommen.<br />
In den Jahren 2011 und <strong>2012</strong> fanden vier Besprechungen<br />
zwischen INSOS Tessin und ATIS statt. In diesem Rahmen<br />
wurde die Situation analysiert, die nach der Aufgabe des<br />
Projekts zur Fusion von INSOS und CURAVIVA auf nationaler<br />
Ebene entstanden ist. Es ging darum abzuklären,<br />
wie die Zusammenarbeit auf lokaler Ebene künftig gestaltet<br />
werden soll. Das Mitwirken von Marzio Proietti im<br />
Vorstand von ATIS als Vertreter von INSOS ist in diesem<br />
Zusammenhang zu sehen.<br />
Seminar zur Prävention. Im Herbst <strong>2012</strong> hat INSOS Tessin<br />
ein Seminar zur Prävention von sexuellem Missbrauch<br />
in Heimen organisiert. Dieses Angebot stiess auf reges<br />
Interesse. Da über 100 Anmeldungen eingingen, wurde<br />
die Veranstaltung zweimal durchgeführt. Wie in der übrigen<br />
Schweiz wurde das Seminar von Dr. Werner Tschan<br />
geleitet. An den beiden Nachmittagen ergaben sich interessante<br />
Überlegungen und Diskussionen, die den<br />
Heimen ermöglichten, hilfreiche Tipps für den internen<br />
Umgang mit diesem heiklen Thema zu erhalten.<br />
Koordinationsstelle zur Unterbringung. Zu erwähnen<br />
ist zudem die Anpassung des Gesamtarbeitsvertrags,<br />
die am 1. Januar 2013 in Kraft getreten ist und in deren<br />
Rahmen verschiedene Änderungen eingeführt wurden.<br />
Zudem wurde ein Bericht über den Aufbau einer Koordinations-<br />
und Informationsstelle für Anfragen zur Unterbringung<br />
in Heimen und Tageszentren verfasst. Diese<br />
Stelle hat am vergangenen 1. Februar den Betrieb aufgenommen.<br />
Die Einrichtungen, die Leistungen beruflicher<br />
und arbeitsagogischer Art für die Invalidenversicherung<br />
erbringen, haben die neuen Tarifvereinbarungen<br />
ausgehandelt, die mit dem Übergang der Zuständigkeit<br />
vom BSV auf die kantonalen IV-Stellen vorgesehen sind.<br />
Im vergangenen Jahr erfolgte zudem nach über zehn<br />
Jahren ein bedeutender Wechsel in der IV-Stelle: Letzten<br />
Sommer hat ein neuer Leiter die Tätigkeit aufgenommen.<br />
Marzio Proietti<br />
Präsident a. i. INSOS Tessin
Maya Kryka wird in der Tagesstätte betreut und strickt<br />
dort voller Freude.
16 Regionalverbände | INSOS Jahresbericht <strong>2012</strong><br />
INSOS Zentralschweiz<br />
Der Vorstand hat sich an seinen drei Sitzungen unter<br />
anderem mit verschiedenen Fachthemen auseinandergesetzt,<br />
beispielsweise mit den bevorstehenden Tarifverhandlungen<br />
anlässlich der Dezentralisierung der beruflichen<br />
Massnahmen, oder der Umsetzung der Charta<br />
zur «Prävention von sexueller Ausbeutung, Missbrauch<br />
und anderen Grenzverletzungen».<br />
Die Sparmassnahmen in den meisten Zentralschweizer<br />
Kantonen, welche auch grössere Auswirkungen auf die<br />
Budgets der Institutionen haben, gaben Anlass zu verschiedenen<br />
Grundsatzdiskussionen.<br />
Mit Bedauern hat INSOS Zentralschweiz den abrupten<br />
Weggang des Geschäftsführers von INSOS Schweiz zur<br />
Kenntnis genommen. Dadurch ist unter anderem auch<br />
die Klärung der Rolle der Regionalverbände in Bezug auf<br />
INSOS Schweiz ins Stocken geraten.<br />
Bedürfnis nach Austausch. Die Weiterführung des Regionalverbandes<br />
Zentralschweiz wird von seinen Mitgliedern<br />
nach wie vor als sinnvoll und notwendig erachtet.<br />
Die Zentralschweiz besteht vorwiegend aus kleineren<br />
Kantonen. Dies verstärkt das Bedürfnis nach einem regionalen<br />
Erfahrungsaustausch.<br />
«Ein wichtiger Schritt in der politischen Arbeit von<br />
INSOS Zürich war die Vernetzung mit Kantonsräten.»<br />
Neben den statutarischen Geschäften war die Generalversammlung<br />
im Frühling dem Thema Erwachsenenschutzrecht<br />
gewidmet. Durch die beiden kompetenten<br />
Referenten Thomas Bickel und Urs Vogel erhielten die<br />
Teilnehmenden eine Einführung in das neue Recht und<br />
lernten die für die Institutionen relevanten Veränderungen<br />
kennen.<br />
Individueller Betreuungsbedarf. Die Zentralschweizer<br />
Gesundheits- und Sozialdirektorenkonferenz (ZGSDK)<br />
hat im September <strong>2012</strong> beschlossen, das Instrument IBB<br />
(Individueller Betreuungsbedarf) flächendeckend einzuführen.<br />
Aus diesem aktuellen Anlass war die Herbstversammlung<br />
dem Thema IBB gewidmet. Frau Weiss und<br />
Herr Duff vom Casa Depuoz (Trun, Kanton Graubünden)<br />
haben den Anwesenden einen interessanten und detaillierten<br />
Einblick in ihre Erfahrungen mit dem IBB-System<br />
ermöglicht.<br />
INSOS Zürich<br />
Der Beginn der neuen Amtsperiode war für INSOS Zürich<br />
mit einem Präsidentenwechsel verbunden. Nach zehn<br />
Jahren Vorstand und acht Jahren Präsidium übergab<br />
Thomas Meier die Verbandsführung an Christoph Reis.<br />
Auch im Vorstand kam es zu einem Wechsel. Nach fünf<br />
bzw. zwölf Jahren Vorstandsarbeit wurden Jürg Roffler<br />
und Fatima Heussler dankend verabschiedet. Neu in den<br />
Vorstand gewählt wurde Marcel Mettler.<br />
Fachpersonen statt Ressortleiter. Für die neue Amtsperiode<br />
wurde die Strategie von INSOS Zürich überprüft<br />
und angepasst. Der Vorstand definierte neu vier strategische<br />
Bereiche: Leistungsangebot, Politik und gesetzliche<br />
Rahmenbedingungen, Ressourcen und Dienstleistungen,<br />
Marketing und Kommunikation. Mit der Anpassung der<br />
Strategie wurden auch die Verbandsstrukturen überprüft<br />
und erneuert. Die Aufteilung in Ressorts wurde abgeschafft,<br />
weil sie nicht effizient und zielführend war. Neu<br />
stehen die Vorstandsmitglieder der Geschäftsstelle als<br />
Fachpersonen für bestimmte Themen unterstützend zur<br />
Seite.<br />
In Zusammenhang mit der Umsetzung der Neugestaltung<br />
des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen<br />
Bund und Kantonen (NFA) wurden mit dem Regierungsrat<br />
und dem kantonalen Sozialamt Gespräche über<br />
die Zusammenarbeit und das IBB-System geführt. In den<br />
Gesprächen mit der IV-Stelle Zürich standen die neuen<br />
Vertragsbedingungen und die Leistungsvereinbarungen<br />
im Bereich der beruflichen Massnahmen im Zentrum der<br />
Diskussionen.<br />
Lobbying verstärken. Ein weiterer wichtiger Schritt in<br />
der politischen Arbeit des Verbands war die Vernetzung<br />
mit Kantonsräten. Diese Arbeit soll in den kommenden<br />
Jahren fortgesetzt und bei Bedarf intensiviert werden.<br />
So konnte zum Thema Behinderung und Alter/Pflege ein<br />
Postulat eingereicht und das Thema IBB-Benchmarking<br />
diskutiert werden.<br />
Für die Vernetzung der Mitglieder organisierte die Geschäftsstelle<br />
eine Frühlings- und eine Herbstversammlung<br />
sowie diverse Veranstaltungen, Treffen und Workshops<br />
zu unterschiedlichen Themen. Neben dem Austausch<br />
mit den wichtigsten Verwaltungsstellen (IV, Sozialamt)<br />
ist die Vernetzung mit den Partnerorganisationen ein<br />
zentrales Anliegen von INSOS Zürich.<br />
Christoph Reis<br />
Präsident INSOS Zürich<br />
Willi A. Frank<br />
Präsident INSOS Zentralschweiz
INSOS Jahresbericht <strong>2012</strong> | Kooperationen 17<br />
ENG VERNETZT<br />
INSOS Schweiz ist gut vernetzt – unter<br />
anderem in Projektgruppen oder Vorständen<br />
folgender Organisationen:<br />
Eine Wäscherei-Mitarbeiterin<br />
mangelt zum ersten Mal Handtücher.<br />
• Agile – Behinderten-Selbsthilfe Schweiz<br />
• Agogis – Berufliche Bildung im Sozialbereich<br />
• ARPIH – Centre romand de formation et de perfectionnement<br />
• AvenirSocial – Professionelle Soziale Arbeit Schweiz<br />
• BSV – Bundesamt für Sozialversicherungen<br />
• cerebral – Schweizerische Stiftung für das cerebral gelähmte Kind<br />
• compasso – Informationsportal für Arbeitgeber zur beruflichen<br />
Eingliederung<br />
• CURAVIVA – Verband Heime und Institutionen Schweiz<br />
• DOK – Dachorganisationenkonferenz der privaten Behindertenhilfe<br />
• EASPD – European Association of Service Providers for Persons with<br />
Disabilities<br />
• EDK – Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren<br />
• European Agency for Development of Special Needs Education<br />
• FHNW – Fachhochschule Nordwestschweiz<br />
• Fragile Suisse – Schweizerische Vereinigung für hirnverletzte<br />
Menschen und Angehörige<br />
• HES SO – Haute Ecole de Suisse Occidentale<br />
• HfH – Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich<br />
• Insieme – Dachorganisation der Elternvereine für Menschen mit einer<br />
geistigen Behinderung<br />
• Integration Handicap – Schweizerische Arbeitsgemeinschaft zur<br />
Eingliederung Behinderter<br />
• IVSK – IV-Stellenleiter-Konferenz<br />
• MyHandicap – (Re-)Integration von Menschen mit Behinderung<br />
• Parlamentarische Gruppe für Behindertenfragen<br />
• Procap – Verband von und für Menschen mit Handicap<br />
• Pro Infirmis – Fachorganisation für behinderte Menschen<br />
• Pro Mente Sana – Stiftung für die Interessen psychisch<br />
beeinträchtiger Menschen<br />
• SAHB – Schweizerische Arbeitsgemeinschaft Hilfsmittelberatung<br />
für Behinderte und Betagte<br />
• SavoirSocial – Schweizerische Dachorganisation der Arbeitswelt Soziales<br />
• SBBK – Schweizerische Berufsbildungsämter-Konferenz<br />
• SBFI – Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation<br />
• Schweizerischer Arbeitgeberverband<br />
• sgv – Schweizerischer Gewerbeverband<br />
• SZH – Stiftung Schweizer Zentrum für Heil- und Sonderpädagogik<br />
• SKBQ – Schweizerische Kommission für Berufsentwicklung und<br />
Qualität FaBe<br />
• SKOS – Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe<br />
• SODK – Konferenz der kantonalen SozialdirektorInnen<br />
• Supported Employment Schweiz<br />
• SVOAM – Schweizerischer Verband der Organisatoren von<br />
Arbeitsmarktmassnahmen<br />
• Verbandsübergreifende Arbeitsgruppe Prävention<br />
• Workability Europe – europäische Organisation von Arbeitgebern für<br />
Menschen mit Behinderung
18 Kennzahlen <strong>2012</strong> | INSOS Jahresbericht <strong>2012</strong><br />
BILANZ<br />
BETRIEBSRECHNUNG<br />
31.12.12 31.12.11<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
Flüssige Mittel 127152 57 369<br />
Forderungen aus Leistungen 1335 36 786<br />
Andere kurzfristige Forderungen 34 425 120 632<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungen 19 143 24 269<br />
Umlaufvermögen 182 055 239 056<br />
Finanzanlagen 666 813 626198<br />
Mobile Sachanlagen 12 000 16 343<br />
Umbau 19 500 48 613<br />
Anlagevermögen 698 313 691154<br />
Aktiven 880 368 930 210<br />
Mitgliederbeiträge 1527 562 1338 958<br />
Honorareinnahmen – 18 555<br />
Gönner 3 500 3 000<br />
Leistungsvertrag BSV 654 037 741 446<br />
Sonstige Subventionen – 60 000<br />
Publikationen 93 161 62156<br />
Tagungen 391 521 342 430<br />
Facharbeit 31 207 –<br />
Projekte 40 344 –<br />
Dienstleistungen 5 200 –<br />
Übrige Erträge 13 000 20 792<br />
Ertrag aus Leistungserbringung 2 759 532 2 587 337<br />
Kurzfristige<br />
Finanzverbindlichkeiten<br />
– 194 196<br />
Verbindlichkeiten aus Leistungen 85 703 118 139<br />
Andere Verbindlichkeiten 15 973 47 121<br />
Passive Rechnungsabgrenzungen 231 105 26 185<br />
Rückstellungen 25 000 25 000<br />
Fremdkapital 357 781 410 641<br />
Fonds Strukturanpassung 28 000 28 000<br />
Fonds INSOS W & O 95 000 95 000<br />
Fondskapital 123 000 123 000<br />
Freie Fonds 365 494 365 494<br />
Erarbeitetes freies Kapital 31 075 47 254<br />
Jahresergebnis 3 018 –16 179<br />
Organisationskapital 399 587 396 569<br />
Passiven 880 368 930 210<br />
Personalkosten –1182 850 –1160 928<br />
Miete und Nebenkosten –121 080 –115 706<br />
Verwaltungskosten –285 874 –384 854<br />
Honorare – –86 369<br />
Mitgliedschaften – 21 249 –21 817<br />
Securit –49 562 –55 836<br />
Unterleistungsvertrag BSV –470 621 –541 665<br />
Publikationen –123 898 –<br />
Tagungen –254 404 –209 240<br />
Facharbeit –95 921 –<br />
Übersetzungen –73 785 –67 198<br />
Dienstleistungen –4 507 –<br />
Forderungsverluste –15 651 –<br />
Abschreibungen –33 456 –18 239<br />
Aufwand für Leistungserbringung –2 732 858 –2 661 852<br />
Ergebnis vor Finanzerfolg 26 674 –74 515<br />
Finanzertrag 46 920 8'954<br />
Finanzaufwand –3 700 –28'935<br />
Finanzerfolg 43 220 –19 981<br />
Ergebnis vor<br />
ausserordentlichem Erfolg<br />
69 894 -94 496<br />
Ausserordentliche Erträge 3 324 114'864<br />
Ausserordentliche Aufwände -70 200 -36'547<br />
Ausserordentlicher Erfolg -66 876 78 317<br />
Jahresergebnis 3 018 –16 179
INSOS Jahresbericht <strong>2012</strong> | Präsidentin 19<br />
RECHNUNG ÜBER DIE VERÄNDERUNG<br />
DES KAPITALS UND DER RÜCKSTELLUNGEN<br />
<strong>2012</strong><br />
Einlagen<br />
(+)<br />
Entnahmen<br />
(–)<br />
Endbestand<br />
INSOS Securit 25 000 – 25 000<br />
Rückstellungen 25 000 – 25 000<br />
Fonds Strukturanpassung 28 000 – 28 000<br />
Fonds INSOS W & O 95 000 – 95 000<br />
Fondskapital 123 000 – 123 000<br />
Freie Fonds 365 494 – 365 494<br />
Erarbeitetes freies Kapital 31 075 – 31 075<br />
Jahresergebnis – 3 018 3 018<br />
Organisationskapital 396 569 3 018 399 587<br />
RECHNUNG ÜBER DIE VERÄNDERUNG<br />
DES KAPITALS UND DER RÜCKSTELLUNGEN<br />
2011<br />
Anfangsbestand<br />
Anfangsbestand<br />
Einlagen<br />
(+)<br />
Entnahmen<br />
(–)<br />
Endbestand<br />
INSOS Securit 25 000 – 25 000<br />
Rückstellungen 25 000 – 25 000<br />
Fonds Strukturanpassung 28 000 – 28 000<br />
Fonds INSOS W & O 95 000 – 95 000<br />
Fondskapital 123 000 – 123 000<br />
Freie Fonds 365 494 – 365 494<br />
Erarbeitetes freies Kapital 47 254 – 47 254<br />
Jahresergebnis – –16 179 –16 179<br />
Organisationskapital 412 748 64 913 396 569<br />
Jana Bleyl, Teamleiterin Tagesstätte, hilft<br />
einer Mitarbeiterin, die Glasperlen am Weihnachtsstern<br />
zu befestigen.
20 Kennzahlen <strong>2012</strong> | INSOS Jahresbericht <strong>2012</strong><br />
ANHANG ZUR JAHRESRECHNUNG<br />
1 Name, Rechtsform, Zweck, Finanzen und Haftung<br />
INSOS (Soziale Institutionen für Menschen mit Behinderung<br />
Schweiz) mit Sitz in Bern ist ein Verein im Sinne von<br />
Artikel 60 ff ZGB. Er ist parteipolitisch neutral und konfessionell<br />
unabhängig.<br />
INSOS ist ein gesamtschweizerischer Branchenverband<br />
der Institutionen für Menschen mit Behinderung. Sein<br />
Zweck ist es, seine Mitglieder und deren Institutionen<br />
zu unterstützen, die Qualität der von ihnen erbrachten<br />
Dienstleistungen zu fördern sowie auf bestmögliche Rahmenbedingungen<br />
für ihre Tätigkeit hinzuwirken. Zweck<br />
und Aufgaben des Verbandes sind in einem Leitbild konkretisiert.<br />
Der Verein finanziert sich aus Mitgliederbeiträgen, Leistungen<br />
der öffentlichen Hand, Dienstleistungserträgen,<br />
Spenden, Zinsen und sonstigen Erträgen. Bei der Gründung<br />
erfolgte keine Kapitaleinlage. Mitglieder von INSOS<br />
sind gemeinnützige juristische Personen des privaten<br />
und öffentlichen Rechts.<br />
Gemäss Art. 28 der Statuten haftet für die Verbindlichkeiten<br />
des Verbandes ausschliesslich das Verbandsvermögen<br />
unter Ausschluss jeglicher über die Beitragspflicht<br />
hinausgehenden Haftung der Mitglieder.<br />
2 Organisation<br />
2.1 Delegiertenversammlung<br />
(bestehend aus 100 bis 110 Delegierten)<br />
2.2 Zentralvorstand<br />
(bestehend aus Zentralpräsident/in, Vizepräsident/<br />
in und fünf bis sieben weiteren Personen) Die Amtszeit<br />
beträgt 4 Jahre (aktuell 2011–2015).<br />
Zentralvorstand:<br />
Marianne Streiff-Feller, Zentralpräsidentin<br />
Philippe Cottet, Vizepräsident<br />
Medea Schuler<br />
Lutz Goldbecker<br />
Françoise Gay Truffer<br />
Ruedi Haltiner<br />
Thomas Bolliger<br />
Meinrad Ender<br />
Marzio Proietti<br />
Die Zentralpräsidentin erhielt eine Entschädigung<br />
von 30 000 Franken. Ansonsten arbeiten die Mitglieder<br />
des Zentralvorstandes ehrenamtlich (unentgeltlich).<br />
2.3 Kontrollstelle<br />
TBO Revisions AG, Zürich. Die Amtszeit beträgt<br />
4 Jahre (aktuell 2011–2015).<br />
3 Verträge<br />
Mit dem Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) besteht<br />
nach Art. 74 I des Bundesgesetzes über die Invalidenversicherung<br />
(IVG) ein Rahmenleistungsvertrag für<br />
die Jahre 2011 bis 2014, datiert vom 17. Februar 2011.<br />
4 Rechnungslegungsgrundsätze<br />
4.1 Allgemeine Rechnungslegungsgrundsätze<br />
Die Rechnungslegung erfolgte nach Massgabe der<br />
Fachempfehlungen zur Rechnungslegung (Swiss<br />
GAAP FER), wobei das Konzept der Kern-FER und FER<br />
21 (Rechnungslegung für Nonprofit-Organisationen)<br />
sowie die Anforderungen der Stiftung ZEWO für Wohlfahrtsunternehmen<br />
beachtet wurden. Ferner entspricht<br />
die Rechnungslegung dem schweizerischen<br />
Obligationenrecht und den Statuten. Die Jahresrechnung<br />
vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und<br />
Ertragslage von INSOS Schweiz.<br />
4.2 Stetigkeit<br />
Aufgrund einer Umstellung des Kontenplans wird der<br />
Grundsatz der Stetigkeit verletzt. In der Erfolgsrechnung<br />
wird dadurch die Vergleichbarkeit der Berichtsmit<br />
den Vorjahreszahlen erschwert.<br />
4.3 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze<br />
a) Wertschriften<br />
Die Wertschriften sind zum Kurswert bilanziert.<br />
b) Forderungen und Verbindlichkeiten<br />
Die Forderungen sind zum Nominalwert abzüglich<br />
Wertberichtigungen für erkennbare Risiken bilanziert.<br />
Verbindlichkeiten sind zum Nominalwert per<br />
Bilanzstichtag bilanziert.<br />
c) Sachanlagen<br />
Die Sachanlagen sind zum Anschaffungswert abzüglich<br />
den Abschreibungen bilanziert. Es werden Anschaffungen<br />
von 1000 Franken und mehr aktiviert.
INSOS Jahresbericht <strong>2012</strong> | Kennzahlen <strong>2012</strong> 21<br />
5 Zur Sicherung eigener Verpflichtungen<br />
verpfändete oder abgetretene Aktiven<br />
31.12.12 31.12.11<br />
Verpfändete Aktiven bei UBS 754 906 626 198<br />
6 Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Vorsorgeeinrichtungen<br />
31.12.12 31.12.11<br />
Integration Handicap – 12 181<br />
7 Risikobeurteilung<br />
Der Zentralvorstand hat ausreichende Risikobeurteilungen<br />
vorgenommen und allfällige sich daraus ergebende<br />
Massnahmen abgeleitet. Das Risiko einer wesentlichen<br />
Fehlaussage in der Rechnungslegung ist als klein einzustufen,<br />
da absehbare Risiken in der Jahresrechnung abgebildet<br />
sind.<br />
BERICHT DER KONTROLLSTELLE AN<br />
DIE DELEGIERTENVERSAMMLUNG DES<br />
VERBANDES<br />
INSOS (Soziale Institutionen für Menschen<br />
mit Behinderung Schweiz), Bern<br />
Als Kontrollstelle haben wir die Jahresrechnung (Bilanz,<br />
Betriebsrechnung, Rechnung über die Veränderung des<br />
Kapitals und Anhang) von INSOS (Soziale Institutionen für<br />
Menschen mit Behinderung Schweiz) für das am 31. Dezember<br />
<strong>2012</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. In<br />
Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER 21 unterliegen<br />
die Angaben im Leistungsbericht keiner Prüfungspflicht<br />
der Revisionsstelle.<br />
Für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung<br />
mit Swiss GAAP FER 21, den gesetzlichen Vorschriften<br />
und den Statuten ist der Zentralvorstand verantwortlich,<br />
während unsere Aufgabe darin besteht, diese<br />
zu prüfen. Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen<br />
hinsichtlich Zulassung und Unabhängigkeit<br />
erfüllen.<br />
Unsere Revision erfolgte nach dem Schweizer Standard<br />
zur eingeschränkten Revision. Danach ist diese Revision<br />
so zu planen und durchzuführen, dass wesentliche Fehlaussagen<br />
in der Jahresrechnung erkannt werden. Eine<br />
eingeschränkte Revision umfasst hauptsächlich Befragungen<br />
und analytische Prüfungshandlungen sowie den<br />
Umständen angemessene Detailprüfungen der bei der<br />
geprüften Organisation vorhandenen Unterlagen. Dagegen<br />
sind Prüfungen der betrieblichen Abläufe und des<br />
internen Kontrollsystems sowie Befragungen und weitere<br />
Prüfungshandlungen zur Aufdeckung deliktischer<br />
Handlungen oder anderer Gesetzesverstösse nicht Bestandteil<br />
dieser Revision.<br />
Bei unserer Revision sind wir nicht auf Sachverhalte gestossen,<br />
aus denen wir schliessen müssten, dass die<br />
Jahresrechnung kein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER 21 vermittelt<br />
und nicht Gesetz und Statuten entspricht.<br />
Ferner bestätigen wir, dass die gemäss Ausführungsbestimmungen<br />
zu Art. 12 des Reglements über das ZEWO-<br />
Gütesiegel zu prüfenden Bestimmungen der Stiftung<br />
ZEWO eingehalten sind.<br />
TBO Revisions AG<br />
Marcel Strickler<br />
Zugelassener Revisionsexperte<br />
ppa. Carlo Coss<br />
Zugelassener Revisor<br />
Leitender Revisor<br />
Zürich, 27. März 2013
22 Verbandsarbeit | INSOS Jahresbericht <strong>2012</strong><br />
UNSERE MITGLIEDER, UNSERE PARTNER<br />
Zahlreiche Neumitglieder<br />
18 Institutionen sind INSOS Schweiz im Jahr <strong>2012</strong> neu<br />
beigetreten, 4 Institutionen sind aus dem Verband ausgetreten.<br />
Ende <strong>2012</strong> gehörten dem Branchenverband<br />
somit 755 Institutionen für Menschen mit Behinderung<br />
an. Diese boten 54 900 Plätze für Menschen mit Behinderung<br />
an, sei es in Werkstätten, Tagesstätten, im Bereich<br />
Wohnen oder in Form von Beruflichen Massnahmen oder<br />
Integrationsmassnahmen (Details siehe Tabelle und Diagramm).<br />
Anzahl Mitglieder und Plätze<br />
Art des Angebots Anzahl Plätze Prozent<br />
■ Werkstätten (IFEG) 22 431 42 %<br />
■ Wohnheime und andere kollektive Wohnformen 18 829 34 %<br />
■ Tagesstätten (IFEG)/Tagesbetreuung 6 787 12 %<br />
■ Berufliche Massnahmen (IVG) 5 213 9 %<br />
■ Integrationsmassnahmen (IVG) 696 1 %<br />
■ Begleitetes Wohnen Art. 74 (IVG) 945 2 %<br />
Total aller Regionen 54 900<br />
2 %<br />
1 %<br />
9 %<br />
12 %<br />
34 %<br />
42 %<br />
Praxisnahe Weiterbildung<br />
Der Bildungsanbieter Agogis tritt seit seinem 40-jährigen<br />
Jubiläum im Herbst <strong>2012</strong> in einem neuen Corporate Design<br />
auf. Die wichtigsten Punkte: Praxisnähe, ein modernes<br />
Bildungsverständnis, sowie Angebote, die sich an Anforderungen<br />
der Teilnehmenden, der Branche und von<br />
Menschen mit einer Behinderung orientieren.<br />
Agogis INSOS W & O heisst nun neu Agogis Weiterbildung.<br />
INSOS Schweiz ist auch weiterhin der strategische Partner<br />
von Agogis Weiterbildung. Dies zeigt sich unter<br />
anderem in der gemeinsamen Entwicklung von Bildungsangeboten,<br />
den Branchenzertifikaten und im gestalterischen<br />
Auftritt von Agogis Weiterbildung.<br />
Refokussierung auf Behinderung. Agogis Weiterbildung<br />
ist im Laufe der Geschichte in neue Felder der Weiterbildung<br />
im Sozialbereich expandiert. Die Weiterbildung zur<br />
Migrationsfachperson ist ein Beispiel dafür.<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> wurde eine nachhaltige Refokussierung des<br />
Themenbereiches «Behinderung» in den Blick genommen.<br />
Hierzu gehört einerseits eine mit anderen Verbänden<br />
– etwa INSOS – zusammen getragene Initiative zur<br />
Evaluation beziehungsweise Etablierung einer neuen<br />
Berufsprüfung im Felde der Behinderung.<br />
Kompaktlehrgang Arbeitsagogik. Agogis Weiterbildung<br />
bietet nicht mehr nur eine modularisierte Lehrgangsform<br />
in der Arbeitsagogik an. <strong>2012</strong> wurde eine Kompaktvariante<br />
entwickelt, die ab 2013 ergänzend angeboten<br />
wird. Sie bereitet ebenso wie die modularisierte Option<br />
auf die Höhere Fachprüfung Arbeitsagogik vor und bietet<br />
die Möglichkeit, das Branchenzertifikat Arbeitsagogik<br />
von Agogis INSOS zu erwerben.<br />
Jan Schmuck<br />
Leiter Agogis Weiterbildung<br />
Attraktive Dienstleistungen<br />
INSOS Schweiz hat <strong>2012</strong> das Dienstleistungsangebot für<br />
seine Mitglieder weiter ausgebaut. Zum Online-Stellenportal<br />
in Zusammenarbeit mit sozialinfo.ch kam der Einkaufspool<br />
INSOS in Zusammenarbeit mit CADES dazu,<br />
bei welchem INSOS-Mitglieder zentral günstig einkaufen<br />
können. Dank der Kooperation mit Swiss Quality Broker<br />
und den Helsana Versicherungen kann der Verband<br />
seinen Mitgliedern Vorzugskonditionen beim Abschluss<br />
von Versicherungen aller Art bieten. Auch im Bereich der<br />
Computer-Software führte die neue Kooperation mit<br />
Diraction zu attraktiven Angeboten für Mitglieder.
INSOS Jahresbericht <strong>2012</strong> | Verbandsarbeit 23<br />
Branchenspezifische Sicherheit<br />
Arbeitssicherheit ist eine gesetzliche Verpflichtung für<br />
alle Schweizer Unternehmen – und somit auch für INSOS-<br />
Institutionen. Mit INSOS Securit besteht eine Branchenlösung,<br />
welche interessierten Institutionen mit viel Knowhow<br />
und branchenspezifischen Lösungen zur Seite steht.<br />
Bisher haben sich rund 300 Institutionen für diese Branchenlösung<br />
entschieden.<br />
Fahrtraining für Transporte. Der Lenkungsausschuss<br />
der Branchenlösung Arbeitssicherheit für Menschen mit<br />
Behinderung tagte <strong>2012</strong> zwei Mal. Es wurden vier Grundund<br />
vier Wiederholungskurse für Arbeitssicherheitsbeauftragte<br />
durchgeführt. Ferner wurden vier Kurse «Fahrtraining<br />
und Behindertentransport» angeboten. Die<br />
Ausbildung gilt als Weiterbildung gemäss Chauffeurzulassungsverordnung<br />
(CZV). Ab 1.9.2013 dürfen in den<br />
Institutionen nur noch Fahrer/innen mit Fähigkeitsausweis<br />
Fahrzeuge mit mehr als acht Passagieren steuern.<br />
Vorsicht mit Chemikalien. <strong>2012</strong> wurde in Zusammenarbeit<br />
mit der SUVA ein praxisorientierter «Workshop<br />
Stolpern» durchgeführt. Im Jahr <strong>2012</strong> konnten zudem<br />
vierzehn Institutionen begutachtet werden. Die häufigsten<br />
Verbesserungspotentiale waren identisch wie bei<br />
den Audits im Vorjahr: Stolperstellen, ungenügend gekennzeichnete<br />
Chemikalien, defekte Leitern, verstellte<br />
Fluchtwege und fehlende Gefahrenermittlungen. Besonders<br />
bedenklich sind Chemikalien in Getränkeflaschen<br />
wie Coca-Cola oder Rivella.<br />
Rolf Glaus<br />
Geschäftsführer INSOS Securit<br />
Internationales Netzwerk<br />
Damit INSOS Schweiz auch von den Entwicklungen ausserhalb<br />
der Schweiz profitieren und Zukunftsthemen im<br />
Bereich Menschen mit Behinderung aufnehmen kann,<br />
pflegt der Verband europaweite Kooperationen und Kontakte.<br />
Der Branchenverband ist Mitglied von Workability<br />
Europa, der Europäischen Organisation von Arbeitgebern<br />
für Menschen mit Behinderung, in dessen Vorstand Marc<br />
Chabanel seit 2008 die Interessen von INSOS Schweiz<br />
vertrat. Im September <strong>2012</strong> ist er aus dem Vorstand ausgetreten.<br />
Entscheid über Mitgliedschaft. 2011 gab es bei Workability<br />
einige Richtungskämpfe, die dazu führten, dass mehrere<br />
nationale Verbände austraten. <strong>2012</strong> wurde eine neue<br />
Geschäftsleitung gewählt, welche nun versucht, Workability<br />
so zu positionieren, dass möglichst viele Verbände<br />
Europas wieder beitreten. INSOS Schweiz hat <strong>2012</strong> entschieden,<br />
zu beobachten, ob die neue Geschäftsführung<br />
Workability neuen Schwung verleihen wird. Ende 2013<br />
wird der Zentralvorstand von INSOS über die Beibehaltung<br />
der Mitgliedschaft oder den Austritt aus Workability<br />
Europe entscheiden.<br />
Vorläufig Beobachterstatus. Zudem hat INSOS <strong>2012</strong><br />
beim EASPD (European Association Of Service Providers<br />
For Persons With Disabilities) einen Beobachterstatus beantragt.<br />
Fabio Gossweiler vertritt INSOS Schweiz in diesem<br />
europäischen Verband. Eine Teilnahme beim EASPD<br />
erlaubt unter anderem, sich der EU anzunähern, Lobbyarbeit<br />
auf EU-Ebene zu betreiben, Informationen über<br />
die neusten, europaweiten Entwicklungen zu erhalten<br />
sowie an europäischen Konferenzen und Seminaren teilzunehmen.<br />
Ziel von EASPD ist es, als Stellvertreter von Dienstleistungserbringern<br />
für Menschen mit Behinderung eine<br />
zentrale Rolle auf europäischer Ebene zu spielen. Der<br />
Entscheid für den allfälligen Beitritt bei EASPD wird vom<br />
INSOS-Zentralvorstand Ende 2013 getroffen.<br />
Impressum<br />
Pierre-Alain Uberti<br />
Geschäftsführer a. i. INSOS Schweiz<br />
Der Branchenverband<br />
INSOS Schweiz vertritt als nationaler Branchen ver band die Interessen<br />
von 755 Institutionen für Menschen mit Behinderung.<br />
Dem Zentralvorstand von INSOS Schweiz gehören seit den Neuwahlen<br />
im Juni 2011 folgende neun Personen an:<br />
Marianne Streiff, Präsidentin INSOS, National rätin EVP, Köniz;<br />
Philippe Cottet, Vizepräsident INSOS, Direktor Fondation Polyval,<br />
Cheseaux-Lausanne;<br />
Thomas Bolliger, Geschäftsleitung Brühlgut Stiftung, Winterthur;<br />
Meinrad Ender, Direktor Band-Genossenschaft, Bern;<br />
Françoise Gay Truffer, Direktorin Centre des Marmettes, FRSA,<br />
Monthey;<br />
Lutz Goldbecker, Geschäftsleitung Stiftung Mansio, Münsterlingen;<br />
Ruedi Haltiner, Geschäftsleiter ARGO, Chur;<br />
Marzio Proietti, Geschäftsleiter Formazienda FTIA, Giubiasco;<br />
Medea Schuler, Geschäftsleitung Zuwebe, Baar.<br />
Herausgeber: INSOS Schweiz – Nationaler Branchenverband<br />
für Menschen mit Behinderung<br />
Redaktion: Barbara Spycher, Gerhard Lob<br />
Fotos: Robert Hansen, fotografiert in der Brühlgut Stiftung<br />
Korrektorat: Christian Frehner<br />
Übersetzung: Inter-Translations SA, Bern<br />
Grafik: Satzart AG, Bern
INSOS Schweiz<br />
Hauptsitz<br />
Zieglerstrasse 53<br />
3000 Bern 14<br />
Telefon 031 385 33 00<br />
Fax 031 385 33 22<br />
info@insos.ch, www.insos.ch<br />
INSOS Suisse<br />
Geschäftsstelle Suisse romande<br />
Avenue de la Gare 17<br />
1003 Lausanne<br />
Telefon 021 320 21 70<br />
Fax 021 320 21 75<br />
romandie@insos.ch, www.insos.ch