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Reisemobil International 5/2011 - HYMER.com

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Premiere<br />

Hymer B-Starline<br />

B-Klasse mit Stern<br />

Von Ingo Wagner<br />

Aus<br />

<strong>Reisemobil</strong><br />

<strong>International</strong><br />

5/<strong>2011</strong><br />

Vom Erfolg der neuen B-Klasse ermutigt, schiebt Hymer den B-Starline<br />

nach. Der Name verrät: Hier sorgt der Stern für Vortrieb. Erste Fahrt in<br />

der B-Klasse auf Mercedes Sprinter.<br />

Die Sonne wärmt zum ersten Mal im Jahr<br />

und taucht die Allgäuer Berge in gleißendes<br />

Weiß. Geschmeidig gurgelnd wärmen sich die<br />

190 Pferde im drei Liter großen V6 auf. Ich<br />

schiebe die Sonnenbrille auf die Nase und den<br />

Automatik-Wählhebel auf D. Ruckfrei setzt sich<br />

der 7,97 Meter lange Hymer B-Starline 680 in<br />

Bewegung – mit dem Komfort der klassischen<br />

Fünfstufen-Wandlerautomatik kommt kein automatisiertes<br />

Schaltgetriebe mit.<br />

Es ist nur konsequent, was Hymer macht.<br />

Das einzige Unternehmen weltweit, das dieselbe<br />

Typenbezeichnung wie der Erfinder des Automobils<br />

benutzen darf, hat sein Aushängeschild, die<br />

neue B-Klasse, auf das Fahrgestell des Mercedes-<br />

Benz Sprinter gesetzt. Der Name: Hymer B-Starline.<br />

Das Programm: Den Sprung zwischen oberer<br />

Mittel- und Oberklasse zu verschleifen und den<br />

Franzosen Paroli bieten. Denn ausgerechnet Rapido<br />

und die Marken der Pilote-Gruppe sind bis<br />

dato die einzigen Großserienhersteller, die in der<br />

Klasse unter 100.000 Euro auf das deutsche Paradepferd<br />

setzen. Im Hymer-Programm selbst wird<br />

der Starline den (noch) in drei Grundrissen er- <br />

Ganz da vorn steckt der Unterschied: Ins bei den Doppelboden-Modelle tiefer gelegene Sprinter-Cockpit<br />

führt ein leicht abfallender Steg, in dem auch Wärme zur Frontscheibe geführt wird.<br />

48 <strong>Reisemobil</strong> <strong>International</strong> 5/<strong>2011</strong>


Premiere<br />

Hymer B-Starline<br />

Die breite Tür ist exklusiv für den Starline. Sie kann<br />

mit der Zentralverriegelung verkabelt werden.<br />

hältlichen Bestline ersetzen, der auf Mobiliar und<br />

Technik des B-SL basiert.<br />

Komfortabel und sicher<br />

Jetzt Standard in<br />

allen neuen B-<br />

Klassen (B-Klasse<br />

und Starline)<br />

mit Einzelbetten:<br />

Praktischer<br />

Mittelauszug<br />

inklusive integrierter<br />

Leiter und<br />

Zusatzmatratze.<br />

Die Straße windet sich „auf Kempten“ wie<br />

die Einheimischen hier sagen würden. Das Fahrwerk<br />

des 680, ein solider Leiterrahmen und Zwillingsreifen<br />

an der angetriebenen Hinterachse, beherrscht<br />

den Spagat aus Komfort und souveräner<br />

Straßenlage. Kurven durchmisst der 5,3-Tonnen-<br />

Starline (Serie: 5,0 Tonnen) mit spürbarer, aber<br />

unaufgeregter Seitenneigung. Etwas weiter lehnt<br />

sich der Einzelbereifte 4,2-Tonner aus der Kurve.<br />

Doch Sorge ist hier wie da unbegründet: ständig<br />

wacht das adaptive, den aktuellen Beladungszustand<br />

berücksichtigende ESP über das Tun. Kurz:<br />

Der Sprinter kommt ganz ohne Luftfederung<br />

dem Optimum nahe.<br />

Das Mobiliar, schon bei bisher getesteten<br />

Fiat-B-Klassen ziemlich leise, macht auf dem stabilen<br />

Rückgrat des Sprinter kaum einen Mucks.<br />

Beeindruckend.<br />

Nur von den 190 PS unter der nach unten<br />

öffnenden Haube würde ich mehr Performance<br />

erwarten. Obwohl die Automatik den (fast jungfräulichen)<br />

V6 sehr hoch drehen lässt, fehlt subjektiv<br />

der Punch eines Schwergewichtsboxers.<br />

Freilich hat es Hymer bei „meinem“ 680er auch<br />

besonders gut gemeint und alles eingebaut, was<br />

die Preisliste hergibt. Ausgehend von 4.300 Kilo<br />

fahrfertig, rechne ich mit einem Kampfgewicht<br />

von circa 4,6 Tonnen. Daran arbeiten sich eben<br />

auch 400 Newtonmeter Drehmoment<br />

ab. Von Untermotorisierung<br />

zu sprechen wäre trotzdem<br />

fatal. Vermutlich sorgt<br />

sogar der Standardmotor mit<br />

vier Zylindern, 2,2 Litern Hubraum<br />

und 163 PS für ordentliche<br />

Fahrleistungen. Fakt ist,<br />

dass sich der Starline mit Top-<br />

Motor zu illegalen 140 km/h<br />

aufschwingt, dabei aber einen<br />

kompakten B 534 mit 130-Fiat-<br />

PS nicht aus dem Rückspiegel<br />

verliert.<br />

Keine Tricks beim Tank<br />

Übrigens verzichtet Hymer<br />

auf die auf 20 Liter Inhalt<br />

reduzierte Fahrstellung beim<br />

175-Liter-Wassertank. Ganz<br />

einfach, weil die 3,5-Tonnen-<br />

Grenze bei 12,5 Zentimeter<br />

hohem Doppelboden eh nicht<br />

zu halten ist. Anders könnte<br />

es bei den 585 und 595 ohne<br />

Technikkeller aussehen. Jedoch<br />

ist die 3,5-Tonnen-Grenze nicht<br />

oberste Prämisse beim Starline.<br />

Denn: Auch über die gehobene<br />

Serienausstattung <br />

50 <strong>Reisemobil</strong> <strong>International</strong> 5/<strong>2011</strong>


Modellübersicht Hymer B-Starline<br />

Modelle ohne Doppelboden<br />

B-Starline 585<br />

Sprinter 316 CDI, 3,5 oder 4,2 Tonnen<br />

Länge: 7,10 Meter<br />

Grundpreis: 80.990 Euro<br />

B-Starline 595<br />

Sprinter 316 CDI, 3,5 oder 4,2 Tonnen<br />

Länge: 6,89 Meter<br />

Grundpreis: 80.990 Euro<br />

Modelle mit Doppelboden<br />

B-Starline 580<br />

Sprinter 316 CDI, 4,2, 5,0 oder 5,3 Tonnen<br />

Länge 7,10 Meter<br />

Grundpreis: 86.990<br />

B-Starline 590<br />

Sprinter 316 CDI, 4,2, 5,0 oder 5,3 Tonnen<br />

Länge 7,10 Meter<br />

Grundpreis: 86.990<br />

B-Starline 680<br />

Sprinter 516 CDI, 5,0 oder 5,3 Tonnen<br />

Länge: 7,97 Meter<br />

Grundpreis: 95.990 Euro<br />

B-Starline 690<br />

Sprinter 516 CDI, 5,0 oder 5,3 Tonnen<br />

Länge: 7,97 Meter<br />

Grundpreis: 95.990 Euro<br />

<strong>Reisemobil</strong> <strong>International</strong> 5/<strong>2011</strong> 51


Premiere<br />

Hymer B-Starline<br />

Neues Waschbecken, fl acher Unterschrank und<br />

niedrigeres Board hinter der Toilette: Wirkungsvolle<br />

Maßnahmen für mehr Bewegungsfreiheit.<br />

Das hat nur der Starline auf Sprinter: Duschwanne<br />

ohne Radkasten-Beule. Möglich macht das<br />

der 12,5 Zentimeter hohe Doppelboden.<br />

Eine Starline-Spezialität: Hohes Fach<br />

hinter der Fahrertür, das per Brett<br />

unterteilt und zum Fußraum für Passagiere<br />

umgestrickt werden kann (links).<br />

soll sich der Starline von der B-Klasse absetzen.<br />

Einiges, was in den Fiat-Integrierten Aufpreis kostet,<br />

ist bei den Daimler-Modellen schon drin.<br />

Weniges, so die breite Eingangstür, ist für die<br />

Standard-B-Klasse nicht zu haben. Rechnerisch<br />

auf ein ähnliches Ausstattungsniveau gebracht,<br />

sollen rund 5.000 Euro Differenz zwischen B-<br />

Klasse und B-Starline liegen.<br />

Bewährtes erhalten, Neues ergänzen<br />

Der Starline profitiert von den bei der B-<br />

Klasse eingeführten Produktverbesserungen,<br />

gibt zum Dank aber auch einiges zurück, was bei<br />

seiner Entwicklung realisiert wurde. So können<br />

Dach und Unterboden künftig bei allen B-Klassen<br />

mit GfK-Beschichtung geordert werden. Außerdem<br />

lassen sich nun alle Einzelbetten per Auszug<br />

und Zusatzmatratze zu einem Doppelbett<br />

umfunktionieren. Und für mehr Platz im Bad und<br />

um die Toilette haben die Techniker den Waschbeckenunterschrank<br />

mit integrierter Papierhalterung<br />

abgeflacht und das Sideboard hinter dem<br />

Klo niedriger gestaltet. Im Gegenzug steht auch<br />

beim Starline die Front steil, um das 1,50 Meter<br />

breite Hubbett und eine Dachhaube darüber<br />

unterzubekommen. Das Mobiliar übernimmt er<br />

von der B-Klasse. Freilich erfordert das Mercedes-<br />

Chassis einige Änderungen an Interieur und Karosserie.<br />

Erstaunlich ist, dass Hymer aus den meisten<br />

Nöten Tugenden gemacht hat.<br />

Weil das aufwändige Al-Ko-Chassis mit Einzelradaufhängung<br />

für den Sprinter wegen seines<br />

Mehrgewichts von 150 Kilo und Anhänger-Verbot<br />

nicht in Frage kam, basieren alle Grundrisse<br />

auf dem Serienleiterrahmen vom Mercedes. Darum<br />

entstehen bei den Modellen mit zumindest<br />

flachem Technik-Doppelboden eine Stufe hinter<br />

und ein abfallender Steg zwischen den Fahrersitzen.<br />

Die drehbaren Aguti-Sitze verfügen über<br />

eine Hebefunktion, um sie auf Sitzgruppen-niveau<br />

zu liften. Und im Steg laufen Warmluftrohre<br />

bzw. Warmwasserkonvektoren, um einen Wärmevorhang<br />

zwischen Frontrollo und -scheibe zu<br />

verwirklichen.<br />

Außerdem peppt Hymer die Bordtechnik<br />

mit größeren Wassertanks auf, setzt die Batterien<br />

nahe an die Heizung in den Doppelboden und<br />

schafft gleichzeitig Platz für bis zu drei Akkus.<br />

Und: Mit zwei Tonnen Anhängelast empfiehlt<br />

sich der hinterradgetriebene Starline auch als potentes<br />

Zugfahrzeug. Die Heckgaragen verfügen<br />

ab Werk über zwei große Seitenklappen und das<br />

Außenfach links hinter dem Fahrersitz ist hoch<br />

genug für eine Getränkekiste. Zusätzlich kann ein<br />

Regalbrett eingelegt werden, das auf Bodenhöhe<br />

als Fußablage für einen Passagier fungiert.<br />

Wer Starline kauft, gönnt sich was: Mehr<br />

Komfort, mehr Ausstattung, 45 Zentimeter mehr<br />

Länge. Doch die schluckt die Sprinter-Nase, unter<br />

der Längsmotoren arbeiten. Was der neue Star<br />

wirklich kann, zeigt der Profitest in der nächsten<br />

Ausgabe von <strong>Reisemobil</strong> <strong>International</strong>.<br />

52 <strong>Reisemobil</strong> <strong>International</strong> 5/<strong>2011</strong>


Auf einen Blick<br />

Die Besonderheiten des neuen<br />

Hymer B-Starline:<br />

Chassis und Antrieb<br />

• Mercedes-Benz Sprinter mit<br />

Einzel- oder Zwillingsbereifung<br />

(modellabhängig)<br />

• Hinterradantrieb<br />

• Optional 5-Gang-Wandlerautomatik<br />

(für beide Motoren) und<br />

6-Zylinder-Diesel (190 PS)<br />

• Adaptives ESP, Fahrerairbag,<br />

Klimaanlage und Tempomat<br />

• Drehbare Aguti-Sitze mit Höhenanpassung<br />

an Wohnraum<br />

Bordtechnik<br />

• 175-Liter-Frisch- und 145-Liter-<br />

Abwassertank<br />

• Platz für bis zu drei Bordbatterien<br />

im Funktionsboden hinter<br />

Cockpit.<br />

• Warmluftkonvekoren hinter<br />

Frontscheibenverdunklung<br />

gegen Beschlag und Eisbildung<br />

• 160-Liter-Kühlschrank<br />

Ausstattung<br />

• Größere Dusche und Kleiderstange<br />

im Bad.<br />

• Dreh- und verschiebbarer<br />

„Luxus“-Esstisch<br />

Stauraum<br />

• Maxistaufach hinter Fahrertür<br />

• Zwei Garagenklappen<br />

Aufbau<br />

• Breitere Aufbautür<br />

• Fahrertür mit automatischer<br />

elektrischer Trittstufe<br />

Wichtige Extras<br />

Auflastung 4,2 auf 5,0 t<br />

(nur B 580 und 590) 5.990 Euro<br />

Auflastung 5,0 auf 5,3 t 490 Euro<br />

Sprinter 319/519 CDI<br />

(190 PS) 4.290 bis 4.390 Euro<br />

Automatik 1.790 Euro<br />

Anhängekupplung 1.590 Euro<br />

Arktis-Paket (WW-Heizung,<br />

Isolierglas vorn, Wärmetauscher<br />

Mercedes) 3.490 Euro<br />

Frontrollladen elektrisch 990 Euro<br />

Hubbett elektrisch 895 Euro<br />

GfK-Dach<br />

490 Euro<br />

GfK-Boden<br />

490 Euro

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