Anmerkungen zu den rechtlichen Grundlagen der - Bkjpp
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Forum 3 – 2004<br />
beim Untertest „Mosaiktest“ die Würfel richtig <strong>zu</strong> drehen o<strong>der</strong> beim Untertest<br />
„Bil<strong>der</strong>ordnen“ die Bildkarten an<strong>zu</strong>fassen und hin<strong>zu</strong>legen.<br />
Somatische Befunde<br />
Es wur<strong>den</strong> im Sommer 2002 <strong>zu</strong>r organischen Abklärung Laborparameter<br />
untersucht: Das differenzielle Blutbild, die Lebertransaminasen<br />
(GOT,GPT, gGT) und Schilddrüsenwerte (TSH,fT3,fT4) lagen allesamt im<br />
Normbereich.<br />
Ein <strong>zu</strong>m selben Zeitpunkt durchgeführtes EKG zeigte bei einem Steiltyp<br />
einen regelrechten Kurvenverlauf. Der Blutdruck war 117/ 80 mm Hg, <strong>der</strong><br />
Puls 104/ min.<br />
Ein EEG wurde ebenfalls im Sommer 2002 durchgeführt. Die Grundaktivität<br />
war eine α-Grundaktivität von 10 Hz. Es gab keine Seitenunterschiede<br />
und keinen Hinweis auf Normvarianten o<strong>der</strong> einen Focus epilepticus. Insgesamt<br />
lag ein altersgerechter unauffälliger EEG-Befund vor.<br />
Verlauf<br />
Nach <strong>der</strong> diagnostischen Abklärung und Vorgesprächen mit dem Patienten<br />
und <strong>den</strong> Eltern wur<strong>den</strong> eine medikamentöse Behandlung mit einem<br />
Stimulanz (Methylphenidat) sowie eine adjuvante Verhaltenstherapie vereinbart.<br />
Die Medikation wurde sukzessive auf eine Dosis von 2-3x 10<br />
mg/Tag eingestellt, d. h. eine Gabe morgens nach dem Frühstück, dann<br />
vormittags in <strong>der</strong> Schule und eine dritte Einnahme am frühen Nachmittag.<br />
Verhaltentherapeutische Sit<strong>zu</strong>ngen unter Einbeziehung <strong>der</strong> Eltern fan<strong>den</strong><br />
einmal wöchentlich statt. Regelmäßig stellte sich <strong>der</strong> Junge mit <strong>den</strong> Eltern<br />
<strong>zu</strong>r Kontrolle <strong>der</strong> Behandlung und <strong>der</strong> erzielten Erfolge vor. Es verän<strong>der</strong>te<br />
sich sein Verhalten in <strong>der</strong> Lern- und Schulsituation. Er konnte konzentrierter<br />
arbeiten und die Schulleistungen besserten sich. Die Ausdauer bei<br />
verschie<strong>den</strong>en Tätigkeiten, z. B. beim Lesen eines Buches, konnte gesteigert<br />
wer<strong>den</strong>. In <strong>den</strong> ersten Tagen traten Kopfschmerzen auf, die wie<strong>der</strong><br />
verschwan<strong>den</strong>. Der Appetit wurde nur geringfügig beeinträchtigt. Ab<br />
dem späteren Nachmittag kam es <strong>zu</strong> einem verstärkten Rebound, nachdem<br />
die Wirkung <strong>der</strong> letzten Dosis am frühen Nachmittag nachließ. Der<br />
Junge wurde extrem reizbar und zeigte deutliche Stimmungsschwankungen.<br />
Selbst in <strong>den</strong> Arzt-Patient-Kontakten war seine Stimmung fast<br />
durchweg instabil und kippte plötzlich ins gereizt-dysphorische mit verbalen<br />
und fremdaggressiven Attacken. Wegen <strong>der</strong> durchgängigen Stimmungslabilität<br />
und ausgeprägten Impulsivität in sämtlichen Anfor<strong>der</strong>ungssituationen<br />
wurde es für die Familie beson<strong>der</strong>s schwierig, so dass eine alternative<br />
Behandlungsmöglichkeit gesucht wer<strong>den</strong> musste. Die verhaltenstherapeutischen<br />
Interventionen konnte <strong>der</strong> Junge bezüglich seiner<br />
Ängste und Zwänge in dieser Zeit nur begrenzt annehmen. Das impulsive<br />
Verhalten und die Stimmungsschwankungen konnten nicht beeinflusst<br />
wer<strong>den</strong>.