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Anmerkungen zu den rechtlichen Grundlagen der - Bkjpp

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Forum 3 – 2004<br />

Fallbeschreibung einer Behandlung mit<br />

Atomoxetin bei Hyperkinetischer Störung<br />

Olaf Weiffenbach<br />

Im folgen<strong>den</strong> wird ein männlicher Patient beschrieben, <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Erstvorstellung<br />

11 Jahre alt war. Es war eine Hyperkinetische Störung des<br />

Sozialverhaltens (ICD-10:F90.1); eine Zwangsstörung (F42.2); eine motorische<br />

Entwicklungsstörung (F82); eine intermittierende Tic-Störung<br />

(F95.0) und eine emotionale Störung mit Trennungsangst des Kindesalters<br />

(F93.0) diagnostiziert wor<strong>den</strong>.<br />

Vorgeschichte<br />

Der Junge kam in Begleitung seiner Eltern im Sommer 2002 in die<br />

Sprechstunde. Es wur<strong>den</strong> Konzentrationsprobleme berichtet. In <strong>der</strong> Schule<br />

träume er, er folge <strong>zu</strong>meist nicht dem Unterricht. Die Stimmung sei<br />

schwankend, oft sei er gereizt und habe Ausraster. Manchmal schlage<br />

und trete er sowohl Eltern als auch an<strong>der</strong>e Kin<strong>der</strong> o<strong>der</strong> werfe mit Dingen<br />

um sich. Er könne sich kaum „steuern“. Er habe Schwierigkeiten, Kontakte<br />

<strong>zu</strong> an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>n auf<strong>zu</strong>bauen und <strong>zu</strong> halten. Er sei unbeholfen und beson<strong>der</strong>s<br />

beim Schreiben ungeschickt. Die motorische Schwäche fiel beim<br />

Gangbild auf, als er ins Sprechzimmer kam und die Hand gab. Eine<br />

Schreibprobe machte die feinmotorischen Defizite deutlich.<br />

Der Junge könne nicht altersgemäß für eine kurze Zeit tagsüber alleine <strong>zu</strong><br />

Hause <strong>zu</strong> bleiben. Er schlafe bei <strong>den</strong> Eltern, weil er Angst vor <strong>der</strong> Dunkelheit<br />

habe. Der Junge <strong>zu</strong>cke mit <strong>den</strong> Schultern, blinzele mit <strong>den</strong> Augen o<strong>der</strong><br />

führe an<strong>der</strong>e unwillkürliche Bewegungen aus, berichteten die Eltern.<br />

Weiter erzählten die Eltern, dass er bestimmte Angewohnheiten immer<br />

wie<strong>der</strong> ausführen müsse, wie z. B. wie<strong>der</strong>holtes Händewaschen. Von festen<br />

Absprachen lasse er sich nicht abbringen. Könne ein Versprechen<br />

nicht eingehalten wer<strong>den</strong>, so raste ihr Sohn aus.<br />

Zur früheren Vorgeschichte ist bekannt, dass die Geburt nach unauffälligem<br />

Schwangerschaftsverlauf eingeleitet wer<strong>den</strong> musste, aber spontan<br />

erfolgte. Postpartal war <strong>der</strong> Verlauf unauffällig. Schon im Säuglingsalter<br />

fielen motorische Schwächen auf, die krankengymnastisch behandelt wur<strong>den</strong>.<br />

Die Meilensteine <strong>der</strong> kindlichen Entwicklung wur<strong>den</strong> norm- und zeitgerecht<br />

erreicht.<br />

Den Kin<strong>der</strong>garten besuchte <strong>der</strong> Junge vom dritten Lebensjahr an bis <strong>zu</strong>r<br />

zeitgerechten Einschulung. Schon im Kin<strong>der</strong>garten hatte er Probleme,<br />

Freundschaften <strong>zu</strong> schließen. Der Schulbesuch verlief bis <strong>zu</strong>r Erstvorstellung<br />

regelrecht. Immer wie<strong>der</strong> wurde von <strong>den</strong> Lehrern ab <strong>der</strong> ersten Klasse<br />

sein Sozial- und Arbeitsverhalten kritisiert.

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