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Anmerkungen zu den rechtlichen Grundlagen der - Bkjpp

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Berufsbild und Ausbildung<br />

Forum 3 – 2004<br />

Motologie/Psychomotorik verknüpft psychologische, sport- und erziehungswissenschaftliche<br />

mit medizinischen Erkenntnissen und Metho<strong>den</strong>.<br />

Im Wissenschaftsbereich <strong>der</strong> Motologie ist Bewegung als Medium nonverbaler<br />

Kommunikation, als wesentlicher Bestandteil von Persönlichkeitsentwicklung<br />

in <strong>den</strong> Auseinan<strong>der</strong>set<strong>zu</strong>ngen des Menschen mit seinem<br />

Körper, mit sich selbst sowie mit dem materialen und sozialen Umfeld<br />

zentraler Gegenstand. In diesem Sinne beschäftigt sich Motologie in ihren<br />

Anwendungen mit psychischen und psychosomatischen Problemen und<br />

Störungen. Dabei stützt sich Motologie/Psychomotorik sowohl in <strong>der</strong> Diagnostik<br />

(Neuhäuser, 2002) als auch in <strong>den</strong> therapeutischen Interventionen<br />

ausdrücklich auf die Gesamtheit <strong>der</strong> Bewegungs-, Ausdrucks- und Handlungsvielfalt<br />

des Menschen (Vgl. Schilling, 2002, S.135).<br />

Die daraus entwickelten Therapieverfahren (Vgl. Kiphard, 2002, S. 103 ff.)<br />

dienen <strong>der</strong> Behandlung von manifesten Störungen o<strong>der</strong> Erkrankungen mit<br />

dem Ziel, diese ab<strong>zu</strong>bauen o<strong>der</strong> <strong>zu</strong>mindest <strong>der</strong>en Verschlimmerung <strong>zu</strong><br />

verhin<strong>der</strong>n. Sie sind insbeson<strong>der</strong>e dann angezeigt, wenn Bewegungsstörungen<br />

<strong>zu</strong>sammen mit Wahrnehmungs- und Verhaltensstörungen ein kritisches<br />

Ausmaß erreicht haben, wenn sie we<strong>der</strong> mit pädagogischen Mitteln<br />

allein noch mit herkömmlicher funktionaler Therapie <strong>zu</strong> regulieren o<strong>der</strong> <strong>zu</strong><br />

korrigieren sind.<br />

Über die funktionellen Aspekte hinaus spielen auch sozioemotionale Aspekte<br />

und gruppendynamische Interaktionen eine wichtige Rolle, so dass<br />

je nach Indikation und Therapiefortschritt Einzelbehandlungen o<strong>der</strong> Gruppenbehandlungen<br />

indiziert sind.<br />

Ausgehend von ihren Stärken wer<strong>den</strong> die Patienten im Therapieverlauf<br />

<strong>zu</strong>r eigen-aktiven Aufarbeitung ihrer Störungen und Beeinträchtigungen<br />

angeleitet. Durch gezielte körper- und bewegungsbezogene Interaktionen,<br />

durch Variation <strong>der</strong> Bewegungs-, Material- und Raumangebote wird erreicht,<br />

dass die Patienten im Rahmen <strong>der</strong> Therapie Kompetenzen neu erlernen,<br />

reaktivieren und ggf. im Schutze <strong>der</strong> therapeutischen Gruppe auf<br />

neue Situationen übertragen. Die Orientierung in raum-zeitlichen Zusammenhängen,<br />

die Erarbeitung von situationsbezogenen und personenspezifischen<br />

Interaktionsregeln und die Übertragung von motorischen Handlungen<br />

auf kognitive und soziale Strukturen sind wesentliche Aspekte<br />

(DBM, 1999).<br />

Die im Forschungs- und Lehrgebiet <strong>der</strong> Motologie/Psychomotorik entwickelten<br />

und beschriebenen sensomotorischen und psychomotorischen<br />

Therapieverfahren sind inzwischen auch in <strong>den</strong> Katalog verordnungsfähi-

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