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Anmerkungen zu den rechtlichen Grundlagen der - Bkjpp

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Forum 3 – 2004<br />

lich noch etwas gestärkt wer<strong>den</strong> könnte, wenn Walli auch erleben kann,<br />

dass sie beide Eltern gleichzeitig im Kopf haben kann „ohne einen von<br />

bei<strong>den</strong> immer wegstreichen <strong>zu</strong> müssen, weil <strong>der</strong> vielleicht traurig, frustriert<br />

o<strong>der</strong> böse wäre“, wenn Walli ihn/sie mit ins Spiel bringt. Es stellt sich heraus,<br />

dass Walli bei <strong>der</strong> Mutter vom Vater erzählt und beim Vater von Mutter<br />

und dass beide was Gutes tun: sie hören <strong>zu</strong>, bleiben aufmerksam und<br />

kommentieren, wenn sie es <strong>den</strong>n tun, <strong>zu</strong>stimmend und freundlich: Ein<br />

wahrer Segen, wenn man sich vorstellt, was sie stattdessen alles tun<br />

könnten, um es dem Kind schwer <strong>zu</strong> machen! Beide scheinen meine Anerkennung<br />

nicht ungern <strong>zu</strong> hören, auch wenn <strong>der</strong> Vater deutlich Wert darauf<br />

legt, hier nicht mehr aus seiner Position heraus gelockt <strong>zu</strong> wer<strong>den</strong> als<br />

ihm sinnvoll erscheint. Er scheint <strong>zu</strong> bemerken, dass er sich hier sicher<br />

genug fühlen kann. Und <strong>zu</strong>r Anmeldung in <strong>der</strong> neuen Schule will er mitgehen.<br />

Dem Vorschlag <strong>zu</strong> einem weiteren gemeinsamen Gespräch stimmen<br />

beide <strong>zu</strong>.<br />

Soweit, so gut. Und das Leben geht weiter und so ruft zwischenzeitlich die<br />

Mutter aufgelöst an, sie habe „alles vermasselt“. Als <strong>der</strong> Vater wie<strong>der</strong> einmal<br />

keine Zeitabsprache machen wollte, habe sie einfach nicht die Tür<br />

geöffnet als er klingelte, um die Tochter nach dem vereinbarten Besuch <strong>zu</strong><br />

einer nicht vereinbarten Zeit wie<strong>der</strong> abgeben wollte. Es gab dann Verwicklungen<br />

und die Verzweiflung <strong>der</strong> Mutter ist groß. Was sie tun könne, fragt<br />

sie. In diesem Fall bewährt sich das Erinnern daran, dass das, was geschehen<br />

ist, nicht mehr geän<strong>der</strong>t wer<strong>den</strong> kann, dass entschei<strong>den</strong>d stattdessen<br />

ist, auf dieser Basis die Möglichkeiten <strong>zu</strong> einem nächsten guten<br />

Schritt aus<strong>zu</strong>loten. Die Mutter, so ist das Ergebnis <strong>der</strong> Besprechung, übernimmt<br />

die Verantwortung für ihr Tun und überlegt sich, dem Vater die<br />

Mitteilung auf Band <strong>zu</strong> sprechen, ihr Verhalten tue ihr leid. Und: sie wünsche<br />

sich, dass sie beide gute Eltern für Walli sind. Ich schlage <strong>der</strong> Mutter<br />

vor, dies nur dann mit<strong>zu</strong>teilen, wenn sie davon fest überzeugt sei. Und<br />

diese Mitteilung kurz <strong>zu</strong> halten ohne weitere Begründungen.<br />

Am Anfang des vereinbarten gemeinsamen Termins wird es <strong>zu</strong>nächst<br />

spannend: Die Mutter kommt eine halbe Stunde vor dem vereinbartem<br />

Termin, während <strong>der</strong> Vater auf sich warten lässt. Er kommt schließlich, 10<br />

Minuten nach vereinbarter Zeit. Ich bedanke mich fürs Kommen, fasse<br />

aus meiner Sicht noch einmal die Grundlage <strong>zu</strong>sammen, unter <strong>der</strong> wir uns<br />

hier treffen: beide Eltern dabei <strong>zu</strong> unterstützen, dafür <strong>zu</strong> sorgen, dass<br />

Walli sich sicher genug sein kann, beide Eltern <strong>zu</strong> haben, und dies möglich<br />

<strong>zu</strong> machen auf eine Weise, die es bei<strong>den</strong> Eltern erlaubt ihr „Gesicht<br />

<strong>zu</strong> wahren“. Beide stimmen <strong>zu</strong>.<br />

Entwicklungen in <strong>der</strong> Zwischenzeit: Die Mutter hat die im Krisentelefonat<br />

besprochenen Ideen 1:1 umgesetzt. Sie hat angerufen und wollte es eigentlich<br />

auf Band sprechen. Der Vater hatte aber persönlich das Telefonat<br />

angenommen. Man kam sogar etwas ins Gespräch.

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