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Anmerkungen zu den rechtlichen Grundlagen der - Bkjpp

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Forum 3 – 2004<br />

wußt und klar im Denken erlebte), „besser mit dem Sohn umgehen“, „<strong>den</strong><br />

Sohn besser loslassen können“ und „auch mal ‚nein‘ sagen können“.<br />

Das war <strong>der</strong> Ausgangspunkt vor mehr als einem Jahr. Zwischenzeitlich<br />

hat sich diese Geschichte ausgebaut <strong>zu</strong> einem Geschehen, an dem sich<br />

mehr als ein Dutzend professionell Beteiligte abarbeiten. Es ist nicht immer<br />

leicht, die wi<strong>der</strong>streben<strong>den</strong> Interessen <strong>der</strong> unterschiedlichen Beteiligten<br />

<strong>zu</strong> erfassen, geschweige, sie <strong>zu</strong>sammen<strong>zu</strong>fassen. Unter an<strong>der</strong>em<br />

bestätigt sich wie<strong>der</strong> einmal die Erkenntnis, dass eine mit Verve geführte<br />

juristische Auseinan<strong>der</strong>set<strong>zu</strong>ng strittiger Eltern eine nur schwer <strong>zu</strong> unterbrechende<br />

Konkurrenz <strong>zu</strong> <strong>der</strong> relativ „weicheren“ Realität psychosozialer<br />

Hilfeangebote darstellt. Immerhin ermöglicht <strong>der</strong> Gebrauch des Kontraktmodells<br />

dem Team <strong>der</strong> beteiligten Beratungsstelle, die Situation immer<br />

wie<strong>der</strong> so <strong>zu</strong> reflektieren, dass eine konstruktive Abstimmung untereinan<strong>der</strong><br />

leichter möglich ist.<br />

Settingfragen<br />

In <strong>der</strong> Frühzeit <strong>der</strong> Familientherapie galt die For<strong>der</strong>ung, „die ganze Familie“<br />

müsse <strong>zu</strong>m Termin erscheinen. Unter Rahmenbedingungen, die das<br />

Einhalten bestimmter Standards vorschreiben können o<strong>der</strong> im Fall eines<br />

eigenen Interesses von Hilfesuchen<strong>den</strong>, ist diese Settingidee in <strong>der</strong> Regel<br />

durchführbar. Im Fall eines „am Zufälligen und Unkalkulierbaren des Alltags“<br />

orientierten Hilfeangebots (s.o.), z.B. unter <strong>den</strong> Prämissen <strong>der</strong> Idee,<br />

die Arbeit so nie<strong>der</strong>schwellig wie möglich <strong>zu</strong> gestalten, liegt das nicht immer<br />

so nahe. Mittlerweile gilt aus systemischer Sicht nicht mehr die Mehrpersonen-Konstellation<br />

als Leitkriterium, son<strong>der</strong>n die grundsätzliche Einbettung<br />

des Geschehens in ein sozial ausgerichtetes Reflexionsfeld (Ludewig<br />

2002b). Dies geht unter geeigneten Bedingungen auch im Zweipersonen-Setting:<br />

BeraterIn und KlientIn.<br />

Darüber hinaus erlaubt etwa de Shazers Unterscheidung von Kundschafts-,<br />

Klage und Besuchsbeziehungen (de Shazer 1989) einen differenzierteren<br />

Umgang mit <strong>der</strong> Auftragsklärung. Ebenfalls weiter helfen<br />

kann das Unterschei<strong>den</strong> von Stadien <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungsbereitschaft (Prochaska<br />

1999). In einer neueren Arbeit schätzen Prochaska & Norcross<br />

(2002), dass sich <strong>zu</strong> Beginn einer Therapie 50-60% <strong>der</strong> KlientInnen im<br />

Stadium <strong>der</strong> Präkontemplation befin<strong>den</strong>, also im Grunde die Notwendigkeit<br />

persönlich relevanter Verän<strong>der</strong>ungen negieren. 30-40% befin<strong>den</strong> sich<br />

in <strong>der</strong> Phase <strong>der</strong> Kontemplation, beschäftigen sich ernsthaft mit <strong>den</strong> Vor-<br />

und Nachteilen von Verän<strong>der</strong>ung. Nur 10-20% seien bereit <strong>zu</strong>r „Aktion“,<br />

unternehmen ernsthafte und konkrete Schritte.<br />

Meine Position ist mittlerweile: „Eingela<strong>den</strong> sind alle, die an einer Lösung<br />

interessiert sind“. Meist sind das Eltern o<strong>der</strong> ein Elternteil, manchmal auch<br />

Verwandte o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Be<strong>zu</strong>gspersonen, Lehrer.

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