Anmerkungen zu den rechtlichen Grundlagen der - Bkjpp
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Vom Konflikt <strong>zu</strong>m Kontrakt:<br />
Was <strong>zu</strong>sammenprallt<br />
kann auch <strong>zu</strong>sammen wirken<br />
Wolfgang Loth<br />
Forum 3 – 2004<br />
Leben mit Konflikten<br />
Es könnte schon irritieren, aber BeraterInnen und TherapeutInnen<br />
leben auf eine Art wohl von Konflikten. Ein großer Teil <strong>der</strong> Fragen<br />
und Herausfor<strong>der</strong>ungen, mit <strong>den</strong>en wir beruflich <strong>zu</strong> tun haben, machte<br />
ohne Konflikte einfach keinen Sinn. Das Thema ist natürlich in<br />
mancherlei Hinsicht „vertrackt“. Konflikte sind so<strong>zu</strong>sagen ubiquitär,<br />
ein Allerweltsthema, und irgendwie lassen sich persönliche Erfahrungen<br />
damit nicht vermei<strong>den</strong>, auch wenn man sich noch so sehr um<br />
professionelle Distanz bemüht: da kommt einem auch persönlich<br />
manches bekannt und vertraut vor.<br />
Es hilft jedoch nichts: Beruflich wird uns das erfolgreiche Umgehen<br />
mit Konflikten unterstellt, wenigstens erwartet wird es von uns. Da<br />
können einige Ideen nicht scha<strong>den</strong>, wie das Thema „Konflikte“ im<br />
Arbeitsalltag angepackt wer<strong>den</strong> kann. Bei <strong>den</strong> hier vorgestellten Ideen<br />
lasse ich mich im weitesten Sinne von Begriffen wie Lösungsorientierung<br />
und Ressourcenorientierung leiten (Bertolino 2003,<br />
Schemmel & Schaller 2003, Loth 2003c, Hargens 2004). Die allgemeine<br />
Grundlage bil<strong>den</strong> Praxis und Theorie <strong>der</strong> Systemischen Therapie<br />
(Reiter et al. 1988, Schiepek 1991, 1999, Ludewig 1992,<br />
2002a, von Schlippe & Schweitzer 1996, Loth 1998).<br />
Ein Wort <strong>der</strong> Vorsicht <strong>zu</strong>nächst: „Vom Konflikt <strong>zu</strong>m Kontrakt“ – das<br />
klingt auf <strong>den</strong> ersten Blick sehr griffig. Allerdings lädt ein Begriff wie<br />
„Kontrakt“ durchaus <strong>zu</strong> Missverständnissen ein. Kontrakt klingt nach<br />
Machbarkeit, nach unbeeindrucktem Zähmen eines virulenten Geschehens.<br />
Es könnte etwa <strong>der</strong> Eindruck entstehen, als gehe es darum,<br />
das Herausfor<strong>der</strong>nde an Konflikten <strong>zu</strong> trivialisieren. Das wäre so<br />
nicht gemeint.<br />
Gemeint ist stattdessen, sich von folgen<strong>den</strong> Fragen anregen <strong>zu</strong> lassen: