Anmerkungen zu den rechtlichen Grundlagen der - Bkjpp
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Buchrezensionen<br />
Forum 3 – 2004<br />
Hellmuth Braun-Scharm [Hg.]: Depressionen und komorbide Störungen<br />
bei Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft<br />
mbH, Stuttgart. 2002. 260 S., 59.00 Euro.<br />
Ungefähr 5 % aller Kin<strong>der</strong> und bis <strong>zu</strong> 20 % aller Jugendlichen sind im Laufe<br />
ihrer Entwicklung von mindestens einer ernsthaften depressiven Episode<br />
betroffen. Das Buch fokussiert auf <strong>den</strong> Aspekt <strong>der</strong> Komorbidität mit<br />
diagnostischem und jugendpsychiatrischem Schwerpunkt. Es soll da<strong>zu</strong><br />
dienen, spezifische depressive Störungen und depressive Aspekte an<strong>der</strong>er<br />
Störungen besser <strong>zu</strong> erkennen, <strong>zu</strong> differenzieren und <strong>zu</strong> therapieren.<br />
Im Kapitel <strong>zu</strong> Symptomatik und Klassifikation von Fritz Poustka wer<strong>den</strong><br />
die Definitionen von ICD und DSM ausführlich referiert. Darüber hinaus<br />
wird ein Fragebogen nach Birleson abgedruckt und die Erfassung <strong>der</strong><br />
Symptomatik einer Depression anhand des Diagnostischen Interviews K-<br />
SADS. In <strong>der</strong> Liste <strong>der</strong> Selbstbeurteilungsinstrumente sind DTK und DIKJ<br />
nicht aufgeführt.<br />
Ulrike Lehmkuhl referiert in Ihren Ausführungen <strong>zu</strong> Epidemiologie und<br />
Verlauf nicht nur Statistiken, son<strong>der</strong>n schil<strong>der</strong>t in mehreren Fallbeispielen,<br />
die teilweise durch von <strong>den</strong> Patienten erstellte Bil<strong>der</strong> eindrucksvoll illustriert<br />
sind, wie sich verschie<strong>den</strong>e Varianten depressiver Störungen konkret<br />
im Alltag betroffener Kin<strong>der</strong> und Jugendlicher darstellen.<br />
Ulrich Hegerl beschreibt somatische Ätiologie-Modelle <strong>der</strong> Depression.<br />
Genetische, neuroendokrinologische und neuroanatomische Aspekte wer<strong>den</strong><br />
nur kurz dargestellt, neurochemische etwas ausführlicher. Lei<strong>der</strong> bleiben<br />
die bekannten interessanten und klinisch wichtigen neurophysiologische<br />
Befunde, eigentlich Hauptdomäne von Hegerl, weitestgehend außen<br />
vor. Im Abschnitt über <strong>den</strong> Zusammenhang von körperlichen Erkrankungen<br />
und Depressionen wird das Parkinson-Syndrom als Beispiel ausgewählt<br />
- in einem Buch über Störungen bei Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen!<br />
Cecilia Essau, Gunter Groen und Franz Petermann referieren neuere Studien<br />
<strong>zu</strong>r Rolle belasten<strong>der</strong> Lebensereignisse. Interessant sind u. a. die<br />
Ergebnisse einer Untersuchung von 146 Jugendlichen, bei <strong>den</strong>en es sich<br />
um Freunde von 26 Jugendlichen handelte, die sich vor kurzem das Leben<br />
genommen hatten: In einem Zeitraum von 7 Monaten nach dem<br />
Selbstmord des Freundes zeigte sich gegenüber einer Kontrollgruppe ein<br />
um mehr als sechsfach erhöhtes Auftreten neuer Fälle von Major Depression.<br />
In einer an<strong>der</strong>en Studie zeigten sich bei 40 % <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> eines kürzlich<br />
verstorbenen Elternteils eine klinisch relevante Depression. Bemerkenswert<br />
sind auch Hinweise einer prospektiven Längsschnittstudie, dass<br />
depressive Kin<strong>der</strong> und Jugendliche da<strong>zu</strong> neigen, bestimmte Ereignisse<br />
und Schwierigkeiten im sozialen Umfeld selbst <strong>zu</strong> generieren, wie Streitig-