Anmerkungen zu den rechtlichen Grundlagen der - Bkjpp
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Buchrezensionen<br />
Forum 3 – 2004<br />
Johanna Krause, Klaus-Henning Krause: ADHS im Erwachsenenalter.<br />
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung bei Erwachsenen.<br />
Schattauer Verlag: Stuttgart, New York. 2003. 144 Seiten. 29,95 €.<br />
Es überrascht nicht, dass dieses Buch nicht von einem Klinikteam, son<strong>der</strong>n<br />
aus dem Behandlungskontext einer psychiatrischpsychotherapeutischen<br />
Praxis entstan<strong>den</strong> ist. Seit <strong>den</strong> neunziger Jahren<br />
ist die <strong>zu</strong>nächst nur in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie bekannte Störung<br />
<strong>zu</strong>nehmend auch bei Erwachsenen diagnostiziert wor<strong>den</strong>. Sie geht<br />
häufig mit Aufmerksamkeits- und Konzentrationsproblemen, motorischer<br />
Unruhe, Impulsivität, Selbstwertproblematik, emotionalen Störungen sowie<br />
Stressintoleranz einher. Die <strong>zu</strong>nächst in <strong>den</strong> USA auch bei Erwachsenen<br />
diagnostizierte ADHS wurde dort von Psychiatern mit Erfolg auch mit Stimulanzien<br />
behandelt. Noch gibt es in Deutschland und in Europa <strong>zu</strong> wenige<br />
Erwachsenenpsychiater, die sich mit diesem Störungsbild auseinan<strong>der</strong>gesetzt<br />
haben. Die Diagnosestellung einer adulten Form <strong>der</strong> ADHS ist<br />
nicht einfach und häufig von komorbi<strong>den</strong> Störungen begleitet. Zu <strong>den</strong> häufigsten<br />
gehören Depressionen, bipolare Störungen, Angststörungen,<br />
Zwangsstörungen, posttraumatische Belastungsstörung, oppositionelles<br />
Verhalten, Bor<strong>der</strong>linestörung, Substanzmissbrauch, Tourette-Syndrom<br />
sowie Teilleistungsstörungen. Die Prävalenzrate liegt bei Erwachsenen<br />
zw.1 und 6%. Wegen <strong>der</strong> oft diffusen Angaben <strong>der</strong> Patienten wur<strong>den</strong> in<br />
<strong>der</strong> Vergangenheit von <strong>den</strong> Psychiatern häufig Diagnosen aus dem Bereich<br />
einer Persönlichkeitsstörung gewählt. Die meisten Patienten fühlen<br />
sich auch nicht so krank, dass sie in einer Klinik behandelt wer<strong>den</strong> müssen.<br />
Vor einer Therapie wird eine sorgfältige Diagnostik empfohlen. Eine<br />
sorgfältige Anamnese sollte die aktuellen Beschwer<strong>den</strong> sowie die Kindheit<br />
und Familie berücksichtigen und eine Fremdanamnese mit Befragung z.B.<br />
<strong>der</strong> Eltern umfassen. Selbstbeurteilungsskalen (z.B. ADSA und CAARS)<br />
sowie testpsychologische Verfahren ergänzen <strong>den</strong> diagnostischen Prozess.<br />
Differenzialdiagnostisch müssen bei Erwachsenen häufig affektive<br />
Störungen, Angststörungen sowie Störungen des Sozialverhaltens u.Ä.<br />
ausgeschlossen wer<strong>den</strong>. Die Möglichkeit einer medikamentösen Behandlung<br />
bei einer persistieren<strong>den</strong> ADHS wird von <strong>den</strong> Autoren oft als eine<br />
wichtige Hilfe angesehen um <strong>den</strong> häufig massiven Lei<strong>den</strong>sdruck abbauen<br />
<strong>zu</strong> helfen. Neurochemische und neuroanatomische <strong>Grundlagen</strong> wer<strong>den</strong><br />
beleuchtet sowie neuere Forschungsergebnisse auf diesem Gebiet referiert.<br />
Obwohl die Ursachen für die ADHS am ehesten in einer sehr komplexen<br />
und überwiegend genetischen Störung vermutet wer<strong>den</strong>, rechnen<br />
die Autoren nicht mit einer baldigen I<strong>den</strong>tifizierung aller für die Störung re-