Anmerkungen zu den rechtlichen Grundlagen der - Bkjpp
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Forum 3 – 2004<br />
Zum Thema Naturalismus skizziert Slife dessen fünf Grundannahmen:<br />
Objektivismus, Materialismus, Hedonismus, Atomismus und Universalismus,<br />
diskutiert damit <strong>zu</strong>sammen hängende Probleme und schlägt Alternativen<br />
vor. Dabei kommen so prägnante Sätze vor wie (<strong>zu</strong>m Thema Universalismus):<br />
„Das Verän<strong>der</strong>bare ist wenigstens genauso fundamental wie<br />
das nicht Verän<strong>der</strong>bare.“ (S.48). Insgesamt unterstreicht <strong>der</strong> Autor die<br />
Notwendigkeit, sich seiner Vorannahmen bewusst <strong>zu</strong> sein, selbst Pragmatismus<br />
könne seinen Vorannahmen nicht entkommen. Worum es Slife<br />
geht ist eine Art Reflexiver Pragmatismus. Dies beinhalte die aktive Suche<br />
nach Alternativen.<br />
Eine im guten Sinne beunruhigende Grundhaltung.<br />
Ein Kernstück des Handbuchs ist sicherlich Lambert und Ogles‘ Kapitel<br />
über Effizienz und Effektivität von Psychotherapie. Hier wer<strong>den</strong> viele <strong>der</strong><br />
in späteren Kapiteln noch einmal unter spezifischen Gesichtspunkten aufgerollten<br />
Ergebnisse <strong>zu</strong>sammengeführt.<br />
Die Grundbotschaft ist: Psychotherapie wirkt! Sie wirkt in <strong>der</strong> Regel auch<br />
nachhaltig, allerdings nur dann, wenn sie nicht willkürlich begrenzt wird<br />
(s.o.). Managed Care erhält hier manchen Seitenhieb. Die Autoren gehen<br />
ein auf die unterschiedliche Relevanz von Effektivitäts- und Effizienzkritieren<br />
für die allgemeine Praxis. Forschungen <strong>zu</strong>r Manualtreue von bestimmten<br />
Vorgehensweisen wer<strong>den</strong> dabei in ihrer Fragwürdigkeit für die Praxis<br />
kenntlich. Die „große Psychotherapiedebatte“ um Dodo-Bird und Effektstärken<br />
kommt <strong>zu</strong>r Sprache. Die Zusammenfassung <strong>der</strong> – so kann man<br />
wohl sagen – bisherigen Schlacht, erscheint so simpel wie nachvollziehbar:<br />
„Es gibt einen starken Trend dahin, keine Unterschiede zwischen<br />
Techniken o<strong>der</strong> Schulen in Be<strong>zu</strong>g auf herbeigeführte Verän<strong>der</strong>ungen an<strong>zu</strong>nehmen,<br />
ein Trend, <strong>der</strong> sich jedoch mit Hinweisen auseinan<strong>der</strong>setzen<br />
muss, dass unter bestimmten Umstän<strong>den</strong> einige Metho<strong>den</strong> (in <strong>der</strong> Regel<br />
kognitiv-behaviorale) o<strong>der</strong> Ansätze (Familientherapie) überlegen sind“<br />
(S.164). Der Ergebnisse sind es viele, viele sind auch interessant, doch<br />
aus Sicht eines Praktikers bleibt manchmal die Frage, um was da gelärmt<br />
werde. Das Ergebnis geht zwar in Ordnung, doch bedarf es wirklich einer<br />
Landung auf dem Mars, um fest<strong>zu</strong>stellen: „Es ist möglich, dass <strong>zu</strong> viel Energie<br />
auf Technikstudien verwendet wurde auf Kosten von Untersuchungen<br />
<strong>zu</strong>r Person <strong>der</strong> TherapeutInnen und <strong>zu</strong> <strong>der</strong>en Wechselwirkung mit<br />
Techniken und mit Merkmalen <strong>der</strong> PatientInnen“ (S.169)?<br />
Eine Fülle von Material kommt in <strong>den</strong> drei Kapiteln <strong>zu</strong> KlientInnenvariablen,<br />
TherapeutInnenvariablen und <strong>zu</strong>r Prozessforschung <strong>zu</strong>r Sprache.<br />
Clarkin und Levy unterstreichen eindeutig ihre Position, dass es keine<br />
zwei gleichen Patienten gebe, selbst dann nicht, wenn sie die gleiche Diagnose<br />
teilen. Als Beispiele für bedeutsame KlientInnen-Variablen wer<strong>den</strong><br />
u.a. skizziert die Ausprägung <strong>der</strong> Bereitschaft <strong>zu</strong>r Verän<strong>der</strong>ung und unterschiedliche<br />
Bindungsmuster. Insgesamt scheinen solche KlientInnen-<br />
Variablen von beson<strong>der</strong>em Einfluss <strong>zu</strong> sein, die sich in Form interpersona-