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interview<br />
interview<br />
The Hacker<br />
spielt am 10.01<br />
im Rocker 33<br />
in Stuttgart<br />
tiert, was sagst du da dazu?<br />
Ich spiele immer noch mit Vinyl. Ich habe jetzt nichts<br />
Spezielles gegen MP3 und Laptops, aber ich finde wir<br />
verlieren dadurch etwas wichtiges Visuelles. Jemand mit<br />
einem Laptop auf der Bühne ist für mich nichts Spannendes.<br />
Aber die jüngeren Clubber und DJs machen sich<br />
darüber nicht so viele Gedanken, die wollen einfach eine<br />
gute Party und fertig.<br />
Im Jahr 2008 hast du dein zehnjähriges Jubiläum<br />
gefeiert. Dein erstes Release kam<br />
aber schon 1996. Wieso hast du dann erst<br />
2008 gefeiert?<br />
Genau genommen haben wir die Jubiläumsparty schon<br />
2006 gefeiert – also pünktlich auf die Minute – allerdings<br />
hat es ziemlich lange gedauert bis die DVD und<br />
alles dazu fertig wurde, deshalb wurde sie erst 2008<br />
released.<br />
Wie fühlst es sich an, seit so langer Zeit zur<br />
Szene dazu zu gehören?<br />
Ich bin sehr glücklich darüber. Wenn ich zurückschaue,<br />
muss ich sagen, dass ich schon einiges getan und erreicht<br />
habe, worauf ich stolz sein kann. Das gibt mir<br />
auch Kraft und Motivation für die Zukunft.<br />
Für das Jubiläum hast du extra eine CD<br />
und wie du schon gesagt hast eine DVD<br />
gemacht. Was waren deine Ideen dafür<br />
und wieso hast du den MC2 Club in Grenoble<br />
für die Aufnahme ausgesucht?<br />
Ich habe dafür ganz speziell Grenoble ausgewählt, weil<br />
es meine Heimatstadt ist. Es war mir wichtig, für dieses<br />
Werk zurück zu meinen Wurzeln zu gehen und dort dieses<br />
Event zu feiern.<br />
Was mir immer auffällt ist, dass du nicht<br />
so viel produzierst, wie andere große Kollegen<br />
in der Szene. Was gibt es da für<br />
Gründe dafür?<br />
Das liegt daran, dass ich etwas nur dann releasen will,<br />
wenn ich wirklich komplett zufrieden damit bin. Ich<br />
möchte nichts ohne besonderen Grund releasen.<br />
David Carretta, Terence Fixmer und Vital<br />
sind eine deiner besten Freunde im Business.<br />
Was habt ihr vier „großen Franzosen“<br />
gemeinsam?<br />
Ich denke das liegt an unserem ähnlichen Musikgeschmack.<br />
Wir alle mögen EBM, Disco, Synth-Pop und<br />
Techno mit dicken Bassline. Außerdem mögen wir alle<br />
die alten analogen Keyboards. Aber vor allem einen<br />
Punkt haben wir gemeinsam: Wir mögen dieselbe Art<br />
von Humor!<br />
Neben diesen persönlichen Gemeinsamkeiten<br />
arbeitet ihr auch oft mit den<br />
gleichen Labels zusammen. Was bringt das<br />
für Vorteile, wenn man mit solchen Kollegen<br />
an einem Strang zieht?<br />
Sich gegenseitig mit Musik und Remixen auszutauschen<br />
hilft natürlich gewaltig, sich eine eigene Szene aufzubauen.<br />
Außerdem motiviert es einen, wenn man den<br />
guten Output eines Kollegen hört, da man dann auch<br />
etwas Gutes raus bringen möchte.<br />
Eines deiner erfolgreichsten Projekte über<br />
all die Jahre ist die Zusammenarbeit mit<br />
Miss Kittin. Wie habt ihr euch gefunden?<br />
Wir kennen uns beide schon sehr lange, da wir aus der<br />
gleichen Stadt kommen! Eines Tages im Jahr 1996 hat<br />
Caroline mich dann gefragt, ob wir einen Track zusammen<br />
machen können – das war der Anfang… Dann hat<br />
DJ Hell gehört, was wir da gemacht hatten, hat uns zu<br />
Gigolo geholt und der Rest ist mittlerweile Geschichte…<br />
Zusammen hattet ihr mit “1982” einen<br />
Megahit. Habt ihr mit so einem Erfolg<br />
gerechnet?<br />
Nein ganz und gar nicht, da diese Art von Techno damals<br />
überhaupt nicht im Trend lag. Wir waren ziemlich überrascht<br />
darüber und ich bin es auch heute noch, da es<br />
vor allem in Frankreich sehr lange gedauert hat, bis die<br />
Leute angefangen haben unsere Musik zu mögen.<br />
Vor drei Jahren Jahren gab es dann einen<br />
Remix von Anthony Rother dazu – sieben<br />
Jahre nach dem Original. Wieso kam der<br />
erst so spät?<br />
Da hab ich leider keine Ahnung, da müsst ihr wohl DJ<br />
Hell fragen!<br />
Lass und auch mal ein bisschen über die<br />
Gegenwart reden. Wie steht es um die<br />
französische Technoszene heute?<br />
Man kann generell sagen, dass sie in zwei Lager gespalten<br />
ist. Die eine ist immer noch total vom „minimal“-<br />
Sound beeinflusst, die andere reiht sich um Justice und<br />
Ed Banger. Vor allem bei den jüngeren ist Ed Banger<br />
total angesagt. Hier sieht man auch wie die Szene sich<br />
immer weiter entwickelt. Vor ein paar Jahren waren wir<br />
noch das Maß der Dinge, jetzt ist es Ed Banger. Aber<br />
nächstes Jahr sind die großen Vier – wie du uns genannt<br />
hast – wieder zurück. Carretta hat sein Album bereits<br />
draußen, von Vitalic kommt bald eines, Terence arbeitet<br />
gerade daran und Miss Kittin und ich werden eines im<br />
März raus bringen. Haltet die Augen offen!<br />
Über Frankreich wissen wir dann ja Bescheid<br />
– was hältst du von der deutschen<br />
Technoszene?<br />
Leider spiele ich nicht so oft in Deutschland und kenne<br />
mich deswegen auch nicht so gut aus. Was ich so<br />
mitbekomme, geht immer noch viel im Minimalbereich.<br />
Alles dreht sich um Berlin, um Richie, Ricardo und die<br />
niemals-endende-Party.<br />
In Deutschland wird viel über die Entwicklung<br />
des DJing zu MP3s und Laptops disku-<br />
Dein Gig im Rocker33 wird dein erstes Mal<br />
in Stuttgart sein. Was erwartest du dort –<br />
hat dir Terence Fixmer vielleicht schon<br />
davon erzählt?<br />
Bisher habe ich nur gutes Feedback über die Location<br />
gehört und deshalb freue ich mich sehr auf mein Debut<br />
dort!<br />
Was sind außer deinem Stopp in Stuttgart<br />
deine Pläne für das neue Jahr?<br />
Wie ich euch schon erzählt habe, kommt mein neues<br />
Album zusammen mit Miss Kittin. Im Rahmen der Tour<br />
werden wir auch einige Gigs in Deutschland spielen –<br />
ich hoffe viele von euch dort zu sehen!!<br />
Vielen Dank für das Interview – wir freuen<br />
uns auf dein Set in Stuttgart!<br />
12 <strong>Partysan</strong> BaWü | Januar 2009 Januar 2009 | <strong>Partysan</strong> BaWü 13