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Die Geschichte der Fröndenberger Straßennamen

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Im Herbst 1981 wurden <strong>der</strong> katholische Sozialreformer Emanuel Ketteler und <strong>der</strong> „Vater <strong>der</strong><br />

katholischen Gesellenbewegung“ Adolph Kolping mit <strong>Straßennamen</strong> im Baugebiet Untere<br />

Westicker Heide gegenüber des Friedhofs geehrt.<br />

In diesem Zusammenhang ergingen zwei wichtige Beschlüsse des Wegebau- und<br />

Verkehrsausschusses (Nachfolger des Wegebau- und Friedhofsausschuss) vom 18.8.1981 und<br />

vom Beschwerdeausschuss datiert mit dem 25.5.1982.<br />

Übereinstimmend heißt es hier sinngemäß:<br />

„<strong>Die</strong> Bürger sind vor einer endgültigen Benennung von Straßen zu befragen, was auch für<br />

Umbenennungen bereits vorhandener Straßen zu gelten hat“<br />

Mitte <strong>der</strong> 1980er Jahre ging die Innenstadtsanierung mit <strong>der</strong> Aussiedlung <strong>der</strong> dort ansässigen<br />

Industriefirmen und anschließen<strong>der</strong> Geschäfts- und Wohnhausbebauung ihrem Ende entgegen.<br />

Bei dieser Gelegenheit wurden die Straßenführung „Im Stift“ und westlich angrenzen<strong>der</strong><br />

Flächen neu geordnet. Der „Wilhelm-Himmelmann-Platz“ wurde entwidmet und die beiden<br />

Städtepartnerschaften nach Frankreich und Holland mit den <strong>Straßennamen</strong> „Bruayplatz“<br />

(1989 zum 25.Jubiläumsjahr <strong>der</strong> Städtepartnerschaft) und „Winschotener Straße“ (1986)<br />

hervorgehoben.<br />

In diesem Bereich wäre noch Raum gewesen, einen weiteren <strong>Straßennamen</strong> zu vergeben;<br />

entsprechend reichte <strong>der</strong> stellv. Bürgermeister Josef Schmidt den Antrag ein, eine Straße nach<br />

dem beson<strong>der</strong>s hinsichtlich <strong>der</strong> Städtepartnerschaften verdienten Altbürgermeister Hubert<br />

Schmidt 5 zu benennen. <strong>Die</strong>ser Antrag wurde aber lei<strong>der</strong> (aus historiographischer Sicht) abgelehnt<br />

und die Wegefläche <strong>der</strong> vorhandenen Berg- und Friedrich-Feuerhake-Straße zugeordnet.<br />

<strong>Die</strong> Begründung einer Ehrung des Alt-Bürgermeisters allerdings wurde anerkannt und „sollte<br />

demnächst bei Gelegenheit berücksichtigt werden“, d.h. <strong>der</strong> Vorschlag landete in <strong>der</strong> Schublade.<br />

1983 und 1985 entstanden zwei weiteren Wohnstraßen im Wohngebiet Hohenheide, die<br />

Straßen „Am Hahnebusch“ und „Vogelrute“. Ein bisher namenloser Verbindungsweg ohne<br />

Wohnbebauung zwischen <strong>der</strong> Eulenstraße in Höhe des Hofgutes Veuhof und <strong>der</strong> Ostbürener<br />

Straße in Richtung Hohenheide erhielt im April 1988 den Namen „Schwarzer Weg“.<br />

Für die 1990er Jahre sind lediglich drei Benennungen zu verzeichnen. „Rehwinkel“ und<br />

„Fuchskaute“ auf <strong>der</strong> Hohenheide und im Innenstadtbereich die neue Verbindungsstraße<br />

zwischen <strong>der</strong> Ruhrbrücke und <strong>der</strong> v.Tirpitz-Straße, die als „Mendener Straße“ in Form eines<br />

Rampenbauwerks und Brücke ohne Wohnbebauung im Zuge <strong>der</strong> Stadtkernsanierung das<br />

Bahnhofsgelände überbrückt und damit den ehemaligen Bahnübergang Ruhrstraße überflüssig<br />

macht. Seit ihrer Fertigstellung und dem Ausbau <strong>der</strong> „Unionstraße“ konnte <strong>der</strong> Bereich Markt<br />

als verkehrsberuhigte Zone neu gestaltet werden und dient dem Autoverkehr nur noch den<br />

Anliegern und dem Parksuchverkehr als Verkehrsfläche.<br />

Mitte <strong>der</strong> 1990er Jahre kam nochmals Bewegung in die Frage <strong>der</strong> Daseinsberechtigung <strong>der</strong><br />

„Von-Tirpitz-Straße“ und <strong>der</strong> „Ostmarkstraße“. Seitens <strong>der</strong> FDP-Fraktion und des Ehepaars<br />

Roemheld; Frau Dr. Roemheld war zu dieser Zeit Vorsitzende <strong>der</strong> Freien Wählergemeinschaft<br />

und für kurze Zeit stellvertretende Bürgermeisterin wurden „entpolitisierende“<br />

Vorschläge unterbreitet, wie z.B. „Äbtissinnensteige“ als Ersatz für den Flottenadmiral o<strong>der</strong><br />

Namen von Alt-Bundespräsidenten. 6<br />

Obwohl <strong>der</strong> Rat eventuellen Än<strong>der</strong>ungen gegenüber aufgeschlossen reagierte, wandten sich<br />

nahezu alle befragten Anlieger (geregelt durch die o.a. Beschlussfassung <strong>der</strong> Ausschüsse,<br />

nach <strong>der</strong> alle Anlieger schriftlich zu befragen waren) vehement gegen eine Umbenennung<br />

„ihrer“ Straßen, zum Teil mit aus heutiger Sicht nahezu unfassbaren nationalistischen Begründungen<br />

und Geschichtsverdrehungen, die teilweise auch in beleidigen<strong>der</strong> Art und Weise<br />

die Initiatoren angriffen, die als Nestbeschmutzer und Ruhestörer beschimpft wurden.<br />

5 Beide „Schmidts“ gehör(t)en zwar <strong>der</strong> gleichen Partei an, sind aber nicht miteinan<strong>der</strong> verwandt!<br />

6 Siehe dazu Kopien eines Anschreiben und einer Beschlussvorlage im Anhang 1 lfd. Nr. 21

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