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Die Geschichte der Fröndenberger Straßennamen

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G. Das große <strong>Straßennamen</strong>-Revirement seit dem 1.1.1968<br />

Zum 1.1.1968 entstand durch die Umsetzung des sogenannten „Unna-Gesetzes“ unter<br />

Ausglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> bisherigen amtsangehörigen Gemeinden Kessebüren und Billmerich aus<br />

dem übrigen Amtsbezirk die „neue“ Stadt Fröndenberg/Ruhr mit <strong>der</strong> Kernstadt (bisherige<br />

Gemeinde Fröndenberg, 1952 zur Titularstadt ernannt) und den 12 Stadtteilen (bisherigen<br />

amtsangehörigen Gemeinden) Altendorf, Ardey, Bausenhagen, Dellwig, Frohnhausen,<br />

Frömern, Langschede, Neimen, Ostbüren, Stentrop, Strickherdicke und Warmen. <strong>Die</strong><br />

amtsangehörige Gemeinde Bentrop wurde zunächst auf eigenen Wunsch des Gemein<strong>der</strong>ates<br />

mit knapper Mehrheit <strong>der</strong> Nachbargemeinde Wickede/Ruhr zugeschlagen, entschied sich aber<br />

im Laufe des Jahres 1969 letztlich doch auf sanftem Druck des Landes und des Kreises für<br />

den Anschluss nach Fröndenberg. Land und Kreis befürchteten ansonsten umfangreiche<br />

Folgekosten und Komplikationen hinsichtlich <strong>der</strong> mit dem Anschluss an Wickede sonst<br />

notwendig gewordenen neuen Grenzziehung des Kreises Unna, da Wickede Bestandteil des<br />

Kreises Soest war, bzw. auch heute noch ist.<br />

Somit bestand also die Stadt Fröndenberg/Ruhr seit dem 1.1.1969 aus <strong>der</strong> Kernstadt<br />

einschließlich <strong>der</strong> Wohnplätze Hohenheide und Westick und aus 13 Stadtteilen.<br />

<strong>Die</strong> Mitte <strong>der</strong> 60er Jahre im Vorgriff auf die kommunale Gebietsreform etwas voreilig aus<br />

den Gemeinden Ardey, Dellwig und Langschede gebildete Großgemeinde Langschede, <strong>der</strong>en<br />

Gemeindeparlament einen Anschluss an die Stadt Unna favorisiert hatte, wurde damit faktisch<br />

wie<strong>der</strong> aufgelöst und die Gebietseinheit zwischen altem Amt und neuer Stadt mit Ausnahme<br />

<strong>der</strong> o.g. beiden Gemeinden Billmerich und Kessebüren beibehalten.<br />

Folge <strong>der</strong> Neubildung war, dass es zahlreiche doppelte o<strong>der</strong> ähnlich klingende <strong>Straßennamen</strong><br />

in den nunmehr zu Stadtteilen umgebildeten ehemaligen Gemeinden innerhalb <strong>der</strong> Stadt gab,<br />

was zu einem umfangreichen und langwierigen Um- und Neubenennungsprozess führte, <strong>der</strong><br />

erst zu Beginn <strong>der</strong> 70er Jahre abgeschlossen war und Gegenstand <strong>der</strong> folgenden Ausführungen<br />

ist.<br />

Zum 1.1.1968 existierten 190 <strong>Straßennamen</strong>, von denen ein Anteil von etwa 30 % zur<br />

Diskussion standen, um neubenannt zu werden o<strong>der</strong> ihren alten Namen zu behalten.<br />

Folgende Probleme gab es hierbei zu überwinden:<br />

<strong>Die</strong> auf <strong>der</strong> einen Seite entmachteten Gemeindeparlamente, die aber an<strong>der</strong>erseits über<br />

die nötige Sach- und Fachkompetenz und auch über die notwendige Überzeugungskraft<br />

gegenüber ihren Bürgern verfügten, mussten von <strong>der</strong> neuen Stadtverwaltung<br />

und ihren beschlussfassenden Gremien und Ausschüssen „bei Laune“ gehalten<br />

werden.<br />

Sollte die doppelte Namensgebung beendet werden, musste eine <strong>der</strong> betroffenen<br />

Namen geän<strong>der</strong>t werden, nur welche sollte ihren Namen behalten, welche ihn<br />

abgeben? Hier waren historische, landschaftliche und kulturell-traditionelle Belange<br />

ebenso zu berücksichtigen, wie die Zahl <strong>der</strong> Anwohner. Es sollten möglichst wenige<br />

Anwohner durch die Umbenennungen gezwungen sein, ihre Anschriften zu än<strong>der</strong>n.<br />

Es mussten „Ersatznamen“ und neue Namen gefunden werden, die sich in die<br />

bisherige Struktur einpassen ließen, wollte man nicht die durch Namenfamilien ganzer<br />

Siedlungsgebiete entstandene Geschlossenheit und/o<strong>der</strong> gewachsene Traditionen<br />

zerreißen.<br />

In den bisherigen Gemeinden Altendorf, Bausenhagen, Bentrop, Ostbüren, Stentrop<br />

und Warmen gab es bisher überhaupt keine <strong>Straßennamen</strong>, in <strong>der</strong> Gemeinde Neimen<br />

waren die Häuser drei Wohnplätzen (Unterdorf, Oberdorf und Hohenheide) zugeteilt<br />

ohne Benennung <strong>der</strong> dortigen Wege und Straßen. <strong>Die</strong> hier notwendigen Erstbenennungen<br />

sollten mit <strong>der</strong> Beseitigung <strong>der</strong> bestehenden Doppelbenennungen<br />

durchgeführt werden, wobei die neuen Erstbenennungen nicht zu neuen Namensdoppelungen<br />

führen durften!

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