Die Geschichte der Fröndenberger Straßennamen
Die Geschichte der Fröndenberger Straßennamen Die Geschichte der Fröndenberger Straßennamen
54 F. Geschichte der Straßennamen in den amtsangehörigen Gemeinden bis 1967 Bis zum 31.12.1967 bestand der Amtsverbund zwischen dem Hauptort Fröndenberg und vier zehn amtsangehörigen Gemeinden. Zum 01.01.1968 wurde dieser Amtsverbund aufgelöst, die Gemeinden Billmerich und Kessebüren der Stadt Unna zugeordnet. Somit verblieben der neu gebildeten Stadt Fröndenberg zwölf ehemals selbständige Gemeinden als zukünftige Stadtteile, wobei Langschede, Dellwig und Ardey sich bereits im Jahr 1966 zu einer Großgemeinde Langschede zusammengeschlossen hatten. Dieser Verbund wurde mit der Neubildung der Stadt zum 1.1.1968 wieder aufgelöst. Wie im Hauptteil G der vorliegenden Arbeit aufgezeigt wird, gab es bis zum 31.12.1967 in den Gemeinden: Altendorf Bausenhagen Bentrop Ostbüren Stentrop und Warmen keine mit Namen benannten Straßen. Die Geschichte der Straßennamen dieser Gemeinden (Stadtteile) beginnt also erst am 1.1.1968 mit dem Planungsbeginn der Umbenennungs- und Benennungsphase, die im o.a. Hauptteil G beschrieben wird und mit Inkrafttreten aller Änderungen und Neuerungen zum 1.1.1971 beendet wurde. Das vorliegenden Kapitel widmet sich somit der Geschichte der Straßennamen in den übrigen Amtsgemeinden: Ardey Dellwig Frömern Frohnhausen Langschede und Strickherdicke Mit Ausnahme des ganz im Westen des Stadtgebietes liegenden Stadtteils Altendorf ergibt sich bei der chronologischen Straßennamengeschichte eine klare West-Ost-Teilung des Stadtgebietes. Alle östlich liegenden Gemeinden, mit Ausnahme von Frohnhausen unmittelbar in der Nachbarschaft des Hauptortes Fröndenberg gelegen, hatten bis 1967 keine Straßennamen, alle Gemeinden im stärker von der In-dustrie geprägten 1 westlichen Amtsbezirk einschließlich der genau nördlich von Fröndenberg liegenden Gemeinde Frömern, weisen ab den 1920er Jahren bzw. mit den Jahren zwischen 1945 beginnend und 1960 endend, Straßenbenennungen auf. Im Gegensatz zum Hauptort Fröndenberg ist die Ausgangs- und Quellenlage hinsichtlich der amtsangehörigen Gemeinden schlechter, da im Stadtarchiv Fröndenberg die Überlieferung der Gemeinderatsprotokolle lückenhaft oder nur teilweise in Abschrift überliefert ist. Zurückgegriffen werden kann auf die Überlieferung des Bauamtes und des Einwohnermeldeamtes der Amtsverwaltung in Fröndenberg und die Ergänzungsüberlieferung, wie auch auf 1 Siehe dazu auch Teil A4 der vorliegenden Arbeit; hingewiesen sei in diesem Zusammenhang auf die im westlichen Amtsgebiet verlaufende einzige Straße von überörtlicher Bedeutung, sowie auf den höheren Erschließungsgrad mittels der Eisenbahn ab dem Ende des 19. Jahrhunderts, sowie auf die räumliche Nähe zum Ballungsraum Schwerte-Hagen-Unna des westlichen Amtsbezirks gegenüber seinem östlichen Teil.
55 die sporadischen Veröffentlichungen von Straßenbe- und Umbenennungen im Amtsblatt der preußischen Regierung zu Arnsberg. Auf Unterlagen aus dem Kreisarchiv in Unna (Katasteramt und Bauamt), die zudem für die Zeit vor 1945 im Staatsarchiv Münster liegt, konnte aus zeitlichen Gründen für diese Arbeit nicht zurückgegriffen werden. Für die vollständige Ausnutzung aller eventuell noch nicht erschlossenen Quellen ergibt sich auch nach Abschluss dieser Arbeit für das Thema der Fröndenberger Straßennamen noch weiterer Forschungsbedarf. In zeitlicher Reihenfolge kann auf Grund des vorliegenden Quellenmaterials für die o.a. Gemeinden die Geschichte der Straßennamen wie folgt dargestellt werden: Gemeinde Langschede vor 1968 Die Überlieferung von Straßennamen in dieser Gemeinde beginnt mit der Erwähnungen im Zusammenhang mit Straßenbauarbeiten in den Protokollen des Gemeinderates 2 1927 mit der „Oststraße“ und der „Bahnhofsstraße“, sowie 1930 mit der „Mühlenstraße“ und „Gartenstraße“. Ein Datum für die Erstbenennung kann in den Protokollen nicht ermittelt werden, eine Benennung vor 1918 erscheint jedoch unwahrscheinlich. Im Amtsblatt der Preußischen Regierung zu Arnsberg wird die Benennung der „Ostmarkstraße“ per 9.Juni 1938 bekannt gegeben. Hierbei handelte es sich um die Benennung einer noch unbebauten Straße, die im Mai 1937 in den Gemeinderatsprotokollen im Zuge der Erschließungsarbeiten noch mit „Feldstraße“ bezeichnet wird. Im Zeitraum 1936 und 1938 ist vom Ausbau der Bahnhofsstraße und der Gartenstraße die Rede; hier ist die Zwangsenteignung oder der Tausch von Grindstücken zwecks „Erbreiterung“ dieser Straßen nachgewiesen. 3 In einer Liste der durch das Hochwasser der Möhnekatastrophe geschädigten Familien mit Angabe der Namen, des Alters und der Anschrift vom Mai 1943 werden die Oststraße, die Mühlenstraße, die Bahnhofsstraße und der „Markt“ genannt. Alle Geschädigten mit Ausnahme eines Geschädigten in einem einzelnen Gebäude an der Ruhr wohnten an benannten Straßen. Die Oststraße steht auch im Zusammenhang mit der ersten Nachkriegsüberlieferung zu den Langscheder Straßennamen in einer Akte 4 des Einwohnermeldeamtes. Am 19. August 1949 wird der Kreisverwaltung und dem Langscheder Postamt die Umbenennung eines Teils der „Oststraße“ in „Kreisstraße“ für das Jahr 1949 5 gemeldet. Die gleiche Akte gibt Auskunft über die Benennung der drei ersten Straßen im Neubaugebiet der Mannesmann-Siedlung im Dezember 1952. Der Gemeinderat vergibt am 12.12.1952 die Straßennamen „Ruhrblick“, „Im Heimgarten“ und „Sonnenstraße“. Für den Jahresbeginn 1963 gibt es eine Nachweisung aller Straßennamen im Amtsbezirk für eine Anfrage der „Westfälischen-Provinzial-Feuerversicherung“ vom 2.11.1962. Reichlich einen Monat später schickte Amtsdirektor Klammer die angeforderte Liste nach Münster. Für Langschede werden hier die folgenden Straßennamen gemeldet (in Klammern die nachgewiesenen oder vermuteten Daten der Erstbenennung) Bahnhofstraße (vor 1927) Gartenstraße (vor 1930) Im Heimgarten (1952) Kreisstraße (ab 1949 für einen Teil der Oststraße) Markt (im Prinzip seit seines Bestehens im 18. Jahrhundert) 2 StaF, Bestand A 240 3 StaF, Bestand A 5434 und A 5839 4 StaF, Bestand A 3659 5 StaF, Bestand A 6879-9; auch der übrige Teil der Oststraße muss bereits vor 1968 umbenannt worden sein, da dieser Name, der nicht wegen einer etwaigen Doppelbesetzung hätte 1968-1970 geändert werden müssen, in der kompletten Straßennamenliste vom Dezember 1970 nicht mehr vertreten ist.
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F. <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> <strong>Straßennamen</strong> in den amtsangehörigen<br />
Gemeinden bis 1967<br />
Bis zum 31.12.1967 bestand <strong>der</strong> Amtsverbund zwischen dem Hauptort Fröndenberg und vier<br />
zehn amtsangehörigen Gemeinden.<br />
Zum 01.01.1968 wurde dieser Amtsverbund aufgelöst, die Gemeinden Billmerich und Kessebüren<br />
<strong>der</strong> Stadt Unna zugeordnet.<br />
Somit verblieben <strong>der</strong> neu gebildeten Stadt Fröndenberg zwölf ehemals selbständige<br />
Gemeinden als zukünftige Stadtteile, wobei Langschede, Dellwig und Ardey sich bereits im<br />
Jahr 1966 zu einer Großgemeinde Langschede zusammengeschlossen hatten. <strong>Die</strong>ser Verbund<br />
wurde mit <strong>der</strong> Neubildung <strong>der</strong> Stadt zum 1.1.1968 wie<strong>der</strong> aufgelöst.<br />
Wie im Hauptteil G <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit aufgezeigt wird, gab es bis zum 31.12.1967 in<br />
den Gemeinden:<br />
Altendorf<br />
Bausenhagen<br />
Bentrop<br />
Ostbüren<br />
Stentrop<br />
und Warmen<br />
keine mit Namen benannten Straßen. <strong>Die</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> <strong>Straßennamen</strong> dieser Gemeinden<br />
(Stadtteile) beginnt also erst am 1.1.1968 mit dem Planungsbeginn <strong>der</strong> Umbenennungs- und<br />
Benennungsphase, die im o.a. Hauptteil G beschrieben wird und mit Inkrafttreten aller<br />
Än<strong>der</strong>ungen und Neuerungen zum 1.1.1971 beendet wurde.<br />
Das vorliegenden Kapitel widmet sich somit <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> <strong>Straßennamen</strong> in den übrigen<br />
Amtsgemeinden:<br />
Ardey<br />
Dellwig<br />
Frömern<br />
Frohnhausen<br />
Langschede<br />
und Strickherdicke<br />
Mit Ausnahme des ganz im Westen des Stadtgebietes liegenden Stadtteils Altendorf ergibt<br />
sich bei <strong>der</strong> chronologischen <strong>Straßennamen</strong>geschichte eine klare West-Ost-Teilung des<br />
Stadtgebietes. Alle östlich liegenden Gemeinden, mit Ausnahme von Frohnhausen<br />
unmittelbar in <strong>der</strong> Nachbarschaft des Hauptortes Fröndenberg gelegen, hatten bis 1967 keine<br />
<strong>Straßennamen</strong>, alle Gemeinden im stärker von <strong>der</strong> In-dustrie geprägten 1 westlichen Amtsbezirk<br />
einschließlich <strong>der</strong> genau nördlich von Fröndenberg liegenden Gemeinde Frömern,<br />
weisen ab den 1920er Jahren bzw. mit den Jahren zwischen 1945 beginnend und 1960<br />
endend, Straßenbenennungen auf.<br />
Im Gegensatz zum Hauptort Fröndenberg ist die Ausgangs- und Quellenlage hinsichtlich <strong>der</strong><br />
amtsangehörigen Gemeinden schlechter, da im Stadtarchiv Fröndenberg die Überlieferung <strong>der</strong><br />
Gemein<strong>der</strong>atsprotokolle lückenhaft o<strong>der</strong> nur teilweise in Abschrift überliefert ist.<br />
Zurückgegriffen werden kann auf die Überlieferung des Bauamtes und des Einwohnermeldeamtes<br />
<strong>der</strong> Amtsverwaltung in Fröndenberg und die Ergänzungsüberlieferung, wie auch auf<br />
1 Siehe dazu auch Teil A4 <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit; hingewiesen sei in diesem Zusammenhang auf die im<br />
westlichen Amtsgebiet verlaufende einzige Straße von überörtlicher Bedeutung, sowie auf den höheren<br />
Erschließungsgrad mittels <strong>der</strong> Eisenbahn ab dem Ende des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts, sowie auf die räumliche Nähe zum<br />
Ballungsraum Schwerte-Hagen-Unna des westlichen Amtsbezirks gegenüber seinem östlichen Teil.