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Die Geschichte der Fröndenberger Straßennamen

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<strong>Die</strong> Benennung möglichst orientiert nach alten Flur- und Gemarkungsnamen und...<br />

<strong>Die</strong> Wahl eines Namens, <strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Fröndenberger</strong> Bevölkerung nach Möglichkeit<br />

„bekannt und geläufig“ sein soll.<br />

<strong>Die</strong> Einhaltung dieser For<strong>der</strong>ungen , bzw. Prämissen des Ausschusses selber hatte allerdings,<br />

so positiv und „bevölkerungsnah“ sie zunächst klingen mögen, einen Pferdefuß.<br />

Experimente bezüglich bislang nicht verwendeter Namen o<strong>der</strong> Themengruppen, seien es zum<br />

Beispiel Musiker o<strong>der</strong> Maler o<strong>der</strong> seien es nationalgeschichtlich bedeutsame Namensträger<br />

aus Zeitgeschichte und Politik konnten so nicht zum Tragen kommen, wenigstens nicht bis in<br />

die letzten 1960er Jahre.<br />

Bedacht wurde hierbei nicht, dass es ja eventuell von Nutzen sein könne, <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

bislang unbekannte aber deswegen noch lange nicht unbedeutende Namensträger gerade<br />

durch ihre Verwendung als Träger eines <strong>Straßennamen</strong>s bekannt zu machen.<br />

Auch diese Überlegungen charakterisieren den wenige Jahre später sichtbaren Wertewandel<br />

<strong>der</strong> bundesdeutschen Gesellschaft auch in <strong>der</strong> Kleinstadt Fröndenberg.<br />

Bis dahin jedoch bestimmen Bäume, Blumen und Vögel auf den Straßenschil<strong>der</strong>n weitgehend<br />

die heile Welt <strong>der</strong> Wirtschaftswun<strong>der</strong>zeit.<br />

Wenigstens die heimatliche Geschichtsforschung bringt wie bereits erwähnt ein wenig Niveau<br />

in das eintönige Bild, wenngleich, die Schreckensjahre <strong>der</strong> Blut- und Boden Mystifizierung<br />

und Fehldeutungen <strong>der</strong> deutschen <strong>Geschichte</strong> liegen erst wenige Jahre zurück, die Geschichtsvermittlung<br />

im vermeintlich ruhigem Fahrwasser des späten Mittelalters verharrt. Mit dem<br />

Klostergrün<strong>der</strong> Menricus, dem Schutzheiligen Mauritius und dem fernen Raunen im Sachsenwald<br />

bewegt man sich auf sicherem Terrain; Ausflüge in die frühe Neuzeit, die preußische<br />

Zeit ab 1609 o<strong>der</strong> gar <strong>der</strong> Sprung in das kalte Wasser des 19. o<strong>der</strong> 20. Jahrhun-<strong>der</strong>ts wird über<br />

fünfundzwanzig Jahre lang nach Ende Nationalsozialismus hinsichtlich <strong>der</strong> Straßenbenennungen<br />

tunlichst vermieden.<br />

<strong>Die</strong> Wichtigkeit <strong>der</strong> Wohnraumbeschaffung in den Nachkriegsjahren verdeutlicht eine Zahl<br />

aus dem Verwaltungsbericht <strong>der</strong> Amtsverwaltung für die Berichtsjahre 1950 bis 1955.<br />

In diesem Zeitraum wurden im gesamten Amtsbezirk (Billmerich und Kessebüren wurden<br />

hier vom Verfasser herausgerechnet, 302 Wohnungsbauten mit 763 Wohnungen errichtet!<br />

Lei<strong>der</strong> enden die Verwaltungsberichte, wie in an<strong>der</strong>en Kommunen des Kreises Unna, ,mit<br />

dem Berichtsjahr 1955, weswegen keine Zahlen für die folgenden Jahre genannt werden<br />

können.<br />

Der Wohnsiedlungsbau als notwendige Voraussetzung für die Existenz neuer Straßen und<br />

damit auch <strong>Straßennamen</strong> sollte aber nicht unbeachtet bleiben; Straßenbenennungen waren<br />

und sind kein Selbstzweck, auch wenn sich über die gewählten Namen trefflich streiten lässt.<br />

Den Kapiteln über die vorhergehenden Epochen entsprechend, folgt eine<br />

Auflistung <strong>der</strong> zwischen 1949 und 1967 vergebenen <strong>Straßennamen</strong> geordnet nach dem<br />

Datum <strong>der</strong> Benennungsbeschlüsse und daran anschließend wie<strong>der</strong> die Kumulierung aller<br />

zum Zeitpunkt 31.12.1967 in <strong>der</strong> Gemeinde (ab 1952 Titularstadt) Fröndenberg existierenden<br />

<strong>Straßennamen</strong>. Straßenumbenennungen hat es in diesem Zeitraum, abgesehen vom erwähnten<br />

Fall <strong>der</strong> „Lessingstraße“ nicht gegeben, 3 wobei es sich in diesem speziellen Fall eher um<br />

3 Einen interessanten Zwischenstand dieses Zeitraumes gibt <strong>der</strong> erste nach dem Zweiten Weltkrieg 1963<br />

veröffentliche kommerzielle Stadtplan des Heimat- und Verkehrsvereins wie<strong>der</strong>.<br />

Er zeigt (ohne den Wohnbereich Hohenheide) den Stand <strong>der</strong> <strong>Straßennamen</strong> zum Sommer 1958, da <strong>der</strong><br />

„Ulmenweg“ im Baugebiet Mühlenberg eingezeichnet ist, <strong>der</strong> im September benannte „Lerchenweg“ als<br />

Zuwegung zum Friedhof hingegen noch nicht. Siehe dazu Kopie im Anhang 1 lfd. Nr. 14

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