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Die Geschichte der Fröndenberger Straßennamen

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13<br />

B. <strong>Die</strong> Entwicklung des Straßen- und Wegenetzes bis 1906<br />

1. Vom ältesten Plan des Stiftsbezirks zum Bebauungsplan <strong>der</strong><br />

Jahrhun<strong>der</strong>twende<br />

<strong>Die</strong> älteste überlieferte Darstellung eines Plans <strong>der</strong> <strong>Fröndenberger</strong> „Innenstadt“ ist ein rekonstruierter<br />

Situationsplan des Kloster- und Stiftsbezirks, <strong>der</strong> die vorhandenen Bausubstanz und<br />

Wege für die Zeit vor 1812 darstellt. 1<br />

<strong>Die</strong>ser Plan macht deutlich, dass <strong>der</strong> Siedlungskern <strong>der</strong> Gemeinde „Stift Fröndenberg“ aus<br />

einem abgeschlossenen, wahrscheinlich mit einer niedrigen Umgrenzungsmauer umgebenen<br />

Bezirk bestand, <strong>der</strong> nicht von Straßen durchzogen wurde; auch aus topographischen Gründen<br />

bedingt durch die Steilhanglage südlich <strong>der</strong> Klostergebäude.<br />

Der heutige Innenstadtkern aus Markt und <strong>der</strong> Kreuzung Alleestraße/Markt/Eulenstraße/<br />

Unionstraße entstand erst nach Aufhebung des Stiftes 1812 ab den 1830er Jahren.. Trotzdem<br />

ist bereits auf diesem Plan <strong>der</strong> Verlauf einiger Straßen rings um das Stiftsgelände sichtbar und<br />

die Flurbezeichnungen „Auf dem Sodenkamp“, „Auf <strong>der</strong> Freiheit“ und „Im Stift“ weisen<br />

hin auf die spätere Benennung von Straßen in diesen Bereichen.<br />

Zum 1. April 1902 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden des <strong>Fröndenberger</strong><br />

Kirchspiels „Stift Fröndenberg“, „Dorf (o<strong>der</strong> Dorfschaft) Fröndenberg“ und „Westick“ zu<br />

einer politischen Gemeinde Fröndenberg vereinigt.<br />

Der Flächengröße nach war die ehemalige Gemeinde Westick mit 545 Hektar die größte<br />

dieser drei Gemeinden, während die Gemeinde Stift Fröndenberg mit nur 71 Hektar die<br />

kleinste Flächengröße in die neue Gemeinde einbrachte.<br />

Allerdings wohnten auf diesen 71 Hektar die meisten <strong>der</strong> 1895 gezählten Einwohnerschaft,<br />

nämlich 1029 Bewohner; in Westick hingegen nur 274 Bewohner und im 483 Hektar<br />

umfassenden Dorf Fröndenberg 1012 Einwohner. 2<br />

Dem zur Folge gab es damals auch im Stift Fröndenberg und im Bereich des Dorfs<br />

Fröndenberg die meisten ausgebauten Wege und Straßen, die bereits seit langer Zeit<br />

traditionelle Namen führten, <strong>der</strong>en amtliche Benennung aber nicht nachgewiesen werden<br />

kann, da sich keine Gemein<strong>der</strong>atsprotokolle <strong>der</strong> drei „Altgemeinden“ erhalten haben. 3<br />

Es ist zudem nach Durchsicht aller erreichbaren Unterlagen anzunehmen, dass es für den in<br />

diesem Kapitel genannten Kernbestand <strong>der</strong> <strong>Fröndenberger</strong> Straßen kein aktenkundlich<br />

festgehaltenes Benennungsverfahren gegeben hat.<br />

Der Übergang von <strong>der</strong> Nummerierung <strong>der</strong> bestehenden Hof- und Wohngebäude unabhängig<br />

von ihrer topographischen Lage hin zu einer einheitlichen Nummerierung entlang mit Namen<br />

versehener Straßen erfolgte mit hoher Wahrscheinlichkeit erst im Anschluss an den 1898 4<br />

entstandenen Fluchtlinien- und Bebauungsplanes bis hin zum ersten schriftlich fixierten<br />

„Ortsstatut“, verbunden mit <strong>der</strong> „Polizeiverordnung“ vom 16. März 1906. 5<br />

Im genannten Fluchtlinien- und Bebauungsplan sind lediglich zwei Straßen konkret mit einem<br />

Namen versehen, nämlich die ab 1871 entstandene „Bahnhofstraße“ und <strong>der</strong>en östliche<br />

Verlängerung als „Parallelweg“ (zur Bahn), letztere bis zur endgültigen Bebauung ab etwa<br />

1905/06 im Besitz <strong>der</strong> Eisenbahnverwaltung.<br />

1 Erstellt durch J.B.Nordhoff für den Band „<strong>Die</strong> Kunst- und Geschichtsdenkmäler des Kreises Hamm, Münster<br />

1880“ und seither in zahlreichen an<strong>der</strong>en Veröffentlichungen weiterverwendet, so auch von Fritz Klute in<br />

seinem 1925 entstandenen Heimatbuch „Fröndenberg Einst & Jetzt“, siehe dazu Anhang 1 lfd. Nr. 2<br />

2 Hellweger Anzeiger vom 1.4.1967, Artikel von Karlheinz Ligges zum 65.Jubiläum <strong>der</strong> Zusammenlegung <strong>der</strong><br />

drei Gemeinden Stift, Dorf und Westick, basierend auf den Angaben von Fritz Klute in seinem 1925<br />

entstandenen Heimatbuch „Fröndenberg, Einst & Jetzt“, Anhang 1, lfd. Nr.3<br />

3 <strong>Die</strong> Überlieferung beginnt mit dem 28.1.1906, StaF A 1890<br />

4 Titelblatt und ein Beispiel für den Bereich rund um die Stiftskirche siehe Anhang 1 unter <strong>der</strong> lfd. Nr.4<br />

5 Siehe dazu Anhang 1 die lfd. Nr. 5

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