liches Moment der Selbst
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Programm<br />
11<br />
Einführung von J. Enoka Ayemba<br />
MI 12.1., 20:30<br />
Xala<br />
Senegal 1974<br />
OF mit engl. UT, 123 Minuten<br />
regIE Ousmane Sembène KAMERA Georges Caristan schniTT<br />
Florence Eymon MUSIK El Hadji Mbow MIT Thierno Leye, Seun<br />
Samb, Younnousse Seye, Makhourédia Gueye, Myriam Niang<br />
Sembènes grandiose Satire auf die postkolonialen<br />
Verhältnisse in einem – nicht explizit benannten –<br />
afrikanischen Land ist eine scharfzüngige Analyse<br />
<strong>der</strong> <strong>Selbst</strong>inszenierung <strong>der</strong> neuen Schwarzen Eliten.<br />
Die Unabhängigkeit ist erkämpft, die weißen Machthaber<br />
sind vertrieben (sie setzen sich kurz darauf<br />
als Berater mit dicken Geldkoffern im Schoß wie<strong>der</strong><br />
in die Büros, die sie gerade erst verlassen hatten).<br />
Schwarze Geschäftemacher, die von Verrat, Korruption<br />
und Ausbeutung leben, während des Unabhängigkeitskampfes<br />
noch in afrikanische Kleidung gehüllt,<br />
präsentieren sich, kaum an <strong>der</strong> Macht, in schicken<br />
Anzügen europäischer Provenienz, fahren dicke<br />
Autos und sind einzig damit beschäftigt, ihren ganz<br />
persönlichen Reichtum zu vermehren. Man spricht<br />
Französisch. Wolof ist die Sprache <strong>der</strong> Bauern und<br />
Bettler, <strong>der</strong> Entrechteten, abermals Enteigneten. Und<br />
<strong>der</strong> Frauen, die aufbegehren. Doch El Hadji, Hauptfigur<br />
des Films, trifft ein böser Fluch: »Xala«, Impotenz<br />
– just als er seine dritte Frau ehelicht, die doch<br />
nur als ein weiteres, wun<strong>der</strong>schönes Statussymbol<br />
sein potentes Männerleben schmücken sollte … (kw)<br />
24<br />
Jänner/Februar 2011