Horizonte. - Graubündner Kantonalbank

Horizonte März 2013
Thema des Monats
Schwellenländeraktien gehören in jedes Depot!
Aktien aus Schwellenländern sind bei Anlegern längst
eine etablierte Anlageklasse. Ob Papiere aus den BRIC-
Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) oder neuerdings
MIST (Mexiko, Indonesien, Südkorea, Taiwan).
Der steigende Anteil der Schwellenländer an der Weltwirtschaft
und der zunehmende Einfluss auf diese haben
dazu geführt, dass Anleger vermehrt auf Aktien aus
diesen Regionen setzen. Es erstaunt daher nicht, dass
die Kapitalisierung der Schwellenländer gemessen am
globalen Aktienmarkt in den letzten Jahren kontinuierlich
angestiegen ist und bereits rund 15% ausmacht.
Was sind Schwellenländer
Merkmale, die auf ein Schwellenland hinweisen, sind
zum Beispiel überdurchschnittliche Wachstumsraten,
hohe Arbeitsproduktivität bei gleichzeitig niedrigem
Lohnniveau sowie Investitionen in die Infrastruktur und
Bildung. Viele dieser Länder haben hinsichtlich ihrer
Wirtschaftsleistung längst zu den grossen Industrienationen
aufgeschlossen. Allerdings weisen die Schwellenländer
ein deutlich geringeres Pro-Kopf-Ein-kommen aus
als dies in einem Industrieland üblich ist. Ein Schwellenland
steckt mitten im Umbau seiner Wirtschaftsstrukturen
und verfolgt das Ziel der Umgestaltung hin zur vollständigen
Industrialisierung. Eine solche Umstrukturierung
geht meist nicht mit einer ebenso schnellen sozialen
Entwicklung (Alphabetisierung, Lebenserwartung) einher
und ist anfällig für politische Unruhen. Zudem gibt es in
Schwellenländern einen extremen Unterschied zwischen
arm und reich. Die Weltbank und der Internationale
Währungsfonds (IWF) kategorisieren Mexiko, die
Volksrepublik China, Südafrika, Brasilien, Indien, Malaysia,
Russland, die Philippinen, Thailand und die Türkei
als Schwellenländer.
Grafik 1: Marktkapitalisierung der Schwellenländer
Schwellenländer gewinnen an Bedeutung
2001 schrieb Jim O’Neill, Erfinder des Begriffs „BRIC“-
Staaten, dass das Bruttoinlandprodukt (BIP) Chinas und
Indiens bis 2040 die sechs grössten westlichen Industrieländer
übertreffen werde. Und Brasilien könne innerhalb
von zehn Jahren das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von
Italien erreichen. Letztere Vorhersage ist bereits eingetreten.
Brasilien rangiert beim Internationalen Währungsfonds
(IWF) im Ranking der grössten Volkswirtschaften
auf Platz sechs. Italien wurde auf Platz acht
verdrängt. Während rund 2/3 der Weltbevölkerung
aus den Schwellenländern kommt und für rund 50% der
globalen Wirtschaftsleistung verantwortlich ist, haben
die aufstrebenden Länder an den Kapitalmärkten noch
deutliches Aufholpotenzial. Dies zeigt der Blick auf die
relativ geringe Marktkapitalisierung von Aktien und
Obligationen aus den Schwellenländern. Der Grund
dafür, liegt in den besonderen Risiken der Finanzmärkte
der Schwellenländer, die oft nicht auf den ersten Blick
ersichtlich sind. Dazu gehören:
Informationsdefizite und wenig effizient Märkte
Politische Risiken
Kapitalverkehrskontrollen (geschlossene Märkte)
Währungsrisiken
Internationale Geldströme
Umsetzung: global und breit diversifiziert
Für die GKB sind Schwellenländer-Aktien ein fester Bestandteil
der Core-Aktien. In der Umsetzung setzen wir
auf die Expertisen erfolgreicher Vermögensverwalter
und empfehlen global diversifizierte Schwellenländer-
Aktienfonds mit aktivem Management zum Kauf. Damit
nimmt uns der Fondsmanager den Entscheid ab, ob
Lateinamerika oder Asien interessanter ist.
Grafik 2: Je nach Region grosse Unterschiede
20%
10%
0%
-10%
-20%
-30%
-40%
Feb 10 Feb 11 Feb 12 Feb 13
MSCI Welt
MSCI EM Lateinamerika
MSCI Emerging Markets
MSCI EM Asien
Quelle: MSCI Index Monitor (eigene Darstellung)
3
Quelle: Bloomberg (eigene Darstellung)