Horizonte. - Graubündner Kantonalbank
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<strong>Horizonte</strong> März 2013<br />
Schwellenländer<br />
Globales Umfeld bremst Konjunkturerholung<br />
Viele monatliche Konjunkturindikatoren zeigen bereits<br />
seit einiger Zeit die Wirtschaftserholung in den Schwellenländern<br />
an. Nun ist die Verbesserung auch beim BIP-<br />
Wachstum ersichtlich, das – ausser in Osteuropa, das<br />
unter der Rezession in der Euro-Zone leidet – im 4.<br />
Quartal wieder gestiegen ist (Grafik 1). Wir rechnen<br />
mit einer Fortsetzung des Aufschwungs, der aber im<br />
Vergleich zu früheren Zyklen relativ moderat ausfallen<br />
wird. Grund dafür ist insbesondere bei den exportorientierten<br />
Volkswirtschaften die globale Konjunkturschwäche.<br />
Für die rohstoffexportierenden Länder sind die<br />
ziemlich tiefen Rohstoffpreise eine Beeinträchtigung.<br />
Trendwachstum in den Schwellenländern<br />
Auch gewisse hausgemachte Defizite wirken wachstums-dämpfend.<br />
In einigen Staaten hat in den letzten<br />
Jahren der Reformwille (vorübergehend?) nachgelassen.<br />
Grafik 2 zeigt, dass der Wachstums-Gap zwischen den<br />
BRIC-Ländern und den übrigen Schwellenländern signifikant<br />
geringer ist als vor der globalen Finanzkrise. Auf<br />
die Tatsache, dass das zweistellige BIP-Wachstum Chinas<br />
der Vergangenheit an-gehört, haben wir bereits<br />
mehrmals hingewiesen. Unter mangelnden Reformen<br />
hat das Potenzialwachstum in Indien, Brasilien und Russland<br />
gelitten. In den zwei letztgenannten Ländern wird<br />
es auch durch die recht tiefen Rohstoffpreise beeinträchtigt.<br />
Zwar kann eine Renaissance der Reformtätigkeit<br />
das Potenzialwachstum der BRIC-Länder wieder positiv<br />
beeinflussen, doch wird es nicht mehr das Niveau von<br />
Mitte des letzten Jahrzehnts erreichen. Vielversprechend<br />
ist die Lage in einigen anderen wichtigen Schwellenländern.<br />
So dürften Länder wie Mexiko, Indonesien, die<br />
Philippinen und die Türkei in den nächsten Jahren ein<br />
tendenziell höheres Wachstum erzielen, u.a. dank einer<br />
starken Binnennachfrage, Reformfortschritten und einer<br />
günstigen demografischen Entwicklung.<br />
Wirtschaftszahlen Schwellenländer<br />
2000 - 10 2011 2012 2013 1 2014 1<br />
BIP Schwellenländer 5.6 6.2 4.8 5.2 5.5<br />
BIP Asien 7.5 7.5 6.2 6.5 6.6<br />
BIP Lateinamerika 2.9 4.2 2.5 3.2 3.5<br />
BIP Osteuropa 3.6 4.8 2.6 3.1 3.6<br />
Inflation Schwellenländer 6.3 6.4 4.9 5.2 5.3<br />
1 ZKB-Prognose<br />
2 in % BIP<br />
3 Jahresdurchschnitt Quelle: ZKB<br />
Grafik 1: BIP-Wachstum nach Regionen<br />
BIP (in % vs. Vj)<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
-10<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Osteuropa Lateinamerika Emerging Asien<br />
Quelle: Thomson Datastream<br />
Grafik 2: Wachstumsvorsprung der BRIC‘s schmilzt<br />
BIP (in % vs. Vj.)<br />
12<br />
8<br />
4<br />
0<br />
-4<br />
Q1 2004 Q1 2006 Q1 2008 Q1 2010 Q1 2012<br />
BRIC<br />
Schwellenländer (ex BRIC)<br />
Quelle: Thomson Datastream<br />
Grafik 3: Ausländische Direktinvestitionen (FDI)<br />
in % der weltweiten FDI<br />
10<br />
Mehr Direktinvestitionen in die ASEAN-Länder<br />
Grafik 3 zeigt die steigende Attraktivität der ASEAN-<br />
Staaten (Association of Southeast Asian Nations). Der<br />
Anteil der globalen ausländischen Direktinvestitionen<br />
(FDI) in die ASEAN-Staaten ist in den letzten Jahren<br />
eindrücklich angestiegen. Dies ist zum Teil auf Produktionsverlagerungen<br />
bei arbeitsintensiven Massengütern<br />
von China in die mit deutlich tieferen (Lohn-)Kosten aufwartenden<br />
Volkswirtschaften zurückzuführen.<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
2001 2003 2005 2007 2009 2011<br />
ASEAN ex Singapur<br />
China<br />
Quelle: Thomson Datastream<br />
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