Horizonte. - Graubündner Kantonalbank

Horizonte März 2013
Schweiz
Erfreuliches BIP-Wachstum zum Jahresende
Die Schweizer Wirtschaft wuchs im 4. Quartal 2012 –
entgegen den pessimistischeren Erwartungen – leicht.
Aus-schlaggebend für das positive Ergebnis war massgeblich
der robuste private Konsum, während der Aussenhandel
mit Waren und Dienstleistungen negativ zu
Buche schlug. Für das Gesamtjahr 2012 resultierte ein
reales BIP-Wachstum von 1.0% – ein angesichts der
Schwierigkeiten im europäischen Umfeld durchaus erfreuliches
Ergebnis. Wir revidieren aufgrund der jüngsten
Zahlen unsere Prognosen leicht und erwarten für die
Schweiz eine etwas stärkere Wachstumsdynamik für
das laufende Jahr 2013 (+1.2%; bisher +1.0%).
Hartnäckige Disinflation
Die Konsumentenpreisentwicklung überraschte im Januar
auf der negativen Seite. Besonders die Preise der
Ausland-güter korrigierten weiterhin deutlich, gleichzeitig
blieb die inländische Preisentwicklung konstant. Zur
Illustration: Innerhalb der vergangenen 2 Jahre stagnierte
die Inlandteuerung, während die Preisentwicklung
der Auslandgüter –6.5% betrug. Bei den Warengruppen
schlugen im selben Zeitraum besonders die markant
tieferen Preise für Bekleidung und Schuhe zu Buche
(–20%!). Auch bei den Elektronikartikeln kannte die
Preisentwicklung in den letzten Quartalen nur eine Richtung:
nach unten. Den starken Franken sehen wir hierfür
nur teilweise verantwortlich, d.h. die hartnäckige Disinflationsentwicklung
ist (auch) einigen strukturellen Entwicklungen
zuzuschreiben, die noch eine Zeit lang anhalten
können.
Bundesrat aktiviert den antizyklischen Kapitalpuffer
Am 13. Februar informierte der Bundesrat über seinen
Entscheid, auf die Forderung der SNB einzutreten und
den antizyklischen Kapitalpuffer (AKP) zu aktivieren.
Der AKP ist auf die Hypothekarkredite zur Finanzierung
von Wohnliegenschaften in der Schweiz beschränkt
und ist auf 1% der entsprechenden Risikopositionen
festgelegt. Die Banken müssen das zusätzliche Eigenkapital
ab dem 30. September 2013 halten. Mit 1%
bleibt der Puffer deutlich unterhalb der maximal möglichen
Grösse von 2.5% der risikogewichteten Vermögenswerte.
Mit dieser (vorläufig) moderaten zusätzlichen
Kapitalerfordernis zeigt der Bundesrat Augenmass;
gleichzeitig wird die Gefahr einer Überhitzung
des Immobilienmarktes ernst genommen und damit der
SNB der Rücken gestärkt: Sie steht nicht nur als ewige
Warnerin da.
Wirtschaftszahlen Schweiz
2000 - 10 2011 2012 1 2013 1 2014 1
BIP 1.9 1.9 1.0 1.2 1.5
Staatshaushalt 2 0.4 0.4 0.7 0.4 0.7
Leistungsbilanz 2 7.5 10.5 9.2 9.9 10.3
Inflation 3 0.9 0.2 0.7 0.0 1.0
Arbeitslosenrate 3 3.4 3.1 2.9 3.2 3.3
1 ZKB-Prognose
2 in % BIP
3 Jahresdurchschnitt Quelle: ZKB
Grafik 1: Konjunkturbarometer und BIP-Wachstum
3.0
2.5
2.0
1.5
1.0
0.5
0
-0.5
-1.0
-1.5
-2.0
9091929394959697989900010203040506070809101112
KOF Konjunkturbarometer
Reales BIP (in % vs. Vj., rechte Skala)
Grafik 2: Zinsen Schweiz
4.5
4.0
3.5
3.0
2.5
2.0
1.5
1.0
0.5
6
5
4
3
2
1
0
-1
-2
-3
-4
Quelle: Thomson Datastream
0
0
00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13
Libor 3 Monate
Rendite 10-jährige Staatsanleihen
Grafik 3: CHF-Wechselkurs
2.0
1.5
1.0
4.5
4.0
3.5
3.0
2.5
2.0
1.5
1.0
0.5
Quelle: Thomson Datastream
0.5
00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13
USD/CHF
1.8
1.6
1.4
1.2
1.0
1.0
00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13
EUR/CHF
2.0
1.5
1.0
0.5
1.8
1.6
1.4
1.2
Quelle: Thomson Datastream
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