Horizonte. - Graubündner Kantonalbank
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<strong>Horizonte</strong> März 2013<br />
Eurozone<br />
Wahlausgang in Italien könnte Erholung gefährden<br />
Gemäss der ersten offiziellen Schätzung sank das Bruttoinlandsprodukt<br />
der Euro-Zone im 4. Quartal um 0.6%.<br />
Dabei nahm das BIP in allen Mitgliedstaaten, von denen<br />
Zahlen vorliegen, ausser der Slowakei ab. Der unerwartet<br />
kräftige Rückgang ist erstens auf die weiterhin<br />
schwache Binnen-wirtschaft in den Krisenstaaten zurückzuführen.<br />
Unter anderem dämpften die Immobiliensteuererhöhung<br />
in Italien und die Mehrwertsteueranhebung<br />
in Spanien den dortigen Konsum. Aufgrund der<br />
globalen Wachstumsschwäche (BIP USA: –0.1%; BIP<br />
Japan: –0.4%; annualisierte Quartalsveränderungsraten)<br />
brachten zweitens auch die Exporte kaum positive<br />
Impulse. Gemäss unserer Einschätzung hätte das 4.<br />
Quartal das Wachstumstief für die Euro-Zone sein sollen.<br />
Auch die konjunkturellen Frühindikatoren deuten<br />
darauf hin. Allerdings könnte die politische Unsicherheit<br />
in Italien das seit Mitte letzten Jahres langsam zurückgekehrte<br />
Vertrauen in die Euro-Zone beeinträchtigen<br />
und Unternehmen dazu veranlassen, Investitionsvorhaben<br />
weiter in die Zukunft zu verlagern. Obwohl die politische<br />
Krise in Italien noch keine Gefahr für den Fortbestand<br />
der Euro-Zone dar-stellt, ist sie sehr wohl in der<br />
Lage, deren Rezession zu verlängern<br />
EZB besorgt über Euro-Stärke<br />
Die Europäische Zentralbank reagierte auf den Aufwärtstrend<br />
des Euro, indem Mario Draghi in seiner<br />
jüngsten Pressekonferenz die inflationsdämpfende Wirkung<br />
einer schnellen Aufwertung und die entsprechenden<br />
Implikationen für die konjunkturelle Entwicklung betonte.<br />
Der Wechselkurs reagierte sofort auf diese verbale<br />
Intervention: Der Euro wurde schwächer. Das Wahlergebnis<br />
in Italien verstärkte diesen Trend anschliessend.<br />
Der EZB bleiben jedoch nicht viele weitere<br />
Instrumente, um den Euro zu schwächen. Sie könnte<br />
noch Leitzinssenkungen vornehmen. Da das Fed jedoch<br />
aktiv seine Bilanz durch weitere Ankäufe von festverzinslichen<br />
Wertpapieren ausdehnt, dürfte der Erfolg<br />
dieser Massnahme bescheiden sein. Die EZB könnte<br />
ebenfalls Staatsanleihen ankaufen. Allerdings hat sie<br />
sich selbst verpflichtet, dies künftig nur dann zu tun,<br />
wenn das begünstigte Land unter den Europäischen Rettungsmechanismus<br />
geht und ein Anpassungsprogramm<br />
durchführt. Das jedoch würde eine Eskalation der<br />
Schuldenkrise voraussetzen, in deren Verlauf der Euro<br />
ohnehin zur Schwäche neigen dürfte. Insofern gehen<br />
wir davon aus, dass neben verbalen Interventionen keine<br />
zusätzlichen Massnahmen erfolgen werden.<br />
Wirtschaftszahlen Eurozone<br />
2000 - 10 2011 2012 1 2013 1 2014 1<br />
BIP 1.7 1.6 0.4 0.2 1.7<br />
Staatshaushalt 2 2.7 4.2 4.0 3.5 3.0<br />
Leistungsbilanz 2 0.2 0.3 1.0 1.7 2.5<br />
Inflation 3 2.1 2.7 2.5 1.7 2.4<br />
Arbeitslosenrate 3 8.5 9.7 11.2 11.8 12.3<br />
1 ZKB-Prognose<br />
2 in % BIP<br />
3 Jahresdurchschnitt Quelle: ZKB<br />
Grafik 1: Geschäftsklima und BIP-Wachstum<br />
10<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
-10<br />
-15<br />
-20<br />
-25<br />
-30<br />
-35<br />
-40<br />
9596979899000102030405060708 09101112<br />
Geschäftsklimaindex<br />
Reales BIP (in % vs. Vj., rechte Skala)<br />
Grafik 2: Zinsen EUR<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
-2<br />
-4<br />
-6<br />
Quelle: Thomson Datastream<br />
0<br />
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Libor 3 Monate<br />
Rendite 10-jähriger Staatsanleihen<br />
Grafik 3: EUR-Wechselkurs<br />
1.60<br />
1.40<br />
1.20<br />
1.00<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Quelle: Thomson Datastream<br />
0.80<br />
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EUR/USD<br />
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140<br />
120<br />
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80<br />
00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13<br />
EUR/JPY<br />
1.60<br />
1.40<br />
1.20<br />
1.00<br />
0.80<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
Quelle: Thomson Datastream<br />
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